Swedenborg, Emanuel: Auserlesene Schriften. Bd. 3. Frankfurt (Main), 1776.Von den Planeten ein jeder ist mit seiner Ehre vergnügt, daßman ihm nachrühmt, er sey ein gerechter und ein Menschenfreund. Dieses Vergnügen und Ruhe des Gemüths würde sich verliehren, wenn nicht diejenigen, welche übel denken und übel wollen, ausgestosen würden, und wenn sie nicht in den ersten Anfängen, der Eigenliebe und der Liebe zur Welt, klüglich und ernstlich vorbeugten: denn diese Arten von Liebe sind es, um deren willen Herr- schaften und Reiche entstanden sind, in de- ren Bezirk wenige sind, die nicht herrschen, und die Güter anderer besitzen wollen, denn es giebt wenige, welche das was recht und billig ist, aus Liebe zur Gerecht- und Billig- keit thun, noch weniger welche das Gute aus Liebe selbst thun, wohl aber aus Furcht vor dem Gesetz, Leben, Verlust eines Ge- winns, Ehre und guten Namens. Von dem Gottesdienst der Einwohner HErrn
Von den Planeten ein jeder iſt mit ſeiner Ehre vergnügt, daßman ihm nachrühmt, er ſey ein gerechter und ein Menſchenfreund. Dieſes Vergnügen und Ruhe des Gemüths würde ſich verliehren, wenn nicht diejenigen, welche übel denken und übel wollen, ausgeſtoſen würden, und wenn ſie nicht in den erſten Anfängen, der Eigenliebe und der Liebe zur Welt, klüglich und ernſtlich vorbeugten: denn dieſe Arten von Liebe ſind es, um deren willen Herr- ſchaften und Reiche entſtanden ſind, in de- ren Bezirk wenige ſind, die nicht herrſchen, und die Güter anderer beſitzen wollen, denn es giebt wenige, welche das was recht und billig iſt, aus Liebe zur Gerecht- und Billig- keit thun, noch weniger welche das Gute aus Liebe ſelbſt thun, wohl aber aus Furcht vor dem Geſetz, Leben, Verluſt eines Ge- winns, Ehre und guten Namens. Von dem Gottesdienſt der Einwohner HErrn
<TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <div n="3"> <p><pb facs="#f0178" n="174"/><fw place="top" type="header"><hi rendition="#b">Von den Planeten</hi></fw><lb/> ein jeder iſt mit ſeiner Ehre vergnügt, daß<lb/> man ihm nachrühmt, er ſey ein gerechter und<lb/> ein Menſchenfreund. Dieſes Vergnügen<lb/> und Ruhe des Gemüths würde ſich verliehren,<lb/> wenn nicht diejenigen, welche übel denken<lb/> und übel wollen, ausgeſtoſen würden, und<lb/> wenn ſie nicht in den erſten Anfängen, der<lb/> Eigenliebe und der Liebe zur Welt, klüglich<lb/> und ernſtlich vorbeugten: denn dieſe Arten<lb/> von Liebe ſind es, um deren willen Herr-<lb/> ſchaften und Reiche entſtanden ſind, in de-<lb/> ren Bezirk wenige ſind, die nicht herrſchen,<lb/> und die Güter anderer beſitzen wollen, denn<lb/> es giebt wenige, welche das was recht und<lb/> billig iſt, aus Liebe zur Gerecht- und Billig-<lb/> keit thun, noch weniger welche das Gute<lb/> aus Liebe ſelbſt thun, wohl aber aus Furcht<lb/> vor dem Geſetz, Leben, Verluſt eines Ge-<lb/> winns, Ehre und guten Namens.</p><lb/> <p>Von dem Gottesdienſt der Einwohner<lb/> ſagten ſie, daß ſie unſern HErrn erkennen<lb/> und anbethen, mit Vermelden, daß Er allein<lb/> GOtt ſey, und daß er ſowol den Himmel<lb/> als auch die ganze Welt regiere, daß alles<lb/> Gute von Jhm ſey, und daß Er ſie leite,<lb/> ferner daß Er bey ihnen auf der Erde zum<lb/> öftern erſcheine. Jhnen wurde alsdann ge-<lb/> geben zu ſagen, daß auch die Chriſten auf<lb/> unſerer Erde wiſſen, der HErr regiere den<lb/> Himmel und die Erde, aus den Worten des<lb/> <fw place="bottom" type="catch">HErrn</fw><lb/></p> </div> </div> </div> </body> </text> </TEI> [174/0178]
Von den Planeten
ein jeder iſt mit ſeiner Ehre vergnügt, daß
man ihm nachrühmt, er ſey ein gerechter und
ein Menſchenfreund. Dieſes Vergnügen
und Ruhe des Gemüths würde ſich verliehren,
wenn nicht diejenigen, welche übel denken
und übel wollen, ausgeſtoſen würden, und
wenn ſie nicht in den erſten Anfängen, der
Eigenliebe und der Liebe zur Welt, klüglich
und ernſtlich vorbeugten: denn dieſe Arten
von Liebe ſind es, um deren willen Herr-
ſchaften und Reiche entſtanden ſind, in de-
ren Bezirk wenige ſind, die nicht herrſchen,
und die Güter anderer beſitzen wollen, denn
es giebt wenige, welche das was recht und
billig iſt, aus Liebe zur Gerecht- und Billig-
keit thun, noch weniger welche das Gute
aus Liebe ſelbſt thun, wohl aber aus Furcht
vor dem Geſetz, Leben, Verluſt eines Ge-
winns, Ehre und guten Namens.
Von dem Gottesdienſt der Einwohner
ſagten ſie, daß ſie unſern HErrn erkennen
und anbethen, mit Vermelden, daß Er allein
GOtt ſey, und daß er ſowol den Himmel
als auch die ganze Welt regiere, daß alles
Gute von Jhm ſey, und daß Er ſie leite,
ferner daß Er bey ihnen auf der Erde zum
öftern erſcheine. Jhnen wurde alsdann ge-
geben zu ſagen, daß auch die Chriſten auf
unſerer Erde wiſſen, der HErr regiere den
Himmel und die Erde, aus den Worten des
HErrn
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools ?Language Resource Switchboard?FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeDieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.
|
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de. |