Spener, Philipp Jakob: Natur und Gnade. Frankfurt (Main), 1687.nicht widrige gedancken fasse/ oder sich ärge- hen
nicht widrige gedancken faſſe/ oder ſich aͤrge- hen
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nicht widrige gedancken faſſe/ oder ſich aͤrge-
re/ enthalten. (Wie Panlus Rom. 14. lehrt/
wie man in mittel dingen mit dem nechſten
umgehen/ und ſeiner ſchonen ſolle/ auch
v. 15. austrücklich ſaget: So aber dein
bruder über deiner ſpeiſe betrübet
wird/ wo du dich deiner freyheit alſo ge-
braucheſt/ daß er einen anſtoß und betrüb-
niß davon nehmen mag/ ſo wandelſt du
ſchon nicht nach der liebe.) andern theils
aber mit hertzlichem gebet vor ſeine geiſtliche
wolfahrt/ ins gemein und abſonderlich/ ſo
viel ihnen bekant wird/ worinnen ſie ihm et-
was zu erbitten vermoͤgen. Alſo ſehen Chri-
ſten/ daß GOtt jemand eine gnade erzeige/
daß ſie ſo wol in ihrer ſeele Gott davor dan-
cken/ nichts anders/ als wann es ihnen ſelb-
ſten begegnet waͤre/ alſo auch ihn anruffen/
daß er ihm ſolche gnade erhalten/ und ſchaf-
fen wolle/ daß er ſich derſelben recht ge-
brauche: ſehen ſie/ daß einer ſünde thut/ daß
ſie ſo bald zum HErrn ſeufftzen/ daß er ihm
ſolche vergeben/ und ihn zur wahren buß
kommen laſſen wolle: ſehen ſie ihn etwas
gutes thun/ daß ſie den HErrn bitten/ er
wolle ihm ſolches laſſen gefaͤllig ſeyn/ und zu
noch mehrer frucht geſegnet werden. Se-
hen
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