Scheuchzer, Johann Jacob: Beschreibung der Natur-Geschichten Des Schweizerlands. Bd. 1. Zürich, 1706.auch dise art Steinlein zu den Meer-Sternen gehöre/ gleich auch die nächst- Fig. 7. ein bauchichtes Steinlein/ so einem kleinen Fäßlein sich gleichet/ Dolioli Figu- ri Lapillus/ und eben diß ist/ welches Luidius nennet Volvolam doliatam, seu cadiscum re- rentem. n. 1163. Lachmund in seiner Oryctograph. Hildesheim. p. 56, Entrochum con- stantem ex Trochitis scuis candidis, quorum pars media tumet; Einen auß vilen bauchichten rädlein zusamen gesezten Rädlein-Stein. Dise nun sind an der länge/ und dicke ungleich/ und werden gar selten zwey gefunden/ die noch aneinander halten/ dann ihre Fagen so sub- til/ daß sie kaum gesehen werden: weßwegen leicht zuerachten/ das in der allgemeinen Er/ denzerstörung dise gläiche der Meersternen sich haben müssen an einander zerstossen/ so daß kei- ne oder sehr wenig ganze/ auß vilen gläichen zusamen gesezte ärmlein haben können übrig/ und ganz bleiben. Fig. 8. ist ein kleines Biren- oder Schwammförmiges Steinlein (Fungulus pyri- formis lapideus) welches oben hat vil Löchlein/ und unten einen zimlich dicken stiel/ gleich de- ren gattung Schwämme/ welche bey Mentzclio heissen Funguli caliciformes seminiferi in Pu- gill Planta[unleserliches Material - 1 Zeichen fehlt] rarior. ehe sie sich öffnen. Fig. 9. ist ein kleines Steinlein/ gleich einem Baret/ Baretlin (Biretiformis Lapil- lus) welche Gattung Hut in Spelmanni Glossario beschrieben wird under dem Nahmen Bir- ri, Burri, Bytri, Biretae, Birrheti, Birreti, Birretri. Was aber eigentlich dises Steinlein vor- stelle/ kan ich nicht wissen: oben hat es vil hole Löchlein/ unten aber außgebogene düpflein. Fig. 10. ist ein grauer Stein gleich einem einerseits außgebogenen/ anderseits holen Glaß/ dergleichen zum Exempel über die Sackuhren gemacht werden: selten ist es eines zohls in dem Durchschnitt/ mehrmalen aber kaum eines Nagels breit/ und noch kleiner; etwan findet man ihne eintzeln/ etwan seyn 3. 4. 5. und mehr über einander/ welche sich gar füglich in einan- der schicken. Dise art Stein beschreibet auch Luidius Lithoph. Britt. p. 86. unter dem Namen Alvcoli, welches Wort eigentlich heisset ein holes Schüsselein. Was aber diser Steinseye/ oder bedeute/ ist bis dato noch unbekant: Das habe ich mehemalen wahrgenommen/ daß derglei- chen Alvcoli/ oder hole steinerne Schüsselein sich finden in dem Centro/ oder Kegelförmigen Höle des so genanten Belemnitae oder Luchsstein/ deren ein ganzer vorgestellet wird in Fig. 11. b. ein halber aber/ in deme die Alvcoli ligend zusehen in Fig. 11. Fig. 12. Bildet vor ein den Krebsaugen nicht ungleiches Steinlein/ welches oh- ne zweifel auch von dem Sündfluß hergeleitet werden muß. Es ist dasselbe fast gleich einem runden/ oben holen/ mit fünf Strichlein bezeichneten schälchen/ weßwegen es anderstwo von mir genennet worden Scyphoides lapillus pedun[verlorenes Material - 3 Zeichen fehlen] carens. Ein Steinlein/ so einer scha- len sich gleichet ohne den Fuß. Fig. 13. wird gemeinlich genennet Nägeleinstein/ Eßnägelein/ Carjophyllus lapi- deus, Caryophylloides Lapis, weilen er fast gleich einem Gewürz Nägelein. Fig. 13. b. hat oben vier eck/ wie das erstere fünfe. Einmal habe angetroffen ein cylind- risches Steinlein an vorhabenden Nägelinstein gefügt/ wie zusehen Fig. 13. b. Es gehöret in- dessen auch diser Stein zu denen Reliquien der Sündflut/ obgleich wir noch nicht wissen/ was vor Thieren theil es seye. Fig. 14. Jst ein mit Fischrogen beseztes Steinlein. Ovu lis aspersum Saxum; und hat jedes Eylein in mitten ein schwarzes Pünctlein. Fig. 15. heisset Stigmites, ein mit vilen düpflein bezeichneter Stein. Fig. 16. Retepora seu Eschara marina Jmperati lapidea: ein netzsörmig steinern Meer- gewächs auf einem Marmerstein. Das Kupfer kostet 1. ß. auch diſe art Steinlein zu den Meer-Sternen gehoͤre/ gleich auch die naͤchſt- Fig. 7. ein bauchichtes Steinlein/ ſo einem kleinen Faͤßlein ſich gleichet/ Dolioli Figu- ri Lapillus/ und eben diß iſt/ welches Luidius nennet Volvolam doliatam, ſeu cadiſcum re- rentem. n. 1163. Lachmund in ſeiner Oryctograph. Hildesheim. p. 56, Entrochum con- ſtantem ex Trochitis ſcuis candidis, quorum pars media tumet; Einen auß vilen bauchichten raͤdlein zuſamen geſezten Raͤdlein-Stein. Diſe nun ſind an der laͤnge/ und dicke ungleich/ und werden gar ſelten zwey gefunden/ die noch aneinander halten/ dann ihre Fagen ſo ſub- til/ daß ſie kaum geſehen werden: weßwegen leicht zuerachten/ das in der allgemeinen Er/ denzerſtoͤrung diſe glaͤiche der Meerſternen ſich haben muͤſſen an einander zerſtoſſen/ ſo daß kei- ne oder ſehr wenig ganze/ auß vilen glaͤichen zuſamen geſezte aͤrmlein haben koͤnnen uͤbrig/ und ganz bleiben. Fig. 8. iſt ein kleines Biren- oder Schwammfoͤrmiges Steinlein (Fungulus pyri- formis lapideus) welches oben hat vil Loͤchlein/ und unten einen zimlich dicken ſtiel/ gleich de- ren gattung Schwaͤmme/ welche bey Mentzclio heiſſen Funguli caliciformes ſeminiferi in Pu- gill Planta[unleserliches Material – 1 Zeichen fehlt] rarior. ehe ſie ſich oͤffnen. Fig. 9. iſt ein kleines Steinlein/ gleich einem Baret/ Baretlin (Biretiformis Lapil- lus) welche Gattung Hut in Spelmanni Gloſſario beſchrieben wird under dem Nahmen Bir- ri, Burri, Bytri, Biretæ, Birrheti, Birreti, Birretri. Was aber eigentlich diſes Steinlein vor- ſtelle/ kan ich nicht wiſſen: oben hat es vil hole Loͤchlein/ unten aber außgebogene duͤpflein. Fig. 10. iſt ein grauer Stein gleich einem einerſeits außgebogenen/ anderſeits holen Glaß/ dergleichen zum Exempel uͤber die Sackuhren gemacht werdẽ: ſelten iſt es eines zohls in dem Durchſchnitt/ mehrmalen aber kaum eines Nagels breit/ und noch kleiner; etwan findet man ihne eintzeln/ etwan ſeyn 3. 4. 5. und mehr uͤber einander/ welche ſich gar fuͤglich in einan- der ſchicken. Diſe art Stein beſchreibet auch Luidius Lithoph. Britt. p. 86. unter dem Namen Alvcoli, welches Wort eigentlich heiſſet ein holes Schuͤſſelein. Was aber diſer Steinſeye/ oder bedeute/ iſt bis dato noch unbekant: Das habe ich mehemalen wahrgenommen/ daß derglei- chen Alvcoli/ oder hole ſteinerne Schuͤſſelein ſich finden in dem Centro/ oder Kegelfoͤrmigen Hoͤle des ſo genanten Belemnitæ oder Luchsſtein/ deren ein ganzer vorgeſtellet wird in Fig. 11. b. ein halber aber/ in deme die Alvcoli ligend zuſehen in Fig. 11. Fig. 12. Bildet vor ein den Krebsaugen nicht ungleiches Steinlein/ welches oh- ne zweifel auch von dem Suͤndfluß hergeleitet werden muß. Es iſt daſſelbe faſt gleich einem runden/ oben holen/ mit fuͤnf Strichlein bezeichneten ſchaͤlchen/ weßwegen es anderſtwo von mir genennet worden Scyphoides lapillus pedun[verlorenes Material – 3 Zeichen fehlen] carens. Ein Steinlein/ ſo einer ſcha- len ſich gleichet ohne den Fuß. Fig. 13. wird gemeinlich genennet Naͤgeleinſtein/ Eßnaͤgelein/ Carjophyllus lapi- deus, Caryophylloides Lapis, weilen er faſt gleich einem Gewuͤrz Naͤgelein. Fig. 13. b. hat oben vier eck/ wie das erſtere fuͤnfe. Einmal habe angetroffen ein cylind- riſches Steinlein an vorhabenden Naͤgelinſtein gefuͤgt/ wie zuſehen Fig. 13. b. Es gehoͤret in- deſſen auch diſer Stein zu denen Reliquien der Suͤndflut/ obgleich wir noch nicht wiſſen/ was vor Thieren theil es ſeye. Fig. 14. Jſt ein mit Fiſchrogen beſeztes Steinlein. Ovu lis aſperſum Saxum; und hat jedes Eylein in mitten ein ſchwarzes Puͤnctlein. Fig. 15. heiſſet Stigmites, ein mit vilen duͤpflein bezeichneter Stein. Fig. 16. Retepora ſeu Eſchara marina Jmperati lapidea: ein netzſoͤrmig ſteinern Meer- gewaͤchs auf einem Marmerſtein. 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auch diſe art Steinlein zu den Meer-Sternen gehoͤre/ gleich auch die naͤchſt-
folgende.
Fig. 7. ein bauchichtes Steinlein/ ſo einem kleinen Faͤßlein ſich gleichet/ Dolioli Figu-
ri Lapillus/ und eben diß iſt/ welches Luidius nennet Volvolam doliatam, ſeu cadiſcum re-
rentem. n. 1163. Lachmund in ſeiner Oryctograph. Hildesheim. p. 56, Entrochum con-
ſtantem ex Trochitis ſcuis candidis, quorum pars media tumet; Einen auß vilen bauchichten
raͤdlein zuſamen geſezten Raͤdlein-Stein. Diſe nun ſind an der laͤnge/ und dicke ungleich/
und werden gar ſelten zwey gefunden/ die noch aneinander halten/ dann ihre Fagen ſo ſub-
til/ daß ſie kaum geſehen werden: weßwegen leicht zuerachten/ das in der allgemeinen Er/
denzerſtoͤrung diſe glaͤiche der Meerſternen ſich haben muͤſſen an einander zerſtoſſen/ ſo daß kei-
ne oder ſehr wenig ganze/ auß vilen glaͤichen zuſamen geſezte aͤrmlein haben koͤnnen uͤbrig/ und
ganz bleiben.
Fig. 8. iſt ein kleines Biren- oder Schwammfoͤrmiges Steinlein (Fungulus pyri-
formis lapideus) welches oben hat vil Loͤchlein/ und unten einen zimlich dicken ſtiel/ gleich de-
ren gattung Schwaͤmme/ welche bey Mentzclio heiſſen Funguli caliciformes ſeminiferi in Pu-
gill Planta_ rarior. ehe ſie ſich oͤffnen.
Fig. 9. iſt ein kleines Steinlein/ gleich einem Baret/ Baretlin (Biretiformis Lapil-
lus) welche Gattung Hut in Spelmanni Gloſſario beſchrieben wird under dem Nahmen Bir-
ri, Burri, Bytri, Biretæ, Birrheti, Birreti, Birretri. Was aber eigentlich diſes Steinlein vor-
ſtelle/ kan ich nicht wiſſen: oben hat es vil hole Loͤchlein/ unten aber außgebogene duͤpflein.
Fig. 10. iſt ein grauer Stein gleich einem einerſeits außgebogenen/ anderſeits holen
Glaß/ dergleichen zum Exempel uͤber die Sackuhren gemacht werdẽ: ſelten iſt es eines zohls in
dem Durchſchnitt/ mehrmalen aber kaum eines Nagels breit/ und noch kleiner; etwan findet
man ihne eintzeln/ etwan ſeyn 3. 4. 5. und mehr uͤber einander/ welche ſich gar fuͤglich in einan-
der ſchicken. Diſe art Stein beſchreibet auch Luidius Lithoph. Britt. p. 86. unter dem Namen
Alvcoli, welches Wort eigentlich heiſſet ein holes Schuͤſſelein. Was aber diſer Steinſeye/ oder
bedeute/ iſt bis dato noch unbekant: Das habe ich mehemalen wahrgenommen/ daß derglei-
chen Alvcoli/ oder hole ſteinerne Schuͤſſelein ſich finden in dem Centro/ oder Kegelfoͤrmigen
Hoͤle des ſo genanten Belemnitæ oder Luchsſtein/ deren ein ganzer vorgeſtellet wird in Fig.
11. b. ein halber aber/ in deme die Alvcoli ligend zuſehen in Fig. 11.
Fig. 12. Bildet vor ein den Krebsaugen nicht ungleiches Steinlein/ welches oh-
ne zweifel auch von dem Suͤndfluß hergeleitet werden muß. Es iſt daſſelbe faſt gleich einem
runden/ oben holen/ mit fuͤnf Strichlein bezeichneten ſchaͤlchen/ weßwegen es anderſtwo von
mir genennet worden Scyphoides lapillus pedun___ carens. Ein Steinlein/ ſo einer ſcha-
len ſich gleichet ohne den Fuß.
Fig. 13. wird gemeinlich genennet Naͤgeleinſtein/ Eßnaͤgelein/ Carjophyllus lapi-
deus, Caryophylloides Lapis, weilen er faſt gleich einem Gewuͤrz Naͤgelein.
Fig. 13. b. hat oben vier eck/ wie das erſtere fuͤnfe. Einmal habe angetroffen ein cylind-
riſches Steinlein an vorhabenden Naͤgelinſtein gefuͤgt/ wie zuſehen Fig. 13. b. Es gehoͤret in-
deſſen auch diſer Stein zu denen Reliquien der Suͤndflut/ obgleich wir noch nicht wiſſen/ was
vor Thieren theil es ſeye.
Fig. 14. Jſt ein mit Fiſchrogen beſeztes Steinlein. Ovu lis aſperſum Saxum; und hat
jedes Eylein in mitten ein ſchwarzes Puͤnctlein.
Fig. 15. heiſſet Stigmites, ein mit vilen duͤpflein bezeichneter Stein.
Fig. 16. Retepora ſeu Eſchara marina Jmperati lapidea: ein netzſoͤrmig ſteinern Meer-
gewaͤchs auf einem Marmerſtein.
Das Kupfer koſtet 1. ß.
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Zitationshilfe: | Scheuchzer, Johann Jacob: Beschreibung der Natur-Geschichten Des Schweizerlands. Bd. 1. Zürich, 1706, S. (92)[92]. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/scheuchzer_naturgeschichten01_1706/115>, abgerufen am 17.06.2024. |