Schmidlin, Johann Gottlieb: Ueber öffentliche Kinder-Industrie-Anstalten überhaupt, und insbesondere in Württemberg. Stuttgart, 1821.daß ihnen ihr Lernen und Arbeiten, wäre es auch §. 6. Jndessen gibt es ja Unterrichts- und Beschäfti- §. 7. Kein Handwerker nimmt gerne einen Knaben daß ihnen ihr Lernen und Arbeiten, waͤre es auch §. 6. Jndeſſen gibt es ja Unterrichts- und Beſchaͤfti- §. 7. Kein Handwerker nimmt gerne einen Knaben <TEI> <text> <body> <div n="1"> <p><pb facs="#f0018" n="8"/> daß ihnen ihr Lernen und Arbeiten, waͤre es auch<lb/> nicht im Augenblicke, doch wenigſtens in Zukunft, zu<lb/> etwas nuͤtze ſeyn werde. Offenbar ſind aber die Stun-<lb/> den, welche bisher gewoͤhnlich auf den Schul-Unter-<lb/> richt verwendet worden ſind, hinreichend, um dem<lb/> kuͤnftigen Dienſtboten, Tagloͤhner und Bauern ſo viele<lb/> moraliſche und intellectuelle Kenntniſſe beyzubringen,<lb/> als er zu Erfuͤllung ſeines kuͤnftigen Berufs bedarf,<lb/> und die Vermehrung dieſer Stunden wuͤrde alſo nicht<lb/> nur den Kindern, Eltern und Lehrern als eine un-<lb/> noͤthige Plage erſcheinen, und ihnen die Luſt zur Theil-<lb/> nahme ſelbſt an den nothwendigen Unterrichtsſtunden<lb/> benehmen, ſondern gewiß waͤre auch das immerwaͤh-<lb/> rende Sitzen und Kopfarbeiten, und das immerwaͤh-<lb/> rende Einerley, der koͤrperlichen Ausbildung der Kin-<lb/> der, welche doch dem Landvolke, beſonders den Dienſt-<lb/> boten, Tagloͤhnern, Bauern und Handwerkern ſo ganz<lb/> unentbehrlich iſt, ſehr hinderlich, uͤberhaupt der Ge-<lb/> ſundheit der Kinder nicht zutraͤglich.</p> </div><lb/> <div n="1"> <head>§. 6.</head><lb/> <p>Jndeſſen gibt es ja Unterrichts- und Beſchaͤfti-<lb/> gungs-Gegenſtaͤnde genug, von deren Nutzen und<lb/> Nothwendigkeit nicht nur die Lehrer, Eltern und Kin-<lb/> der ſich eher uͤberzeugen wuͤrden, ſondern deren Erler-<lb/> nung und Betreibung auch wirklich fuͤr die lezteren<lb/> oft ſehr nuͤtzlich und ſogar hoͤchſtnothwendig waͤren. —<lb/> Zu Gegenſtaͤnden dieſer Art gehoͤren hauptſaͤchlich <hi rendition="#g">Hand-<lb/> Arbeiten</hi>.</p> </div><lb/> <div n="1"> <head>§. 7.</head><lb/> <p>Kein <hi rendition="#g">Handwerker</hi> nimmt gerne einen Knaben<lb/><hi rendition="#g">in die Lehre</hi>, und niemand dingt gerne einen <hi rendition="#g">Knecht</hi><lb/></p> </div> </body> </text> </TEI> [8/0018]
daß ihnen ihr Lernen und Arbeiten, waͤre es auch
nicht im Augenblicke, doch wenigſtens in Zukunft, zu
etwas nuͤtze ſeyn werde. Offenbar ſind aber die Stun-
den, welche bisher gewoͤhnlich auf den Schul-Unter-
richt verwendet worden ſind, hinreichend, um dem
kuͤnftigen Dienſtboten, Tagloͤhner und Bauern ſo viele
moraliſche und intellectuelle Kenntniſſe beyzubringen,
als er zu Erfuͤllung ſeines kuͤnftigen Berufs bedarf,
und die Vermehrung dieſer Stunden wuͤrde alſo nicht
nur den Kindern, Eltern und Lehrern als eine un-
noͤthige Plage erſcheinen, und ihnen die Luſt zur Theil-
nahme ſelbſt an den nothwendigen Unterrichtsſtunden
benehmen, ſondern gewiß waͤre auch das immerwaͤh-
rende Sitzen und Kopfarbeiten, und das immerwaͤh-
rende Einerley, der koͤrperlichen Ausbildung der Kin-
der, welche doch dem Landvolke, beſonders den Dienſt-
boten, Tagloͤhnern, Bauern und Handwerkern ſo ganz
unentbehrlich iſt, ſehr hinderlich, uͤberhaupt der Ge-
ſundheit der Kinder nicht zutraͤglich.
§. 6.
Jndeſſen gibt es ja Unterrichts- und Beſchaͤfti-
gungs-Gegenſtaͤnde genug, von deren Nutzen und
Nothwendigkeit nicht nur die Lehrer, Eltern und Kin-
der ſich eher uͤberzeugen wuͤrden, ſondern deren Erler-
nung und Betreibung auch wirklich fuͤr die lezteren
oft ſehr nuͤtzlich und ſogar hoͤchſtnothwendig waͤren. —
Zu Gegenſtaͤnden dieſer Art gehoͤren hauptſaͤchlich Hand-
Arbeiten.
§. 7.
Kein Handwerker nimmt gerne einen Knaben
in die Lehre, und niemand dingt gerne einen Knecht
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