Swedenborg, Emanuel: Auserlesene Schriften. Bd. 3. Frankfurt (Main), 1776.Von dem Planeten den. Die Anwesenden bemerkten daraus, wases mit dem natürlichen Menschen, der von dem geistlichen getrennt ist, für eine Bewandniß habe, wenn er in eine geistliche Sphäre kommt, nemlich daß er unsinnig sey: denn der natürli- che von dein geistlichen getrennte Mensch, ist allein aus der Welt und nicht aus dem Himmel weise; und wer nur aus der Welt weise ist, derselbe glaubt nichts als was die Sinne be- greifen, und was er glaubt, glaubt er aus dem Betrug der Sinne, wenn nun dieser durch den Einfluß aus der geistlichen Welt nicht gehoben wird, so bringt er falsche Dinge hervor: da- her kommt es, daß ihm keine geistliche Dinge etwas sind, sogar daß er es kaum hören kann, wenn das Geistliche genennet wird. Deswe- gen sind dergleichen Geister nicht bey sich selbst, wenn sie sich in einer geistlichen Sphäre befin- den. Anderst verhält es sich, wenn sie in der Welt leben, alsdann denken sie entweder na- türlicher Weise von geistlichen Dingen, oder sie wenden das Ohr ab, das ist, sie hören und mer- ken nicht darauf. Aus eben dieser Erfahrung erhellet auch, daß der natürliche Mensch sich nicht in den geistlichen begeben, das ist, auf stei- gen könne, sondern wenn der Mensch im Glau- ben und daher in dem geistlichen Leben ist, daß der geistliche Mensch in den natürlichen einflies- se und daselbst denke: denn es gibt einen geistli- chen Einfluß, das ist, aus der geistlichen Welt in die natürliche, nicht aber aus dieser in jene. Von dem Planeten den. Die Anweſenden bemerkten daraus, wases mit dem natürlichen Menſchen, der von dem geiſtlichen getrennt iſt, für eine Bewandniß habe, wenn er in eine geiſtliche Sphäre kommt, nemlich daß er unſinnig ſey: denn der natürli- che von dein geiſtlichen getrennte Menſch, iſt allein aus der Welt und nicht aus dem Himmel weiſe; und wer nur aus der Welt weiſe iſt, derſelbe glaubt nichts als was die Sinne be- greifen, und was er glaubt, glaubt er aus dem Betrug der Sinne, wenn nun dieſer durch den Einfluß aus der geiſtlichen Welt nicht gehoben wird, ſo bringt er falſche Dinge hervor: da- her kommt es, daß ihm keine geiſtliche Dinge etwas ſind, ſogar daß er es kaum hören kann, wenn das Geiſtliche genennet wird. Deswe- gen ſind dergleichen Geiſter nicht bey ſich ſelbſt, wenn ſie ſich in einer geiſtlichen Sphäre befin- den. Anderſt verhält es ſich, wenn ſie in der Welt leben, alsdann denken ſie entweder na- türlicher Weiſe von geiſtlichen Dingen, oder ſie wenden das Ohr ab, das iſt, ſie hören und mer- ken nicht darauf. Aus eben dieſer Erfahrung erhellet auch, daß der natürliche Menſch ſich nicht in den geiſtlichen begeben, das iſt, auf ſtei- gen könne, ſondern wenn der Menſch im Glau- ben und daher in dem geiſtlichen Leben iſt, daß der geiſtliche Menſch in den natürlichen einflieſ- ſe und daſelbſt denke: denn es gibt einen geiſtli- chen Einfluß, das iſt, aus der geiſtlichen Welt in die natürliche, nicht aber aus dieſer in jene. <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <div n="3"> <p><pb facs="#f0196" n="192"/><fw place="top" type="header"><hi rendition="#b">Von dem Planeten</hi></fw><lb/> den. Die Anweſenden bemerkten daraus, was<lb/> es mit dem natürlichen Menſchen, der von dem<lb/> geiſtlichen getrennt iſt, für eine Bewandniß<lb/> habe, wenn er in eine geiſtliche Sphäre kommt,<lb/> nemlich daß er unſinnig ſey: denn der natürli-<lb/> che von dein geiſtlichen getrennte Menſch, iſt<lb/> allein aus der Welt und nicht aus dem Himmel<lb/> weiſe; und wer nur aus der Welt weiſe iſt,<lb/> derſelbe glaubt nichts als was die Sinne be-<lb/> greifen, und was er glaubt, glaubt er aus dem<lb/> Betrug der Sinne, wenn nun dieſer durch den<lb/> Einfluß aus der geiſtlichen Welt nicht gehoben<lb/> wird, ſo bringt er falſche Dinge hervor: da-<lb/> her kommt es, daß ihm keine geiſtliche Dinge<lb/> etwas ſind, ſogar daß er es kaum hören kann,<lb/> wenn das Geiſtliche genennet wird. Deswe-<lb/> gen ſind dergleichen Geiſter nicht bey ſich ſelbſt,<lb/> wenn ſie ſich in einer geiſtlichen Sphäre befin-<lb/> den. Anderſt verhält es ſich, wenn ſie in der<lb/> Welt leben, alsdann denken ſie entweder na-<lb/> türlicher Weiſe von geiſtlichen Dingen, oder ſie<lb/> wenden das Ohr ab, das iſt, ſie hören und mer-<lb/> ken nicht darauf. Aus eben dieſer Erfahrung<lb/> erhellet auch, daß der natürliche Menſch ſich<lb/> nicht in den geiſtlichen begeben, das iſt, auf ſtei-<lb/> gen könne, ſondern wenn der Menſch im Glau-<lb/> ben und daher in dem geiſtlichen Leben iſt, daß<lb/> der geiſtliche Menſch in den natürlichen einflieſ-<lb/> ſe und daſelbſt denke: denn es gibt einen geiſtli-<lb/> chen Einfluß, das iſt, aus der geiſtlichen Welt<lb/> in die natürliche, nicht aber aus dieſer in jene.</p><lb/> </div> </div> </div> </body> </text> </TEI> [192/0196]
Von dem Planeten
den. Die Anweſenden bemerkten daraus, was
es mit dem natürlichen Menſchen, der von dem
geiſtlichen getrennt iſt, für eine Bewandniß
habe, wenn er in eine geiſtliche Sphäre kommt,
nemlich daß er unſinnig ſey: denn der natürli-
che von dein geiſtlichen getrennte Menſch, iſt
allein aus der Welt und nicht aus dem Himmel
weiſe; und wer nur aus der Welt weiſe iſt,
derſelbe glaubt nichts als was die Sinne be-
greifen, und was er glaubt, glaubt er aus dem
Betrug der Sinne, wenn nun dieſer durch den
Einfluß aus der geiſtlichen Welt nicht gehoben
wird, ſo bringt er falſche Dinge hervor: da-
her kommt es, daß ihm keine geiſtliche Dinge
etwas ſind, ſogar daß er es kaum hören kann,
wenn das Geiſtliche genennet wird. Deswe-
gen ſind dergleichen Geiſter nicht bey ſich ſelbſt,
wenn ſie ſich in einer geiſtlichen Sphäre befin-
den. Anderſt verhält es ſich, wenn ſie in der
Welt leben, alsdann denken ſie entweder na-
türlicher Weiſe von geiſtlichen Dingen, oder ſie
wenden das Ohr ab, das iſt, ſie hören und mer-
ken nicht darauf. Aus eben dieſer Erfahrung
erhellet auch, daß der natürliche Menſch ſich
nicht in den geiſtlichen begeben, das iſt, auf ſtei-
gen könne, ſondern wenn der Menſch im Glau-
ben und daher in dem geiſtlichen Leben iſt, daß
der geiſtliche Menſch in den natürlichen einflieſ-
ſe und daſelbſt denke: denn es gibt einen geiſtli-
chen Einfluß, das iſt, aus der geiſtlichen Welt
in die natürliche, nicht aber aus dieſer in jene.
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