und nach -- weniger kurz, zuletzt so lang wie möglich aufgebunden werden müssen.
Bei Pferden hingegen, die der äusserst zweckmässigen Reitabrichtung vor ihrer Einspannung unterworfen werden, ist die Gewöhnung an das Geschirr, mittelst der Handarbeit, erst nach jener und kurz vor ihrem Einspannen vorzunehmen.
Die Handarbeit hat, kurz wiederholt, in folgenden Perioden stufenweise zu erfolgen:
In den ersten Tagen üben wir mit dem jungen, rohen Pferde einen möglichst ruhigen Schritt und einen Mitteltrab, hierauf einen thätigen, gezogenen Schritt und einen ent- schlossenen Mitteltrab, bei dem wir die Zügel -- nach und nach -- kürzer zu be- festigen anfangen und nach innen zu eine geringe Kopfstellung annehmen lassen. Während des Stillhaltens gewöhnen wir es, sich auf seinen vier Füssen gerade und in's Gleichgewicht zu stellen und sich so zu er- halten; wir beginnen darauf die Halsbiegun- gen; unterrichten dasselbe im Zurücktreten und im Weichen vor der Gerte und fügen allen diesen die Uebungen auf den kleinen Volten im Schritt und im kurzen Trabe bei, denen wir noch die Gewöhnung an den Sattel sowohl wie an das Geschirr folgen lassen.
und nach — weniger kurz, zuletzt so lang wie möglich aufgebunden werden müssen.
Bei Pferden hingegen, die der äusserst zweckmässigen Reitabrichtung vor ihrer Einspannung unterworfen werden, ist die Gewöhnung an das Geschirr, mittelst der Handarbeit, erst nach jener und kurz vor ihrem Einspannen vorzunehmen.
Die Handarbeit hat, kurz wiederholt, in folgenden Perioden stufenweise zu erfolgen:
In den ersten Tagen üben wir mit dem jungen, rohen Pferde einen möglichst ruhigen Schritt und einen Mitteltrab, hierauf einen thätigen, gezogenen Schritt und einen ent- schlossenen Mitteltrab, bei dem wir die Zügel — nach und nach — kürzer zu be- festigen anfangen und nach innen zu eine geringe Kopfstellung annehmen lassen. Während des Stillhaltens gewöhnen wir es, sich auf seinen vier Füssen gerade und in’s Gleichgewicht zu stellen und sich so zu er- halten; wir beginnen darauf die Halsbiegun- gen; unterrichten dasselbe im Zurücktreten und im Weichen vor der Gerte und fügen allen diesen die Uebungen auf den kleinen Volten im Schritt und im kurzen Trabe bei, denen wir noch die Gewöhnung an den Sattel sowohl wie an das Geschirr folgen lassen.
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[52/0068]
und nach — weniger kurz, zuletzt so lang
wie möglich aufgebunden werden müssen.
Bei Pferden hingegen, die der äusserst
zweckmässigen Reitabrichtung vor ihrer
Einspannung unterworfen werden, ist die
Gewöhnung an das Geschirr, mittelst der
Handarbeit, erst nach jener und kurz vor
ihrem Einspannen vorzunehmen.
Die Handarbeit hat, kurz wiederholt, in
folgenden Perioden stufenweise zu erfolgen:
In den ersten Tagen üben wir mit dem
jungen, rohen Pferde einen möglichst ruhigen
Schritt und einen Mitteltrab, hierauf einen
thätigen, gezogenen Schritt und einen ent-
schlossenen Mitteltrab, bei dem wir die
Zügel — nach und nach — kürzer zu be-
festigen anfangen und nach innen zu eine
geringe Kopfstellung annehmen lassen.
Während des Stillhaltens gewöhnen wir es,
sich auf seinen vier Füssen gerade und in’s
Gleichgewicht zu stellen und sich so zu er-
halten; wir beginnen darauf die Halsbiegun-
gen; unterrichten dasselbe im Zurücktreten
und im Weichen vor der Gerte und fügen
allen diesen die Uebungen auf den kleinen
Volten im Schritt und im kurzen Trabe bei,
denen wir noch die Gewöhnung an den Sattel
sowohl wie an das Geschirr folgen lassen.
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Ernst, George: Das Training des Trabers. Wien, 1883, S. 52. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/silberer_traber_1883/68>, abgerufen am 13.06.2024.
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