Er wollte noch mehr sagen, aber seine Zunge versagte ihm den Dienst. Nur noch unarticulirte Laute entschlüpften seinen Lippen; seine Gesichtszüge verän- derten sich und nahmen einen so furchtbaren Aus- druck an, daß das Entsetzen mich ohnmächtig zu Bo- den warf.
Als ich wieder zu mir kam, umwehte die frische Nachtluft meine Stirn. Jch lag auf dem feuchten Rasen im Garten und neben mir kniete Braun, der mich durch geistige Essenzen in's Bewußtseyn zurück- zubringen bemüht war.
-- "Komm," sagte er, so wie ich die Augen aufschlug und mich etwas emporrichtete, "komm au- genblicklich mit mir, wenn es deine Kräfte irgend zu- lassen!"
-- "Wohin?" fragte ich, "und was ist aus meinem Vater geworden?"
-- "Er ist im Hause," antwortete er mit ei- ner seltsam veränderten Stimme.
-- "Und wohin soll ich?" fragte ich weinend und händeringend.
-- "Jch werde dich in Sicherheit bringen," war seine Antwort; "wirst du mir folgen können?"
Jch versuchte, mich emporzurichten, allein meine Schwäche war noch zu groß: ermattet, wie gelähmt an allen Gliedern, sank ich zurück.
Er wollte noch mehr ſagen, aber ſeine Zunge verſagte ihm den Dienſt. Nur noch unarticulirte Laute entſchlüpften ſeinen Lippen; ſeine Geſichtszüge verän- derten ſich und nahmen einen ſo furchtbaren Aus- druck an, daß das Entſetzen mich ohnmächtig zu Bo- den warf.
Als ich wieder zu mir kam, umwehte die friſche Nachtluft meine Stirn. Jch lag auf dem feuchten Raſen im Garten und neben mir kniete Braun, der mich durch geiſtige Eſſenzen in’s Bewußtſeyn zurück- zubringen bemüht war.
— „Komm,“ ſagte er, ſo wie ich die Augen aufſchlug und mich etwas emporrichtete, „komm au- genblicklich mit mir, wenn es deine Kräfte irgend zu- laſſen!“
— „Wohin?“ fragte ich, „und was iſt aus meinem Vater geworden?“
— „Er iſt im Hauſe,“ antwortete er mit ei- ner ſeltſam veränderten Stimme.
— „Und wohin ſoll ich?“ fragte ich weinend und händeringend.
— „Jch werde dich in Sicherheit bringen,“ war ſeine Antwort; „wirſt du mir folgen können?“
Jch verſuchte, mich emporzurichten, allein meine Schwäche war noch zu groß: ermattet, wie gelähmt an allen Gliedern, ſank ich zurück.
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Er wollte noch mehr ſagen, aber ſeine Zunge
verſagte ihm den Dienſt. Nur noch unarticulirte Laute
entſchlüpften ſeinen Lippen; ſeine Geſichtszüge verän-
derten ſich und nahmen einen ſo furchtbaren Aus-
druck an, daß das Entſetzen mich ohnmächtig zu Bo-
den warf.
Als ich wieder zu mir kam, umwehte die friſche
Nachtluft meine Stirn. Jch lag auf dem feuchten
Raſen im Garten und neben mir kniete Braun, der
mich durch geiſtige Eſſenzen in’s Bewußtſeyn zurück-
zubringen bemüht war.
— „Komm,“ ſagte er, ſo wie ich die Augen
aufſchlug und mich etwas emporrichtete, „komm au-
genblicklich mit mir, wenn es deine Kräfte irgend zu-
laſſen!“
— „Wohin?“ fragte ich, „und was iſt aus
meinem Vater geworden?“
— „Er iſt im Hauſe,“ antwortete er mit ei-
ner ſeltſam veränderten Stimme.
— „Und wohin ſoll ich?“ fragte ich weinend
und händeringend.
— „Jch werde dich in Sicherheit bringen,“ war
ſeine Antwort; „wirſt du mir folgen können?“
Jch verſuchte, mich emporzurichten, allein meine
Schwäche war noch zu groß: ermattet, wie gelähmt
an allen Gliedern, ſank ich zurück.
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Schoppe, Amalie: Der Prophet. Bd. 2. Jena, 1846, S. 120. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/schoppe_prophet02_1846/126>, abgerufen am 17.06.2024.
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