Schwenter, Daniel: Deliciae physico-mathematicae oder mathematische und philosophische Erquickstunden. Nürnberg, 1636.Sechzehender Theil der Erquickstunden. Es werden aber in diesem casu, die Kegel in eine Grade vierung/ Kegel- [Abbildung]
gestossen/ ists müglich daß er an den Kegel 2 brälle/ vnd durch solchs brällensich abstosse vnd den Kegel 5 treffe/ der Kegel 2 ferner den Kegel 3. der Ke- gel 5 aber ebener massen die zween 6. 9. vmbschlüge/ wie der Kegel eins die beede Kegel 2. 5. So were es nun letzlich leicht/ daß die Kugel die 2 Kegel 4 vnd 7 vmbschlüge/ der Kegel 4 aber den Kegel 8. So wird nun durch diß mittel das gantze Kegelspiel vmbgeschoben seyn/ allein die Bewegung nach vnserer Manier wird allzeit praesupponiert vnd gesetzt. Weiln aber mancher mehr Kugel von der Hand/ mancher mehr über die Hand schlagen kan/ stehet einem jeden frey sich zu seinem vortheil zu stellen/ vnnd darnach auch zuschlagen. Jst er geübt über die Hand zuschlagen/ so stosset er N° 1. auff 4 vnd 7 schiebt aber auff 2 vnd 3. Spielet er aber wol vor der Hand/ so spielet er wie droben gedacht: Darauß dann folget/ daß es noch eh müglich 8. 7. 6. oder weniger Kegel auff einmal zu treffen. Ja auch die je- nigen welche einem vorgegeben werden. Die XXII. Auffgab. Ein überauß schönes Kunststück/ ein einfachs Papier in der mitte künstlich von einander zu schelen. Der Hochlöbliche/ vnd in allerley rühmlichen Künsten trefflich geübte wie
Sechzehender Theil der Erquickſtunden. Es werden aber in dieſem caſu, die Kegel in eine Grade vierung/ Kegel- [Abbildung]
geſtoſſen/ iſts muͤglich daß er an den Kegel 2 braͤlle/ vnd durch ſolchs braͤllenſich abſtoſſe vnd den Kegel 5 treffe/ der Kegel 2 ferner den Kegel 3. der Ke- gel 5 aber ebener maſſen die zween 6. 9. vmbſchluͤge/ wie der Kegel eins die beede Kegel 2. 5. So were es nun letzlich leicht/ daß die Kugel die 2 Kegel 4 vnd 7 vmbſchluͤge/ der Kegel 4 aber den Kegel 8. So wird nun durch diß mittel das gantze Kegelſpiel vmbgeſchoben ſeyn/ allein die Bewegung nach vnſerer Manier wird allzeit præſupponiert vnd geſetzt. Weiln aber mancher mehr Kugel von der Hand/ mancher mehr uͤber die Hand ſchlagen kan/ ſtehet einem jeden frey ſich zu ſeinem vortheil zu ſtellen/ vnnd darnach auch zuſchlagen. Jſt er geuͤbt uͤber die Hand zuſchlagen/ ſo ſtoſſet er N° 1. auff 4 vnd 7 ſchiebt aber auff 2 vnd 3. Spielet er aber wol vor der Hand/ ſo ſpielet er wie droben gedacht: Darauß dann folget/ daß es noch eh muͤglich 8. 7. 6. oder weniger Kegel auff einmal zu treffen. Ja auch die je- nigen welche einem vorgegeben werden. Die XXII. Auffgab. Ein uͤberauß ſchoͤnes Kunſtſtuͤck/ ein einfachs Papier in der mitte kuͤnſtlich von einander zu ſchelen. Der Hochloͤbliche/ vnd in allerley ruͤhmlichen Kuͤnſten trefflich geuͤbte wie
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Sechzehender Theil der Erquickſtunden.
Es werden aber in dieſem caſu, die Kegel in eine Grade vierung/ Kegel-
weit von einander/ drey vnd drey in einem Glied nach einer rechten Lini ge-
ſetzet/ wie ſie folgend verzeichnet ſeynd/ mit 1. 2. 3. 4. 5. 6. 7. 8. 9 Nun geſetzt
ein wolgeuͤbter Kugler fieng an zu ſchlagen bey dem Kegel N°. 1. welchen
er auff die Kegel 2. vnd 5. triebe/ oder nur ſtieſſe/ bald aber die Kugel auff 4.
zu wirffe/ alſo daß ſtoſſen vnd ſchieben kein Augenblick von einander/ vñ die-
ſen Vortheil niemand ſpuͤhren koͤnne/ ſo er nun den Kegel 1. tieff gnug fort-
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geſtoſſen/ iſts muͤglich daß er an den Kegel 2 braͤlle/ vnd durch ſolchs braͤllen
ſich abſtoſſe vnd den Kegel 5 treffe/ der Kegel 2 ferner den Kegel 3. der Ke-
gel 5 aber ebener maſſen die zween 6. 9. vmbſchluͤge/ wie der Kegel eins die
beede Kegel 2. 5. So were es nun letzlich leicht/ daß die Kugel die 2 Kegel
4 vnd 7 vmbſchluͤge/ der Kegel 4 aber den Kegel 8. So wird nun durch
diß mittel das gantze Kegelſpiel vmbgeſchoben ſeyn/ allein die Bewegung
nach vnſerer Manier wird allzeit præſupponiert vnd geſetzt. Weiln
aber mancher mehr Kugel von der Hand/ mancher mehr uͤber die Hand
ſchlagen kan/ ſtehet einem jeden frey ſich zu ſeinem vortheil zu ſtellen/ vnnd
darnach auch zuſchlagen. Jſt er geuͤbt uͤber die Hand zuſchlagen/ ſo ſtoſſet
er N° 1. auff 4 vnd 7 ſchiebt aber auff 2 vnd 3. Spielet er aber wol vor der
Hand/ ſo ſpielet er wie droben gedacht: Darauß dann folget/ daß es noch eh
muͤglich 8. 7. 6. oder weniger Kegel auff einmal zu treffen. Ja auch die je-
nigen welche einem vorgegeben werden.
Die XXII. Auffgab.
Ein uͤberauß ſchoͤnes Kunſtſtuͤck/ ein einfachs Papier in
der mitte kuͤnſtlich von einander zu ſchelen.
Der Hochloͤbliche/ vnd in allerley ruͤhmlichen Kuͤnſten trefflich geuͤbte
Kaͤyſer Rudolphus II. hat ſich mit dergleichen Kunſt ſelbſten delectiert,
wie
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Zitationshilfe: | Schwenter, Daniel: Deliciae physico-mathematicae oder mathematische und philosophische Erquickstunden. Nürnberg, 1636, S. 566. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/schwenter_deliciae_1636/580>, abgerufen am 13.06.2024. |