Schoppe, Amalie: Der Prophet. Bd. 3. Jena, 1846.Die Bestürzung in Nauvoo war so groß, daß Der Priester, der im ersten Augenblick die Furcht Während nun White-hawk auf dem Wege nach Die Beſtürzung in Nauvoo war ſo groß, daß Der Prieſter, der im erſten Augenblick die Furcht Während nun White-hawk auf dem Wege nach <TEI> <text> <body> <div n="1"> <pb facs="#f0120" n="114"/> <p>Die Beſtürzung in Nauvoo war ſo groß, daß<lb/> man ſich im erſten Augenblick nicht zu rathen wußte,<lb/> denn wenn die Sioux ihre Drohungen in Ausführung<lb/> brachten, ſo war die Stadt verloren, ſo war es die<lb/> ganze Colonie, da auch nicht ein einziger Krieger zur<lb/> Vertheidigung derſelben zurückgeblieben war.</p><lb/> <p>Der Prieſter, der im erſten Augenblick die Furcht<lb/> der Uebrigen getheilt hatte, faßte ſich zuerſt wieder<lb/> und ſuchte auch die Andern durch die Mittheilung zu<lb/> beruhigen, daß, wenn man gleich nicht mehr auf die<lb/> Sioux rechnen könne, doch die Chippewas ſich zu ei-<lb/> nem Bündniſſe mit Nauvoo bereit erklärt hätten.<lb/> Da beide Jndianerſtämme, fügte er hinzu, immer<lb/> neidiſch auf einander wären, würde man ſie leicht zu-<lb/> ſammenhetzen, ſo daß die Sioux, zu Haus beſchäftigt,<lb/> der Colonie keinen Schaden zufügen könnten.</p><lb/> <p>Während nun White-hawk auf dem Wege nach<lb/> Nauvoo war, blieb man in der Niederlaſſung nicht<lb/> unthätig und Arnold ſelbſt ſtellte ſich mit Einwilli-<lb/> gung Waupees an die Spitze der Geſchäfte. Das<lb/> Nächſte, was man vornahm, beſtand darin, Boten<lb/> mit rothgefärbten Tabacksblättern nach allen Richtun-<lb/> gen auszuſenden und nicht nur zu den verſchiedenen<lb/> Niederlaſſungen der Sioux, ſondern auch zu den be-<lb/> freundeten Chippewas; denn durch ſolche Sendun-<lb/> gen fordert man Stamm- und Bundesgenoſſen zum<lb/></p> </div> </body> </text> </TEI> [114/0120]
Die Beſtürzung in Nauvoo war ſo groß, daß
man ſich im erſten Augenblick nicht zu rathen wußte,
denn wenn die Sioux ihre Drohungen in Ausführung
brachten, ſo war die Stadt verloren, ſo war es die
ganze Colonie, da auch nicht ein einziger Krieger zur
Vertheidigung derſelben zurückgeblieben war.
Der Prieſter, der im erſten Augenblick die Furcht
der Uebrigen getheilt hatte, faßte ſich zuerſt wieder
und ſuchte auch die Andern durch die Mittheilung zu
beruhigen, daß, wenn man gleich nicht mehr auf die
Sioux rechnen könne, doch die Chippewas ſich zu ei-
nem Bündniſſe mit Nauvoo bereit erklärt hätten.
Da beide Jndianerſtämme, fügte er hinzu, immer
neidiſch auf einander wären, würde man ſie leicht zu-
ſammenhetzen, ſo daß die Sioux, zu Haus beſchäftigt,
der Colonie keinen Schaden zufügen könnten.
Während nun White-hawk auf dem Wege nach
Nauvoo war, blieb man in der Niederlaſſung nicht
unthätig und Arnold ſelbſt ſtellte ſich mit Einwilli-
gung Waupees an die Spitze der Geſchäfte. Das
Nächſte, was man vornahm, beſtand darin, Boten
mit rothgefärbten Tabacksblättern nach allen Richtun-
gen auszuſenden und nicht nur zu den verſchiedenen
Niederlaſſungen der Sioux, ſondern auch zu den be-
freundeten Chippewas; denn durch ſolche Sendun-
gen fordert man Stamm- und Bundesgenoſſen zum
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools ?Language Resource Switchboard?FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeDieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.
|
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de. |