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Wander, Karl Friedrich Wilhelm (Hrsg.): Deutsches Sprichwörter-Lexikon. Bd. 1. Leipzig, 1867.

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[Spaltenumbruch] 376 Glück ist leichter gefunden (gewonnen) als zu ergreifen. - Körte, 2253.

Engl.: Fortune is easily found, but hard to be kept. (Gaal, 768.)

Lat.: Fortunam citius reperies quam retineas. (Franck, I, 67a; Gaal, 768.)

Ung.: Könnyebb megtalalni, mintsem megtartani a szerencset. (Gaal, 768.)

377 Glück ist leichter zu überkommen, dann zu behalten. - Franck, I, 67a; Lehmann, II, 230, 135.

Böhm.: Snadno jest lapiti jezdika, ale nasnadno ho na rukou udrzeti. - Snaze stesti najiti, nezli se ho ujiti. (Celakovsky, 151.)

Dän.: Lykken er laettere at overkomme end beholde. (Prov. dan., 403.)

378 Glück ist mannigfalt. - Henisch, 1662, 34; Petri, II, 341.

379 Glück ist nicht auf dem Markte feil.

380 Glück ist schwer zu tragen.

Dän.: Vend dig til at baere din lykke vel. (Prov. dan., 401.)

381 Glück ist selten so wol gefasst, vnglück menget sich darein. - Henisch, 1667, 54; Petri, II, 341.

Lat.: Nostra per adversas agitur fortuna procellas. (Seybold, 384.)

382 Glück ist so gut vor als nach. - Lehmann, 342, 6.

383 Glück ist weiser vnd frommer Leut abgesagter feindt. - Lehmann, 345, 54.

384 Glück ist wie Aprilwetter.

Es kommt und geht wie der Mond, sagen die Bergamasken. (Reinsberg II, 102.)

It.: Beni di fortuna passano come luna. (Pazzaglia, 162, 2.) - L'amore e la fortuna si cangiano come la luna. (Gaal, 742.)

Lat.: Vultus fortunae variaturi magine lunae: crescit, decrescit, in eodem sistere nescit. (Gaal, 742.)

385 Glück ist wie der Windt. - Lehmann, 347, 82.

Ung.: Forgo a szerencse, nincs allando kincse. (Gaal, 742.)

386 Glück ist wie ein Ball, wer steigt, der fürcht' den Fall.

387 Glück ist wie ein Glass, darnach manns trägt, kans leicht brechen. - Lehmann, 344, 43.

388 Glück ist willkommen vorher wie nachher. - Körte, 2237; Simrock, 3794.

389 Glück ist wol anzunemmen (vnd stehet nicht ausszuschlagen). - Henisch, 1662, 36; Petri, II, 341.

390 Glück ist zu allen Dingen gut.

Mhd.: Gelücke ist zallen dingen guot. (Livl. Chron.) (Zingerle, 57.)

391 Glück kan auss einem Postknecht einen Papst, auss einem Schmid einen Kaiser machen. - Schuppius; Lehmann, 346, 61.

392 Glück kan sich alle Tag wenden vnd wiederkommen. - Henisch, 1662, 38; Petri, II, 341.

Lat.: Passibus ambiguis fortuna volubilis errat et manet in nullo certa tenaxque loco. (Gaal, 742.)

393 Glück kan viel, so es einem wol will. - Gruter, III, 44; Lehmann, II, 237, 65.

394 Glück klopfft vnd schellet bey manchem an, wer die Thür bald auffthun kan, der hats. - Lehmann, 345, 58.

395 Glück kommt alle Tag; drob nicht verzag', guter Gesell, sondern stell' und jag'.

Holl.: Geluk komt na den druk. (Harrebomee, I, 226.)

396 Glück kommt alle Tag, wer warten mag. - Körte, 2277 u. 2804; Steiger, 165; Simrock, 3719; Braun, I, 885.

Mhd.: Nicht verzag geluck kompt alle tag. (Fastnachtsspiele.) (Zingerle, 57.)

397 Glück kommt her, geht hin, und verändert des Menschen Sinn.

Lat.: Mens vertitur cum fortuna. (Seybold, 304.)

398 Glück kommt in Schritten, das Unglück geritten.

Böhm.: Stesti o berle se vlece, a nestesti lita na kridlech. Stesti se trousi, nestesti sype. (Celakovsky, 153.)

399 Glück kompt nicht von schlaffen, Gut nicht von geuden. - Henisch, 1662, 40; Gruter, I, 37; Petri, II, 341.

400 Glück lässt selten in lauter Freude zu gehen.

401 Glück lässt sich leicht finden, behalten ist kunst. - Henisch, 1662, 43; Petri, II, 341; Schottel, 1123a; Simrock, 3795.

Viele kommen auf irgendeinem Wege zu Wohlstand, aber nur wenige wissen sich, einmal dazu gelangt, darin zu erhalten.

[Spaltenumbruch] 402 Glück lässt sich nicht meistern.

"Wer Glück zum Beistand hat und daneben weisem Rathe folgt, der verscherzt sein Glück." Die Letten sagen: Ueber Gott kann man keinen Zwinger setzen und hinter das Glück keinen Antreiber. (Reinsberg II, 97.)

Lat.: Fortunam reverenter habe, quicunque repente dives ab exili progrediere loco.

403 Glück laufft einem inn das hauss, dem andern darauss. - Henisch, 1662, 41; Körte, 2207 u. 2718; Sailer, 212; Braun, I, 854.

404 Glück, Lieb' und Glas, wie bald bricht das!

405 Glück macht aus dem Corporal auch wol einen General.

Frz.: De charon soldat, de soldat gentilhomme, et puis marquis si fortune en diet. (Leroux, II, 80.)

406 Glück macht aus Mägden Frauen und aus Krähen Pfauen.

Nur wer auch im Unglück treu bleibt, ist ein wahrer Freund. Die Bergamasken sagen: Das Glück ist eine Schlange, zu dem einen kommt sie, den andern flieht sie. Die Franzosen: Das Glück ist dem einen Mutter, dem andern Stiefmutter. Die Mailänder: Das Glück ist eine Frau, gegen die einen warm, gegen die andern lau. (Reinsberg II, 96.)

Lat.: Si fortuna volet, fies de rhetore consul; si volet haec eadem fies de consule rhetor. (Juvenal.) (Binder I, 1635; II, 3114; Kruse, 1041; Philippi, II, 184; Seybold, 560.)

407 Glück macht blind. - Sailer, 67.

408 Glück macht blind, taub vnd vnsinnig. - Henisch, 1662, 44; Petri, II, 342.

409 Glück macht die Kleinen gross, die Kalten heiss und die Schwarzen weiss.

Frz.: Fortune fait d'un petit un grand, et a coup le devest en blanc. (Leroux, II, 225.)

410 Glück macht die Leute flügg.

411 Glück macht Freunde, Noth bewährt sie. - Simrock, 2735.

"Glück gibt Gefährten, Gefahr bewährt den Freund." (Friedrich Halm [Freiherr von Münch-Bellinghausen] in Imelda Lambertazzi.)

412 Glück macht Freunde, Unglück prüft sie. - Simrock, 2737; Körte, 2273 u. 2800; Venedey, 109.

Dän.: Lykken giör mange venner, men nöden pröer dem best. (Prov. dan., 402.)

Lat.: Amicos res secundae parant, adversae probant. (Gaal, 753.)

Ung.: A szerencse hozza, de a szükseg probalya meg a jo baratokat. (Gaal, 753.)

413 Glück macht Muth (Uebermuth).

Lat.: Felicitas nutrix est iracundiae. (Philippi, I, 152.) - Fortuna mores fingit.

414 Glück macht Narren.

Dän.: Lykken giör mange giekke. (Prov. dan., 403.)

415 Glück macht reich.

Eine Erzählung dazu findet sich in Lehmann's Speyerscher Chronik (S. 788) und in Gräter's Braga und Hermode, II, 2, 50.

416 Glück macht Schälcke. - Henisch, 1662, 45; Petri, II, 342.

Die Russen: Glück macht keinen unsterblich. (Altmann VI, 484.)

417 Glück macht stolz und närrisch.

Lat.: Felicitas superba. (Seybold, 177.) - Fortuna reddit insolentes. (Binder I, 587; II, 1191; Buchler, 135; Philippi, I, 162; Seybold, 193.) - Res secundae animos inflant. (Seybold, 528.)

418 Glück macht verrucht. - Petri, II, 342.

419 Glück macht verrucht vnd sigen verwegen. - Henisch, 1662, 46; Lehmann, II, 230, 137; Simrock, 3756; Körte, 2254 u. 2777.

Darum sagen die Czechen: Es ist leichter, im Unglück geduldig auszuhalten, als im Glück sich nicht zu überheben. Und die Franzosen: Für grosses Glück muss ein starkes Herz sein. (Reinsberg II, 101.)

420 Glück mit Sünd' und Schand' hat nicht Bestand.

Lat.: Felix criminibus nullus unquam erit diu. (Philippi, I, 153.)

421 Glück muss der junge Mann (Mensch) haben. (Köthen.)

422 Glück muss man verstahn, es ist oft nur Wahn.

Engl.: Felicity lies much in fancy. (Bohn II, 354.)

423 Glück ohn' Neid ist kleine Freud.

Dän.: Det er vel en usel lykke der haver ingen uven. (Prov. dan., 400.)

424 Glück ohne Mangel birgt eine Spitze.

[Spaltenumbruch] 376 Glück ist leichter gefunden (gewonnen) als zu ergreifen.Körte, 2253.

Engl.: Fortune is easily found, but hard to be kept. (Gaal, 768.)

Lat.: Fortunam citius reperies quam retineas. (Franck, I, 67a; Gaal, 768.)

Ung.: Könnyebb megtalálni, mintsem megtartani a szerencsét. (Gaal, 768.)

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Dän.: Lykken er lættere at overkomme end beholde. (Prov. dan., 403.)

378 Glück ist mannigfalt.Henisch, 1662, 34; Petri, II, 341.

379 Glück ist nicht auf dem Markte feil.

380 Glück ist schwer zu tragen.

Dän.: Vend dig til at bære din lykke vel. (Prov. dan., 401.)

381 Glück ist selten so wol gefasst, vnglück menget sich darein.Henisch, 1667, 54; Petri, II, 341.

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382 Glück ist so gut vor als nach.Lehmann, 342, 6.

383 Glück ist weiser vnd frommer Leut abgesagter feindt.Lehmann, 345, 54.

384 Glück ist wie Aprilwetter.

Es kommt und geht wie der Mond, sagen die Bergamasken. (Reinsberg II, 102.)

It.: Beni di fortuna passano come luna. (Pazzaglia, 162, 2.) – L'amore e la fortuna si cangiano come la luna. (Gaal, 742.)

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385 Glück ist wie der Windt.Lehmann, 347, 82.

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386 Glück ist wie ein Ball, wer steigt, der fürcht' den Fall.

387 Glück ist wie ein Glass, darnach manns trägt, kans leicht brechen.Lehmann, 344, 43.

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390 Glück ist zu allen Dingen gut.

Mhd.: Gelücke ist zallen dingen guot. (Livl. Chron.) (Zingerle, 57.)

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397 Glück kommt her, geht hin, und verändert des Menschen Sinn.

Lat.: Mens vertitur cum fortuna. (Seybold, 304.)

398 Glück kommt in Schritten, das Unglück geritten.

Böhm.: Štĕstí o berle se vleče, a neštĕstí lítá na křídlech. Štĕstí se trousí, neštĕstí sype. (Čelakovský, 153.)

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400 Glück lässt selten in lauter Freude zu gehen.

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Viele kommen auf irgendeinem Wege zu Wohlstand, aber nur wenige wissen sich, einmal dazu gelangt, darin zu erhalten.

[Spaltenumbruch] 402 Glück lässt sich nicht meistern.

„Wer Glück zum Beistand hat und daneben weisem Rathe folgt, der verscherzt sein Glück.“ Die Letten sagen: Ueber Gott kann man keinen Zwinger setzen und hinter das Glück keinen Antreiber. (Reinsberg II, 97.)

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404 Glück, Lieb' und Glas, wie bald bricht das!

405 Glück macht aus dem Corporal auch wol einen General.

Frz.: De charon soldat, de soldat gentilhomme, et puis marquis si fortune en diet. (Leroux, II, 80.)

406 Glück macht aus Mägden Frauen und aus Krähen Pfauen.

Nur wer auch im Unglück treu bleibt, ist ein wahrer Freund. Die Bergamasken sagen: Das Glück ist eine Schlange, zu dem einen kommt sie, den andern flieht sie. Die Franzosen: Das Glück ist dem einen Mutter, dem andern Stiefmutter. Die Mailänder: Das Glück ist eine Frau, gegen die einen warm, gegen die andern lau. (Reinsberg II, 96.)

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408 Glück macht blind, taub vnd vnsinnig.Henisch, 1662, 44; Petri, II, 342.

409 Glück macht die Kleinen gross, die Kalten heiss und die Schwarzen weiss.

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411 Glück macht Freunde, Noth bewährt sie.Simrock, 2735.

„Glück gibt Gefährten, Gefahr bewährt den Freund.“ (Friedrich Halm [Freiherr von Münch-Bellinghausen] in Imelda Lambertazzi.)

412 Glück macht Freunde, Unglück prüft sie.Simrock, 2737; Körte, 2273 u. 2800; Venedey, 109.

Dän.: Lykken giør mange venner, men nøden prøer dem best. (Prov. dan., 402.)

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413 Glück macht Muth (Uebermuth).

Lat.: Felicitas nutrix est iracundiae. (Philippi, I, 152.) – Fortuna mores fingit.

414 Glück macht Narren.

Dän.: Lykken giør mange giekke. (Prov. dan., 403.)

415 Glück macht reich.

Eine Erzählung dazu findet sich in Lehmann's Speyerscher Chronik (S. 788) und in Gräter's Braga und Hermode, II, 2, 50.

416 Glück macht Schälcke.Henisch, 1662, 45; Petri, II, 342.

Die Russen: Glück macht keinen unsterblich. (Altmann VI, 484.)

417 Glück macht stolz und närrisch.

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418 Glück macht verrucht.Petri, II, 342.

419 Glück macht verrucht vnd sigen verwegen.Henisch, 1662, 46; Lehmann, II, 230, 137; Simrock, 3756; Körte, 2254 u. 2777.

Darum sagen die Czechen: Es ist leichter, im Unglück geduldig auszuhalten, als im Glück sich nicht zu überheben. Und die Franzosen: Für grosses Glück muss ein starkes Herz sein. (Reinsberg II, 101.)

420 Glück mit Sünd' und Schand' hat nicht Bestand.

Lat.: Felix criminibus nullus unquam erit diu. (Philippi, I, 153.)

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422 Glück muss man verstahn, es ist oft nur Wahn.

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[[874]/0902] 376 Glück ist leichter gefunden (gewonnen) als zu ergreifen. – Körte, 2253. Engl.: Fortune is easily found, but hard to be kept. (Gaal, 768.) Lat.: Fortunam citius reperies quam retineas. (Franck, I, 67a; Gaal, 768.) Ung.: Könnyebb megtalálni, mintsem megtartani a szerencsét. (Gaal, 768.) 377 Glück ist leichter zu überkommen, dann zu behalten. – Franck, I, 67a; Lehmann, II, 230, 135. Böhm.: Snadno jest lapiti ježdíka, ale nasnadno ho na rukou udržeti. – Snáze štĕstí najíti, nežli se ho ujíti. (Čelakovský, 151.) Dän.: Lykken er lættere at overkomme end beholde. (Prov. dan., 403.) 378 Glück ist mannigfalt. – Henisch, 1662, 34; Petri, II, 341. 379 Glück ist nicht auf dem Markte feil. 380 Glück ist schwer zu tragen. Dän.: Vend dig til at bære din lykke vel. (Prov. dan., 401.) 381 Glück ist selten so wol gefasst, vnglück menget sich darein. – Henisch, 1667, 54; Petri, II, 341. Lat.: Nostra per adversas agitur fortuna procellas. (Seybold, 384.) 382 Glück ist so gut vor als nach. – Lehmann, 342, 6. 383 Glück ist weiser vnd frommer Leut abgesagter feindt. – Lehmann, 345, 54. 384 Glück ist wie Aprilwetter. Es kommt und geht wie der Mond, sagen die Bergamasken. (Reinsberg II, 102.) It.: Beni di fortuna passano come luna. (Pazzaglia, 162, 2.) – L'amore e la fortuna si cangiano come la luna. (Gaal, 742.) Lat.: Vultus fortunae variaturi magine lunae: crescit, decrescit, in eodem sistere nescit. (Gaal, 742.) 385 Glück ist wie der Windt. – Lehmann, 347, 82. Ung.: Forgó a szerencse, nincs állandó kincse. (Gaal, 742.) 386 Glück ist wie ein Ball, wer steigt, der fürcht' den Fall. 387 Glück ist wie ein Glass, darnach manns trägt, kans leicht brechen. – Lehmann, 344, 43. 388 Glück ist willkommen vorher wie nachher. – Körte, 2237; Simrock, 3794. 389 Glück ist wol anzunemmen (vnd stehet nicht ausszuschlagen). – Henisch, 1662, 36; Petri, II, 341. 390 Glück ist zu allen Dingen gut. Mhd.: Gelücke ist zallen dingen guot. (Livl. Chron.) (Zingerle, 57.) 391 Glück kan auss einem Postknecht einen Papst, auss einem Schmid einen Kaiser machen. – Schuppius; Lehmann, 346, 61. 392 Glück kan sich alle Tag wenden vnd wiederkommen. – Henisch, 1662, 38; Petri, II, 341. Lat.: Passibus ambiguis fortuna volubilis errat et manet in nullo certa tenaxque loco. (Gaal, 742.) 393 Glück kan viel, so es einem wol will. – Gruter, III, 44; Lehmann, II, 237, 65. 394 Glück klopfft vnd schellet bey manchem an, wer die Thür bald auffthun kan, der hats. – Lehmann, 345, 58. 395 Glück kommt alle Tag; drob nicht verzag', guter Gesell, sondern stell' und jag'. Holl.: Geluk komt na den druk. (Harrebomée, I, 226.) 396 Glück kommt alle Tag, wer warten mag. – Körte, 2277 u. 2804; Steiger, 165; Simrock, 3719; Braun, I, 885. Mhd.: Nicht verzag geluck kompt alle tag. (Fastnachtsspiele.) (Zingerle, 57.) 397 Glück kommt her, geht hin, und verändert des Menschen Sinn. Lat.: Mens vertitur cum fortuna. 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Lat.: Fortunam reverenter habe, quicunque repente dives ab exili progrediere loco. 403 Glück laufft einem inn das hauss, dem andern darauss. – Henisch, 1662, 41; Körte, 2207 u. 2718; Sailer, 212; Braun, I, 854. 404 Glück, Lieb' und Glas, wie bald bricht das! 405 Glück macht aus dem Corporal auch wol einen General. Frz.: De charon soldat, de soldat gentilhomme, et puis marquis si fortune en diet. (Leroux, II, 80.) 406 Glück macht aus Mägden Frauen und aus Krähen Pfauen. Nur wer auch im Unglück treu bleibt, ist ein wahrer Freund. Die Bergamasken sagen: Das Glück ist eine Schlange, zu dem einen kommt sie, den andern flieht sie. Die Franzosen: Das Glück ist dem einen Mutter, dem andern Stiefmutter. Die Mailänder: Das Glück ist eine Frau, gegen die einen warm, gegen die andern lau. (Reinsberg II, 96.) Lat.: Si fortuna volet, fies de rhetore consul; si volet haec eadem fies de consule rhetor. (Juvenal.) (Binder I, 1635; II, 3114; Kruse, 1041; Philippi, II, 184; Seybold, 560.) 407 Glück macht blind. – Sailer, 67. 408 Glück macht blind, taub vnd vnsinnig. – Henisch, 1662, 44; Petri, II, 342. 409 Glück macht die Kleinen gross, die Kalten heiss und die Schwarzen weiss. Frz.: Fortune fait d'un petit un grand, et à coup le devest en blanc. (Leroux, II, 225.) 410 Glück macht die Leute flügg. 411 Glück macht Freunde, Noth bewährt sie. – Simrock, 2735. „Glück gibt Gefährten, Gefahr bewährt den Freund.“ (Friedrich Halm [Freiherr von Münch-Bellinghausen] in Imelda Lambertazzi.) 412 Glück macht Freunde, Unglück prüft sie. – Simrock, 2737; Körte, 2273 u. 2800; Venedey, 109. Dän.: Lykken giør mange venner, men nøden prøer dem best. (Prov. dan., 402.) Lat.: Amicos res secundae parant, adversae probant. (Gaal, 753.) Ung.: A szerencse hozza, de a szükség próbálya meg a jó barátokat. (Gaal, 753.) 413 Glück macht Muth (Uebermuth). Lat.: Felicitas nutrix est iracundiae. 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Zitationshilfe: Wander, Karl Friedrich Wilhelm (Hrsg.): Deutsches Sprichwörter-Lexikon. Bd. 1. Leipzig, 1867, S. [874]. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/wander_sprichwoerterlexikon01_1867/902>, abgerufen am 20.05.2024.