ausmachen zu lassen, und dieser Arbeit, bey müßigen Stunden, uns gar im geringsten nicht zu schämen willens waren.
Mit allen diesen Reichthümern nun, landeten wir glücklich bey Curaco an, der Gouverneur daselbst empfing uns, nachdem wir ihm unsere Pasporte ge- zeiget, auch von ein und andern, richtigen Rapport abgestattet hatten, mit grossen Freuden, zumahlen da er von uns ein ansehnliches Praesent empfing. Jedoch nachdem unsere Capitains die damahlige Besch affenheit der Sachen und der Zeit etwasge- nauer überlegten, befanden wir auf Einrathen des Gouverneurs vor nützlicher, die Jnsul Bonatry zu unserm Ruhe-Platz zu erwehlen, und unsere Schif- se daselbst auszubessern. Es wurde deßwegen aller möglichste Fleiß angewendet, nachhero aber be- schlossen, eine rechte Niederlage daselbst aufzurich- ten, weßwegen wir, mit Hülffe der daselbst wohnen- den nicht ungeschickten Jndianer, anfingen, kleine Häuser zu bauen, auch vor den Anlauff eine gar artige Festung anlegten, und dieselbe nach und nach immer zu verbessern willens waren. Die Jndia- ner erzeigten sich ungemein dienstfertig gegen uns, wir gaben ihnen von dem unsrigen, was sie brauch- ten, und wir entbehren konten, hergegen waren sie wiederum fleißig das Feld zu bauen/ und Mahis, Ja- mes, Palates, auch Guineisch Korn zu zeugen, wel- ches uns trefflich wohl zu statten kam, nächst dem leg- ten sie sich auch mehr, als sonsten, auf die ordenliche Haußhaltung und Viehzucht, denn es gab daselbst Ochsen, Kühe, Pferde, Schweine, vor allem an- dern aber Ziegen im Uberfluß, so daß nicht nur wir
zu-
ausmachen zu laſſen, und dieſer Arbeit, bey muͤßigen Stunden, uns gar im geringſten nicht zu ſchaͤmen willens waren.
Mit allen dieſen Reichthuͤmern nun, landeten wir gluͤcklich bey Curaco an, der Gouverneur daſelbſt empfing uns, nachdem wir ihm unſere Pasporte ge- zeiget, auch von ein und andern, richtigen Rapport abgeſtattet hatten, mit groſſen Freuden, zumahlen da er von uns ein anſehnliches Præſent empfing. Jedoch nachdem unſere Capitains die damahlige Beſch affenheit der Sachen und der Zeit etwasge- nauer uͤberlegten, befanden wir auf Einrathen des Gouverneurs vor nuͤtzlicher, die Jnſul Bonatry zu unſerm Ruhe-Platz zu erwehlen, und unſere Schif- ſe daſelbſt auszubeſſern. Es wurde deßwegen aller moͤglichſte Fleiß angewendet, nachhero aber be- ſchloſſen, eine rechte Niederlage daſelbſt aufzurich- ten, weßwegen wir, mit Huͤlffe der daſelbſt wohnen- den nicht ungeſchickten Jndianer, anfingen, kleine Haͤuſer zu bauen, auch vor den Anlauff eine gar artige Feſtung anlegten, und dieſelbe nach und nach immer zu verbeſſern willens waren. Die Jndia- ner erzeigten ſich ungemein dienſtfertig gegen uns, wir gaben ihnen von dem unſrigen, was ſie brauch- ten, und wir entbehren konten, hergegen waren ſie wiederum fleißig das Feld zu bauen/ und Mahis, Ja- mes, Palates, auch Guineiſch Korn zu zeugen, wel- ches uns trefflich wohl zu ſtatten kam, naͤchſt dem leg- ten ſie ſich auch mehr, als ſonſten, auf die ordenliche Haußhaltung und Viehzucht, denn es gab daſelbſt Ochſen, Kuͤhe, Pferde, Schweine, vor allem an- dern aber Ziegen im Uberfluß, ſo daß nicht nur wir
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ausmachen zu laſſen, und dieſer Arbeit, bey muͤßigen
Stunden, uns gar im geringſten nicht zu ſchaͤmen
willens waren.
Mit allen dieſen Reichthuͤmern nun, landeten wir
gluͤcklich bey Curaco an, der Gouverneur daſelbſt
empfing uns, nachdem wir ihm unſere Pasporte ge-
zeiget, auch von ein und andern, richtigen Rapport
abgeſtattet hatten, mit groſſen Freuden, zumahlen
da er von uns ein anſehnliches Præſent empfing.
Jedoch nachdem unſere Capitains die damahlige
Beſch affenheit der Sachen und der Zeit etwasge-
nauer uͤberlegten, befanden wir auf Einrathen des
Gouverneurs vor nuͤtzlicher, die Jnſul Bonatry zu
unſerm Ruhe-Platz zu erwehlen, und unſere Schif-
ſe daſelbſt auszubeſſern. Es wurde deßwegen aller
moͤglichſte Fleiß angewendet, nachhero aber be-
ſchloſſen, eine rechte Niederlage daſelbſt aufzurich-
ten, weßwegen wir, mit Huͤlffe der daſelbſt wohnen-
den nicht ungeſchickten Jndianer, anfingen, kleine
Haͤuſer zu bauen, auch vor den Anlauff eine gar
artige Feſtung anlegten, und dieſelbe nach und nach
immer zu verbeſſern willens waren. Die Jndia-
ner erzeigten ſich ungemein dienſtfertig gegen uns,
wir gaben ihnen von dem unſrigen, was ſie brauch-
ten, und wir entbehren konten, hergegen waren ſie
wiederum fleißig das Feld zu bauen/ und Mahis, Ja-
mes, Palates, auch Guineiſch Korn zu zeugen, wel-
ches uns trefflich wohl zu ſtatten kam, naͤchſt dem leg-
ten ſie ſich auch mehr, als ſonſten, auf die ordenliche
Haußhaltung und Viehzucht, denn es gab daſelbſt
Ochſen, Kuͤhe, Pferde, Schweine, vor allem an-
dern aber Ziegen im Uberfluß, ſo daß nicht nur wir
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Kommentar zur DTA-Ausgabe
1731 erschien die Erstausgabe. Die zweite Auflage… [mehr]
1731 erschien die Erstausgabe. Die zweite Auflage folgte schon 1732. Zum Zeitpunkt der Digitalisierung stand nur die dritte Auflage von 1740 zur Verfügung. (Link zur Erstausgabe: http://nbn-resolving.de/urn:nbn:de:gbv:3:1-459276)
Gisander [i. e. Schnabel, Johann Gottfried]: Wunderliche Fata einiger See-Fahrer. 3. Aufl. Bd. 1. Nordhausen, 1740, S. 68. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/schnabel_fata01_1740/80>, abgerufen am 31.10.2024.
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