gelten voll grosser Hoffnung auf die Bermudischen Jnsuln zu. Unterwegs bemächtigten wir uns ei- nes Spanischen Jagd-Schiffs, welches die Sicher- heit der See ausspüren solte, indem sich die Spa- nische Silber-Flotte bey der Jnsul Cuba versamm- let, und fast im Begriff war nach Europa zu schif- sen. Wir nahmen das Wenige, so nebst den Ge- fangenen auf dieser Jagd gefunden wurde, auf un- sere Schiffe, und bohrten die Jagd zu Grunde, weil sie uns nichts nützen konte, eileten aber, uns bey Cu- ba einzufinden, und wo möglich von der Silber- Flotte etwas abzuzwacken. Es vereinigten sich noch 2. Holländische und ein Englischer Frey-Beu- ter mit uns, so daß wir damahls 6. wohlausgerüste- te Schiffe starck waren, und auf selbigen ingesamt 46 Canonen, nebst 482. wohlbewehrten Leuten auf- zeigen konten, hiermit konte man nun schon ein Hertz fassen, etwas wichtiges zu unternehmen, wie wir denn auch in der That die Hände nicht in den Schooß legten; sondern die Cubaner, Hispanio- laner, und andere feindliche Jnsuln starck allarmir- ten, und alle Spanische Handels-Schiffe Preiß machten, so daß auch der Geringste unter uns, seine deßfals angewandte Mühe reichlich belohnt schätzte, und niemand von Armuth oder Mangel zu reden Ursach hatte.
Wir erfuhren demnach, daß das Glück den Wa- ge-Hälsen öffters am geneigtesten sey. Denen Herrn Spaniern aber war wegen ihrer Silber- Flotte nicht eben allzuwohl bey der Sache, indem sie sich ohnfehlbar unsere Schiffs-Armade weit stärcker einbilden mochten, rüsteten derowegen, wie
wir
gelten voll groſſer Hoffnung auf die Bermudiſchen Jnſuln zu. Unterwegs bemaͤchtigten wir uns ei- nes Spaniſchen Jagd-Schiffs, welches die Sicher- heit der See ausſpuͤren ſolte, indem ſich die Spa- niſche Silber-Flotte bey der Jnſul Cuba verſamm- let, und faſt im Begriff war nach Europa zu ſchif- ſen. Wir nahmen das Wenige, ſo nebſt den Ge- fangenen auf dieſer Jagd gefunden wurde, auf un- ſere Schiffe, und bohrten die Jagd zu Grunde, weil ſie uns nichts nuͤtzen konte, eileten aber, uns bey Cu- ba einzufinden, und wo moͤglich von der Silber- Flotte etwas abzuzwacken. Es vereinigten ſich noch 2. Hollaͤndiſche und ein Engliſcher Frey-Beu- ter mit uns, ſo daß wir damahls 6. wohlausgeruͤſte- te Schiffe ſtarck waren, und auf ſelbigen ingeſamt 46 Canonen, nebſt 482. wohlbewehrten Leuten auf- zeigen konten, hiermit konte man nun ſchon ein Hertz faſſen, etwas wichtiges zu unternehmen, wie wir denn auch in der That die Haͤnde nicht in den Schooß legten; ſondern die Cubaner, Hiſpanio- laner, und andere feindliche Jnſuln ſtarck allarmir- ten, und alle Spaniſche Handels-Schiffe Preiß machten, ſo daß auch der Geringſte unter uns, ſeine deßfals angewandte Muͤhe reichlich belohnt ſchaͤtzte, und niemand von Armuth oder Mangel zu reden Urſach hatte.
Wir erfuhren demnach, daß das Gluͤck den Wa- ge-Haͤlſen oͤffters am geneigteſten ſey. Denen Herrn Spaniern aber war wegen ihrer Silber- Flotte nicht eben allzuwohl bey der Sache, indem ſie ſich ohnfehlbar unſere Schiffs-Armade weit ſtaͤrcker einbilden mochten, ruͤſteten derowegen, wie
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gelten voll groſſer Hoffnung auf die Bermudiſchen
Jnſuln zu. Unterwegs bemaͤchtigten wir uns ei-
nes Spaniſchen Jagd-Schiffs, welches die Sicher-
heit der See ausſpuͤren ſolte, indem ſich die Spa-
niſche Silber-Flotte bey der Jnſul Cuba verſamm-
let, und faſt im Begriff war nach Europa zu ſchif-
ſen. Wir nahmen das Wenige, ſo nebſt den Ge-
fangenen auf dieſer Jagd gefunden wurde, auf un-
ſere Schiffe, und bohrten die Jagd zu Grunde, weil
ſie uns nichts nuͤtzen konte, eileten aber, uns bey Cu-
ba einzufinden, und wo moͤglich von der Silber-
Flotte etwas abzuzwacken. Es vereinigten ſich
noch 2. Hollaͤndiſche und ein Engliſcher Frey-Beu-
ter mit uns, ſo daß wir damahls 6. wohlausgeruͤſte-
te Schiffe ſtarck waren, und auf ſelbigen ingeſamt
46 Canonen, nebſt 482. wohlbewehrten Leuten auf-
zeigen konten, hiermit konte man nun ſchon ein Hertz
faſſen, etwas wichtiges zu unternehmen, wie wir
denn auch in der That die Haͤnde nicht in den
Schooß legten; ſondern die Cubaner, Hiſpanio-
laner, und andere feindliche Jnſuln ſtarck allarmir-
ten, und alle Spaniſche Handels-Schiffe Preiß
machten, ſo daß auch der Geringſte unter uns, ſeine
deßfals angewandte Muͤhe reichlich belohnt ſchaͤtzte,
und niemand von Armuth oder Mangel zu reden
Urſach hatte.
Wir erfuhren demnach, daß das Gluͤck den Wa-
ge-Haͤlſen oͤffters am geneigteſten ſey. Denen
Herrn Spaniern aber war wegen ihrer Silber-
Flotte nicht eben allzuwohl bey der Sache, indem
ſie ſich ohnfehlbar unſere Schiffs-Armade weit
ſtaͤrcker einbilden mochten, ruͤſteten derowegen, wie
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Kommentar zur DTA-Ausgabe
1731 erschien die Erstausgabe. Die zweite Auflage… [mehr]
1731 erschien die Erstausgabe. Die zweite Auflage folgte schon 1732. Zum Zeitpunkt der Digitalisierung stand nur die dritte Auflage von 1740 zur Verfügung. (Link zur Erstausgabe: http://nbn-resolving.de/urn:nbn:de:gbv:3:1-459276)
Gisander [i. e. Schnabel, Johann Gottfried]: Wunderliche Fata einiger See-Fahrer. 3. Aufl. Bd. 1. Nordhausen, 1740, S. 66. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/schnabel_fata01_1740/78>, abgerufen am 31.10.2024.
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