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Schoppe, Amalie: Der Prophet. Bd. 3. Jena, 1846.

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lassen oder sein Mitleid in Anspruch nehmen mögen.
Schweigend folgte er ihm in das für ihn bestimmte
Zimmer, das im obersten Theile des Hauses belegen
war und dadurch seine Flucht unmöglich machte.

-- "Unterhalten Sie sich hier so gut als Sie
können," sagte Hieram mit einem boshaften Lächeln,
denn das verächtliche Schweigen Sir Johns hatte ihn
gegen diesen aufgebracht; "dem Himmel so nahe, wer-
den Sie sehr gut astronomische Beobachtungen an-
stellen können."

Mit diesen Worten entfernte er sich aus dem
Zimmer, schloß die Thür desselben wieder hinter sich
zu und nahm den Schlüssel mit sich.

Der Muth Sir Johns war gebrochen, sein Herz
mit Verzweiflung erfüllt; nicht für sich fürchtete, zit-
terte er, sondern für Flora, deren Lage durch die
Trennung von ihm in der That völlig hülflos gewor-
den war. Mußte er nicht fürchten, daß sie, die so
gänzlich unbekannt mit der Welt und den Menschen
war, deren reines und unschuldsvolles Herz das Böse
kaum dem Namen nach kannte, der List und Bos-
heit ihres gemeinschaftlichen Feindes erliegen und in
irgend eine ihr gelegte Schlinge gehen würde? So
lange er noch mit ihr vereint gewesen war und sie
beschützen konnte, hatte er nichts für sie gefürchtet,
jetzt aber, wo sie ganz allein, ohne Rath, ohne

laſſen oder ſein Mitleid in Anſpruch nehmen mögen.
Schweigend folgte er ihm in das für ihn beſtimmte
Zimmer, das im oberſten Theile des Hauſes belegen
war und dadurch ſeine Flucht unmöglich machte.

— „Unterhalten Sie ſich hier ſo gut als Sie
können,“ ſagte Hieram mit einem boshaften Lächeln,
denn das verächtliche Schweigen Sir Johns hatte ihn
gegen dieſen aufgebracht; „dem Himmel ſo nahe, wer-
den Sie ſehr gut aſtronomiſche Beobachtungen an-
ſtellen können.“

Mit dieſen Worten entfernte er ſich aus dem
Zimmer, ſchloß die Thür deſſelben wieder hinter ſich
zu und nahm den Schlüſſel mit ſich.

Der Muth Sir Johns war gebrochen, ſein Herz
mit Verzweiflung erfüllt; nicht für ſich fürchtete, zit-
terte er, ſondern für Flora, deren Lage durch die
Trennung von ihm in der That völlig hülflos gewor-
den war. Mußte er nicht fürchten, daß ſie, die ſo
gänzlich unbekannt mit der Welt und den Menſchen
war, deren reines und unſchuldsvolles Herz das Böſe
kaum dem Namen nach kannte, der Liſt und Bos-
heit ihres gemeinſchaftlichen Feindes erliegen und in
irgend eine ihr gelegte Schlinge gehen würde? So
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[136/0142] laſſen oder ſein Mitleid in Anſpruch nehmen mögen. Schweigend folgte er ihm in das für ihn beſtimmte Zimmer, das im oberſten Theile des Hauſes belegen war und dadurch ſeine Flucht unmöglich machte. — „Unterhalten Sie ſich hier ſo gut als Sie können,“ ſagte Hieram mit einem boshaften Lächeln, denn das verächtliche Schweigen Sir Johns hatte ihn gegen dieſen aufgebracht; „dem Himmel ſo nahe, wer- den Sie ſehr gut aſtronomiſche Beobachtungen an- ſtellen können.“ Mit dieſen Worten entfernte er ſich aus dem Zimmer, ſchloß die Thür deſſelben wieder hinter ſich zu und nahm den Schlüſſel mit ſich. Der Muth Sir Johns war gebrochen, ſein Herz mit Verzweiflung erfüllt; nicht für ſich fürchtete, zit- terte er, ſondern für Flora, deren Lage durch die Trennung von ihm in der That völlig hülflos gewor- den war. Mußte er nicht fürchten, daß ſie, die ſo gänzlich unbekannt mit der Welt und den Menſchen war, deren reines und unſchuldsvolles Herz das Böſe kaum dem Namen nach kannte, der Liſt und Bos- heit ihres gemeinſchaftlichen Feindes erliegen und in irgend eine ihr gelegte Schlinge gehen würde? So lange er noch mit ihr vereint geweſen war und ſie beſchützen konnte, hatte er nichts für ſie gefürchtet, jetzt aber, wo ſie ganz allein, ohne Rath, ohne

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Zitationshilfe: Schoppe, Amalie: Der Prophet. Bd. 3. Jena, 1846, S. 136. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/schoppe_prophet03_1846/142>, abgerufen am 31.10.2024.