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Swedenborg, Emanuel: Auserlesene Schriften. Bd. 3. Frankfurt (Main), 1776.

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Jupiter.
von ihnen die goldene und auch die saturni-
sche Zeiten genannt. Die Ursach, daß diese
Zeiten so beschaffen waren, war, wie bereits
gesagt worden, diese, daß sie in Völker, und
die Völker in Familien, und die Familien in
Häuser unterschieden waren, und ein jedes
Haus für sich gewohnt hat; und daß es da-
mals keinem in den Sinn gekommen, nach
des andern seinem Erbe zu siehen, und sich
daraus Reichthum und Herrschaft zu erwer-
ben. Die Eigenliebe und die Liebe zur Welt,
waren damals weit entfernt, ein jeder freute
sich über das seinige und nicht weniger über
des andern sein Gut. Diese Scene aber hat
sich in der Folge der Zeit geändert, und in
das Gegentheil verwandelt, da die Begierde
zu herrschen und vieles zu besitzen in die Ge-
müther eingedrungen, alsdann vereinigte sich
das menschliche Geschlecht um seiner Sicher-
heit willen, in Reiche und Herrschaften, und
weil die Gesetze der Liebe und des Gewissens,
welche in die Herzen geschrieben waren, auf-
gehört haben, so war es nöthig, um die Ge-
waltthätigkeiten zu bezähmen, Gesetze zu ge-
ben, in welchen Ehre und Gewinn die Be-
lohnungen, und die Beraubungen desselben die
Strafen waren. Da sich der Zustand so ge-
ändert, wandte sich der Himmel selbst von
den Menschen ab, und das je länger je mehr
bis auf diese Zeiten, da man nimmer weiß,
ob ein Himmel oder eine Hölle sey, ja von ei-

nigen

Jupiter.
von ihnen die goldene und auch die ſaturni-
ſche Zeiten genannt. Die Urſach, daß dieſe
Zeiten ſo beſchaffen waren, war, wie bereits
geſagt worden, dieſe, daß ſie in Völker, und
die Völker in Familien, und die Familien in
Häuſer unterſchieden waren, und ein jedes
Haus für ſich gewohnt hat; und daß es da-
mals keinem in den Sinn gekommen, nach
des andern ſeinem Erbe zu ſiehen, und ſich
daraus Reichthum und Herrſchaft zu erwer-
ben. Die Eigenliebe und die Liebe zur Welt,
waren damals weit entfernt, ein jeder freute
ſich über das ſeinige und nicht weniger über
des andern ſein Gut. Dieſe Scene aber hat
ſich in der Folge der Zeit geändert, und in
das Gegentheil verwandelt, da die Begierde
zu herrſchen und vieles zu beſitzen in die Ge-
müther eingedrungen, alsdann vereinigte ſich
das menſchliche Geſchlecht um ſeiner Sicher-
heit willen, in Reiche und Herrſchaften, und
weil die Geſetze der Liebe und des Gewiſſens,
welche in die Herzen geſchrieben waren, auf-
gehört haben, ſo war es nöthig, um die Ge-
waltthätigkeiten zu bezähmen, Geſetze zu ge-
ben, in welchen Ehre und Gewinn die Be-
lohnungen, und die Beraubungen deſſelben die
Strafen waren. Da ſich der Zuſtand ſo ge-
ändert, wandte ſich der Himmel ſelbſt von
den Menſchen ab, und das je länger je mehr
bis auf dieſe Zeiten, da man nimmer weiß,
ob ein Himmel oder eine Hölle ſey, ja von ei-

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[123/0127] Jupiter. von ihnen die goldene und auch die ſaturni- ſche Zeiten genannt. Die Urſach, daß dieſe Zeiten ſo beſchaffen waren, war, wie bereits geſagt worden, dieſe, daß ſie in Völker, und die Völker in Familien, und die Familien in Häuſer unterſchieden waren, und ein jedes Haus für ſich gewohnt hat; und daß es da- mals keinem in den Sinn gekommen, nach des andern ſeinem Erbe zu ſiehen, und ſich daraus Reichthum und Herrſchaft zu erwer- ben. Die Eigenliebe und die Liebe zur Welt, waren damals weit entfernt, ein jeder freute ſich über das ſeinige und nicht weniger über des andern ſein Gut. Dieſe Scene aber hat ſich in der Folge der Zeit geändert, und in das Gegentheil verwandelt, da die Begierde zu herrſchen und vieles zu beſitzen in die Ge- müther eingedrungen, alsdann vereinigte ſich das menſchliche Geſchlecht um ſeiner Sicher- heit willen, in Reiche und Herrſchaften, und weil die Geſetze der Liebe und des Gewiſſens, welche in die Herzen geſchrieben waren, auf- gehört haben, ſo war es nöthig, um die Ge- waltthätigkeiten zu bezähmen, Geſetze zu ge- ben, in welchen Ehre und Gewinn die Be- lohnungen, und die Beraubungen deſſelben die Strafen waren. Da ſich der Zuſtand ſo ge- ändert, wandte ſich der Himmel ſelbſt von den Menſchen ab, und das je länger je mehr bis auf dieſe Zeiten, da man nimmer weiß, ob ein Himmel oder eine Hölle ſey, ja von ei- nigen

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Zitationshilfe: Swedenborg, Emanuel: Auserlesene Schriften. Bd. 3. Frankfurt (Main), 1776, S. 123. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/swedenborg_schriften03_1776/127>, abgerufen am 31.10.2024.