dasigen Gebürges, und fanden verschiedene Arten Steine, welche sehr reichhaltig von Kupffer, und Silber-Ertz zu seyn schienen, die sie auch nachhero in der Probe unvergleichlich kostbar befanden. Nachdem wir aber auf der Rückkehr von den Ein- wohnern mit dem herrlichsten Weine, verschiede- nen guten Speisen und Früchten aufs beste tra- ctirt waren, ihnen, gleich wie allen vorhero besuchten Gemeinen, 10. Bibeln, 20. Gesang-und Gebet- Bücher, auch allerhand andere feine nützliche Sa- chen, so wol vor Alte als Junge verehret hatten, ka- men wir bey guter Zeit wiederum in der Alberts- Burg an, besuchten die Arbeiter am Kirchen-Bau auf eine Stunde, nahmen die Abend-Mahlzeit ein, worauf unser Altvater, nachdem er das Tisch-Ge- beth gethan, unsere Begierde alsofort gemerckt, sich lächelnd in seinen Stuhl setzte, und die gestern ab- gebrochene Erzehlung also fortsetzte:
Jch bin, wo mir recht ist, gestern Abend dabey ge- blieben: Da wir die zinnernen Tafeln an das Tages-Licht trugen, und die eingegrabenen Schriff- ten ausstudirten. Mons. van Leuven und ich, kon- ten das Latein, Lemelie aber, der sich von seinem gehabten Schrecken kaum in etwas wieder erholet/ das Spanische, welches beydes doch einerley Be- deutung hatte, gantz wohl verstehen. Jch aber kan mit Warheit sagen, daß so bald ich nur des letzten Willens, des verstorbenen Don Cyrillo de Vala- ro, hieraus völlig versichert war, bey mir im Au- genblicke alle annoch übrige Furcht verschwand. Meine Herrn! sagte ich zu meinen Gefährten, wir sind schuldig dasjenige zu erfüllen, was dieser ohn-
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daſigen Gebuͤrges, und fanden verſchiedene Arten Steine, welche ſehr reichhaltig von Kupffer, und Silber-Ertz zu ſeyn ſchienen, die ſie auch nachhero in der Probe unvergleichlich koſtbar befanden. Nachdem wir aber auf der Ruͤckkehr von den Ein- wohnern mit dem herrlichſten Weine, verſchiede- nen guten Speiſen und Fruͤchten aufs beſte tra- ctirt waren, ihnen, gleich wie allen vorhero beſuchten Gemeinen, 10. Bibeln, 20. Geſang-und Gebet- Buͤcher, auch allerhand andere feine nuͤtzliche Sa- chen, ſo wol vor Alte als Junge verehret hatten, ka- men wir bey guter Zeit wiederum in der Alberts- Burg an, beſuchten die Arbeiter am Kirchen-Bau auf eine Stunde, nahmen die Abend-Mahlzeit ein, worauf unſer Altvater, nachdem er das Tiſch-Ge- beth gethan, unſere Begierde alſofort gemerckt, ſich laͤchelnd in ſeinen Stuhl ſetzte, und die geſtern ab- gebrochene Erzehlung alſo fortſetzte:
Jch bin, wo mir recht iſt, geſtern Abend dabey ge- blieben: Da wir die zinnernen Tafeln an das Tages-Licht trugen, und die eingegrabenen Schriff- ten ausſtudirten. Monſ. van Leuven und ich, kon- ten das Latein, Lemelie aber, der ſich von ſeinem gehabten Schrecken kaum in etwas wieder erholet/ das Spaniſche, welches beydes doch einerley Be- deutung hatte, gantz wohl verſtehen. Jch aber kan mit Warheit ſagen, daß ſo bald ich nur des letzten Willens, des verſtorbenen Don Cyrillo de Vala- ro, hieraus voͤllig verſichert war, bey mir im Au- genblicke alle annoch uͤbrige Furcht verſchwand. Meine Herrn! ſagte ich zu meinen Gefaͤhrten, wir ſind ſchuldig dasjenige zu erfuͤllen, was dieſer ohn-
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daſigen Gebuͤrges, und fanden verſchiedene Arten
Steine, welche ſehr reichhaltig von Kupffer, und
Silber-Ertz zu ſeyn ſchienen, die ſie auch nachhero
in der Probe unvergleichlich koſtbar befanden.
Nachdem wir aber auf der Ruͤckkehr von den Ein-
wohnern mit dem herrlichſten Weine, verſchiede-
nen guten Speiſen und Fruͤchten aufs beſte tra-
ctirt waren, ihnen, gleich wie allen vorhero beſuchten
Gemeinen, 10. Bibeln, 20. Geſang-und Gebet-
Buͤcher, auch allerhand andere feine nuͤtzliche Sa-
chen, ſo wol vor Alte als Junge verehret hatten, ka-
men wir bey guter Zeit wiederum in der Alberts-
Burg an, beſuchten die Arbeiter am Kirchen-Bau
auf eine Stunde, nahmen die Abend-Mahlzeit ein,
worauf unſer Altvater, nachdem er das Tiſch-Ge-
beth gethan, unſere Begierde alſofort gemerckt, ſich
laͤchelnd in ſeinen Stuhl ſetzte, und die geſtern ab-
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blieben: Da wir die zinnernen Tafeln an das
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ten ausſtudirten. Monſ. van Leuven und ich, kon-
ten das Latein, Lemelie aber, der ſich von ſeinem
gehabten Schrecken kaum in etwas wieder erholet/
das Spaniſche, welches beydes doch einerley Be-
deutung hatte, gantz wohl verſtehen. Jch aber kan
mit Warheit ſagen, daß ſo bald ich nur des letzten
Willens, des verſtorbenen Don Cyrillo de Vala-
ro, hieraus voͤllig verſichert war, bey mir im Au-
genblicke alle annoch uͤbrige Furcht verſchwand.
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Kommentar zur DTA-Ausgabe
1731 erschien die Erstausgabe. Die zweite Auflage… [mehr]
1731 erschien die Erstausgabe. Die zweite Auflage folgte schon 1732. Zum Zeitpunkt der Digitalisierung stand nur die dritte Auflage von 1740 zur Verfügung. (Link zur Erstausgabe: http://nbn-resolving.de/urn:nbn:de:gbv:3:1-459276)
Gisander [i. e. Schnabel, Johann Gottfried]: Wunderliche Fata einiger See-Fahrer. 3. Aufl. Bd. 1. Nordhausen, 1740, S. 185. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/schnabel_fata01_1740/199>, abgerufen am 31.10.2024.
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