Es kamen Geister des Mercurs zu einem von unserer Erde herbey, der, so lang er in der Welt gelebt hatte, wegen seiner Gelehr- samkeit sehr berühmt war, ich meyne den Christian Wolfen, sie wollten von ihm in un- terschiedlichen Sachen unterrichtet werden, da sie aber wahrnahmen, daß dasjenige, was er sagte, nicht über das Sinnliche eines na- türlichen Menschen erhaben war, weil er im Reden an Ehre gedachte, und daß er, wie in der Welt (denn ein jeder ist sich in der an- dern Welt gleich) mancherley in eine Schluß- kette bringen, und aus diesem wiederum, und beständig anderes schliessen, und also mehre- res aus solchen Dingen zusammenketten woll- te, welche sie noch nicht als wahr eingesehen oder erkannt haben, indem sie vorgaben, daß auf solche Weise weder die Schlußkette an sich, noch mit dem concludirten zusammen- hange, und es eine Dunkelheit des Ansehens nannten, so stunden sie ab, ihn zu fragen, und sagten nur allein, wie wird dieses, wie jenes genennt? und weil er auch auf dieses nur durch materielle und keine geistliche Jdeen antwortete, so wichen sie weg von ihm. Denn ein jeder redt in dem andern Leben, so viel geistlicher Weise, oder durch geistliche Jdeen, als er in der Welt an GOtt geglaubt, und so viel auf materielle Art, als er nicht geglaubt hat. Weil sich hier die Gelegenheit an die Hand gibt, so dars ich erzählen, wie
es
Von dem Planeten
Es kamen Geiſter des Mercurs zu einem von unſerer Erde herbey, der, ſo lang er in der Welt gelebt hatte, wegen ſeiner Gelehr- ſamkeit ſehr berühmt war, ich meyne den Chriſtian Wolfen, ſie wollten von ihm in un- terſchiedlichen Sachen unterrichtet werden, da ſie aber wahrnahmen, daß dasjenige, was er ſagte, nicht über das Sinnliche eines na- türlichen Menſchen erhaben war, weil er im Reden an Ehre gedachte, und daß er, wie in der Welt (denn ein jeder iſt ſich in der an- dern Welt gleich) mancherley in eine Schluß- kette bringen, und aus dieſem wiederum, und beſtändig anderes ſchlieſſen, und alſo mehre- res aus ſolchen Dingen zuſammenketten woll- te, welche ſie noch nicht als wahr eingeſehen oder erkannt haben, indem ſie vorgaben, daß auf ſolche Weiſe weder die Schlußkette an ſich, noch mit dem concludirten zuſammen- hange, und es eine Dunkelheit des Anſehens nannten, ſo ſtunden ſie ab, ihn zu fragen, und ſagten nur allein, wie wird dieſes, wie jenes genennt? und weil er auch auf dieſes nur durch materielle und keine geiſtliche Jdeen antwortete, ſo wichen ſie weg von ihm. Denn ein jeder redt in dem andern Leben, ſo viel geiſtlicher Weiſe, oder durch geiſtliche Jdeen, als er in der Welt an GOtt geglaubt, und ſo viel auf materielle Art, als er nicht geglaubt hat. Weil ſich hier die Gelegenheit an die Hand gibt, ſo darſ ich erzählen, wie
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Von dem Planeten
Es kamen Geiſter des Mercurs zu einem
von unſerer Erde herbey, der, ſo lang er in
der Welt gelebt hatte, wegen ſeiner Gelehr-
ſamkeit ſehr berühmt war, ich meyne den
Chriſtian Wolfen, ſie wollten von ihm in un-
terſchiedlichen Sachen unterrichtet werden,
da ſie aber wahrnahmen, daß dasjenige, was
er ſagte, nicht über das Sinnliche eines na-
türlichen Menſchen erhaben war, weil er im
Reden an Ehre gedachte, und daß er, wie in
der Welt (denn ein jeder iſt ſich in der an-
dern Welt gleich) mancherley in eine Schluß-
kette bringen, und aus dieſem wiederum, und
beſtändig anderes ſchlieſſen, und alſo mehre-
res aus ſolchen Dingen zuſammenketten woll-
te, welche ſie noch nicht als wahr eingeſehen
oder erkannt haben, indem ſie vorgaben, daß
auf ſolche Weiſe weder die Schlußkette an
ſich, noch mit dem concludirten zuſammen-
hange, und es eine Dunkelheit des Anſehens
nannten, ſo ſtunden ſie ab, ihn zu fragen,
und ſagten nur allein, wie wird dieſes, wie
jenes genennt? und weil er auch auf dieſes
nur durch materielle und keine geiſtliche Jdeen
antwortete, ſo wichen ſie weg von ihm.
Denn ein jeder redt in dem andern Leben, ſo
viel geiſtlicher Weiſe, oder durch geiſtliche
Jdeen, als er in der Welt an GOtt geglaubt,
und ſo viel auf materielle Art, als er nicht
geglaubt hat. Weil ſich hier die Gelegenheit
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Swedenborg, Emanuel: Auserlesene Schriften. Bd. 3. Frankfurt (Main), 1776, S. 108. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/swedenborg_schriften03_1776/112>, abgerufen am 31.10.2024.
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