Spener, Philipp Jakob: Natur und Gnade. Frankfurt (Main), 1687.cher anzuruffen/ daß er die in unsern hertzen §. 27. Es ist auch 5. dieses ein kennzei- und D 3
cher anzuruffen/ daß er die in unſern hertzen §. 27. Es iſt auch 5. dieſes ein kennzei- und D 3
<TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <p><pb facs="#f0139" n="77"/> cher anzuruffen/ daß er die in unſern hertzen<lb/> ſo tieff eingewurtzelte eigene liebe dermaſſen<lb/> ausreutẽ/ hingegen ſeine wahre liebe in uns<lb/> einpflantzen wolle/ daß jene weder auff groͤ-<lb/> bere noch ſubtilere art unſre wercke beflecke/<lb/> oder doch unvollkommener mache/ dieſe<lb/> aber je laͤnger je mehr brünſtiger werde/ alle<lb/> ſchwachheit/ unreinigkeit und lohnſüchtig-<lb/> keit vollends bey uns zu verzehren daß in al-<lb/> lem nichts/ als die abſicht auff ihn/ bey uns<lb/> lauterlich übrig bleibe.</p> </div><lb/> <div n="2"> <head>§. 27.</head> <p>Es iſt auch 5. dieſes ein kennzei-<lb/> chen der Goͤttlichen liebe/ wenn uns etwas<lb/> gewiſſes zu thun vorkommet/ da wir auch<lb/> darzu von andern gereitzet werden/ oder ei-<lb/> nigen nutzen dabey ſehen/ wir finden aber<lb/> zweiffel dabey/ ob es auch allerdings GOtt<lb/> gefaͤllig/ oder ihm etwa zuwider ſeye/ und<lb/> wir alsdenn ſothane ſache lieber unterlaſ-<lb/> ſen/ auch den daher beſorgenden nachtheil<lb/> und ungelegenheit willig übernehmen/ ehe<lb/> wir wollen uns nur in die gefahr ſetzen/ et-<lb/> was GOtt zuwider zu thun. Denn gleich-<lb/> wie in ſolchem fall das anſehen des nutzens/<lb/> den man haben koͤnte/ oder der jenigen<lb/> gunſt/ welchen die ſache wolgefallen wür-<lb/> de/ ſtarcke verſuchungen des fleiſches ſind/<lb/> <fw place="bottom" type="sig">D 3</fw><fw place="bottom" type="catch">und</fw><lb/></p> </div> </div> </body> </text> </TEI> [77/0139]
cher anzuruffen/ daß er die in unſern hertzen
ſo tieff eingewurtzelte eigene liebe dermaſſen
ausreutẽ/ hingegen ſeine wahre liebe in uns
einpflantzen wolle/ daß jene weder auff groͤ-
bere noch ſubtilere art unſre wercke beflecke/
oder doch unvollkommener mache/ dieſe
aber je laͤnger je mehr brünſtiger werde/ alle
ſchwachheit/ unreinigkeit und lohnſüchtig-
keit vollends bey uns zu verzehren daß in al-
lem nichts/ als die abſicht auff ihn/ bey uns
lauterlich übrig bleibe.
§. 27. Es iſt auch 5. dieſes ein kennzei-
chen der Goͤttlichen liebe/ wenn uns etwas
gewiſſes zu thun vorkommet/ da wir auch
darzu von andern gereitzet werden/ oder ei-
nigen nutzen dabey ſehen/ wir finden aber
zweiffel dabey/ ob es auch allerdings GOtt
gefaͤllig/ oder ihm etwa zuwider ſeye/ und
wir alsdenn ſothane ſache lieber unterlaſ-
ſen/ auch den daher beſorgenden nachtheil
und ungelegenheit willig übernehmen/ ehe
wir wollen uns nur in die gefahr ſetzen/ et-
was GOtt zuwider zu thun. Denn gleich-
wie in ſolchem fall das anſehen des nutzens/
den man haben koͤnte/ oder der jenigen
gunſt/ welchen die ſache wolgefallen wür-
de/ ſtarcke verſuchungen des fleiſches ſind/
und
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