Schoppe, Amalie: Der Prophet. Bd. 3. Jena, 1846.Joram, einen giftigen Blick auf seinen früheren Ge- Arnold folgte ihm wie mechanisch; aber er war Er hatte, in Gedanken vertieft, seinem Pferde Der Gedanke, seine geliebten Sioux und Chip- Joram, einen giftigen Blick auf ſeinen früheren Ge- Arnold folgte ihm wie mechaniſch; aber er war Er hatte, in Gedanken vertieft, ſeinem Pferde Der Gedanke, ſeine geliebten Sioux und Chip- <TEI> <text> <body> <div n="1"> <p><pb facs="#f0104" n="98"/> Joram, einen giftigen Blick auf ſeinen früheren Ge-<lb/> fangenen werfend, das Wort; „es bleibt mir nichts<lb/> weiter übrig, als zu gehorchen; ich hätte es mir aber<lb/> anders gedacht. Hätte ich dieſen Ausgang ahnen kön-<lb/> nen, ſo würde ich mir nicht ſo viele Mühe mit Jhnen<lb/> gegeben haben.“</p><lb/> <p>Arnold folgte ihm wie mechaniſch; aber er war<lb/> ſo wenig ſicher, daß er die Höhle des Löwen unver-<lb/> letzt verlaſſen dürfte, daß er von Zeit zu Zeit un-<lb/> ruhige Blicke um ſich her warf und erſt frei auf-<lb/> athmete, als er zu Pferde ſaß und den Zügel in der<lb/> Hand hielt. Joram, gehorſam dem ihm gewordenen<lb/> Befehle, trabte neben dem Roſſe her und ſcheuchte<lb/> mit Drohworten alle Die zurück, die, den Gefan-<lb/> genen erkennend, Miene machten, ihn mißhandeln zu<lb/> wollen, denn dazu waren dieſe Fanatiker nur zu ge-<lb/> neigt, nachdem ſie in Arnolden einen Feind ihres<lb/> Heiligen vermutheten.</p><lb/> <p>Er hatte, in Gedanken vertieft, ſeinem Pferde<lb/> die Wahl der einzuſchlagenden Richtung erlaubt und<lb/> ſah ſich von demſelben an die über den Des-Moines<lb/> geſchlagene Brücke geführt. Hier gab er ſeinem Be-<lb/> gleiter den Abſchied und ſprengte über dieſelbe, dem<lb/> Nordweſten zu.</p><lb/> <p>Der Gedanke, ſeine geliebten Sioux und Chip-<lb/> pewas, auf deren Treue er rechnen durfte, den be-<lb/></p> </div> </body> </text> </TEI> [98/0104]
Joram, einen giftigen Blick auf ſeinen früheren Ge-
fangenen werfend, das Wort; „es bleibt mir nichts
weiter übrig, als zu gehorchen; ich hätte es mir aber
anders gedacht. Hätte ich dieſen Ausgang ahnen kön-
nen, ſo würde ich mir nicht ſo viele Mühe mit Jhnen
gegeben haben.“
Arnold folgte ihm wie mechaniſch; aber er war
ſo wenig ſicher, daß er die Höhle des Löwen unver-
letzt verlaſſen dürfte, daß er von Zeit zu Zeit un-
ruhige Blicke um ſich her warf und erſt frei auf-
athmete, als er zu Pferde ſaß und den Zügel in der
Hand hielt. Joram, gehorſam dem ihm gewordenen
Befehle, trabte neben dem Roſſe her und ſcheuchte
mit Drohworten alle Die zurück, die, den Gefan-
genen erkennend, Miene machten, ihn mißhandeln zu
wollen, denn dazu waren dieſe Fanatiker nur zu ge-
neigt, nachdem ſie in Arnolden einen Feind ihres
Heiligen vermutheten.
Er hatte, in Gedanken vertieft, ſeinem Pferde
die Wahl der einzuſchlagenden Richtung erlaubt und
ſah ſich von demſelben an die über den Des-Moines
geſchlagene Brücke geführt. Hier gab er ſeinem Be-
gleiter den Abſchied und ſprengte über dieſelbe, dem
Nordweſten zu.
Der Gedanke, ſeine geliebten Sioux und Chip-
pewas, auf deren Treue er rechnen durfte, den be-
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