Spener, Philipp Jakob: Natur und Gnade. Frankfurt (Main), 1687.dem eusserlichen von einem geblüte herstam- §. 60 Es
dem euſſerlichen von einem geblüte herſtam- §. 60 Es
<TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <p><pb facs="#f0238" n="176"/> dem euſſerlichen von einem geblüte herſtam-<lb/> men/ daher jenes band nicht geringer/ ſon-<lb/> dern eher enger iſt: ſo vielmehr/ weil/ jene ei-<lb/> nigkeit auch in die ewigkeit ſich erſtrecket/<lb/> wenn nunmehro die bluts-freundſchafft ein<lb/> ende hat/ und man niemand nach dem fleiſch<lb/> mehr kennet. Dahero es nicht unrecht iſt/<lb/> daß in dieſen dingen ein Chriſt ſich in ſeiner<lb/> ſeelen genauer vereiniget mit dem jenigen/<lb/> der ihn von haut und haar nicht angehet/ a-<lb/> ber der aus der wiedergeburt ſein bruder iſt/<lb/> als mit ſeinen fleiſchlichen und fleiſchlich-ge-<lb/> arteten freunden: ziehet deswegen auch in<lb/> gewiſſen ſtücken jene dieſen vor/ traͤget mehr<lb/> und inniglicher vertrauen gegen ſie/ und<lb/> würde ſich ehe von dieſen als von jenen tren-<lb/> nen. Denn jene ſind deſſen Kinder/ der ihm<lb/> befohlen/ daß die zu ihm kommende <hi rendition="#fr">vater/<lb/> mutter/ weib/ kind/ brüder/ ſchweſtern<lb/> haſſen ſollen/</hi> Luc. 14/ 26. Daher ſie ſie<lb/> und ihre liebe auch in gewiſſer maaß ihren<lb/> kindern und brüdern nach ſetzen müſſen. Und<lb/> haben ſie alſo auch in gewiſſer maaß in ver-<lb/> gleichnug der fleiſchlich-und geiſtlich-ange-<lb/> hoͤrigen mit Chriſto zu ſagen/ Matth. 12/ 50.<lb/><hi rendition="#fr">Wer den willen thut meines Vaters<lb/> im Himmel/ derſelbe iſt mein bruder/<lb/> ſchweſter und mutter.</hi></p> </div><lb/> <fw place="bottom" type="catch">§. 60 Es</fw><lb/> </div> </body> </text> </TEI> [176/0238]
dem euſſerlichen von einem geblüte herſtam-
men/ daher jenes band nicht geringer/ ſon-
dern eher enger iſt: ſo vielmehr/ weil/ jene ei-
nigkeit auch in die ewigkeit ſich erſtrecket/
wenn nunmehro die bluts-freundſchafft ein
ende hat/ und man niemand nach dem fleiſch
mehr kennet. Dahero es nicht unrecht iſt/
daß in dieſen dingen ein Chriſt ſich in ſeiner
ſeelen genauer vereiniget mit dem jenigen/
der ihn von haut und haar nicht angehet/ a-
ber der aus der wiedergeburt ſein bruder iſt/
als mit ſeinen fleiſchlichen und fleiſchlich-ge-
arteten freunden: ziehet deswegen auch in
gewiſſen ſtücken jene dieſen vor/ traͤget mehr
und inniglicher vertrauen gegen ſie/ und
würde ſich ehe von dieſen als von jenen tren-
nen. Denn jene ſind deſſen Kinder/ der ihm
befohlen/ daß die zu ihm kommende vater/
mutter/ weib/ kind/ brüder/ ſchweſtern
haſſen ſollen/ Luc. 14/ 26. Daher ſie ſie
und ihre liebe auch in gewiſſer maaß ihren
kindern und brüdern nach ſetzen müſſen. Und
haben ſie alſo auch in gewiſſer maaß in ver-
gleichnug der fleiſchlich-und geiſtlich-ange-
hoͤrigen mit Chriſto zu ſagen/ Matth. 12/ 50.
Wer den willen thut meines Vaters
im Himmel/ derſelbe iſt mein bruder/
ſchweſter und mutter.
§. 60 Es
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