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Swedenborg, Emanuel: Auserlesene Schriften. Bd. 3. Frankfurt (Main), 1776.

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Von dem Planeten
gebildet worden. Mit Geistern und Engeln
zu reden, war auch auf dieser Erde zu alten
Zeiten etwas gemeines, aus gleicher Ursache,
weil sie nemlich an den Himmel, und wenig
an die Welt gedacht haben, es ist aber diese
lebendige Gemeinschaft mit dem Himmel mit
der Zeit verschlossen worden, wie der Mensch
von einem innerlichen zu einem äusserlichen
wurde, oder welches eben das ist, wie er an-
fieng viel an die Welt, und wenig an den
Himmel zu denken, und noch mehr, da er
nicht mehr glaubte, daß es einen Himmel,
oder eine Hölle gebe, und daß der Mensch an
sich kein Geist sey, der nach dem Tod lebe:
denn heut zu Tag glaubt man, daß der Leib
aus sich lebe, und nicht aus seinem Geist;
deswegen, wenn der Mensch jetzt nicht glaub-
te, daß er mit dem Leib auferstehen werde;
so glaubte er gar nichts von einer Auferste-
hung.

Was die Gegenwart der Geister bey den
Einwohnern des Jupiters insbesondere anbe-
trift, so gibt es einige Geister welche züch-
tigen, andere welche unterrichten, und andere
welche sie regieren. Die Geister, welche züch-
tigen, nähern sich der linken Seite, und nei-
gen sich gegen dem Rucken, und wenn sie da
find, so langen sie aus dem Gedächtniß des
Menschen alle seine Thaten und Gedanken
heraus, denn dieses ist den Geistern etwas

leich-

Von dem Planeten
gebildet worden. Mit Geiſtern und Engeln
zu reden, war auch auf dieſer Erde zu alten
Zeiten etwas gemeines, aus gleicher Urſache,
weil ſie nemlich an den Himmel, und wenig
an die Welt gedacht haben, es iſt aber dieſe
lebendige Gemeinſchaft mit dem Himmel mit
der Zeit verſchloſſen worden, wie der Menſch
von einem innerlichen zu einem äuſſerlichen
wurde, oder welches eben das iſt, wie er an-
fieng viel an die Welt, und wenig an den
Himmel zu denken, und noch mehr, da er
nicht mehr glaubte, daß es einen Himmel,
oder eine Hölle gebe, und daß der Menſch an
ſich kein Geiſt ſey, der nach dem Tod lebe:
denn heut zu Tag glaubt man, daß der Leib
aus ſich lebe, und nicht aus ſeinem Geiſt;
deswegen, wenn der Menſch jetzt nicht glaub-
te, daß er mit dem Leib auferſtehen werde;
ſo glaubte er gar nichts von einer Auferſte-
hung.

Was die Gegenwart der Geiſter bey den
Einwohnern des Jupiters insbeſondere anbe-
trift, ſo gibt es einige Geiſter welche züch-
tigen, andere welche unterrichten, und andere
welche ſie regieren. Die Geiſter, welche züch-
tigen, nähern ſich der linken Seite, und nei-
gen ſich gegen dem Rucken, und wenn ſie da
find, ſo langen ſie aus dem Gedächtniß des
Menſchen alle ſeine Thaten und Gedanken
heraus, denn dieſes iſt den Geiſtern etwas

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[152/0156] Von dem Planeten gebildet worden. Mit Geiſtern und Engeln zu reden, war auch auf dieſer Erde zu alten Zeiten etwas gemeines, aus gleicher Urſache, weil ſie nemlich an den Himmel, und wenig an die Welt gedacht haben, es iſt aber dieſe lebendige Gemeinſchaft mit dem Himmel mit der Zeit verſchloſſen worden, wie der Menſch von einem innerlichen zu einem äuſſerlichen wurde, oder welches eben das iſt, wie er an- fieng viel an die Welt, und wenig an den Himmel zu denken, und noch mehr, da er nicht mehr glaubte, daß es einen Himmel, oder eine Hölle gebe, und daß der Menſch an ſich kein Geiſt ſey, der nach dem Tod lebe: denn heut zu Tag glaubt man, daß der Leib aus ſich lebe, und nicht aus ſeinem Geiſt; deswegen, wenn der Menſch jetzt nicht glaub- te, daß er mit dem Leib auferſtehen werde; ſo glaubte er gar nichts von einer Auferſte- hung. Was die Gegenwart der Geiſter bey den Einwohnern des Jupiters insbeſondere anbe- trift, ſo gibt es einige Geiſter welche züch- tigen, andere welche unterrichten, und andere welche ſie regieren. Die Geiſter, welche züch- tigen, nähern ſich der linken Seite, und nei- gen ſich gegen dem Rucken, und wenn ſie da find, ſo langen ſie aus dem Gedächtniß des Menſchen alle ſeine Thaten und Gedanken heraus, denn dieſes iſt den Geiſtern etwas leich-

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Zitationshilfe: Swedenborg, Emanuel: Auserlesene Schriften. Bd. 3. Frankfurt (Main), 1776, S. 152. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/swedenborg_schriften03_1776/156>, abgerufen am 31.10.2024.