Schirmer, David: Erstes Poetische Rosen-Gepüsche. Halle, 1650.Rosen-Gepüsche. Weil mich deine Gunst anlacht/Wünsch ich dir jetzt gute Nacht. Nun verbirge dein Gesicht/ Weil mein Dienst auff heint verricht. Mach das selge Fenster zu/ und gib dich der süssen Ruh. Kan ich heint erwerben hier/ Daß ich morgen komme für/ So sol deiner Augen Schein Mir mehr als die Sonne seyn. Meine Schöne/ schlaffe nu/ Schlaffe wol/ schlaff/ schlaff/ mein du! Lieb mich/ und was ich dir bracht/ Run schlaff wol/ Zu guter Nacht/ XXV. An seine lieblich Schwartzbraune/ als er sie erzürnet hatte. KJnd/ ist denn der grosse Zorn Nicht einmahl bey dir verrauschet? Hab ich denn den scharffen Dorn/ Stat der Rosen/ mir getauschet? Jst denn meine Gnade hin? Hat die Liebe denn ein Ende? So muß ich den krancken Sinn Liefern in des Todes Hände. Rette/ weil die gute Zeit Noch zu retten Anlas giebet. Wer recht auf Beständigkeit/ und auß treuen Hertzen liebet/ Der
Roſen-Gepuͤſche. Weil mich deine Gunſt anlacht/Wuͤnſch ich dir jetzt gute Nacht. Nun verbirge dein Geſicht/ Weil mein Dienſt auff heint verricht. Mach das ſelge Fenſter zu/ und gib dich der ſuͤſſen Ruh. Kan ich heint erwerben hier/ Daß ich morgen komme fuͤr/ So ſol deiner Augen Schein Mir mehr als die Sonne ſeyn. Meine Schoͤne/ ſchlaffe nu/ Schlaffe wol/ ſchlaff/ ſchlaff/ mein du! Lieb mich/ und was ich dir bracht/ Run ſchlaff wol/ Zu guter Nacht/ XXV. An ſeine lieblich Schwartzbraune/ als er ſie erzuͤrnet hatte. KJnd/ iſt denn der groſſe Zorn Nicht einmahl bey dir verrauſchet? Hab ich denn den ſcharffen Dorn/ Stat der Roſen/ mir getauſchet? Jſt denn meine Gnade hin? Hat die Liebe denn ein Ende? So muß ich den krancken Sinn Liefern in des Todes Haͤnde. Rette/ weil die gute Zeit Noch zu retten Anlas giebet. Wer recht auf Beſtaͤndigkeit/ und auß treuen Hertzen liebet/ Der
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Roſen-Gepuͤſche.
Weil mich deine Gunſt anlacht/
Wuͤnſch ich dir jetzt gute Nacht.
Nun verbirge dein Geſicht/
Weil mein Dienſt auff heint verricht.
Mach das ſelge Fenſter zu/
und gib dich der ſuͤſſen Ruh.
Kan ich heint erwerben hier/
Daß ich morgen komme fuͤr/
So ſol deiner Augen Schein
Mir mehr als die Sonne ſeyn.
Meine Schoͤne/ ſchlaffe nu/
Schlaffe wol/ ſchlaff/ ſchlaff/ mein du!
Lieb mich/ und was ich dir bracht/
Run ſchlaff wol/ Zu guter Nacht/
XXV.
An ſeine lieblich Schwartzbraune/
als er ſie erzuͤrnet hatte.
KJnd/ iſt denn der groſſe Zorn
Nicht einmahl bey dir verrauſchet?
Hab ich denn den ſcharffen Dorn/
Stat der Roſen/ mir getauſchet?
Jſt denn meine Gnade hin?
Hat die Liebe denn ein Ende?
So muß ich den krancken Sinn
Liefern in des Todes Haͤnde.
Rette/ weil die gute Zeit
Noch zu retten Anlas giebet.
Wer recht auf Beſtaͤndigkeit/
und auß treuen Hertzen liebet/
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