sage Dir, daß Barnewitz unser Verhältniß mehr als ahnt; dies fehlte noch gerade."
"Changez les dames!"
"Melitta, ich werde Dich zu Tisch führen."
"Unmöglich, Oswald. Du mußt das zu redres¬ siren suchen."
"Weshalb?" flüsterte Oswald, und seine Augen¬ brauen zogen sich zusammen.
"Sieh nicht so finster aus, liebes Herz! Ich will Dir Alles erklären."
Fräulein Klauß erschien in dem Nebenzimmer. Sobald Oldenburg sie bemerkte, trat er auf sie zu und seine hohe Gestalt ehrfurchtsvoll neigend, sagte er in einem Ton, dessen Milde sonderbar mit der sonstigen Herbheit seiner Rede contrastirte:
"Mein Fräulein, ich werde das Vergnügen haben, Sie zu Tisch zu führen."
Die arme Kleine stand wie vom Blitz getroffen. Baron Oldenburg, der stolze unheimliche Baron, sie zu Tische führen.
Mit einem wunderbar fragenden Gesicht blickte sie zu ihm auf.
"Ich habe die Plätze selbst arrangirt, mein Fräu¬ lein; wenn sie einen besondern Wunsch haben, sprechen
ſage Dir, daß Barnewitz unſer Verhältniß mehr als ahnt; dies fehlte noch gerade.“
„Changez les dames!“
„Melitta, ich werde Dich zu Tiſch führen.“
„Unmöglich, Oswald. Du mußt das zu redreſ¬ ſiren ſuchen.“
„Weshalb?“ flüſterte Oswald, und ſeine Augen¬ brauen zogen ſich zuſammen.
„Sieh nicht ſo finſter aus, liebes Herz! Ich will Dir Alles erklären.“
Fräulein Klauß erſchien in dem Nebenzimmer. Sobald Oldenburg ſie bemerkte, trat er auf ſie zu und ſeine hohe Geſtalt ehrfurchtsvoll neigend, ſagte er in einem Ton, deſſen Milde ſonderbar mit der ſonſtigen Herbheit ſeiner Rede contraſtirte:
„Mein Fräulein, ich werde das Vergnügen haben, Sie zu Tiſch zu führen.“
Die arme Kleine ſtand wie vom Blitz getroffen. Baron Oldenburg, der ſtolze unheimliche Baron, ſie zu Tiſche führen.
Mit einem wunderbar fragenden Geſicht blickte ſie zu ihm auf.
„Ich habe die Plätze ſelbſt arrangirt, mein Fräu¬ lein; wenn ſie einen beſondern Wunſch haben, ſprechen
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ſage Dir, daß Barnewitz unſer Verhältniß mehr als
ahnt; dies fehlte noch gerade.“
„Changez les dames!“
„Melitta, ich werde Dich zu Tiſch führen.“
„Unmöglich, Oswald. Du mußt das zu redreſ¬
ſiren ſuchen.“
„Weshalb?“ flüſterte Oswald, und ſeine Augen¬
brauen zogen ſich zuſammen.
„Sieh nicht ſo finſter aus, liebes Herz! Ich will
Dir Alles erklären.“
Fräulein Klauß erſchien in dem Nebenzimmer.
Sobald Oldenburg ſie bemerkte, trat er auf ſie zu
und ſeine hohe Geſtalt ehrfurchtsvoll neigend, ſagte
er in einem Ton, deſſen Milde ſonderbar mit der
ſonſtigen Herbheit ſeiner Rede contraſtirte:
„Mein Fräulein, ich werde das Vergnügen haben,
Sie zu Tiſch zu führen.“
Die arme Kleine ſtand wie vom Blitz getroffen.
Baron Oldenburg, der ſtolze unheimliche Baron, ſie
zu Tiſche führen.
Mit einem wunderbar fragenden Geſicht blickte ſie
zu ihm auf.
„Ich habe die Plätze ſelbſt arrangirt, mein Fräu¬
lein; wenn ſie einen beſondern Wunſch haben, ſprechen
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Spielhagen, Friedrich: Problematische Naturen. Bd. 2. Berlin, 1861, S. 68. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/spielhagen_problematische02_1861/78>, abgerufen am 14.06.2024.
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