Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Swedenborg, Emanuel: Auserlesene Schriften. Bd. 3. Frankfurt (Main), 1776.

Bild:
<< vorherige Seite

Saturn.
um sie das thun, so sagen sie, sie wollen
lieber sterben, als von dem HErrn abfal-
len.

Die Geister aus unserer Erde lachen
sie auch bisweilen deswegen aus, und schel-
ten auf sie, daß sie das thun; sie antwor-
ten aber darauf, sie wissen wohl, daß fie
sich nicht umbringen, sondern daß dieses
nur eine Erscheinung (adparenz) sey, wel-
che aus dem Willen ihres Gemüths aus-
fliesse, daß sie lieber sterben wollen, als
sich von dem Dienst des HErrn abziehen
lassen.

Sie sagten, daß Geister von unserer
Erde einigemal zu ihnen kommen, welche
sie fragen, was für einem GOtt sie die-
nen, diesen antworten sie: sie seyen nicht
gescheut, und es könne kein grösserer Un-
sinn seyn, als erst fragen, was für einen
Gott jemand verehre, da doch alle in der
ganzen Welt nur einen einigen GOtt ha-
ben, und sie seyen noch unsinniger darin-
ne, daß sie nicht sagen, der HErr sey der-
selbe einige GOtt, und derselbe regiere den
ganzen Himmel und dadurch die ganze
Welt; denn wer den Himmel regieret, re-
gieret auch die Welt, weil die Welt durch
den Himmel regieret wird.

Sie sagten, daß es auf ihrer Erde auch sol-

che

Saturn.
um ſie das thun, ſo ſagen ſie, ſie wollen
lieber ſterben, als von dem HErrn abfal-
len.

Die Geiſter aus unſerer Erde lachen
ſie auch bisweilen deswegen aus, und ſchel-
ten auf ſie, daß ſie das thun; ſie antwor-
ten aber darauf, ſie wiſſen wohl, daß fie
ſich nicht umbringen, ſondern daß dieſes
nur eine Erſcheinung (adparenz) ſey, wel-
che aus dem Willen ihres Gemüths aus-
flieſſe, daß ſie lieber ſterben wollen, als
ſich von dem Dienſt des HErrn abziehen
laſſen.

Sie ſagten, daß Geiſter von unſerer
Erde einigemal zu ihnen kommen, welche
ſie fragen, was für einem GOtt ſie die-
nen, dieſen antworten ſie: ſie ſeyen nicht
geſcheut, und es könne kein gröſſerer Un-
ſinn ſeyn, als erſt fragen, was für einen
Gott jemand verehre, da doch alle in der
ganzen Welt nur einen einigen GOtt ha-
ben, und ſie ſeyen noch unſinniger darin-
ne, daß ſie nicht ſagen, der HErr ſey der-
ſelbe einige GOtt, und derſelbe regiere den
ganzen Himmel und dadurch die ganze
Welt; denn wer den Himmel regieret, re-
gieret auch die Welt, weil die Welt durch
den Himmel regieret wird.

Sie ſagten, daß es auf ihrer Erde auch ſol-

che
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <div n="3">
            <p><pb facs="#f0193" n="189"/><fw place="top" type="header"><hi rendition="#b">Saturn.</hi></fw><lb/>
um &#x017F;ie das thun, &#x017F;o &#x017F;agen &#x017F;ie, &#x017F;ie wollen<lb/>
lieber &#x017F;terben, als von dem HErrn abfal-<lb/>
len.</p><lb/>
            <p>Die Gei&#x017F;ter aus un&#x017F;erer Erde lachen<lb/>
&#x017F;ie auch bisweilen deswegen aus, und &#x017F;chel-<lb/>
ten auf &#x017F;ie, daß &#x017F;ie das thun; &#x017F;ie antwor-<lb/>
ten aber darauf, &#x017F;ie wi&#x017F;&#x017F;en wohl, daß fie<lb/>
&#x017F;ich nicht umbringen, &#x017F;ondern daß die&#x017F;es<lb/>
nur eine Er&#x017F;cheinung (<hi rendition="#aq">adparenz</hi>) &#x017F;ey, wel-<lb/>
che aus dem Willen ihres Gemüths aus-<lb/>
flie&#x017F;&#x017F;e, daß &#x017F;ie lieber &#x017F;terben wollen, als<lb/>
&#x017F;ich von dem Dien&#x017F;t des HErrn abziehen<lb/>
la&#x017F;&#x017F;en.</p><lb/>
            <p>Sie &#x017F;agten, daß Gei&#x017F;ter von un&#x017F;erer<lb/>
Erde einigemal zu ihnen kommen, welche<lb/>
&#x017F;ie fragen, was für einem GOtt &#x017F;ie die-<lb/>
nen, die&#x017F;en antworten &#x017F;ie: &#x017F;ie &#x017F;eyen nicht<lb/>
ge&#x017F;cheut, und es könne kein grö&#x017F;&#x017F;erer Un-<lb/>
&#x017F;inn &#x017F;eyn, als er&#x017F;t fragen, was für einen<lb/>
Gott jemand verehre, da doch alle in der<lb/>
ganzen Welt nur einen einigen GOtt ha-<lb/>
ben, und &#x017F;ie &#x017F;eyen noch un&#x017F;inniger darin-<lb/>
ne, daß &#x017F;ie nicht &#x017F;agen, der HErr &#x017F;ey der-<lb/>
&#x017F;elbe einige GOtt, und der&#x017F;elbe regiere den<lb/>
ganzen Himmel und dadurch die ganze<lb/>
Welt; denn wer den Himmel regieret, re-<lb/>
gieret auch die Welt, weil die Welt durch<lb/>
den Himmel regieret wird.</p><lb/>
            <p>Sie &#x017F;agten, daß es auf ihrer Erde auch &#x017F;ol-<lb/>
<fw place="bottom" type="catch">che</fw><lb/></p>
          </div>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[189/0193] Saturn. um ſie das thun, ſo ſagen ſie, ſie wollen lieber ſterben, als von dem HErrn abfal- len. Die Geiſter aus unſerer Erde lachen ſie auch bisweilen deswegen aus, und ſchel- ten auf ſie, daß ſie das thun; ſie antwor- ten aber darauf, ſie wiſſen wohl, daß fie ſich nicht umbringen, ſondern daß dieſes nur eine Erſcheinung (adparenz) ſey, wel- che aus dem Willen ihres Gemüths aus- flieſſe, daß ſie lieber ſterben wollen, als ſich von dem Dienſt des HErrn abziehen laſſen. Sie ſagten, daß Geiſter von unſerer Erde einigemal zu ihnen kommen, welche ſie fragen, was für einem GOtt ſie die- nen, dieſen antworten ſie: ſie ſeyen nicht geſcheut, und es könne kein gröſſerer Un- ſinn ſeyn, als erſt fragen, was für einen Gott jemand verehre, da doch alle in der ganzen Welt nur einen einigen GOtt ha- ben, und ſie ſeyen noch unſinniger darin- ne, daß ſie nicht ſagen, der HErr ſey der- ſelbe einige GOtt, und derſelbe regiere den ganzen Himmel und dadurch die ganze Welt; denn wer den Himmel regieret, re- gieret auch die Welt, weil die Welt durch den Himmel regieret wird. Sie ſagten, daß es auf ihrer Erde auch ſol- che

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/swedenborg_schriften03_1776
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/swedenborg_schriften03_1776/193
Zitationshilfe: Swedenborg, Emanuel: Auserlesene Schriften. Bd. 3. Frankfurt (Main), 1776, S. 189. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/swedenborg_schriften03_1776/193>, abgerufen am 31.10.2024.