Schenk, Gottfried Anton: Geschicht–Beschreibung der Stadt Wißbaden. Frankfurt (Main), 1758.und mit mehreren Strassen und Gebäuden (wie unten umständlicher wird berichtet werden) ist versehen worden, folglich also auch noch mehrere Bewohner, als vorher, dazu nöthig gehabt hat, so sind durch öffentliche Landes-Herrschaftliche Ausschreiben, unter Versprechung gewisser Privilegien und Freyheiten, allerley frembde Künstler und Handwercks-Leute eingeladen worden, in derselben sich häuslich niederzulassen; deren denn auch gar viele sich würcklich eingefunden, und also unser Wißbad mit Einwohnern haben vermehren helfen. Es ist durch alle diese Vermehrungen geschehen, daß die Stadt beynahe 500 Burger, ohne die vielen Beysassen und Freyen, (massen denn verschiedene, so wohl Landes-Herrschaftliche, als Ritterschaftliche, Frey-Höfe darin befindlich sind) nunmehro zählen kan. Ob es lange bey dieser starcken Anzahl bleiben, oder ob dieselbe annoch gar sich vermehren, oder aber wieder vermindern werde? das werden die folgende Zeiten lehren. Es ist in Wißbaden, was die Zahl der Einwohner und den gesamten Wohlstand der Stadt anbelanget, niemals ein beständiges Wachsen oder Bleiben, sondern (wie es auch in allen andern Wohn-Städten der Welt geschicht) ein beständiger Wechsel obhanden gewesen, und wird auch ferner obhanden bleiben, so lange die Unbeständigkeit auf Erden wohnet. In dem 15 Jahrhundert ist Wißbaden, L. U. in grossem und mit mehreren Strassen und Gebäuden (wie unten umständlicher wird berichtet werden) ist versehen worden, folglich also auch noch mehrere Bewohner, als vorher, dazu nöthig gehabt hat, so sind durch öffentliche Landes-Herrschaftliche Ausschreiben, unter Versprechung gewisser Privilegien und Freyheiten, allerley frembde Künstler und Handwercks-Leute eingeladen worden, in derselben sich häuslich niederzulassen; deren denn auch gar viele sich würcklich eingefunden, und also unser Wißbad mit Einwohnern haben vermehren helfen. Es ist durch alle diese Vermehrungen geschehen, daß die Stadt beynahe 500 Burger, ohne die vielen Beysassen und Freyen, (massen denn verschiedene, so wohl Landes-Herrschaftliche, als Ritterschaftliche, Frey-Höfe darin befindlich sind) nunmehro zählen kan. Ob es lange bey dieser starcken Anzahl bleiben, oder ob dieselbe annoch gar sich vermehren, oder aber wieder vermindern werde? das werden die folgende Zeiten lehren. Es ist in Wißbaden, was die Zahl der Einwohner und den gesamten Wohlstand der Stadt anbelanget, niemals ein beständiges Wachsen oder Bleiben, sondern (wie es auch in allen andern Wohn-Städten der Welt geschicht) ein beständiger Wechsel obhanden gewesen, und wird auch ferner obhanden bleiben, so lange die Unbeständigkeit auf Erden wohnet. In dem 15 Jahrhundert ist Wißbaden, L. U. in grossem <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <p><pb facs="#f0238" n="202"/> und mit mehreren Strassen und Gebäuden (wie unten umständlicher wird berichtet werden) ist versehen worden, folglich also auch noch mehrere Bewohner, als vorher, dazu nöthig gehabt hat, so sind durch öffentliche Landes-Herrschaftliche Ausschreiben, unter Versprechung gewisser Privilegien und Freyheiten, allerley frembde Künstler und Handwercks-Leute eingeladen worden, in derselben sich häuslich niederzulassen; deren denn auch gar viele sich würcklich eingefunden, und also unser Wißbad mit Einwohnern haben vermehren helfen. Es ist durch alle diese Vermehrungen geschehen, daß die Stadt beynahe 500 Burger, ohne die vielen Beysassen und Freyen, (massen denn verschiedene, so wohl Landes-Herrschaftliche, als Ritterschaftliche, Frey-Höfe darin befindlich sind) nunmehro zählen kan. Ob es lange bey dieser starcken Anzahl bleiben, oder ob dieselbe annoch gar sich vermehren, oder aber wieder vermindern werde? das werden die folgende Zeiten lehren. Es ist in Wißbaden, was die Zahl der Einwohner und den gesamten Wohlstand der Stadt anbelanget, niemals ein beständiges Wachsen oder Bleiben, sondern (wie es auch in allen andern Wohn-Städten der Welt geschicht) ein beständiger Wechsel obhanden gewesen, und wird auch ferner obhanden bleiben, so lange die Unbeständigkeit auf Erden wohnet. In dem 15 Jahrhundert ist Wißbaden, L. U. in grossem </p> </div> </div> </body> </text> </TEI> [202/0238]
und mit mehreren Strassen und Gebäuden (wie unten umständlicher wird berichtet werden) ist versehen worden, folglich also auch noch mehrere Bewohner, als vorher, dazu nöthig gehabt hat, so sind durch öffentliche Landes-Herrschaftliche Ausschreiben, unter Versprechung gewisser Privilegien und Freyheiten, allerley frembde Künstler und Handwercks-Leute eingeladen worden, in derselben sich häuslich niederzulassen; deren denn auch gar viele sich würcklich eingefunden, und also unser Wißbad mit Einwohnern haben vermehren helfen. Es ist durch alle diese Vermehrungen geschehen, daß die Stadt beynahe 500 Burger, ohne die vielen Beysassen und Freyen, (massen denn verschiedene, so wohl Landes-Herrschaftliche, als Ritterschaftliche, Frey-Höfe darin befindlich sind) nunmehro zählen kan. Ob es lange bey dieser starcken Anzahl bleiben, oder ob dieselbe annoch gar sich vermehren, oder aber wieder vermindern werde? das werden die folgende Zeiten lehren. Es ist in Wißbaden, was die Zahl der Einwohner und den gesamten Wohlstand der Stadt anbelanget, niemals ein beständiges Wachsen oder Bleiben, sondern (wie es auch in allen andern Wohn-Städten der Welt geschicht) ein beständiger Wechsel obhanden gewesen, und wird auch ferner obhanden bleiben, so lange die Unbeständigkeit auf Erden wohnet. In dem 15 Jahrhundert ist Wißbaden, L. U. in grossem
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools ?Language Resource Switchboard?FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeDieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen … Wikisource: Bereitstellung der Texttranskription und Auszeichnung in Wikisource-Syntax.
(2013-01-24T12:08:31Z)
Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme aus Wikisource entsprechen muss.
SLUB Dresden: Bereitstellung der Bilddigitalisate
(2013-01-24T12:08:31Z)
Frank Wiegand: Konvertierung von Wikisource-Markup nach XML/TEI gemäß DTA-Basisformat.
(2013-01-24T12:08:31Z)
Weitere Informationen:Anmerkungen zur Transkription:
|
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de. |