sul auf selbiger Jnsul war, und er sich bey demselben alles kräfftigen Schutzes getröstete.
Der 25. May war endlich derjenige gewünschte Tag, an welchem Mons. de Leuven nebst mir, sei- ner Schein-Gemahlin, auf des Herrn Plürs Vor- werg 3. Meilen von London gelegen, abfuhren, und allda 8. Tage zu Gaste bleiben solten. Und eben selbigen Abend wolten auch Anton Plürs, und Con- cordia, über Douvres, nach Calais passiren. Denn Concordia hatte, diese Land-Lust zu vermeiden, nicht allein hefftige Kopf-Schmertzen vorgeschützt, sondern auch ihren Eltern ins Gesichte gesagt: Sie könne den van Leuven unmöglich vor Augen sehen, sondern bäte, man möchte sich nur, binnen der Zeit, um sie unbekümmert lassen, weil sie, so lange die Lust währete, bey ihrer Baase in der Stille verbleiben wolte, welches ihr denn endlich zugestanden wurde.
Wie wir hingegen auf dem Vorwerge unsere Zeit hingebracht, ingleichen wie wir allen Leuten un- sere Verbündniß glaubend gemacht, auch daß ich mit meinem Herrn, welcher alle seine Dinge schon vorhero in Ordnung gebracht, ohne allen Verdacht abreisete, und beyde glücklich bey dem vor Calais wartenden Ost-Jndien-Fahrer anlangeten, dieses habe allbereit erwehnet; derowegen will nur noch mit wenigen melden, daß Mons. Anton Plürs, gleich Abends am 25. May, seine Schwester Concordi- am, mit guten Vorbewust ihrer Baase und ande- rer 4. Befreundten, entführet, und in Manns-Klei- dern glücklich aus dem Lande gebracht hatte. Die guten Freunde stunden zwar in den Gedancken, als
solte
ſul auf ſelbiger Jnſul war, und er ſich bey demſelben alles kraͤfftigen Schutzes getroͤſtete.
Der 25. May war endlich derjenige gewuͤnſchte Tag, an welchem Monſ. de Leuven nebſt mir, ſei- ner Schein-Gemahlin, auf des Herrn Plürs Vor- werg 3. Meilen von London gelegen, abfuhren, und allda 8. Tage zu Gaſte bleiben ſolten. Und eben ſelbigen Abend wolten auch Anton Plürs, und Con- cordia, uͤber Douvres, nach Calais paſſiren. Denn Concordia hatte, dieſe Land-Luſt zu vermeiden, nicht allein hefftige Kopf-Schmertzen vorgeſchuͤtzt, ſondern auch ihren Eltern ins Geſichte geſagt: Sie koͤnne den van Leuven unmoͤglich vor Augen ſehen, ſondern baͤte, man moͤchte ſich nur, binnen der Zeit, um ſie unbekuͤmmert laſſen, weil ſie, ſo lange die Luſt waͤhrete, bey ihrer Baaſe in der Stille verbleiben wolte, welches ihr denn endlich zugeſtanden wurde.
Wie wir hingegen auf dem Vorwerge unſere Zeit hingebracht, ingleichen wie wir allen Leuten un- ſere Verbuͤndniß glaubend gemacht, auch daß ich mit meinem Herrn, welcher alle ſeine Dinge ſchon vorhero in Ordnung gebracht, ohne allen Verdacht abreiſete, und beyde gluͤcklich bey dem vor Calais wartenden Oſt-Jndien-Fahrer anlangeten, dieſes habe allbereit erwehnet; derowegen will nur noch mit wenigen melden, daß Monſ. Anton Plürs, gleich Abends am 25. May, ſeine Schweſter Concordi- am, mit guten Vorbewuſt ihrer Baaſe und ande- rer 4. Befreundten, entfuͤhret, und in Manns-Klei- dern gluͤcklich aus dem Lande gebracht hatte. Die guten Freunde ſtunden zwar in den Gedancken, als
ſolte
<TEI><text><body><divn="1"><p><pbfacs="#f0146"n="132"/><hirendition="#aq">ſul</hi> auf ſelbiger Jnſul war, und er ſich bey demſelben<lb/>
alles kraͤfftigen Schutzes getroͤſtete.</p><lb/><p>Der 25. <hirendition="#aq">May</hi> war endlich derjenige gewuͤnſchte<lb/>
Tag, an welchem <hirendition="#aq">Monſ. de Leuven</hi> nebſt mir, ſei-<lb/>
ner Schein-Gemahlin, auf des Herrn <hirendition="#aq">Plürs</hi> Vor-<lb/>
werg 3. Meilen von London gelegen, abfuhren, und<lb/>
allda 8. Tage zu Gaſte bleiben ſolten. Und eben<lb/>ſelbigen Abend wolten auch <hirendition="#aq">Anton Plürs,</hi> und <hirendition="#aq">Con-<lb/>
cordia,</hi> uͤber <hirendition="#aq">Douvres,</hi> nach <hirendition="#aq">Calais paſſir</hi>en. Denn<lb/><hirendition="#aq">Concordia</hi> hatte, dieſe Land-Luſt zu vermeiden,<lb/>
nicht allein hefftige Kopf-Schmertzen vorgeſchuͤtzt,<lb/>ſondern auch ihren Eltern ins Geſichte geſagt: Sie<lb/>
koͤnne den <hirendition="#aq">van Leuven</hi> unmoͤglich vor Augen ſehen,<lb/>ſondern baͤte, man moͤchte ſich nur, binnen der Zeit,<lb/>
um ſie unbekuͤmmert laſſen, weil ſie, ſo lange die Luſt<lb/>
waͤhrete, bey ihrer Baaſe in der Stille verbleiben<lb/>
wolte, welches ihr denn endlich zugeſtanden<lb/>
wurde.</p><lb/><p>Wie wir hingegen auf dem Vorwerge unſere<lb/>
Zeit hingebracht, ingleichen wie wir allen Leuten un-<lb/>ſere Verbuͤndniß glaubend gemacht, auch daß ich<lb/>
mit meinem Herrn, welcher alle ſeine Dinge ſchon<lb/>
vorhero in Ordnung gebracht, ohne allen Verdacht<lb/>
abreiſete, und beyde gluͤcklich bey dem vor <hirendition="#aq">Calais</hi><lb/>
wartenden Oſt-Jndien-Fahrer anlangeten, dieſes<lb/>
habe allbereit erwehnet; derowegen will nur noch<lb/>
mit wenigen melden, daß <hirendition="#aq">Monſ. Anton Plürs,</hi> gleich<lb/>
Abends am 25. <hirendition="#aq">May,</hi>ſeine Schweſter <hirendition="#aq">Concordi-<lb/>
am,</hi> mit guten Vorbewuſt ihrer Baaſe und ande-<lb/>
rer 4. Befreundten, entfuͤhret, und in Manns-Klei-<lb/>
dern gluͤcklich aus dem Lande gebracht hatte. Die<lb/>
guten Freunde ſtunden zwar in den Gedancken, als<lb/><fwplace="bottom"type="catch">ſolte</fw><lb/></p></div></body></text></TEI>
[132/0146]
ſul auf ſelbiger Jnſul war, und er ſich bey demſelben
alles kraͤfftigen Schutzes getroͤſtete.
Der 25. May war endlich derjenige gewuͤnſchte
Tag, an welchem Monſ. de Leuven nebſt mir, ſei-
ner Schein-Gemahlin, auf des Herrn Plürs Vor-
werg 3. Meilen von London gelegen, abfuhren, und
allda 8. Tage zu Gaſte bleiben ſolten. Und eben
ſelbigen Abend wolten auch Anton Plürs, und Con-
cordia, uͤber Douvres, nach Calais paſſiren. Denn
Concordia hatte, dieſe Land-Luſt zu vermeiden,
nicht allein hefftige Kopf-Schmertzen vorgeſchuͤtzt,
ſondern auch ihren Eltern ins Geſichte geſagt: Sie
koͤnne den van Leuven unmoͤglich vor Augen ſehen,
ſondern baͤte, man moͤchte ſich nur, binnen der Zeit,
um ſie unbekuͤmmert laſſen, weil ſie, ſo lange die Luſt
waͤhrete, bey ihrer Baaſe in der Stille verbleiben
wolte, welches ihr denn endlich zugeſtanden
wurde.
Wie wir hingegen auf dem Vorwerge unſere
Zeit hingebracht, ingleichen wie wir allen Leuten un-
ſere Verbuͤndniß glaubend gemacht, auch daß ich
mit meinem Herrn, welcher alle ſeine Dinge ſchon
vorhero in Ordnung gebracht, ohne allen Verdacht
abreiſete, und beyde gluͤcklich bey dem vor Calais
wartenden Oſt-Jndien-Fahrer anlangeten, dieſes
habe allbereit erwehnet; derowegen will nur noch
mit wenigen melden, daß Monſ. Anton Plürs, gleich
Abends am 25. May, ſeine Schweſter Concordi-
am, mit guten Vorbewuſt ihrer Baaſe und ande-
rer 4. Befreundten, entfuͤhret, und in Manns-Klei-
dern gluͤcklich aus dem Lande gebracht hatte. Die
guten Freunde ſtunden zwar in den Gedancken, als
ſolte
Informationen zur CAB-Ansicht
Diese Ansicht bietet Ihnen die Darstellung des Textes in normalisierter Orthographie.
Diese Textvariante wird vollautomatisch erstellt und kann aufgrund dessen auch Fehler enthalten.
Alle veränderten Wortformen sind grau hinterlegt. Als fremdsprachliches Material erkannte
Textteile sind ausgegraut dargestellt.
Sie haben einen Fehler gefunden?
Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform
DTAQ melden.
Kommentar zur DTA-Ausgabe
1731 erschien die Erstausgabe. Die zweite Auflage… [mehr]
1731 erschien die Erstausgabe. Die zweite Auflage folgte schon 1732. Zum Zeitpunkt der Digitalisierung stand nur die dritte Auflage von 1740 zur Verfügung. (Link zur Erstausgabe: http://nbn-resolving.de/urn:nbn:de:gbv:3:1-459276)
Gisander [i. e. Schnabel, Johann Gottfried]: Wunderliche Fata einiger See-Fahrer. 3. Aufl. Bd. 1. Nordhausen, 1740, S. 132. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/schnabel_fata01_1740/146>, abgerufen am 31.10.2024.
Alle Inhalte dieser Seite unterstehen, soweit nicht anders gekennzeichnet, einer
Creative-Commons-Lizenz.
Die Rechte an den angezeigten Bilddigitalisaten, soweit nicht anders gekennzeichnet, liegen bei den besitzenden Bibliotheken.
Weitere Informationen finden Sie in den DTA-Nutzungsbedingungen.
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf
diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken
dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder
nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der
Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden.
Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des
§ 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen
Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung
der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu
vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
Zitierempfehlung: Deutsches Textarchiv. Grundlage für ein Referenzkorpus der neuhochdeutschen Sprache. Herausgegeben von der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften, Berlin 2024. URL: https://www.deutschestextarchiv.de/.