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Sandrart, Joachim von: L’Academia Todesca. della Architectura, Scultura & Pittura: Oder Teutsche Academie der Edlen Bau- Bild- und Mahlerey-Künste. Bd. 1,2. Nürnberg, 1675.

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[Spaltenumbruch] nach seinem Tod zusammen gebracht worden/ die er vor unterschiedliche fürnehme Personen gemacht. Der Herr Gessi, welcher nachmalen Cardinal zu Rom/ und Nuncius nach Venedig worden/ schickte Papst Paulo dem V. die Braut-Verlobnus der heiligen Märterin Catharina mit ihrem himmlischen Bräutigam zwischen einen herrlichen Hofstab und vielen Englen. Der Fürst Borghese hatte in einen halben Quater von ihm den heiligen Antonio, wie derselbe den Fischen am Gestad des Wassers geprediget/ und sie die Köpf und Häls/ um selbigen zu hören/ und als wann sie einen Verstand hätten/ hervor gestreckt. Bey dem Fürsten Lodovisio wird auch von ihm auf einem Tuch die Reinigung Mariae, auf dem andern aber wie S. Johann dem Volk prediget/ gezeiget/ und der Marchese Justinian überkame auch von ihm ein Bild des verstorbenen Heilands/ welcher von zweyen Englen bewayhret wird/ der Graf Monte Rey , nachmalen Vice-König zu Neapel aber zwey gemahlte Taflen oder Fablen aus dem Ovidio, wie Europa auf dem Stier sitzet.

zu Londen/ Der Engeländische Graf Basilio Feilding hatte auch von ihm die wenige Jahr über/ als er Ambassadeur zu Venedig gewesen/ viel Gemählde erhalten/ unter welchen auch folgende waren. Erstlich eine Vergleichung Mariae der Jungfrauen mit Catharina der Märterin ganz natürlich. Und dann eine Eva/ welche Abel und Cain in der Wildnis mit den Früchten der Bäume und fürüber fliessendem Wasser-Bächlein ernehret. Darnach ein Abraham/ wie derselb im Werk begriffen/ seinen Sohn Isaac aufzuopfern/ weiters wie Christus von denen Heyden angebetet/ auch getauffet/ und an der Säulen gegeißlet wird/ welches alles er bey Nacht praesentiret/ damit die Historie durch eine angezündete Fackel/ die er in den Gemählden beygebracht/ erleuchtet werde. Viertens/ die Auferstehung/ und wie der heilige Johann dem Volk prediget. Fünftens/ wie Christus von Martha und Maria mit seinen Apostlen in ihre Behausung geladen werden/ auch die Königin Esther vor Ahasvero mit allem ihrem Hofgesind stehet. Von seinen fabulosen Gemählden ware sonderlich auch daselbst eine Venus mit Adonis ganz natürlich zu beobachten/ als welcher kein Aug von seiner Liebsten abwendet/ und seine Hund in der Hand fuhret/ in zweyen kleinen Stucken aber Nessus der Centaur den Hercules mit seinem Pfeil umwillen er ihm seine Dejaniram entführet/ erleget; welches alles sehr herrlich gemacht.

zu Paris/ Der Monsieur de Housset, damals Ambassadeur in Frankreich/ von Venedig/ hatte von ihm die Marterung der heiligen Justina, item die Bekehrung der heiligen Magdalena/ wie auch die Auferstehung Christi in einem achteckigten Blat/ so Paul Veronese im Wettstreit einer Geburt zu Venedig/ Christi/ so Bassan gemacht/ und im Concert mit Tintoret, welcher die Abnehmung vom Creutz gemacht/ gefärtiget/ überkommen. Dem Herren Jacob Contarino mahlte er auf einen sehr großen Quater Europam, wie selbige auf dem großen Stier sitzt/ der ihr dann ganz höflich die Füß lecket/ worbey auch etliche ihres Frauenzimmers darneben [Spaltenumbruch] gehen/ auf welche sie sich steuret/ etliche aber sie mit Blumen zieren/ obenher fliegen auch kleine Liebes-Götter/ welche den Weg mit Blumen bestreuen/ und ist solches alles genau/ wie es Ovidius selbst zu Amsterdam. beschrieben/ exprimirt und gemahlet; Nachmalen ist von dem Herrn Johann Reinst/ in Amsterdam/ ein Stuck von der Vermählung der heiligen Catharina mit Christo/ zwischen denen sich erfreuenden Englen/ mit noch vier andern um 25000. Gulden erkauft/ und dem jetzigen König in Engeland praesentirt worden; Eben allda zu Amsterdam habe ich zu meiner Zeit von dieser berühmten Hand in Lebens-Grösse ein Gemähl gehabt/ wie Christus in dem Jordan getauffet worden/ welches Bild dann mit verwunderlich- und anmuhtiger Action nackend in dem Wasser sich gebucket/ und von S. Johann der auf dem trucknen gestanden/ ganz ehrerbietig die Tauff empfangen/ auf welches hernach der heilige Geist/ neben zwey holdseligen Englen/ so eine Leinwat zum Abtrucknen gehalten/ in einer sehr schönen Landschaft/ weiln aber bey meiner betrübten Abreis von dannen/ zu den desolaten Teutschland die Gefahr zu groß gewesen/ als hab ich dieses herrliche Werk dem Kunst-liebenden Renier Pau, Herrn von Hemstätten / mit Andrea Vesali Contrafe von Titian, neben noch vielmehr andern raren Stucken verkauft/ so alle daselbst noch in grossen Ehren gehalten werden. Sonsten haben die drey Grafen Widmanni, auch drey Historien von ihm eine von dem Gichtbrüchtigen/ die andere/ von der Auferweckung Lazari/ und Bekehrung des heiligen Pauli/ worinnen viel unzahlbare schöne Figuren vorkommen/ und dann eine liebliche Vereinigung Mariae mit dem Kindlein in der Schoß/ wie nämlichen sein zartes Füßlein der junge Johann Baptist küsset/ auch Joseph ihme zu einer Seiten stehet/ und sich auf seinen rechten Arm lehnet/ auf der andern aber die heilige Catharina sich befindet und über ihren Herzens-Bräutigam verwundert/ so alles sehr herrliche Bilder seyn.

Ferner zu Venedig. Der Herr Paulo del Sera überkame auch die Marterung eben dieser Heil. Jungfrauen/ welcher/ indem sie ihr Gebet gen Himmel verricht/ von dem Engel mit dem Schwerd das Rad des Tyrannen zerschlagen wird. Von ihm hatte der Herr Christophoro Orsetti auch in Handen die Bildnus Stephani, wie selbiger für seine Feinde gebetten; Zu Anversa Weiters die Herren Johann und Jacob von Verle ein Contrafe eines Marquatenders mit Kleidern auf dem Rucken/ welcher ein paar Augengläser auf den Tisch leget/ auch einen Fechter in weis gekleidet mit einem Degen in einer/ und Brief in der andern Hand/ worauf stunde: Nec spe, nec metu, das ist: Weder durch Hoffnung noch Forcht/ auch zeigten sie ferner eines/ von einem Frauen-Bild mit einem Buch in der Hand/ wie auch eines von einem Sclaven/ so das rareste war. Nach seinem Tod bliebe unter dem Erbtheil den In der Behausung des Geschlechts Caliari. Herrn Joseph Caliari seinen Enkeln und einig übrigen dieses Geschlechts ein Stuck der verstorbnen Heilands/ welchen der Himmlische Vatter in seiner Schoß hält/ um demselben herzliche Liebe zu erweisen/ daß er für das menschliche Geschlecht sich

[Spaltenumbruch] nach seinem Tod zusammen gebracht worden/ die er vor unterschiedliche fürnehme Personen gemacht. Der Herr Gessi, welcher nachmalen Cardinal zu Rom/ und Nuncius nach Venedig worden/ schickte Papst Paulo dem V. die Braut-Verlobnus der heiligen Märterin Catharina mit ihrem himmlischen Bräutigam zwischen einen herrlichen Hofstab und vielen Englen. Der Fürst Borghese hatte in einen halben Quater von ihm den heiligen Antonio, wie derselbe den Fischen am Gestad des Wassers geprediget/ und sie die Köpf und Häls/ um selbigen zu hören/ und als wann sie einen Verstand hätten/ hervor gestreckt. Bey dem Fürsten Lodovisio wird auch von ihm auf einem Tuch die Reinigung Mariae, auf dem andern aber wie S. Johann dem Volk prediget/ gezeiget/ und der Marchese Justinian überkame auch von ihm ein Bild des verstorbenen Heilands/ welcher von zweyen Englen bewayhret wird/ der Graf Monte Rey , nachmalen Vice-König zu Neapel aber zwey gemahlte Taflen oder Fablen aus dem Ovidio, wie Europa auf dem Stier sitzet.

zu Londen/ Der Engeländische Graf Basilio Feilding hatte auch von ihm die wenige Jahr über/ als er Ambassadeur zu Venedig gewesen/ viel Gemählde erhalten/ unter welchen auch folgende waren. Erstlich eine Vergleichung Mariae der Jungfrauen mit Catharina der Märterin ganz natürlich. Und dann eine Eva/ welche Abel und Cain in der Wildnis mit den Früchten der Bäume und fürüber fliessendem Wasser-Bächlein ernehret. Darnach ein Abraham/ wie derselb im Werk begriffen/ seinen Sohn Isaac aufzuopfern/ weiters wie Christus von denen Heyden angebetet/ auch getauffet/ und an der Säulen gegeißlet wird/ welches alles er bey Nacht praesentiret/ damit die Historie durch eine angezündete Fackel/ die er in den Gemählden beygebracht/ erleuchtet werde. Viertens/ die Auferstehung/ und wie der heilige Johann dem Volk prediget. Fünftens/ wie Christus von Martha und Maria mit seinen Apostlen in ihre Behausung geladen werden/ auch die Königin Esther vor Ahásvero mit allem ihrem Hofgesind stehet. Von seinen fabulosen Gemählden ware sonderlich auch daselbst eine Venus mit Adonis ganz natürlich zu beobachten/ als welcher kein Aug von seiner Liebsten abwendet/ und seine Hund in der Hand fuhret/ in zweyen kleinen Stucken aber Nessus der Centaur den Hercules mit seinem Pfeil umwillen er ihm seine Dejaniram entführet/ erleget; welches alles sehr herrlich gemacht.

zu Paris/ Der Monsieur de Housset, damals Ambassadeur in Frankreich/ von Venedig/ hatte von ihm die Marterung der heiligen Justina, item die Bekehrung der heiligen Magdalena/ wie auch die Auferstehung Christi in einem achteckigten Blat/ so Paul Veronese im Wettstreit einer Geburt zu Venedig/ Christi/ so Bassan gemacht/ und im Concert mit Tintoret, welcher die Abnehmung vom Creutz gemacht/ gefärtiget/ überkommen. Dem Herren Jacob Contarino mahlte er auf einen sehr großen Quater Europam, wie selbige auf dem großen Stier sitzt/ der ihr dann ganz höflich die Füß lecket/ worbey auch etliche ihres Frauenzimmers darneben [Spaltenumbruch] gehen/ auf welche sie sich steuret/ etliche aber sie mit Blumen zieren/ obenher fliegen auch kleine Liebes-Götter/ welche den Weg mit Blumen bestreuen/ und ist solches alles genau/ wie es Ovidius selbst zu Amsterdam. beschrieben/ exprimirt und gemahlet; Nachmalen ist von dem Herrn Johann Reinst/ in Amsterdam/ ein Stuck von der Vermählung der heiligen Catharina mit Christo/ zwischen denen sich erfreuenden Englen/ mit noch vier andern um 25000. Gulden erkauft/ und dem jetzigen König in Engeland praesentirt worden; Eben allda zu Amsterdam habe ich zu meiner Zeit von dieser berühmten Hand in Lebens-Grösse ein Gemähl gehabt/ wie Christus in dem Jordan getauffet worden/ welches Bild dann mit verwunderlich- und anmuhtiger Action nackend in dem Wasser sich gebucket/ und von S. Johann der auf dem trucknen gestanden/ ganz ehrerbietig die Tauff empfangen/ auf welches hernach der heilige Geist/ neben zwey holdseligen Englen/ so eine Leinwat zum Abtrucknen gehalten/ in einer sehr schönen Landschaft/ weiln aber bey meiner betrübten Abreis von dannen/ zu den desolaten Teutschland die Gefahr zu groß gewesen/ als hab ich dieses herrliche Werk dem Kunst-liebenden Renier Pau, Herrn von Hemstätten / mit Andrea Vesali Contrafe von Titian, neben noch vielmehr andern raren Stucken verkauft/ so alle daselbst noch in grossen Ehren gehalten werden. Sonsten haben die drey Grafen Widmanni, auch drey Historien von ihm eine von dem Gichtbrüchtigen/ die andere/ von der Auferweckung Lazari/ und Bekehrung des heiligen Pauli/ worinnen viel unzahlbare schöne Figuren vorkommen/ und dann eine liebliche Vereinigung Mariae mit dem Kindlein in der Schoß/ wie nämlichen sein zartes Füßlein der junge Johann Baptist küsset/ auch Joseph ihme zu einer Seiten stehet/ und sich auf seinen rechten Arm lehnet/ auf der andern aber die heilige Catharina sich befindet und über ihren Herzens-Bräutigam verwundert/ so alles sehr herrliche Bilder seyn.

Ferner zu Venedig. Der Herr Paulo del Sera überkame auch die Marterung eben dieser Heil. Jungfrauen/ welcher/ indem sie ihr Gebet gen Himmel verricht/ von dem Engel mit dem Schwerd das Rad des Tyrannen zerschlagen wird. Von ihm hatte der Herr Christophoro Orsetti auch in Handen die Bildnus Stephani, wie selbiger für seine Feinde gebetten; Zu Anversa Weiters die Herren Johann und Jacob von Verle ein Contrafe eines Marquatenders mit Kleidern auf dem Rucken/ welcher ein paar Augengläser auf den Tisch leget/ auch einen Fechter in weis gekleidet mit einem Degen in einer/ und Brief in der andern Hand/ worauf stunde: Nec spe, nec metu, das ist: Weder durch Hoffnung noch Forcht/ auch zeigten sie ferner eines/ von einem Frauen-Bild mit einem Buch in der Hand/ wie auch eines von einem Sclaven/ so das rareste war. Nach seinem Tod bliebe unter dem Erbtheil den In der Behausung des Geschlechts Caliari. Herrn Joseph Caliari seinen Enkeln und einig übrigen dieses Geschlechts ein Stuck der verstorbnen Heilands/ welchen der Himmlische Vatter in seiner Schoß hält/ um demselben herzliche Liebe zu erweisen/ daß er für das menschliche Geschlecht sich

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          <p><note place="right">zu <placeName ref="http://ta.sandrart.net/-place-228 http://www.geonames.org/2988507/ http://www.getty.edu/vow/TGNFullDisplay?find=&amp;place=&amp;nation=&amp;subjectid=7008038">Paris</placeName>/</note> Der <hi rendition="#aq"><persName ref="http://ta.sandrart.net/-person-5632">Monsieur de Housset</persName>,</hi> damals <hi rendition="#aq">Ambassadeur</hi> in <placeName ref="http://ta.sandrart.net/-place-260 http://www.getty.edu/vow/TGNFullDisplay?find=&amp;place=&amp;nation=&amp;subjectid=1000070">Frankreich</placeName>/ von <placeName ref="http://ta.sandrart.net/-place-1 http://www.geonames.org/3164603/ http://www.getty.edu/vow/TGNFullDisplay?find=&amp;place=&amp;nation=&amp;subjectid=7018159">Venedig</placeName>/ hatte von ihm die Marterung der <persName ref="http://ta.sandrart.net/-person-2678 http://d-nb.info/gnd/122745876 http://viaf.org/viaf/13198861">heiligen <hi rendition="#aq">Justina</hi></persName>, item die Bekehrung der <persName ref="http://ta.sandrart.net/-person-386 http://d-nb.info/gnd/118577840 http://viaf.org/viaf/25394709">heiligen Magdalena</persName>/ wie auch die Auferstehung <persName ref="http://ta.sandrart.net/-person-15 http://d-nb.info/gnd/118557513 http://viaf.org/viaf/73945424">Christi</persName> in einem achteckigten Blat/ so <hi rendition="#aq"><persName ref="http://ta.sandrart.net/-person-1020 http://d-nb.info/gnd/118626647 http://www.getty.edu/vow/ULANFullDisplay?find=&amp;role=&amp;nation=&amp;subjectid=500021218 http://viaf.org/viaf/95162605">Paul Veronese</persName></hi> im Wettstreit einer Geburt <note place="right">zu <placeName ref="http://ta.sandrart.net/-place-1 http://www.geonames.org/3164603/ http://www.getty.edu/vow/TGNFullDisplay?find=&amp;place=&amp;nation=&amp;subjectid=7018159">Venedig</placeName>/</note> <persName ref="http://ta.sandrart.net/-person-15 http://d-nb.info/gnd/118557513 http://viaf.org/viaf/73945424">Christi</persName>/ so <hi rendition="#aq"><persName ref="http://ta.sandrart.net/-person-2321 http://d-nb.info/gnd/11865750X http://www.getty.edu/vow/ULANFullDisplay?find=&amp;role=&amp;nation=&amp;subjectid=500003126 http://viaf.org/viaf/9925096">Bassan</persName></hi> gemacht/ und im <hi rendition="#aq">Concert</hi> mit <hi rendition="#aq"><persName ref="http://ta.sandrart.net/-person-1550 http://d-nb.info/gnd/118622854 http://www.getty.edu/vow/ULANFullDisplay?find=&amp;role=&amp;nation=&amp;subjectid=500011407 http://viaf.org/viaf/95161574">Tintoret</persName>,</hi> welcher die Abnehmung vom Creutz gemacht/ gefärtiget/ überkommen. Dem Herren <hi rendition="#aq"><persName ref="http://ta.sandrart.net/-person-2603 http://d-nb.info/gnd/128995734 http://viaf.org/viaf/33064582">Jacob Contarino</persName></hi> mahlte er auf einen sehr großen Quater <hi rendition="#aq"><persName ref="http://ta.sandrart.net/-person-720 http://d-nb.info/gnd/118531409 http://viaf.org/viaf/22932833">Europam</persName>,</hi> wie selbige auf dem großen Stier sitzt/ der ihr dann ganz höflich die Füß lecket/ worbey auch etliche ihres <choice><sic>Frauenzinuners</sic><corr>Frauenzimmers</corr></choice> darneben <cb/>
gehen/ auf welche sie sich steuret/ etliche aber sie mit Blumen zieren/ obenher fliegen auch kleine Liebes-Götter/ welche den Weg mit Blumen bestreuen/ und ist solches alles genau/ wie es <hi rendition="#aq"><persName ref="http://ta.sandrart.net/-person-350 http://d-nb.info/gnd/118590995 http://viaf.org/viaf/88342447">Ovidius</persName></hi> selbst <note place="right">zu <placeName ref="http://ta.sandrart.net/-place-13 http://www.geonames.org/2759794/ http://www.getty.edu/vow/TGNFullDisplay?find=&amp;place=&amp;nation=&amp;subjectid=7006952">Amsterdam</placeName>.</note> beschrieben/ <hi rendition="#aq">exprim</hi>irt und gemahlet; Nachmalen ist von dem Herrn <persName ref="http://ta.sandrart.net/-person-4094">Johann Reinst</persName>/ in <placeName ref="http://ta.sandrart.net/-place-13 http://www.geonames.org/2759794/ http://www.getty.edu/vow/TGNFullDisplay?find=&amp;place=&amp;nation=&amp;subjectid=7006952"><choice><sic>Amstersterdam</sic><corr>Amsterdam</corr></choice></placeName>/ <name type="artificialWork" ref="http://ta.sandrart.net/-artwork-2153">ein Stuck von der Vermählung der <persName ref="http://ta.sandrart.net/-person-796 http://d-nb.info/gnd/118560573 http://viaf.org/viaf/42629735">heiligen <hi rendition="#aq">Catharina</hi></persName> mit <persName ref="http://ta.sandrart.net/-person-15 http://d-nb.info/gnd/118557513 http://viaf.org/viaf/73945424">Christo</persName>/ zwischen denen sich erfreuenden Englen/ mit noch vier andern um 25000. Gulden erkauft/ und dem jetzigen <persName ref="http://ta.sandrart.net/-person-2604 http://d-nb.info/gnd/118560042 http://viaf.org/viaf/88984774">König in Engeland</persName> <hi rendition="#aq">praesent</hi>irt worden</name>; Eben allda zu <placeName ref="http://ta.sandrart.net/-place-13 http://www.geonames.org/2759794/ http://www.getty.edu/vow/TGNFullDisplay?find=&amp;place=&amp;nation=&amp;subjectid=7006952">Amsterdam</placeName> habe <persName ref="http://ta.sandrart.net/-person-836">ich</persName> zu meiner Zeit von dieser berühmten Hand in Lebens-Grösse ein Gemähl gehabt/ <name type="artificialWork" ref="http://ta.sandrart.net/-artwork-3481">wie <persName ref="http://ta.sandrart.net/-person-15 http://d-nb.info/gnd/118557513 http://viaf.org/viaf/73945424">Christus</persName> in dem <placeName ref="http://ta.sandrart.net/-place-427 http://www.getty.edu/vow/TGNFullDisplay?find=&amp;place=&amp;nation=&amp;subjectid=1125225">Jordan</placeName> getauffet worden/ welches Bild dann mit verwunderlich- und anmuhtiger <hi rendition="#aq">Action</hi> nackend in dem Wasser sich gebucket/ und von <hi rendition="#aq"><persName ref="http://ta.sandrart.net/-person-10 http://d-nb.info/gnd/118557858 http://viaf.org/viaf/98494815">S. Johann</persName></hi> der auf dem trucknen gestanden/ ganz ehrerbietig die Tauff empfangen/ auf welches hernach der heilige Geist/ neben zwey holdseligen Englen/ so eine Leinwat zum Abtrucknen gehalten/ in einer sehr schönen Landschaft</name>/ weiln aber bey meiner betrübten Abreis von dannen/ zu den <hi rendition="#aq">desolaten</hi> <placeName ref="http://ta.sandrart.net/-place-257 http://www.getty.edu/vow/TGNFullDisplay?find=&amp;place=&amp;nation=&amp;subjectid=7000084">Teutschland</placeName> die Gefahr zu groß gewesen/ als hab <persName ref="http://ta.sandrart.net/-person-836">ich</persName> dieses herrliche Werk dem Kunst-liebenden <hi rendition="#aq"><persName ref="http://ta.sandrart.net/-person-2605 http://d-nb.info/gnd/138937222 http://viaf.org/viaf/95545198">Renier Pau</persName>,</hi> Herrn von <placeName ref="http://ta.sandrart.net/-place-1882 http://www.geonames.org/2754692/ http://www.getty.edu/vow/TGNFullDisplay?find=&amp;place=&amp;nation=&amp;subjectid=7007049">Hemstätten</placeName> / mit <name type="artificialWork" ref="http://ta.sandrart.net/-artwork-3482"><hi rendition="#aq"><persName ref="http://ta.sandrart.net/-person-1049 http://d-nb.info/gnd/118768204 http://viaf.org/viaf/51696979">Andrea Vesali</persName></hi> Contrafe von <hi rendition="#aq"><persName ref="http://ta.sandrart.net/-person-19 http://d-nb.info/gnd/118622994 http://www.getty.edu/vow/ULANFullDisplay?find=&amp;role=&amp;nation=&amp;subjectid=500031075 http://viaf.org/viaf/61533439">Titian</persName></hi></name>, neben noch vielmehr andern raren Stucken verkauft/ so alle daselbst noch in grossen Ehren gehalten werden. Sonsten haben die <persName ref="http://ta.sandrart.net/-person-3686">drey Grafen <hi rendition="#aq">Widmanni</hi></persName>, auch drey Historien von ihm eine von dem Gichtbrüchtigen/ die andere/ von der Auferweckung <persName ref="http://ta.sandrart.net/-person-359 http://d-nb.info/gnd/118570420 http://viaf.org/viaf/13642530">Lazari</persName>/ und Bekehrung des <persName ref="http://ta.sandrart.net/-person-256 http://d-nb.info/gnd/118641549 http://viaf.org/viaf/100178828">heiligen Pauli</persName>/ <choice><sic>worinnnen</sic><corr>worinnen</corr></choice> viel unzahlbare schöne Figuren vorkommen/ und dann eine liebliche Vereinigung <hi rendition="#aq"><persName ref="http://ta.sandrart.net/-person-203 http://d-nb.info/gnd/118640909 http://viaf.org/viaf/121008611">Mariae</persName></hi> mit dem Kindlein in der Schoß/ wie nämlichen sein zartes Füßlein der junge <persName ref="http://ta.sandrart.net/-person-10 http://d-nb.info/gnd/118557858 http://viaf.org/viaf/98494815">Johann Baptist</persName> küsset/ auch <persName ref="http://ta.sandrart.net/-person-807 http://d-nb.info/gnd/118558382 http://viaf.org/viaf/48050874">Joseph</persName> ihme zu einer Seiten stehet/ und sich auf seinen rechten Arm lehnet/ auf der andern aber die <persName ref="http://ta.sandrart.net/-person-796 http://d-nb.info/gnd/118560573 http://viaf.org/viaf/42629735">heilige Catharina</persName> sich befindet und über ihren Herzens-Bräutigam verwundert/ so alles sehr herrliche Bilder seyn.</p>
          <p><note place="right">Ferner zu <placeName ref="http://ta.sandrart.net/-place-1 http://www.geonames.org/3164603/ http://www.getty.edu/vow/TGNFullDisplay?find=&amp;place=&amp;nation=&amp;subjectid=7018159">Venedig</placeName>.</note> Der Herr <hi rendition="#aq"><persName ref="http://ta.sandrart.net/-person-5508">Paulo del Sera</persName></hi> überkame auch die Marterung eben dieser Heil. Jungfrauen/ welcher/ indem sie ihr Gebet gen Himmel verricht/ von dem Engel mit dem Schwerd das Rad des Tyrannen zerschlagen wird. Von ihm hatte der Herr <hi rendition="#aq"><persName ref="http://ta.sandrart.net/-person-5463 http://d-nb.info/gnd/124296513 http://viaf.org/viaf/55077107">Christophoro Orsetti</persName></hi> auch in Handen die Bildnus <hi rendition="#aq"><persName ref="http://ta.sandrart.net/-person-833 http://d-nb.info/gnd/118617826 http://viaf.org/viaf/72186955">Stephani</persName>,</hi> wie selbiger für seine Feinde gebetten; <note place="right">Zu <hi rendition="#aq"><placeName ref="http://ta.sandrart.net/-place-66 http://www.geonames.org/2803138/ http://www.getty.edu/vow/TGNFullDisplay?find=&amp;place=&amp;nation=&amp;subjectid=7007856">Anversa</placeName></hi></note> Weiters die Herren <persName ref="http://ta.sandrart.net/-person-5507">Johann</persName> und <persName ref="http://ta.sandrart.net/-person-5506">Jacob von <hi rendition="#aq">Verle</hi></persName> ein Contrafe eines Marquatenders mit Kleidern auf dem Rucken/ welcher ein paar Augengläser auf den Tisch leget/ auch einen Fechter in weis gekleidet mit einem Degen in einer/ und Brief in der andern Hand/ worauf stunde: <hi rendition="#aq">Nec spe, nec metu,</hi> das ist: Weder durch Hoffnung noch Forcht/ auch zeigten sie ferner eines/ von einem Frauen-Bild mit einem Buch in der Hand/ wie auch eines von einem Sclaven/ so das rareste war. Nach seinem Tod bliebe unter dem Erbtheil den <note place="right">In der Behausung des <persName ref="http://ta.sandrart.net/-person-4888 http://www.getty.edu/vow/ULANFullDisplay?find=&amp;role=&amp;nation=&amp;subjectid=500051201 http://viaf.org/viaf/88844732">Geschlechts <hi rendition="#aq">Caliari</hi></persName>.</note> Herrn <persName ref="http://ta.sandrart.net/-person-2679 http://d-nb.info/gnd/121788105 http://viaf.org/viaf/5797131">Joseph <hi rendition="#aq">Caliari</hi></persName> seinen Enkeln und einig übrigen dieses Geschlechts ein Stuck der verstorbnen <persName ref="http://ta.sandrart.net/-person-15 http://d-nb.info/gnd/118557513 http://viaf.org/viaf/73945424">Heilands</persName>/ welchen der <persName ref="http://ta.sandrart.net/-person-204">Himmlische Vatter</persName> in seiner Schoß hält/ um demselben herzliche Liebe zu erweisen/ daß er für das menschliche Geschlecht sich
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[[II, Buch 2 (italienische Künstler), S. 173]/0207] nach seinem Tod zusammen gebracht worden/ die er vor unterschiedliche fürnehme Personen gemacht. Der Herr Gessi, welcher nachmalen Cardinal und Nuncius nach Venedig worden/ schickte Papst Paulo dem V. die Braut-Verlobnus der heiligen Märterin Catharina mit ihrem himmlischen Bräutigam zwischen einen herrlichen Hofstab und vielen Englen. Der Fürst Borghese hatte in einen halben Quater von ihm den heiligen Antonio, wie derselbe den Fischen am Gestad des Wassers geprediget/ und sie die Köpf und Häls/ um selbigen zu hören/ und als wann sie einen Verstand hätten/ hervor gestreckt. Bey dem Fürsten Lodovisio wird auch von ihm auf einem Tuch die Reinigung Mariae, auf dem andern aber wie S. Johann dem Volk prediget/ gezeiget/ und der Marchese Justinian überkame auch von ihm ein Bild des verstorbenen Heilands/ welcher von zweyen Englen bewayhret wird/ der Graf Monte Rey , nachmalen Vice-König zu Neapel aber zwey gemahlte Taflen oder Fablen aus dem Ovidio, wie Europa auf dem Stier sitzet. zu Rom/ Der Engeländische Graf Basilio Feilding hatte auch von ihm die wenige Jahr über/ als er Ambassadeur zu Venedig gewesen/ viel Gemählde erhalten/ unter welchen auch folgende waren. Erstlich eine Vergleichung Mariae der Jungfrauen mit Catharina der Märterin ganz natürlich. Und dann eine Eva/ welche Abel und Cain in der Wildnis mit den Früchten der Bäume und fürüber fliessendem Wasser-Bächlein ernehret. Darnach ein Abraham/ wie derselb im Werk begriffen/ seinen Sohn Isaac aufzuopfern/ weiters wie Christus von denen Heyden angebetet/ auch getauffet/ und an der Säulen gegeißlet wird/ welches alles er bey Nacht praesentiret/ damit die Historie durch eine angezündete Fackel/ die er in den Gemählden beygebracht/ erleuchtet werde. Viertens/ die Auferstehung/ und wie der heilige Johann dem Volk prediget. Fünftens/ wie Christus von Martha und Maria mit seinen Apostlen in ihre Behausung geladen werden/ auch die Königin Esther vor Ahásvero mit allem ihrem Hofgesind stehet. Von seinen fabulosen Gemählden ware sonderlich auch daselbst eine Venus mit Adonis ganz natürlich zu beobachten/ als welcher kein Aug von seiner Liebsten abwendet/ und seine Hund in der Hand fuhret/ in zweyen kleinen Stucken aber Nessus der Centaur den Hercules mit seinem Pfeil umwillen er ihm seine Dejaniram entführet/ erleget; welches alles sehr herrlich gemacht. zu Londen/ Der Monsieur de Housset, damals Ambassadeur in Frankreich/ von Venedig/ hatte von ihm die Marterung der heiligen Justina, item die Bekehrung der heiligen Magdalena/ wie auch die Auferstehung Christi in einem achteckigten Blat/ so Paul Veronese im Wettstreit einer Geburt Christi/ so Bassan gemacht/ und im Concert mit Tintoret, welcher die Abnehmung vom Creutz gemacht/ gefärtiget/ überkommen. Dem Herren Jacob Contarino mahlte er auf einen sehr großen Quater Europam, wie selbige auf dem großen Stier sitzt/ der ihr dann ganz höflich die Füß lecket/ worbey auch etliche ihres Frauenzimmers darneben gehen/ auf welche sie sich steuret/ etliche aber sie mit Blumen zieren/ obenher fliegen auch kleine Liebes-Götter/ welche den Weg mit Blumen bestreuen/ und ist solches alles genau/ wie es Ovidius selbst beschrieben/ exprimirt und gemahlet; Nachmalen ist von dem Herrn Johann Reinst/ in Amsterdam/ ein Stuck von der Vermählung der heiligen Catharina mit Christo/ zwischen denen sich erfreuenden Englen/ mit noch vier andern um 25000. Gulden erkauft/ und dem jetzigen König in Engeland praesentirt worden; Eben allda zu Amsterdam habe ich zu meiner Zeit von dieser berühmten Hand in Lebens-Grösse ein Gemähl gehabt/ wie Christus in dem Jordan getauffet worden/ welches Bild dann mit verwunderlich- und anmuhtiger Action nackend in dem Wasser sich gebucket/ und von S. Johann der auf dem trucknen gestanden/ ganz ehrerbietig die Tauff empfangen/ auf welches hernach der heilige Geist/ neben zwey holdseligen Englen/ so eine Leinwat zum Abtrucknen gehalten/ in einer sehr schönen Landschaft/ weiln aber bey meiner betrübten Abreis von dannen/ zu den desolaten Teutschland die Gefahr zu groß gewesen/ als hab ich dieses herrliche Werk dem Kunst-liebenden Renier Pau, Herrn von Hemstätten / mit Andrea Vesali Contrafe von Titian, neben noch vielmehr andern raren Stucken verkauft/ so alle daselbst noch in grossen Ehren gehalten werden. Sonsten haben die drey Grafen Widmanni, auch drey Historien von ihm eine von dem Gichtbrüchtigen/ die andere/ von der Auferweckung Lazari/ und Bekehrung des heiligen Pauli/ worinnen viel unzahlbare schöne Figuren vorkommen/ und dann eine liebliche Vereinigung Mariae mit dem Kindlein in der Schoß/ wie nämlichen sein zartes Füßlein der junge Johann Baptist küsset/ auch Joseph ihme zu einer Seiten stehet/ und sich auf seinen rechten Arm lehnet/ auf der andern aber die heilige Catharina sich befindet und über ihren Herzens-Bräutigam verwundert/ so alles sehr herrliche Bilder seyn. zu Paris/ zu Venedig/ zu Amsterdam. Der Herr Paulo del Sera überkame auch die Marterung eben dieser Heil. Jungfrauen/ welcher/ indem sie ihr Gebet gen Himmel verricht/ von dem Engel mit dem Schwerd das Rad des Tyrannen zerschlagen wird. Von ihm hatte der Herr Christophoro Orsetti auch in Handen die Bildnus Stephani, wie selbiger für seine Feinde gebetten; Weiters die Herren Johann und Jacob von Verle ein Contrafe eines Marquatenders mit Kleidern auf dem Rucken/ welcher ein paar Augengläser auf den Tisch leget/ auch einen Fechter in weis gekleidet mit einem Degen in einer/ und Brief in der andern Hand/ worauf stunde: Nec spe, nec metu, das ist: Weder durch Hoffnung noch Forcht/ auch zeigten sie ferner eines/ von einem Frauen-Bild mit einem Buch in der Hand/ wie auch eines von einem Sclaven/ so das rareste war. Nach seinem Tod bliebe unter dem Erbtheil den Herrn Joseph Caliari seinen Enkeln und einig übrigen dieses Geschlechts ein Stuck der verstorbnen Heilands/ welchen der Himmlische Vatter in seiner Schoß hält/ um demselben herzliche Liebe zu erweisen/ daß er für das menschliche Geschlecht sich Ferner zu Venedig. Zu Anversa In der Behausung des Geschlechts Caliari.

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Zitationshilfe: Sandrart, Joachim von: L’Academia Todesca. della Architectura, Scultura & Pittura: Oder Teutsche Academie der Edlen Bau- Bild- und Mahlerey-Künste. Bd. 1,2. Nürnberg, 1675, S. [II, Buch 2 (italienische Künstler), S. 173]. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/sandrart_academie0102_1675/207>, abgerufen am 10.11.2024.