Schoppe, Amalie: Der Prophet. Bd. 3. Jena, 1846.George, dessen strömendes Blut den Boden färbte, Ein Schrei des Entsetzens entfuhr ihren Lippen, -- "Was ist geschehen? Um Gotteswillen, was -- "Man hat vom Garten aus auf Jhren Va- -- "Und mein Vater? Mr. Arnold?" fragte George, deſſen ſtrömendes Blut den Boden färbte, Ein Schrei des Entſetzens entfuhr ihren Lippen, — „Was iſt geſchehen? Um Gotteswillen, was — „Man hat vom Garten aus auf Jhren Va- — „Und mein Vater? Mr. Arnold?“ fragte <TEI> <text> <body> <div n="1"> <p><pb facs="#f0053" n="47"/> George, deſſen ſtrömendes Blut den Boden färbte,<lb/> über den Vorſaal in eins der Zimmer, wo ihm der<lb/> herbeigerufene Wundarzt Hülfe leiſten ſollte.</p><lb/> <p>Ein Schrei des Entſetzens entfuhr ihren Lippen,<lb/> als ſie ihren Freund und Lehrer in dieſem Zuſtande<lb/> erblickte. Der Sterbende — denn als ſolchen durfte<lb/> man Sir George betrachten — öffnete die Augen und<lb/> ſeine Blicke trafen die ihrigen; ein verklärtes Lächeln<lb/> flog über ſein bleiches Antlitz; er wollte die Lippen<lb/> öffnen, reden, allein ſeine durch den ſtarken Blutver-<lb/> luſt herbeigeführte Schwäche war zu groß dazu.</p><lb/> <p>— „Was iſt geſchehen? Um Gotteswillen, was<lb/> hat ſich mit Mr. George zugetragen?“ rief ſie mit<lb/> dem Tone des höchſten Entſetzens aus, indem ſie die<lb/> bereits erkaltende Hand des Gemordeten ergriff und<lb/> ſie zwiſchen ihren Händen preßte, wobei ein Strom<lb/> von Thränen über ihre Wangen ſchoß.</p><lb/> <p>— „Man hat vom Garten aus auf Jhren Va-<lb/> ter und Mr. Arnold geſchoſſen, Lady,“ antwortete<lb/> ihr einer der Träger, „und Mr. George verwundet<lb/> im Garten liegend gefunden; wir wiſſen ſelbſt noch<lb/> nicht mehr, Sie werden es aber unten erfahren.“</p><lb/> <p>— „Und mein Vater? Mr. Arnold?“ fragte<lb/> Flora, einer Ohnmacht nahe, indem ſie den Trägern<lb/> nur mit Mühe in das für den Verwundeten beſtimmte<lb/> Gemach folgte.</p><lb/> </div> </body> </text> </TEI> [47/0053]
George, deſſen ſtrömendes Blut den Boden färbte,
über den Vorſaal in eins der Zimmer, wo ihm der
herbeigerufene Wundarzt Hülfe leiſten ſollte.
Ein Schrei des Entſetzens entfuhr ihren Lippen,
als ſie ihren Freund und Lehrer in dieſem Zuſtande
erblickte. Der Sterbende — denn als ſolchen durfte
man Sir George betrachten — öffnete die Augen und
ſeine Blicke trafen die ihrigen; ein verklärtes Lächeln
flog über ſein bleiches Antlitz; er wollte die Lippen
öffnen, reden, allein ſeine durch den ſtarken Blutver-
luſt herbeigeführte Schwäche war zu groß dazu.
— „Was iſt geſchehen? Um Gotteswillen, was
hat ſich mit Mr. George zugetragen?“ rief ſie mit
dem Tone des höchſten Entſetzens aus, indem ſie die
bereits erkaltende Hand des Gemordeten ergriff und
ſie zwiſchen ihren Händen preßte, wobei ein Strom
von Thränen über ihre Wangen ſchoß.
— „Man hat vom Garten aus auf Jhren Va-
ter und Mr. Arnold geſchoſſen, Lady,“ antwortete
ihr einer der Träger, „und Mr. George verwundet
im Garten liegend gefunden; wir wiſſen ſelbſt noch
nicht mehr, Sie werden es aber unten erfahren.“
— „Und mein Vater? Mr. Arnold?“ fragte
Flora, einer Ohnmacht nahe, indem ſie den Trägern
nur mit Mühe in das für den Verwundeten beſtimmte
Gemach folgte.
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