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Gustav Rose: Reise nach dem Ural, dem Altai und dem Kaspischen Meere. Band 2. Berlin, 1842.

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mässig vertheilt, bei grösserer Mächtigkeit sind bald N002
die unteren, bald die mittleren, bald die oberen, zu- N003
weilen auch nur die unteren und oberen Teufen rei- N004
cher als die übrigen, ohne dass sich eine bestimmte N005
Regel für die reichsten Teufen aufstellen liesse. Stets N006
muss es durch Versuche ausgemacht, und bei jeder Stelle N007
von Neuem ausgemacht werden, wo das Seifengebirge N008
so reichhaltig ist, dass es den Abbau lohnt, und wo N009
bei einer grösseren Mächtigkeit die bauwürdigen Lagen N010
liegen, und bei fortgesetztem Abbau muss man sich N011
immer von Neuem wieder davon überzeugen, da schon N012
oft für den oberen Theil einer Wäsche die Erfahrungen, N013
die man für den unteren gemacht hat, nicht mehr gelten; N014
Es giebt auf diese Weise Stellen, wo das Seifengebirge N015
abgesehen von den etwa darin vorkommenden grossen N016
Stücken, 6 bis 12 und noch mehr Solotniks Gold in N017
100 Pud enthält; dergleichen Stellen sind aber sel- N018
ten, und halten nie sehr lange an; gewöhnlich ist N019
das Gold viel sparsamer verbreitet, wenngleich Spu- N020
ren von Gold sich wohl überall in dem Seifengebirge, N021
finden mögen. Der mittlere Gehalt des Seifengebirges, N022
welches am Ural verwaschen wird, möchte etwa N023
1 Sol. in 100 Pud Sand oder 0,00026 pCt. 1) betra- N024
gen. Bei der grossen Verbreitung desselben, und der N025
Leichtigkeit das Gold daraus zu gewinnen, erklärt es N026
sich, wie das Seifengebirge in dem kurzen Zeitraum N027
von 1823 bis 1841 die grosse Menge von 5300 Pud N028
oder 370470 Mark Gold hat liefern können (II, 430 N029
und 437).

[footnote reference]
[footnote reference] N001
1) So war wenigstens der mittlere Gehalt des Seifengebirges, N002
das verwaschen wurde, zur Zeit unserer Reise anzunehmen. Es ist N003
wahrscheinlich , dass auch jetzt schon dieser Gehalt sich etwas ver- N004
mindert hat, da die reichen Seifenwerke stets zuerst bearbeitet wer- N005
den, wiewohl auf der anderen Seite der geringer gewordene Gehalt N006
auch durch ein vollständigeres Ausbringen des Goldes bei den verbes- N007
serten Methoden und durch die grössere Uebung im Waschen des N008
Goldsandes ausgeglichen wird.

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mässig vertheilt, bei grösserer Mächtigkeit sind bald N002
die unteren, bald die mittleren, bald die oberen, zu- N003
weilen auch nur die unteren und oberen Teufen rei- N004
cher als die übrigen, ohne dass sich eine bestimmte N005
Regel für die reichsten Teufen aufstellen liesse. Stets N006
muss es durch Versuche ausgemacht, und bei jeder Stelle N007
von Neuem ausgemacht werden, wo das Seifengebirge N008
so reichhaltig ist, dass es den Abbau lohnt, und wo N009
bei einer grösseren Mächtigkeit die bauwürdigen Lagen N010
liegen, und bei fortgesetztem Abbau muss man sich N011
immer von Neuem wieder davon überzeugen, da schon N012
oft für den oberen Theil einer Wäsche die Erfahrungen, N013
die man für den unteren gemacht hat, nicht mehr gelten; N014
Es giebt auf diese Weise Stellen, wo das Seifengebirge N015
abgesehen von den etwa darin vorkommenden grossen N016
Stücken, 6 bis 12 und noch mehr Solotniks Gold in N017
100 Pud enthält; dergleichen Stellen sind aber sel- N018
ten, und halten nie sehr lange an; gewöhnlich ist N019
das Gold viel sparsamer verbreitet, wenngleich Spu- N020
ren von Gold sich wohl überall in dem Seifengebirge, N021
finden mögen. Der mittlere Gehalt des Seifengebirges, N022
welches am Ural verwaschen wird, möchte etwa N023
1 Sol. in 100 Pud Sand oder 0,00026 pCt. 1) betra- N024
gen. Bei der grossen Verbreitung desselben, und der N025
Leichtigkeit das Gold daraus zu gewinnen, erklärt es N026
sich, wie das Seifengebirge in dem kurzen Zeitraum N027
von 1823 bis 1841 die grosse Menge von 5300 Pud N028
oder 370470 Mark Gold hat liefern können (II, 430 N029
und 437).

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1) So war wenigstens der mittlere Gehalt des Seifengebirges, N002
das verwaschen wurde, zur Zeit unserer Reise anzunehmen. Es ist N003
wahrscheinlich , dass auch jetzt schon dieser Gehalt sich etwas ver- N004
mindert hat, da die reichen Seifenwerke stets zuerst bearbeitet wer- N005
den, wiewohl auf der anderen Seite der geringer gewordene Gehalt N006
auch durch ein vollständigeres Ausbringen des Goldes bei den verbes- N007
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[588/0606] N001 mässig vertheilt, bei grösserer Mächtigkeit sind bald N002 die unteren, bald die mittleren, bald die oberen, zu- N003 weilen auch nur die unteren und oberen Teufen rei- N004 cher als die übrigen, ohne dass sich eine bestimmte N005 Regel für die reichsten Teufen aufstellen liesse. Stets N006 muss es durch Versuche ausgemacht, und bei jeder Stelle N007 von Neuem ausgemacht werden, wo das Seifengebirge N008 so reichhaltig ist, dass es den Abbau lohnt, und wo N009 bei einer grösseren Mächtigkeit die bauwürdigen Lagen N010 liegen, und bei fortgesetztem Abbau muss man sich N011 immer von Neuem wieder davon überzeugen, da schon N012 oft für den oberen Theil einer Wäsche die Erfahrungen, N013 die man für den unteren gemacht hat, nicht mehr gelten; N014 Es giebt auf diese Weise Stellen, wo das Seifengebirge N015 abgesehen von den etwa darin vorkommenden grossen N016 Stücken, 6 bis 12 und noch mehr Solotniks Gold in N017 100 Pud enthält; dergleichen Stellen sind aber sel- N018 ten, und halten nie sehr lange an; gewöhnlich ist N019 das Gold viel sparsamer verbreitet, wenngleich Spu- N020 ren von Gold sich wohl überall in dem Seifengebirge, N021 finden mögen. Der mittlere Gehalt des Seifengebirges, N022 welches am Ural verwaschen wird, möchte etwa N023 1 Sol. in 100 Pud Sand oder 0,00026 pCt. 1) betra- N024 gen. Bei der grossen Verbreitung desselben, und der N025 Leichtigkeit das Gold daraus zu gewinnen, erklärt es N026 sich, wie das Seifengebirge in dem kurzen Zeitraum N027 von 1823 bis 1841 die grosse Menge von 5300 Pud N028 oder 370470 Mark Gold hat liefern können (II, 430 N029 und 437). [footnote reference] [footnote reference] N001 1) So war wenigstens der mittlere Gehalt des Seifengebirges, N002 das verwaschen wurde, zur Zeit unserer Reise anzunehmen. Es ist N003 wahrscheinlich , dass auch jetzt schon dieser Gehalt sich etwas ver- N004 mindert hat, da die reichen Seifenwerke stets zuerst bearbeitet wer- N005 den, wiewohl auf der anderen Seite der geringer gewordene Gehalt N006 auch durch ein vollständigeres Ausbringen des Goldes bei den verbes- N007 serten Methoden und durch die grössere Uebung im Waschen des N008 Goldsandes ausgeglichen wird.

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Zitationshilfe: Gustav Rose: Reise nach dem Ural, dem Altai und dem Kaspischen Meere. Band 2. Berlin, 1842, S. 588. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/rose_ural02_1842/606>, abgerufen am 09.05.2024.