Von einem solchen aus säuerlichen Spiritu und Alcali zusammen gesetzten Sale neu- tro hält unser Wasser,* aus dem Trinck-Brun- nen das Pfund 6 biß 7 Gran, aus dem Brodel- Brunnen 7 biß 8 Gran, aus dem niedern Ba- de-Brunnen 5 oder 6 Gran, aus dem Berg- Säuerling ein paar Gran, wie solches §. 17. schon angeführet und gewiesen worden, daß das Saltz von denen übrigen Materien gar leicht könne geschieden werden. Das Gewicht aber ist zu verstehen von dem getrockneten Saltze, sonst wiegen die Crystallen des Saltzes schwe- rer, da solches so viel Wasser in sich genommen, als die Crystallisation erfordert.
§. 60.
Wenn man die Crystallen ansichtig wird, solte man solche vor kleine Salpeter- Stänglein halten, ** wenn man aber solche nä- her betrachtet und durch Vergrösserungs-Glä- ser examiniret, findet man nicht so viel Ecken und andere vermischte Figuren, wie bey dem Salpeter.
Es sind fast alle Crystallen von unserm Sal- tze kleine länglichte Parallelo-grammata mit 4 Seiten, und sind dieselben platt, weil die öberste und unterste Seite breiter, als die beyden übri- gen einander horizontal entgegen gesetzten Pla- na, Wenn aber dieses Saltz per Retortam, oder durch die Calcination in einem Schmeltz-
Tie-
* Brunnen-Saltz.
**Forma Crystallorum.
Cap. IV. Mineraliſcher Innhalt
§. 59.
Von einem ſolchen aus ſaͤuerlichen Spiritu und Alcali zuſammen geſetzten Sale neu- tro haͤlt unſer Waſſer,* aus dem Trinck-Brun- nen das Pfund 6 biß 7 Gran, aus dem Brodel- Brunnen 7 biß 8 Gran, aus dem niedern Ba- de-Brunnen 5 oder 6 Gran, aus dem Berg- Saͤuerling ein paar Gran, wie ſolches §. 17. ſchon angefuͤhret und gewieſen worden, daß das Saltz von denen uͤbrigen Materien gar leicht koͤnne geſchieden werden. Das Gewicht aber iſt zu verſtehen von dem getrockneten Saltze, ſonſt wiegen die Cryſtallen des Saltzes ſchwe- rer, da ſolches ſo viel Waſſer in ſich genommen, als die Cryſtalliſation erfordert.
§. 60.
Wenn man die Cryſtallen anſichtig wird, ſolte man ſolche vor kleine Salpeter- Staͤnglein halten, ** wenn man aber ſolche naͤ- her betrachtet und durch Vergroͤſſerungs-Glaͤ- ſer examiniret, findet man nicht ſo viel Ecken und andere vermiſchte Figuren, wie bey dem Salpeter.
Es ſind faſt alle Cryſtallen von unſerm Sal- tze kleine laͤnglichte Parallelo-grammata mit 4 Seiten, und ſind dieſelben platt, weil die oͤberſte und unterſte Seite breiter, als die beyden uͤbri- gen einander horizontal entgegen geſetzten Pla- na, Wenn aber dieſes Saltz per Retortam, oder durch die Calcination in einem Schmeltz-
Tie-
* Brunnen-Saltz.
**Forma Cryſtallorum.
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Cap. IV. Mineraliſcher Innhalt
§. 59. Von einem ſolchen aus ſaͤuerlichen
Spiritu und Alcali zuſammen geſetzten Sale neu-
tro haͤlt unſer Waſſer, * aus dem Trinck-Brun-
nen das Pfund 6 biß 7 Gran, aus dem Brodel-
Brunnen 7 biß 8 Gran, aus dem niedern Ba-
de-Brunnen 5 oder 6 Gran, aus dem Berg-
Saͤuerling ein paar Gran, wie ſolches §. 17.
ſchon angefuͤhret und gewieſen worden, daß das
Saltz von denen uͤbrigen Materien gar leicht
koͤnne geſchieden werden. Das Gewicht aber
iſt zu verſtehen von dem getrockneten Saltze,
ſonſt wiegen die Cryſtallen des Saltzes ſchwe-
rer, da ſolches ſo viel Waſſer in ſich genommen,
als die Cryſtalliſation erfordert.
§. 60. Wenn man die Cryſtallen anſichtig
wird, ſolte man ſolche vor kleine Salpeter-
Staͤnglein halten, ** wenn man aber ſolche naͤ-
her betrachtet und durch Vergroͤſſerungs-Glaͤ-
ſer examiniret, findet man nicht ſo viel Ecken
und andere vermiſchte Figuren, wie bey dem
Salpeter.
Es ſind faſt alle Cryſtallen von unſerm Sal-
tze kleine laͤnglichte Parallelo-grammata mit 4
Seiten, und ſind dieſelben platt, weil die oͤberſte
und unterſte Seite breiter, als die beyden uͤbri-
gen einander horizontal entgegen geſetzten Pla-
na, Wenn aber dieſes Saltz per Retortam,
oder durch die Calcination in einem Schmeltz-
Tie-
* Brunnen-Saltz.
** Forma Cryſtallorum.
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Seip, Johann Philipp: Neue Beschreibung der Pyrmontischen Gesund-Brunnen. Hannover, 1717, S. 118. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/seip_gesundbrunnen_1717/138>, abgerufen am 18.06.2024.
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