Scheuchzer, Johann Jacob: Beschreibung der Natur-Geschichten Des Schweizerlands. Bd. 1. Zürich, 1706.N. 14.) 13. Maj. 1705. Seltsamer Naturgeschichten Des Schweizer-Lands Wochentliche Erzehlung. Anhang von dem Pfefers-Bad. WAnn nun ein verständiger Arzet gleich einem erfahrnen Uhrenma- grund-
N. 14.) 13. Maj. 1705. Seltſamer Naturgeſchichten Des Schweizer-Lands Wochentliche Erzehlung. Anhang von dem Pfefers-Bad. WAnn nun ein verſtaͤndiger Arzet gleich einem erfahrnen Uhrenma- grund-
<TEI> <text> <body> <pb facs="#f0076" n="(53)[53]"/> <fw place="top" type="header">N. 14.)</fw> <div n="1"> <dateline> <hi rendition="#et">13. <hi rendition="#aq">Maj.</hi> 1705.</hi> </dateline><lb/> <milestone rendition="#hr" unit="section"/><lb/> <head> <hi rendition="#b">Seltſamer Naturgeſchichten<lb/> Des Schweizer-Lands<lb/> Wochentliche Erzehlung.</hi> </head><lb/> <milestone rendition="#hr" unit="section"/><lb/> <div n="2"> <head> <hi rendition="#b">Anhang von dem Pfefers-Bad.</hi> </head><lb/> <p><hi rendition="#in">W</hi>Ann nun ein verſtaͤndiger Arzet gleich einem erfahrnen Uhrenma-<lb/> cher kennet den geſunden/ und kranknen Zuſtand diſes von Gott ſelbs<lb/> verfertigten Uhrenwerks/ und die wirkung des Pfeferswaſſers auß<lb/> ob eingefuͤhrten Gruͤnden herleitet nicht ſo faſt von unbekanten Mineralien/<lb/> als von der lauteren Quell der natuͤrlichen/ durchtringenden waͤrme/ der ſub-<lb/> til- und kleinheit aller theilen diſes Waſſers/ ſo wird er auß diſem einfalten<lb/> Grundſatz ohnſchwer faſſen koͤnnen/ wie daſſelbe auſſerlich durch die Bad-<lb/> oder innerlich durch die Trink-cur wirke/ wie es durch den Magen in die Ge-<lb/> daͤrme/ durch diſe in die aͤuſſerſten Loͤchlein der Milchgefaͤſſen/ und von dan-<lb/> nen in das Gebluͤt durch alle kleinſten aͤderlein gehe/ die hier und da ankle-<lb/> benden ſchleimerig-irꝛdiſchen theil aufloͤſe/ und außfuͤhre/ folglich die Ver-<lb/> ſtopfungen/ welche der meiſten Krankheiten urſachen ſeyn/ weghebe: Wie<lb/> uͤber diß auch diejenigen zaͤchen Feuchtigkeiten/ welche durch die innerliche<lb/> Trinkcur nicht haben koͤnnen aufgeloͤßt/ und auſſer den Leib gefuͤhret werden/<lb/> durch die aͤuſſere Badeur weiters verduͤnneret/ die Loͤchlein der Haut eroͤff-<lb/> net/ die Zaͤſerlin erweichet/ die kleinſten aͤderlein auf oben erklaͤrte weiſe auß-<lb/> gedehnet/ und die fremden unnuͤtzen theil/ theils durch den Schweiß/ theils<lb/> durch den Harn weggetriben werden/ worbey anfaͤnglich zwar entſtehet mat-<lb/> tigkeit der Gliedern/ und andere etwan weit außſehende/ und gefaͤhrliche Zu-<lb/> faͤlle/ hernach aber/ wann die Cur zu end/ oft auch erſt zuhauß/ der ganze Leib<lb/> widerum zu geſunden Kraͤften/ und das Gemuͤth zu froͤlichen Gedanken wi-<lb/> derkehret: Wer/ ſage ich/ die Natur und Wirkungen diſes Pfeferſiſchen<lb/> Heilwaſſers auf ſolche weiſe mit vernuͤnftigen gedanken erwiget/ eines jeden<lb/> Menſchen/ der ſeine Geſundheit zuerhalten/ oder wider zubringen ſorgfaͤltig<lb/> iſt/ beſchaffenheit in betrachtung zeuhet/ die Krankheiten kennet/ dero urſachen<lb/> <fw place="bottom" type="catch">grund-</fw><lb/></p> </div> </div> </body> </text> </TEI> [(53)[53]/0076]
N. 14.)
13. Maj. 1705.
Seltſamer Naturgeſchichten
Des Schweizer-Lands
Wochentliche Erzehlung.
Anhang von dem Pfefers-Bad.
WAnn nun ein verſtaͤndiger Arzet gleich einem erfahrnen Uhrenma-
cher kennet den geſunden/ und kranknen Zuſtand diſes von Gott ſelbs
verfertigten Uhrenwerks/ und die wirkung des Pfeferswaſſers auß
ob eingefuͤhrten Gruͤnden herleitet nicht ſo faſt von unbekanten Mineralien/
als von der lauteren Quell der natuͤrlichen/ durchtringenden waͤrme/ der ſub-
til- und kleinheit aller theilen diſes Waſſers/ ſo wird er auß diſem einfalten
Grundſatz ohnſchwer faſſen koͤnnen/ wie daſſelbe auſſerlich durch die Bad-
oder innerlich durch die Trink-cur wirke/ wie es durch den Magen in die Ge-
daͤrme/ durch diſe in die aͤuſſerſten Loͤchlein der Milchgefaͤſſen/ und von dan-
nen in das Gebluͤt durch alle kleinſten aͤderlein gehe/ die hier und da ankle-
benden ſchleimerig-irꝛdiſchen theil aufloͤſe/ und außfuͤhre/ folglich die Ver-
ſtopfungen/ welche der meiſten Krankheiten urſachen ſeyn/ weghebe: Wie
uͤber diß auch diejenigen zaͤchen Feuchtigkeiten/ welche durch die innerliche
Trinkcur nicht haben koͤnnen aufgeloͤßt/ und auſſer den Leib gefuͤhret werden/
durch die aͤuſſere Badeur weiters verduͤnneret/ die Loͤchlein der Haut eroͤff-
net/ die Zaͤſerlin erweichet/ die kleinſten aͤderlein auf oben erklaͤrte weiſe auß-
gedehnet/ und die fremden unnuͤtzen theil/ theils durch den Schweiß/ theils
durch den Harn weggetriben werden/ worbey anfaͤnglich zwar entſtehet mat-
tigkeit der Gliedern/ und andere etwan weit außſehende/ und gefaͤhrliche Zu-
faͤlle/ hernach aber/ wann die Cur zu end/ oft auch erſt zuhauß/ der ganze Leib
widerum zu geſunden Kraͤften/ und das Gemuͤth zu froͤlichen Gedanken wi-
derkehret: Wer/ ſage ich/ die Natur und Wirkungen diſes Pfeferſiſchen
Heilwaſſers auf ſolche weiſe mit vernuͤnftigen gedanken erwiget/ eines jeden
Menſchen/ der ſeine Geſundheit zuerhalten/ oder wider zubringen ſorgfaͤltig
iſt/ beſchaffenheit in betrachtung zeuhet/ die Krankheiten kennet/ dero urſachen
grund-
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools
|
URL zu diesem Werk: | https://www.deutschestextarchiv.de/scheuchzer_naturgeschichten01_1706 |
URL zu dieser Seite: | https://www.deutschestextarchiv.de/scheuchzer_naturgeschichten01_1706/76 |
Zitationshilfe: | Scheuchzer, Johann Jacob: Beschreibung der Natur-Geschichten Des Schweizerlands. Bd. 1. Zürich, 1706, S. (53)[53]. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/scheuchzer_naturgeschichten01_1706/76>, abgerufen am 17.06.2024. |