Schoppe, Amalie: Der Prophet. Bd. 3. Jena, 1846.mein Vater, ich darf mitgehen und sehen, was mein -- "Du wirst ihm später, wenn er verbunden Man fand den Wundarzt, welcher zum Glück -- "Flora!" rief George jetzt mit kaum noch III. 4
mein Vater, ich darf mitgehen und ſehen, was mein — „Du wirſt ihm ſpäter, wenn er verbunden Man fand den Wundarzt, welcher zum Glück — „Flora!“ rief George jetzt mit kaum noch III. 4
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mein Vater, ich darf mitgehen und ſehen, was mein
armer guter Lehrer macht?“
— „Du wirſt ihm ſpäter, wenn er verbunden
ſeyn wird und der Wundarzt es erlaubt, den Troſt
deiner Theilnahme bringen,“ war die Antwort des
Gefragten; „jetzt aber muß ich mir deine Begleitung
verbitten. Beruhige dich indeß, geliebtes Kind,“ fügte
er mit zärtlichem Tone hinzu: „es wird hoffentlich
Alles gut gehen und es auch mit Sir George keine
Gefahr haben.“
Man fand den Wundarzt, welcher zum Glück
in der Nähe geweſen war, bereits mit dem Verwun-
deten beſchäftigt, der mit feſtgeſchloſſenen Augen da-
lag und nur durch ein ſchmerzliches Zucken, das man
von Zeit zu Zeit an ihm wahrnahm, indem ſeine
Wunde mit der Sonde unterſucht wurde, verrieth,
daß er noch lebe. Die ernſte, faſt traurige Miene
des Wundarztes, der ein Freund des Ermordeten war,
ſagte nur zu deutlich, daß keine Hoffnung zur Ret-
tung vorhanden ſei, und in der That verrieth auch
ein heftiges Bluterbrechen, das ſich gleich nach der
Sondirung der Wunde einſtellte, daß das Leben des
unglücklichen Mannes rettungslos verloren ſei.
— „Flora!“ rief George jetzt mit kaum noch
vernehmbarer Stimme; „Flora!“ wiederholte er,
„nur einen Blick noch, bevor ich ſterbe!“
III. 4
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