Spener, Philipp Jakob: Natur und Gnade. Frankfurt (Main), 1687.Wo es aber nach Gottes wunderbarer füh- §. 20. Wie nun die ergreiffung des ver- licher
Wo es aber nach Gottes wunderbarer füh- §. 20. Wie nun die ergreiffung des ver- licher
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Wo es aber nach Gottes wunderbarer füh-
rung und œconomie, an dieſer empfindlig-
keit mangelt/ müſſen andere kennzeichen fer-
ner unterſuchet werden/ welche dieſes him-
liſche liecht und ſaamen in uns ſeyn/ aus
denen daher wachſenden früchten bezeugen
moͤgen.
§. 20. Wie nun die ergreiffung des ver-
dienſts Chriſti und die verſicherung Goͤttli-
cheꝛgnade aus demſelben/ welches die danck-
barkeit bey uns treibet/ das hauptſtücke des
wahren glaubens iſt/ und unſre wercke aus
demſelben kommen müſſen/ ſo ſollen ſie doch
2. aus dem glauben auch in dem verſtande
kommen/ daß wir/ wo wir etwas thun wol-
len/ ſo bald an unſer unvermoͤgen geden-
cken/ und glauben/ daß wir aus uns zu ſol-
chem guten nicht tüchtig ſeyen/ aber ſtracks
uns zu GOtt erheben/ und zu deſſen güte
das jenige hertzliche vertrauen tragen/ ſie
werde uns die dazu noͤthige gnade und kraͤf-
ten verleihen/ daß wir das jenige/ was wir
aus Goͤttlichem befehl und unſers allgemei-
nen oder abſonderlichen beruffs erheiſchen/
zu verrichten uns vornehmen/ auch vermoͤ-
gen ſollen: daher man ſich nicht mit aͤngſt-
lichen ſorgen darüber plaget/ und an Goͤtt-
licher
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