Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Gustav Rose: Reise nach dem Ural, dem Altai und dem Kaspischen Meere. Band 2. Berlin, 1842.

Bild:
<< vorherige Seite

N001
sehr unzugänglich ist; auch hat man die erwähnten N002
Mineralien grösstentheils nur an der Ost- und Nord- N003
seite, an dieser aber bis zu einer ziemlich grossen N004
Entfernung von derselben gefunden.

N001
Die Besichtigung der nördlich gelegenen Gegend N002
war zu unsrer heutigen, die der östlich gelegenen Ge- N003
gend zu unsrer morgenden Exkursion bestimmt; wir N004
machten die erstere in derselben Begleitung wie unsere N005
gestrige, doch hatten wir noch die Freude den Herrn N006
Achte, Ober-Director der Werke von Slatoust in unserer N007
Mitte zu sehen, der schon gestern nach Miask gekom- N008
men war, um Herrn von Humboldt zu begrüssen. N009
Wir bedienten uns zu dieser Exkursion der schon bei N010
ähnlichen Gelegenheiten beschriebenen Sibirischen N011
Wagen, da man mit ihnen zu den meisten Stellen, die N012
wir am heutigen Tage besuchen wollten, gelangen N013
konnte. Unser eigentlicher Führer war Herr Barbot N014
de Marni, ein junger Mann, unter dessen specielle N015
Aufsicht die verschiedenen im Ilmengebirge gemach- N016
ten Schurfe gestellt sind, und dessen Eifer und Thä- N017
tigkeit man die Entdeckung mehrerer bisher noch un- N018
bekannten Mineralien oder Localitäten verdankt.

N001
Das Ilmengebirge erhebt sich gleich hinter Miask, N002
und auf seinem westlichen Abhange ist noch ein gros- N003
ser Theil des Ortes selbst gebaut. Gleich hinter den N004
letzten Häusern fängt auch die Tannenwaldung an. N005
Pinus picea ist darin die am häufigsten vorkommende N006
Species, aber ausserdem finden sich auch nicht sel- N007
ten Lerchen ( Pinus Larix ), die hier, besonders wo N008
der Boden eine sumpfige Beschaffenheit hat, ausser- N009
ordentlich hoch und dickstämmig sind. Wir fanden N010
viele Stämme, die man mit den Armen nicht umspan- N011
nen konnte. Bei dieser starken Bedeckung mit Wald N012
und Dammerde sahen wir anstehendes Gestein, wie N013
in Mursinsk, hauptsächlich nur da, wo man zur Gewin- N014
nung von Mineralien kleine oder grössere Schurfe N015
gemacht hatte, und konnten daher hier ebenfalls

N001
sehr unzugänglich ist; auch hat man die erwähnten N002
Mineralien grösstentheils nur an der Ost- und Nord- N003
seite, an dieser aber bis zu einer ziemlich grossen N004
Entfernung von derselben gefunden.

N001
Die Besichtigung der nördlich gelegenen Gegend N002
war zu unsrer heutigen, die der östlich gelegenen Ge- N003
gend zu unsrer morgenden Exkursion bestimmt; wir N004
machten die erstere in derselben Begleitung wie unsere N005
gestrige, doch hatten wir noch die Freude den Herrn N006
Achte, Ober-Director der Werke von Slatoust in unserer N007
Mitte zu sehen, der schon gestern nach Miask gekom- N008
men war, um Herrn von Humboldt zu begrüssen. N009
Wir bedienten uns zu dieser Exkursion der schon bei N010
ähnlichen Gelegenheiten beschriebenen Sibirischen N011
Wagen, da man mit ihnen zu den meisten Stellen, die N012
wir am heutigen Tage besuchen wollten, gelangen N013
konnte. Unser eigentlicher Führer war Herr Barbot N014
de Marni, ein junger Mann, unter dessen specielle N015
Aufsicht die verschiedenen im Ilmengebirge gemach- N016
ten Schurfe gestellt sind, und dessen Eifer und Thä- N017
tigkeit man die Entdeckung mehrerer bisher noch un- N018
bekannten Mineralien oder Localitäten verdankt.

N001
Das Ilmengebirge erhebt sich gleich hinter Miask, N002
und auf seinem westlichen Abhange ist noch ein gros- N003
ser Theil des Ortes selbst gebaut. Gleich hinter den N004
letzten Häusern fängt auch die Tannenwaldung an. N005
Pinus picea ist darin die am häufigsten vorkommende N006
Species, aber ausserdem finden sich auch nicht sel- N007
ten Lerchen ( Pinus Larix ), die hier, besonders wo N008
der Boden eine sumpfige Beschaffenheit hat, ausser- N009
ordentlich hoch und dickstämmig sind. Wir fanden N010
viele Stämme, die man mit den Armen nicht umspan- N011
nen konnte. Bei dieser starken Bedeckung mit Wald N012
und Dammerde sahen wir anstehendes Gestein, wie N013
in Mursinsk, hauptsächlich nur da, wo man zur Gewin- N014
nung von Mineralien kleine oder grössere Schurfe N015
gemacht hatte, und konnten daher hier ebenfalls

<TEI>
  <text>
    <body>
      <div>
        <pb facs="#f0064" xml:id="img_0062" n="46"/>
        <p><lb n="N001"/>
sehr unzugänglich ist; auch hat man die erwähnten             <lb n="N002"/>
Mineralien grösstentheils nur an der Ost- und Nord-             <lb n="N003"/>
seite, an dieser aber bis zu einer ziemlich grossen             <lb n="N004"/>
Entfernung von derselben gefunden.</p>
        <p><lb n="N001"/>
Die Besichtigung der nördlich gelegenen Gegend             <lb n="N002"/>
war zu unsrer heutigen, die der östlich gelegenen Ge-             <lb n="N003"/>
gend zu unsrer morgenden Exkursion bestimmt; wir             <lb n="N004"/>
machten die erstere in derselben Begleitung wie unsere             <lb n="N005"/>
gestrige, doch hatten wir noch die Freude den Herrn             <lb n="N006"/>
Achte, Ober-Director der Werke von Slatoust in unserer             <lb n="N007"/>
Mitte zu sehen, der schon gestern nach Miask gekom-             <lb n="N008"/>
men war, um Herrn von Humboldt zu begrüssen.             <lb n="N009"/>
Wir bedienten uns zu dieser Exkursion der schon bei             <lb n="N010"/>
ähnlichen Gelegenheiten beschriebenen Sibirischen             <lb n="N011"/>
Wagen, da man mit ihnen zu den meisten Stellen, die             <lb n="N012"/>
wir am heutigen Tage besuchen wollten, gelangen             <lb n="N013"/>
konnte. Unser eigentlicher Führer war Herr Barbot <lb n="N014"/>
de Marni, ein junger Mann, unter dessen specielle             <lb n="N015"/>
Aufsicht die verschiedenen im Ilmengebirge gemach- <lb n="N016"/>
ten Schurfe gestellt sind, und dessen Eifer und Thä-             <lb n="N017"/>
tigkeit man die Entdeckung mehrerer bisher noch un-             <lb n="N018"/>
bekannten Mineralien oder Localitäten verdankt.</p>
        <p><lb n="N001"/>
Das Ilmengebirge erhebt sich gleich hinter Miask, <lb n="N002"/>
und auf seinem westlichen Abhange ist noch ein gros-             <lb n="N003"/>
ser Theil des Ortes selbst gebaut. Gleich hinter den             <lb n="N004"/>
letzten Häusern fängt auch die Tannenwaldung an.             <lb n="N005"/>
Pinus picea ist darin die am häufigsten vorkommende             <lb n="N006"/>
Species, aber ausserdem finden sich auch nicht sel-             <lb n="N007"/>
ten Lerchen ( Pinus Larix ), die hier, besonders wo             <lb n="N008"/>
der Boden eine sumpfige Beschaffenheit hat, ausser-             <lb n="N009"/>
ordentlich hoch und dickstämmig sind. Wir fanden             <lb n="N010"/>
viele Stämme, die man mit den Armen nicht umspan-             <lb n="N011"/>
nen konnte. Bei dieser starken Bedeckung mit Wald             <lb n="N012"/>
und Dammerde sahen wir anstehendes Gestein, wie             <lb n="N013"/>
in Mursinsk, hauptsächlich nur da, wo man zur Gewin-             <lb n="N014"/>
nung von Mineralien kleine oder grössere Schurfe             <lb n="N015"/>
gemacht hatte, und konnten daher hier ebenfalls</p>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[46/0064] N001 sehr unzugänglich ist; auch hat man die erwähnten N002 Mineralien grösstentheils nur an der Ost- und Nord- N003 seite, an dieser aber bis zu einer ziemlich grossen N004 Entfernung von derselben gefunden. N001 Die Besichtigung der nördlich gelegenen Gegend N002 war zu unsrer heutigen, die der östlich gelegenen Ge- N003 gend zu unsrer morgenden Exkursion bestimmt; wir N004 machten die erstere in derselben Begleitung wie unsere N005 gestrige, doch hatten wir noch die Freude den Herrn N006 Achte, Ober-Director der Werke von Slatoust in unserer N007 Mitte zu sehen, der schon gestern nach Miask gekom- N008 men war, um Herrn von Humboldt zu begrüssen. N009 Wir bedienten uns zu dieser Exkursion der schon bei N010 ähnlichen Gelegenheiten beschriebenen Sibirischen N011 Wagen, da man mit ihnen zu den meisten Stellen, die N012 wir am heutigen Tage besuchen wollten, gelangen N013 konnte. Unser eigentlicher Führer war Herr Barbot N014 de Marni, ein junger Mann, unter dessen specielle N015 Aufsicht die verschiedenen im Ilmengebirge gemach- N016 ten Schurfe gestellt sind, und dessen Eifer und Thä- N017 tigkeit man die Entdeckung mehrerer bisher noch un- N018 bekannten Mineralien oder Localitäten verdankt. N001 Das Ilmengebirge erhebt sich gleich hinter Miask, N002 und auf seinem westlichen Abhange ist noch ein gros- N003 ser Theil des Ortes selbst gebaut. Gleich hinter den N004 letzten Häusern fängt auch die Tannenwaldung an. N005 Pinus picea ist darin die am häufigsten vorkommende N006 Species, aber ausserdem finden sich auch nicht sel- N007 ten Lerchen ( Pinus Larix ), die hier, besonders wo N008 der Boden eine sumpfige Beschaffenheit hat, ausser- N009 ordentlich hoch und dickstämmig sind. Wir fanden N010 viele Stämme, die man mit den Armen nicht umspan- N011 nen konnte. Bei dieser starken Bedeckung mit Wald N012 und Dammerde sahen wir anstehendes Gestein, wie N013 in Mursinsk, hauptsächlich nur da, wo man zur Gewin- N014 nung von Mineralien kleine oder grössere Schurfe N015 gemacht hatte, und konnten daher hier ebenfalls

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
TCF (tokenisiert, serialisiert, lemmatisiert, normalisiert)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …

OCR-D: Bereitstellung der Texttranskription. (2019-10-24T14:59:58Z) Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme des Werkes in das DTA entsprechen muss.
Matthias Boenig, Dennis Dietrich, Christian Thomas: Bearbeitung der digitalen Edition. (2019-10-24T14:59:58Z)

Weitere Informationen:

Verfahren der Texterfassung: OCR ohne Nachkorrektur.

Die Transkription erfolgte nach den unter http://www.ocr-d.de/gt_guidelines formulierten Richtlinien und wurde in Richtung des Zielformats DTABf angepasst. Der Textinhalt einzelner Tabellen wurde von der OCR nur teilweise erfasst.

Weitere Textphänomene wurden wie folgt behandelt:

  • Bogensignaturen: gekennzeichnet;
  • Druckfehler: dokumentiert;
  • fremdsprachliches Material: nicht gekennzeichnet;
  • Hervorhebungen (Antiqua, Sperrschrift, Kursive etc.): gekennzeichnet;
  • langes s (ſ): als s transkribiert;
  • Normalisierungen: dokumentiert;
  • Seitenumbrüche markiert: ja;
  • Silbentrennung: wie Vorlage;
  • Vollständigkeit: vollständig erfasst;
  • Zeichensetzung: wie Vorlage;
  • Zeilenumbrüche markiert: ja;

Die Faksimiles der Karten, #f0631 bis #f0634, stammen aus dem Digitalisat der Universitätsbibliothek der Humboldt-Universität zu Berlin, Werks-URN (URL): https://www.digi-hub.de/viewer/resolver?urn=urn:nbn:de:kobv:11-d-6431605.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/rose_ural02_1842
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/rose_ural02_1842/64
Zitationshilfe: Gustav Rose: Reise nach dem Ural, dem Altai und dem Kaspischen Meere. Band 2. Berlin, 1842, S. 46. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/rose_ural02_1842/64>, abgerufen am 13.05.2024.