Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Swedenborg, Emanuel: Auserlesene Schriften. Bd. 3. Frankfurt (Main), 1776.

Bild:
<< vorherige Seite

Jupiter.
ner vor als sonst, ob sie gleich stark und hoch
waren, dieses kam aus der Jdee, die jene Gei-
ster von den Pferden daselbst haben; sie sag-
ten, es gebe bey ihnen auch dergleichen, aber
viel grössere, sie seyen wild oder halten sich
in den Wäldern auf, und jagen ihnen, wenn
man sie siehet, einen Schrecken ein, ob sie
gleich keinen Schaden thun; sie setzten noch
hinzu, daß sie vor ihnen eine angebohrne oder
natürliche Furcht haben, daher bekam ich
Gelegenheit, der Ursache von dieser Furcht
nachzudenken: Ein Pferd bedeutet in dem
geistlichen Sinn etwas intellectuelles, das
aus den wissenschaftlichen Dingen gebildet
worden, und weil sie das inrellectuelle durch
die Wissenschaften aus der Welt auszubes-
sern sich scheuen, so kommt daher der Ein-
fluß der Furcht. Daß sie die wissenschaft-
lichen Dinge, welche die menschliche Gelehr-
samkeit betreffen, nicht achten, wird man
im folgenden sehen.

Die Geister jener Erde wollen nicht mit
den Geistern unserer Erde in Gesellschaft
seyn, weil sie in den Gemüthern und Sit-
ten unterschieden sind: Sie sagen, die Gei-
ster unserer Erde seyen listig, und fertig und
sinnreich, Uebel anzustiften, wissen auch und
denken wenig an das Gute. Ueberdas sind
die Geister des Jupiters viel weiser als die
Geister unserer Erde; von den unsrigen sa-

gen
J 5

Jupiter.
ner vor als ſonſt, ob ſie gleich ſtark und hoch
waren, dieſes kam aus der Jdee, die jene Gei-
ſter von den Pferden daſelbſt haben; ſie ſag-
ten, es gebe bey ihnen auch dergleichen, aber
viel gröſſere, ſie ſeyen wild oder halten ſich
in den Wäldern auf, und jagen ihnen, wenn
man ſie ſiehet, einen Schrecken ein, ob ſie
gleich keinen Schaden thun; ſie ſetzten noch
hinzu, daß ſie vor ihnen eine angebohrne oder
natürliche Furcht haben, daher bekam ich
Gelegenheit, der Urſache von dieſer Furcht
nachzudenken: Ein Pferd bedeutet in dem
geiſtlichen Sinn etwas intellectuelles, das
aus den wiſſenſchaftlichen Dingen gebildet
worden, und weil ſie das inrellectuelle durch
die Wiſſenſchaften aus der Welt auszubeſ-
ſern ſich ſcheuen, ſo kommt daher der Ein-
fluß der Furcht. Daß ſie die wiſſenſchaft-
lichen Dinge, welche die menſchliche Gelehr-
ſamkeit betreffen, nicht achten, wird man
im folgenden ſehen.

Die Geiſter jener Erde wollen nicht mit
den Geiſtern unſerer Erde in Geſellſchaft
ſeyn, weil ſie in den Gemüthern und Sit-
ten unterſchieden ſind: Sie ſagen, die Gei-
ſter unſerer Erde ſeyen liſtig, und fertig und
ſinnreich, Uebel anzuſtiften, wiſſen auch und
denken wenig an das Gute. Ueberdas ſind
die Geiſter des Jupiters viel weiſer als die
Geiſter unſerer Erde; von den unſrigen ſa-

gen
J 5
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <div n="3">
            <p><pb facs="#f0141" n="137"/><fw place="top" type="header"><hi rendition="#b">Jupiter.</hi></fw><lb/>
ner vor als &#x017F;on&#x017F;t, ob &#x017F;ie gleich &#x017F;tark und hoch<lb/>
waren, die&#x017F;es kam aus der Jdee, die jene Gei-<lb/>
&#x017F;ter von den Pferden da&#x017F;elb&#x017F;t haben; &#x017F;ie &#x017F;ag-<lb/>
ten, es gebe bey ihnen auch dergleichen, aber<lb/>
viel grö&#x017F;&#x017F;ere, &#x017F;ie &#x017F;eyen wild oder halten &#x017F;ich<lb/>
in den Wäldern auf, und jagen ihnen, wenn<lb/>
man &#x017F;ie &#x017F;iehet, einen Schrecken ein, ob &#x017F;ie<lb/>
gleich keinen Schaden thun; &#x017F;ie &#x017F;etzten noch<lb/>
hinzu, daß &#x017F;ie vor ihnen eine angebohrne oder<lb/>
natürliche Furcht haben, daher bekam ich<lb/>
Gelegenheit, der Ur&#x017F;ache von die&#x017F;er Furcht<lb/>
nachzudenken: Ein Pferd bedeutet in dem<lb/>
gei&#x017F;tlichen Sinn etwas <hi rendition="#aq">intellectuelles,</hi> das<lb/>
aus den wi&#x017F;&#x017F;en&#x017F;chaftlichen Dingen gebildet<lb/>
worden, und weil &#x017F;ie das <hi rendition="#aq">inrellectuelle</hi> durch<lb/>
die Wi&#x017F;&#x017F;en&#x017F;chaften aus der Welt auszube&#x017F;-<lb/>
&#x017F;ern &#x017F;ich &#x017F;cheuen, &#x017F;o kommt daher der Ein-<lb/>
fluß der Furcht. Daß &#x017F;ie die wi&#x017F;&#x017F;en&#x017F;chaft-<lb/>
lichen Dinge, welche die men&#x017F;chliche Gelehr-<lb/>
&#x017F;amkeit betreffen, nicht achten, wird man<lb/>
im folgenden &#x017F;ehen.</p><lb/>
            <p>Die Gei&#x017F;ter jener Erde wollen nicht mit<lb/>
den Gei&#x017F;tern un&#x017F;erer Erde in Ge&#x017F;ell&#x017F;chaft<lb/>
&#x017F;eyn, weil &#x017F;ie in den Gemüthern und Sit-<lb/>
ten unter&#x017F;chieden &#x017F;ind: Sie &#x017F;agen, die Gei-<lb/>
&#x017F;ter un&#x017F;erer Erde &#x017F;eyen li&#x017F;tig, und fertig und<lb/>
&#x017F;innreich, Uebel anzu&#x017F;tiften, wi&#x017F;&#x017F;en auch und<lb/>
denken wenig an das Gute. Ueberdas &#x017F;ind<lb/>
die Gei&#x017F;ter des Jupiters viel wei&#x017F;er als die<lb/>
Gei&#x017F;ter un&#x017F;erer Erde; von den un&#x017F;rigen &#x017F;a-<lb/>
<fw place="bottom" type="sig">J 5</fw><fw place="bottom" type="catch">gen</fw><lb/></p>
          </div>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[137/0141] Jupiter. ner vor als ſonſt, ob ſie gleich ſtark und hoch waren, dieſes kam aus der Jdee, die jene Gei- ſter von den Pferden daſelbſt haben; ſie ſag- ten, es gebe bey ihnen auch dergleichen, aber viel gröſſere, ſie ſeyen wild oder halten ſich in den Wäldern auf, und jagen ihnen, wenn man ſie ſiehet, einen Schrecken ein, ob ſie gleich keinen Schaden thun; ſie ſetzten noch hinzu, daß ſie vor ihnen eine angebohrne oder natürliche Furcht haben, daher bekam ich Gelegenheit, der Urſache von dieſer Furcht nachzudenken: Ein Pferd bedeutet in dem geiſtlichen Sinn etwas intellectuelles, das aus den wiſſenſchaftlichen Dingen gebildet worden, und weil ſie das inrellectuelle durch die Wiſſenſchaften aus der Welt auszubeſ- ſern ſich ſcheuen, ſo kommt daher der Ein- fluß der Furcht. Daß ſie die wiſſenſchaft- lichen Dinge, welche die menſchliche Gelehr- ſamkeit betreffen, nicht achten, wird man im folgenden ſehen. Die Geiſter jener Erde wollen nicht mit den Geiſtern unſerer Erde in Geſellſchaft ſeyn, weil ſie in den Gemüthern und Sit- ten unterſchieden ſind: Sie ſagen, die Gei- ſter unſerer Erde ſeyen liſtig, und fertig und ſinnreich, Uebel anzuſtiften, wiſſen auch und denken wenig an das Gute. Ueberdas ſind die Geiſter des Jupiters viel weiſer als die Geiſter unſerer Erde; von den unſrigen ſa- gen J 5

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/swedenborg_schriften03_1776
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/swedenborg_schriften03_1776/141
Zitationshilfe: Swedenborg, Emanuel: Auserlesene Schriften. Bd. 3. Frankfurt (Main), 1776, S. 137. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/swedenborg_schriften03_1776/141>, abgerufen am 31.10.2024.