des Menschen kann nur in der wesentlichen und absoluten Einheit der Seele und des Lei¬ bes, d. h. in der Idee des Menschen, also überhaupt nicht in dem wirklichen und empi¬ rischen Menschen, der von dieser nur eine re¬ lative Erscheinung ist, gesucht werden.
Eigentlich müßte von der Psychologie bey der Physik die Rede seyn, die nun ihrerseits mit dem gleichen Grunde das bloß Leibliche betrachtet, und die Materie und die Natur für todt annimmt. Die wahre Naturwissenschaft kann eben so wenig aus dieser Trennung, sondern ihrerseits ebenso nur aus der Identität der Seele und des Leibes aller Dinge hervorgehen: so daß zwischen Physik und Psychologie kein realer Ge¬ gensatz denkbar ist. Selbst aber wenn man diesen zugeben wollte, würde man doch von der Psycho¬ logie so wenig als etwa von der Physik in dersel¬ ben Entgegensetzung begreifen, wie sie an die Stelle der Philosophie gesetzt werden könnte.
Da die Psychologie die Seele nicht in der Idee, sondern der Erscheinungsweise nach und allein im Gegensatz gegen dasjenige
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des Menſchen kann nur in der weſentlichen und abſoluten Einheit der Seele und des Lei¬ bes, d. h. in der Idee des Menſchen, alſo uͤberhaupt nicht in dem wirklichen und empi¬ riſchen Menſchen, der von dieſer nur eine re¬ lative Erſcheinung iſt, geſucht werden.
Eigentlich muͤßte von der Pſychologie bey der Phyſik die Rede ſeyn, die nun ihrerſeits mit dem gleichen Grunde das bloß Leibliche betrachtet, und die Materie und die Natur fuͤr todt annimmt. Die wahre Naturwiſſenſchaft kann eben ſo wenig aus dieſer Trennung, ſondern ihrerſeits ebenſo nur aus der Identitaͤt der Seele und des Leibes aller Dinge hervorgehen: ſo daß zwiſchen Phyſik und Pſychologie kein realer Ge¬ genſatz denkbar iſt. Selbſt aber wenn man dieſen zugeben wollte, wuͤrde man doch von der Pſycho¬ logie ſo wenig als etwa von der Phyſik in derſel¬ ben Entgegenſetzung begreifen, wie ſie an die Stelle der Philoſophie geſetzt werden koͤnnte.
Da die Pſychologie die Seele nicht in der Idee, ſondern der Erſcheinungsweiſe nach und allein im Gegenſatz gegen dasjenige
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des Menſchen kann nur in der weſentlichen
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bes, d. h. in der Idee des Menſchen, alſo
uͤberhaupt nicht in dem wirklichen und empi¬
riſchen Menſchen, der von dieſer nur eine re¬
lative Erſcheinung iſt, geſucht werden.
Eigentlich muͤßte von der Pſychologie bey
der Phyſik die Rede ſeyn, die nun ihrerſeits
mit dem gleichen Grunde das bloß Leibliche
betrachtet, und die Materie und die Natur fuͤr
todt annimmt. Die wahre Naturwiſſenſchaft
kann eben ſo wenig aus dieſer Trennung, ſondern
ihrerſeits ebenſo nur aus der Identitaͤt der Seele
und des Leibes aller Dinge hervorgehen: ſo daß
zwiſchen Phyſik und Pſychologie kein realer Ge¬
genſatz denkbar iſt. Selbſt aber wenn man dieſen
zugeben wollte, wuͤrde man doch von der Pſycho¬
logie ſo wenig als etwa von der Phyſik in derſel¬
ben Entgegenſetzung begreifen, wie ſie an die
Stelle der Philoſophie geſetzt werden koͤnnte.
Da die Pſychologie die Seele nicht
in der Idee, ſondern der Erſcheinungsweiſe
nach und allein im Gegenſatz gegen dasjenige
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Schelling, Friedrich Wilhelm Joseph von: Vorlesungen über die Methode des academischen Studium. Tübingen, 1803, S. 131. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/schelling_methode_1803/140>, abgerufen am 14.06.2024.
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