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Clara, Abraham a Sancta: Judas Der Ertz-Schelm. Bd. 1. Salzburg, 1686.

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welche doch Christus gewendet.
Oesterliche Zeit zu geniessen. Vom Seefeldt wollen
wir vnser Raiß anstellen in das Römische Reich/ alldort
wird zu Pastel ein jeder dir/ vnd mir den Platz weisen/
allwo die Erden einen lebendig verschlucket/ weilen er
sich dem bösen Feind verschriben. Von dannen wenden
wir vns in das Königreich Böhmen/ woselbst ich dir
mit Zeugnuß aller drey Stätt zaigen/ vnweit dem schö-
nen Geschloß/ das jenige Orth/ allwo die Gottlose Dra-
homira
durch dero verruchte Anschläg der heilige Wen-
ceslaus
vmbgebracht worden/ samdt Roß vnd Wagen
von der Erden verschlucket worden/ vnd also mit Re-
putation
auff einem Wagen in die Höll gefahren/ da
sonsten ein anderer armer Teuffel muß zu Fuß dahin ge-
hen. Bist du aber schon in etwas abgemattet/ vnd nicht
mehr Lust hast ferner zu raisen/ so setze dich nach deinem
Wolgefallen nider/ vnd lise zu einer ersprießlichen Zeit-
Vertreibung etliche Bücher/ worinnen du werdest mit
Verwunderung sehen/ was gestalten öffters die Erde/ dises
sonsten gedultige Element/ welches sich von Menschen
vnd Thieren last mit Füssen tretten/ ihren Zorn habe ge-
gen den Sündern außgegossen.

Anno 117. ist die grosse vnd Volckreiche Statt An-
tiochia
von denen starcken Erdbiden dergestalten zerschüt-
tet worden/ daß vnder dem eingefallenen Gemäuer über
die sechtzig tausend Menschen todter gefunden worden.
Dises starcken/ vnd vngewöhnlichen Erdbidens war ein
eintzige Ursach/ die Verfolgung deß heiligen Bischoffs
daselbst.

Anno 1169. in Sicilia absonderlich zu Catana. An-
no
136. zu Constantinopel. An. 1200. in Pohln. An.
1117. in Italia. An. 1356. in Schweitzerland. Bey Re-
gierung deß Kaysers Adriani in Bithynia, vnd dem Kay-
ser Trajano in Asia, zur Zeiten deß Kaysers Gordiani,

deß

welche doch Chriſtus gewendet.
Oeſterliche Zeit zu genieſſen. Vom Seefeldt wollen
wir vnſer Raiß anſtellen in das Roͤmiſche Reich/ alldort
wird zu Paſtel ein jeder dir/ vnd mir den Platz weiſen/
allwo die Erden einen lebendig verſchlucket/ weilen er
ſich dem boͤſen Feind verſchriben. Von dannen wenden
wir vns in das Koͤnigreich Boͤhmen/ woſelbſt ich dir
mit Zeugnuß aller drey Staͤtt zaigen/ vnweit dem ſchoͤ-
nen Geſchloß/ das jenige Orth/ allwo die Gottloſe Dra-
homira
durch dero verruchte Anſchlaͤg der heilige Wen-
ceslaus
vmbgebracht worden/ ſamdt Roß vnd Wagen
von der Erden verſchlucket worden/ vnd alſo mit Re-
putation
auff einem Wagen in die Hoͤll gefahren/ da
ſonſten ein anderer armer Teuffel muß zu Fuß dahin ge-
hen. Biſt du aber ſchon in etwas abgemattet/ vnd nicht
mehr Luſt haſt ferner zu raiſen/ ſo ſetze dich nach deinem
Wolgefallen nider/ vnd liſe zu einer erſprießlichen Zeit-
Vertreibung etliche Buͤcher/ worinnen du werdeſt mit
Verwunderung ſehen/ was geſtalten oͤffters die Erde/ diſes
ſonſten gedultige Element/ welches ſich von Menſchen
vnd Thieren laſt mit Fuͤſſen tretten/ ihren Zorn habe ge-
gen den Suͤndern außgegoſſen.

Anno 117. iſt die groſſe vnd Volckreiche Statt An-
tiochia
von denen ſtarcken Erdbiden dergeſtalten zerſchuͤt-
tet worden/ daß vnder dem eingefallenen Gemaͤuer uͤber
die ſechtzig tauſend Menſchen todter gefunden worden.
Diſes ſtarcken/ vnd vngewoͤhnlichen Erdbidens war ein
eintzige Urſach/ die Verfolgung deß heiligen Biſchoffs
daſelbſt.

Anno 1169. in Sicilia abſonderlich zu Catana. An-
no
136. zu Conſtantinopel. An. 1200. in Pohln. An.
1117. in Italia. An. 1356. in Schweitzerland. Bey Re-
gierung deß Kayſers Adriani in Bithynia, vnd dem Kay-
ſer Trajano in Aſia, zur Zeiten deß Kayſers Gordiani,

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[615/0651] welche doch Chriſtus gewendet. Oeſterliche Zeit zu genieſſen. Vom Seefeldt wollen wir vnſer Raiß anſtellen in das Roͤmiſche Reich/ alldort wird zu Paſtel ein jeder dir/ vnd mir den Platz weiſen/ allwo die Erden einen lebendig verſchlucket/ weilen er ſich dem boͤſen Feind verſchriben. Von dannen wenden wir vns in das Koͤnigreich Boͤhmen/ woſelbſt ich dir mit Zeugnuß aller drey Staͤtt zaigen/ vnweit dem ſchoͤ- nen Geſchloß/ das jenige Orth/ allwo die Gottloſe Dra- homira durch dero verruchte Anſchlaͤg der heilige Wen- ceslaus vmbgebracht worden/ ſamdt Roß vnd Wagen von der Erden verſchlucket worden/ vnd alſo mit Re- putation auff einem Wagen in die Hoͤll gefahren/ da ſonſten ein anderer armer Teuffel muß zu Fuß dahin ge- hen. Biſt du aber ſchon in etwas abgemattet/ vnd nicht mehr Luſt haſt ferner zu raiſen/ ſo ſetze dich nach deinem Wolgefallen nider/ vnd liſe zu einer erſprießlichen Zeit- Vertreibung etliche Buͤcher/ worinnen du werdeſt mit Verwunderung ſehen/ was geſtalten oͤffters die Erde/ diſes ſonſten gedultige Element/ welches ſich von Menſchen vnd Thieren laſt mit Fuͤſſen tretten/ ihren Zorn habe ge- gen den Suͤndern außgegoſſen. Anno 117. iſt die groſſe vnd Volckreiche Statt An- tiochia von denen ſtarcken Erdbiden dergeſtalten zerſchuͤt- tet worden/ daß vnder dem eingefallenen Gemaͤuer uͤber die ſechtzig tauſend Menſchen todter gefunden worden. Diſes ſtarcken/ vnd vngewoͤhnlichen Erdbidens war ein eintzige Urſach/ die Verfolgung deß heiligen Biſchoffs daſelbſt. Anno 1169. in Sicilia abſonderlich zu Catana. An- no 136. zu Conſtantinopel. An. 1200. in Pohln. An. 1117. in Italia. An. 1356. in Schweitzerland. Bey Re- gierung deß Kayſers Adriani in Bithynia, vnd dem Kay- ſer Trajano in Aſia, zur Zeiten deß Kayſers Gordiani, deß

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Zitationshilfe: Clara, Abraham a Sancta: Judas Der Ertz-Schelm. Bd. 1. Salzburg, 1686, S. 615. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/santa_judas01_1686/651>, abgerufen am 03.06.2024.