Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Gustav Rose: Reise nach dem Ural, dem Altai und dem Kaspischen Meere. Band 2. Berlin, 1842.

Bild:
<< vorherige Seite

N001
wissermassen eine Grundmasse bildet, in welcher grau- N002
lichweisser Quarz in einzelnen abgerundeten Hexagon- N003
dodecaedern, oder in kleinen körnigen Parthien, sil- N004
berweisser oder graulichweisser, sehr selten tombak- N005
brauner Glimmer (wie in Newjansk) in einzelnen N006
Schüppchen oder in schuppigen Parthien eingewachsen N007
ist, und aus welcher man zuweilen auch wie in Perwo- N008
Pawlowsk einzelne grössere Krystalle oder Körner N009
von schneeweissem Feldspath heraustreten sieht, wo- N010
durch besonders sein Ansehen porphyrartig wird. In- N011
dessen erscheint es auch oft bei der Feinkörnigkeit N012
und dem wenigen Zusammenhalt der Grundmasse N013
sandsteinartig, oder durch zunehmenden Glimmer, der N014
dann oft eine untereinander ziemlich parallele Lage N015
annimmt, Talkschiefer-ähnlich. Eisenkies von ver- N016
schiedener Form und Grösse, gestreifte Hexaeder und N017
Pyritoeder, von Stecknadelknopf-Grösse bis zu 5 Li- N018
nien Durchmesser (Beresowsk) kommen in ihm mehr N019
oder weniger häufig eingewachsen vor; wo ich sie N020
aber gesehen habe, sind sie in Eisenoxydhydrat ver- N021
wandelt, und haben auch die Umgebung braun gefärbt; N022
in einem völlig frischen Zustande ist mir dieser Gra- N023
nit überhaupt nie vorgekommen, und seine Zersetzung N024
ist oft so gross, dass das ganze Gestein, wie an N025
manchen Stellen in Beresowsk, in eine gelbliche Por- N026
zellanerde oder einen röthlichgelben Thon umgeändert N027
erscheint, der oft von kleinen Gängen und Adern von N028
Brauneisenerz durchzogen ist.

N001
Dieser Beresit findet sich gewöhnlich in mächti- N002
gen Gängen in dem metamorphischen Gebirge. Bei N003
Beresowsk, wo sein Verhalten am vollständigsten ge- N004
kannt ist, kommen deren mehrere, 18 bis 20 Lachter N005
mächtig, nebeneinander vor, die von S. nach N. strei- N006
chen, und das steil geschichtete, hier von NW. nach N007
SO. streichende Schiefergebirge unter schiefen Win- N008
keln durchsetzen. Die Beresit-Gänge werden aber N009
selbst in der Regel von Quarzgängen durchsetzt, die

N001
wissermassen eine Grundmasse bildet, in welcher grau- N002
lichweisser Quarz in einzelnen abgerundeten Hexagon- N003
dodecaëdern, oder in kleinen körnigen Parthien, sil- N004
berweisser oder graulichweisser, sehr selten tombak- N005
brauner Glimmer (wie in Newjansk) in einzelnen N006
Schüppchen oder in schuppigen Parthien eingewachsen N007
ist, und aus welcher man zuweilen auch wie in Perwo- N008
Pawlowsk einzelne grössere Krystalle oder Körner N009
von schneeweissem Feldspath heraustreten sieht, wo- N010
durch besonders sein Ansehen porphyrartig wird. In- N011
dessen erscheint es auch oft bei der Feinkörnigkeit N012
und dem wenigen Zusammenhalt der Grundmasse N013
sandsteinartig, oder durch zunehmenden Glimmer, der N014
dann oft eine untereinander ziemlich parallele Lage N015
annimmt, Talkschiefer-ähnlich. Eisenkies von ver- N016
schiedener Form und Grösse, gestreifte Hexaëder und N017
Pyritoëder, von Stecknadelknopf-Grösse bis zu 5 Li- N018
nien Durchmesser (Beresowsk) kommen in ihm mehr N019
oder weniger häufig eingewachsen vor; wo ich sie N020
aber gesehen habe, sind sie in Eisenoxydhydrat ver- N021
wandelt, und haben auch die Umgebung braun gefärbt; N022
in einem völlig frischen Zustande ist mir dieser Gra- N023
nit überhaupt nie vorgekommen, und seine Zersetzung N024
ist oft so gross, dass das ganze Gestein, wie an N025
manchen Stellen in Beresowsk, in eine gelbliche Por- N026
zellanerde oder einen röthlichgelben Thon umgeändert N027
erscheint, der oft von kleinen Gängen und Adern von N028
Brauneisenerz durchzogen ist.

N001
Dieser Beresit findet sich gewöhnlich in mächti- N002
gen Gängen in dem metamorphischen Gebirge. Bei N003
Beresowsk, wo sein Verhalten am vollständigsten ge- N004
kannt ist, kommen deren mehrere, 18 bis 20 Lachter N005
mächtig, nebeneinander vor, die von S. nach N. strei- N006
chen, und das steil geschichtete, hier von NW. nach N007
SO. streichende Schiefergebirge unter schiefen Win- N008
keln durchsetzen. Die Beresit-Gänge werden aber N009
selbst in der Regel von Quarzgängen durchsetzt, die

<TEI>
  <text>
    <body>
      <div>
        <pb facs="#f0576" xml:id="img_0574" n="558"/>
        <p><lb n="N001"/>
wissermassen eine Grundmasse bildet, in welcher grau- <lb n="N002"/>
lichweisser Quarz in einzelnen abgerundeten Hexagon-             <lb n="N003"/>
dodecaëdern, oder in kleinen körnigen Parthien, sil-             <lb n="N004"/>
berweisser oder graulichweisser, sehr selten tombak-             <lb n="N005"/>
brauner Glimmer (wie in Newjansk) in einzelnen             <lb n="N006"/>
Schüppchen oder in schuppigen Parthien eingewachsen             <lb n="N007"/>
ist, und aus welcher man zuweilen auch wie in Perwo-             <lb n="N008"/>
Pawlowsk einzelne grössere Krystalle oder Körner             <lb n="N009"/>
von schneeweissem Feldspath heraustreten sieht, wo-             <lb n="N010"/>
durch besonders sein Ansehen porphyrartig wird. In-             <lb n="N011"/>
dessen erscheint es auch oft bei der Feinkörnigkeit             <lb n="N012"/>
und dem wenigen Zusammenhalt der Grundmasse             <lb n="N013"/>
sandsteinartig, oder durch zunehmenden Glimmer, der             <lb n="N014"/>
dann oft eine untereinander ziemlich parallele Lage             <lb n="N015"/>
annimmt, Talkschiefer-ähnlich. Eisenkies von ver-             <lb n="N016"/>
schiedener Form und Grösse, gestreifte Hexaëder und             <lb n="N017"/>
Pyritoëder, von Stecknadelknopf-Grösse bis zu 5 Li-             <lb n="N018"/>
nien Durchmesser (Beresowsk) kommen in ihm mehr             <lb n="N019"/>
oder weniger häufig eingewachsen vor; wo ich sie             <lb n="N020"/>
aber gesehen habe, sind sie in Eisenoxydhydrat ver-             <lb n="N021"/>
wandelt, und haben auch die Umgebung braun gefärbt;             <lb n="N022"/>
in einem völlig frischen Zustande ist mir dieser Gra-             <lb n="N023"/>
nit überhaupt nie vorgekommen, und seine Zersetzung             <lb n="N024"/>
ist oft so gross, dass das ganze Gestein, wie an             <lb n="N025"/>
manchen Stellen in Beresowsk, in eine gelbliche Por-             <lb n="N026"/>
zellanerde oder einen röthlichgelben Thon umgeändert             <lb n="N027"/>
erscheint, der oft von kleinen Gängen und Adern von             <lb n="N028"/>
Brauneisenerz durchzogen ist.</p>
        <p><lb n="N001"/>
Dieser Beresit findet sich gewöhnlich in mächti-             <lb n="N002"/>
gen Gängen in dem metamorphischen Gebirge. Bei             <lb n="N003"/>
Beresowsk, wo sein Verhalten am vollständigsten ge-             <lb n="N004"/>
kannt ist, kommen deren mehrere, 18 bis 20 Lachter             <lb n="N005"/>
mächtig, nebeneinander vor, die von S. nach N. strei-             <lb n="N006"/>
chen, und das steil geschichtete, hier von NW. nach             <lb n="N007"/>
SO. streichende Schiefergebirge unter schiefen Win-             <lb n="N008"/>
keln durchsetzen. Die Beresit-Gänge werden aber             <lb n="N009"/>
selbst in der Regel von Quarzgängen durchsetzt, die</p>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[558/0576] N001 wissermassen eine Grundmasse bildet, in welcher grau- N002 lichweisser Quarz in einzelnen abgerundeten Hexagon- N003 dodecaëdern, oder in kleinen körnigen Parthien, sil- N004 berweisser oder graulichweisser, sehr selten tombak- N005 brauner Glimmer (wie in Newjansk) in einzelnen N006 Schüppchen oder in schuppigen Parthien eingewachsen N007 ist, und aus welcher man zuweilen auch wie in Perwo- N008 Pawlowsk einzelne grössere Krystalle oder Körner N009 von schneeweissem Feldspath heraustreten sieht, wo- N010 durch besonders sein Ansehen porphyrartig wird. In- N011 dessen erscheint es auch oft bei der Feinkörnigkeit N012 und dem wenigen Zusammenhalt der Grundmasse N013 sandsteinartig, oder durch zunehmenden Glimmer, der N014 dann oft eine untereinander ziemlich parallele Lage N015 annimmt, Talkschiefer-ähnlich. Eisenkies von ver- N016 schiedener Form und Grösse, gestreifte Hexaëder und N017 Pyritoëder, von Stecknadelknopf-Grösse bis zu 5 Li- N018 nien Durchmesser (Beresowsk) kommen in ihm mehr N019 oder weniger häufig eingewachsen vor; wo ich sie N020 aber gesehen habe, sind sie in Eisenoxydhydrat ver- N021 wandelt, und haben auch die Umgebung braun gefärbt; N022 in einem völlig frischen Zustande ist mir dieser Gra- N023 nit überhaupt nie vorgekommen, und seine Zersetzung N024 ist oft so gross, dass das ganze Gestein, wie an N025 manchen Stellen in Beresowsk, in eine gelbliche Por- N026 zellanerde oder einen röthlichgelben Thon umgeändert N027 erscheint, der oft von kleinen Gängen und Adern von N028 Brauneisenerz durchzogen ist. N001 Dieser Beresit findet sich gewöhnlich in mächti- N002 gen Gängen in dem metamorphischen Gebirge. Bei N003 Beresowsk, wo sein Verhalten am vollständigsten ge- N004 kannt ist, kommen deren mehrere, 18 bis 20 Lachter N005 mächtig, nebeneinander vor, die von S. nach N. strei- N006 chen, und das steil geschichtete, hier von NW. nach N007 SO. streichende Schiefergebirge unter schiefen Win- N008 keln durchsetzen. Die Beresit-Gänge werden aber N009 selbst in der Regel von Quarzgängen durchsetzt, die

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
TCF (tokenisiert, serialisiert, lemmatisiert, normalisiert)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …

OCR-D: Bereitstellung der Texttranskription. (2019-10-24T14:59:58Z) Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme des Werkes in das DTA entsprechen muss.
Matthias Boenig, Dennis Dietrich, Christian Thomas: Bearbeitung der digitalen Edition. (2019-10-24T14:59:58Z)

Weitere Informationen:

Verfahren der Texterfassung: OCR ohne Nachkorrektur.

Die Transkription erfolgte nach den unter http://www.ocr-d.de/gt_guidelines formulierten Richtlinien und wurde in Richtung des Zielformats DTABf angepasst. Der Textinhalt einzelner Tabellen wurde von der OCR nur teilweise erfasst.

Weitere Textphänomene wurden wie folgt behandelt:

  • Bogensignaturen: gekennzeichnet;
  • Druckfehler: dokumentiert;
  • fremdsprachliches Material: nicht gekennzeichnet;
  • Hervorhebungen (Antiqua, Sperrschrift, Kursive etc.): gekennzeichnet;
  • langes s (ſ): als s transkribiert;
  • Normalisierungen: dokumentiert;
  • Seitenumbrüche markiert: ja;
  • Silbentrennung: wie Vorlage;
  • Vollständigkeit: vollständig erfasst;
  • Zeichensetzung: wie Vorlage;
  • Zeilenumbrüche markiert: ja;

Die Faksimiles der Karten, #f0631 bis #f0634, stammen aus dem Digitalisat der Universitätsbibliothek der Humboldt-Universität zu Berlin, Werks-URN (URL): https://www.digi-hub.de/viewer/resolver?urn=urn:nbn:de:kobv:11-d-6431605.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/rose_ural02_1842
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/rose_ural02_1842/576
Zitationshilfe: Gustav Rose: Reise nach dem Ural, dem Altai und dem Kaspischen Meere. Band 2. Berlin, 1842, S. 558. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/rose_ural02_1842/576>, abgerufen am 20.05.2024.