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Wander, Karl Friedrich Wilhelm (Hrsg.): Deutsches Sprichwörter-Lexikon. Bd. 1. Leipzig, 1867.

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[Spaltenumbruch] 182 Wer kein Gold besitzt, kann keins verlieren.

183 Wer mit Gold umgeht, kennt seinen Werth.

Den Werth des Goldes kennt der Wechsler, sagen die Osmanen. (Schlechta, 64.)

184 Wer mit Gold und Silber ficht, fehlt des Sieges nicht.

Ung.: Az arany fegyver neha többet gyöz a vasnal. (Gaal, 846.)

185 Wer nach Gold dürstet, schielt nach dem Bettelsack.

186 Wer nur Gold und Silber im Herzen hat, bei dem wächst kein Glaube, keine Liebe und keine Hoffnung. - Sailer, 173.

Dän.: Hvor sölv og guld er i hiertet, er troe, haab og kierlighed uden for. (Prov. dan., 291.)

187 Wer nur nach Gold fragt, ist zu allem aufgelegt.

Lat.: Auri sacra fames quid non mortalia pectora cogis. (Fischer, 23, 117.) - Aurum omnes victa iam pietate colunt. (Fischer, 25, 121.)

188 Wer sein Geld hütet, hat eiserne Zeit. - Sprichwörtergarten, 210.

Böhm.: Kdo miluje zlato, nenavidi sebe. (Celakovsky, 53.)

189 Wie Gold so rein, soll das Gewissen (die Seele) sein.

Frz.: Or et salle ne soit en sale. (Leroux, II, 276.)

190 Wo es Gold vorregnet, da regnet es Laster nach. - Henisch, 1677, 68; Petri, II, 803; Sailer, 84; Simrock, 3828.

191 Wo Gold redet, da hat die Zunge keine Macht.

Gold hat Beweiskraft, sagen die Russen, des Armen Worte sind Lügen. (Altmann VI, 398.)

Dän.: Naar guld og penge begynde at tale, maae fattig mandtie. (Prov. dan., 261.)

192 Wo Gold redet, gilt alle übrige Rede nichts. - Sailer, 200; Simrock, 3823.

Die Russen: Gold führt eine trostreiche Sprache. (Altmann VI, 451.)

Dän.: Naar guld förer ordet, saa gielder ingen viisdom. (Prov. dan., 261.)

Holl.: Daar helpt geen spreken, waar 't goud spreekt. (Harrebomee, I, 252.)

It.: Dove l'oro parla, ogni lingua tace. (Pazzaglia, 236, 1; Cahier, 3009.) - Taccia Cicerone, dove l'oro parla. (Pazzaglia, 238, 5.)

Lat.: Auro loquente nihil pollet quaevis oratio. (Faselius, 25; Fischer, 23, 118; Philippi, I, 51; Seybold, 47; Wiegand, 1162.) - Auro loquente omnis sermo inanis est. (Apostol., XX; Binder II, 295.)

193 Wo Gold und Reichthum nicht zu finden, wer wird sich da um Seelen schinden!

194 Wo Goldes genug ist, da hilft keine wohlredende Zunge.

Frz.: Ou l'or abonde, ne sert langue faconde. (Kritzinger, 491a.)

195 Wo kein Gold, da ist die Zeit hold.

196 Wo man Gold graben kann, gräbt man nicht nach Silber.

197 Ydt ys alles nein1 Goldt, dat dar blenckert2 fyn, vnde wat van sick gifft einen güldenen Schyn. - Gryse, Fr. 8.

1) Kein.

2) Blinken.

198 Zum Golde muss man nicht von der weissen, zum Silber nicht von der gelben Farbe reden. (Aegypt.)

*199 Da das Gold im Rhein liegt. - Kirchhofer, 187; Körte, 2293.

*200 Das Gold der Pinheiros suchen. (Bras.)

Von einem, der etwas Schwieriges unternimmt, gebräuchlich in Sanct-Paul und der Provinz Rio-Janeiro. (S. Goldgrube.)

*201 Das Gold hat bei Kupfer gelegen.

Holl.: Het is goud uit de koperen kast. (Harrebomee, I, 253.)

*202 Das Gold ist zur Kohle geworden.

Man sieht sich unangenehm enttäuscht. Von der Goldmacherei entlehnt.

*203 Das Gold vergolden wollen. - Altmann VI, 521.

*204 Das Gold versilbern. - Altmann VI, 516.

*205 Das hat einmal bei Gold gelegen.

*206 Das ist gar nicht mit Golde zu bezahlen.

Frz.: Cette chose vaut son pesant d'or. (Lendroy, 1498.)

[Spaltenumbruch] *207 Das kann man (für alles) Gold nicht haben.

Frz.: On n'en peut avoir ni pour or ni pour argent. (Kritzinger, 491.)

*208 Das thät' ich nicht um alles Gold der Welt.

*209 Der ist nicht mit Golde zu bezahlen.

Ein trefflicher, tüchtiger Mann. Aber auch ironisch.

Frz.: Il vaut son pesant d'or. (Kritzinger, 491b.)

*210 Er is a Gold. (Jüd.-deutsch.)

In Brody, um von jemand zu sagen: er ist seelengut.

*211 Er ist nicht aussen und innen Gold wie die Lade. - 2 Mos. 25, 12; Tendlau, 307.

Von dem, der anders scheint, als er ist.

Holl.: Hij is niet veel goud waard. (Harrebomee, I, 254.)

*212 Er macht Gold mit dem Munde und hat Blei an Händen und Füssen.

Lat.: Aurificem se futurum credebat. (Philippi, I, 51; Erasm., 337.)

*213 Er muss Gold machen können.

*214 Er sitzt im Golde bis über die Ohren.

Frz.: Cet homme est dans la paille jusqu'au ventre. (Lendroy, 1126.)

*215 Er weiss seines Goldes kein Ende.

Lat.: Auro habet suppactum solum. (Seybold, 47.)

*216 Er weiss, wo das Gold im Rheine liegt. - Simrock, 3841.

*217 Er will Gold schmieden und kann sich nichts zu einem Brei mahlen.

Der Prahler.

Holl.: Hij zoekt er goud uit te halen, en er is niet eens stront in te vinden. (Harrebomee, I, 254.)

*218 Es ist das Gold von Toulouse (oder: tolosisches Gold). (S. Gelächter 3 und Sejanisches Pferd, Sp. 1468.)

Im Jahre 106 v. Chr. überrumpelte der römische Consul Quintius Servilius Cäpio die schon damals reiche und blühende, wie durch ihre Blumenspiele (Jeux floraux) bekannte Stadt Toulouse, plünderte die Tempel und machte ungeheuere Beute, die er jedoch auf Befehl des Senats nach Massilia (Marseille) schicken sollte. Der Transport wurde aber von Räubern angefallen und die Beute ging verloren. Cäpio ward in Rom angeklagt, dieselbe zum eigenen Vortheil unterschlagen zu haben und wurde mit seiner Familie aus Rom verbannt. Nach andern erlitt Cäpio bald darauf von den Cimbern, gegen die er gesandt wurde, eine mit dem Verlust der reichen Beute verbundene vollständige Niederlage, die man als eine Strafe der Götter für seine Tempelberaubung ansah. Man verbindet daher mit dem Golde von Toulouse die Vorstellung des Unheilbringenden, Verderblichen und wendet die Redensart namentlich auf die an, die sich durch unrechtes Gut bereichert haben. (Reinsberg VI, 134.)

Frz.: C'est de l'or de Toulouse, il lui coautera bien cher. (Leroux, II, 9; Kritzinger, 491b.)

*219 Es ist ja nicht von Gold.

Man braucht's nicht so zart anzufassen.

*220 Gold für Kupfer geben (tauschen).

Mhd.: Du bist gewinnunge holt und geist doch umbe kupfer golt. (Wälscher Gast.) (Zingerle, 58.)

*221 Gold lieber sehen als die Sonne. - Eiselein, 246.

*222 Gold lieber sehen als Gott. - Eiselein, 246.

*223 Gold und Blei in Einem Tiegel schmelzen. - Altmann VI, 515.

*224 Gold und Silber färben ihn.

*225 Hat man doch Gold und Silber gesehen (und dich nicht).

Wenn man jemand begegnet, den man lange nicht gesehen hat, oder bei seltenem Besuch.

Frz.: Il faut faire la croix a la cheminee. (Lendroy, 373.)

*226 Ich nähme nicht alles Gold in der Welt. - Eiselein, 246.

*227 In Gold griffen anfangs seine Hände und in Koth am Ende.

Zeichnet die Lebensgeschichte eines Verschwenders.

*228 Man möchte sie (ihn) in Gold fassen.

Frz.: Il faudrait les brauler pour en avoir les cendres.

Holl.: Ik zal u in goud laten beslaan, zoo spoedig het duit het pond kost. ( Harrebomee, I, 254.)

*229 Man sollte ihn in Gold einrahmen.

Den Verdienstvollen; aber auch ironisch. - Die Griechen sagten von einem, den sie ehrenvoll auszeichnen wollten: Er sollte aus Gold zu Olympia stehen. Eine Statue zu Olympia, an einem so gefeierten Orte unter den berühmtesten Männern, galt für die höchste Ehre jener Zeit.

*230 Man sollte ihn in Gold fassen, er kann nur das Klopfen nicht leiden. - Körte, 2293.

[Spaltenumbruch] 182 Wer kein Gold besitzt, kann keins verlieren.

183 Wer mit Gold umgeht, kennt seinen Werth.

Den Werth des Goldes kennt der Wechsler, sagen die Osmanen. (Schlechta, 64.)

184 Wer mit Gold und Silber ficht, fehlt des Sieges nicht.

Ung.: Az arany fegyver néha többet gyöz a vasnál. (Gaal, 846.)

185 Wer nach Gold dürstet, schielt nach dem Bettelsack.

186 Wer nur Gold und Silber im Herzen hat, bei dem wächst kein Glaube, keine Liebe und keine Hoffnung.Sailer, 173.

Dän.: Hvor sølv og guld er i hiertet, er troe, haab og kierlighed uden for. (Prov. dan., 291.)

187 Wer nur nach Gold fragt, ist zu allem aufgelegt.

Lat.: Auri sacra fames quid non mortalia pectora cogis. (Fischer, 23, 117.) – Aurum omnes victa iam pietate colunt. (Fischer, 25, 121.)

188 Wer sein Geld hütet, hat eiserne Zeit.Sprichwörtergarten, 210.

Böhm.: Kdo miluje zlato, nenávidí sebe. (Čelakovský, 53.)

189 Wie Gold so rein, soll das Gewissen (die Seele) sein.

Frz.: Or et salle ne soit en sale. (Leroux, II, 276.)

190 Wo es Gold vorregnet, da regnet es Laster nach.Henisch, 1677, 68; Petri, II, 803; Sailer, 84; Simrock, 3828.

191 Wo Gold redet, da hat die Zunge keine Macht.

Gold hat Beweiskraft, sagen die Russen, des Armen Worte sind Lügen. (Altmann VI, 398.)

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192 Wo Gold redet, gilt alle übrige Rede nichts.Sailer, 200; Simrock, 3823.

Die Russen: Gold führt eine trostreiche Sprache. (Altmann VI, 451.)

Dän.: Naar guld fører ordet, saa gielder ingen viisdom. (Prov. dan., 261.)

Holl.: Daar helpt geen spreken, waar 't goud spreekt. (Harrebomée, I, 252.)

It.: Dove l'oro parla, ogni lingua tace. (Pazzaglia, 236, 1; Cahier, 3009.) – Taccia Cicerone, dove l'oro parla. (Pazzaglia, 238, 5.)

Lat.: Auro loquente nihil pollet quaevis oratio. (Faselius, 25; Fischer, 23, 118; Philippi, I, 51; Seybold, 47; Wiegand, 1162.) – Auro loquente omnis sermo inanis est. (Apostol., XX; Binder II, 295.)

193 Wo Gold und Reichthum nicht zu finden, wer wird sich da um Seelen schinden!

194 Wo Goldes genug ist, da hilft keine wohlredende Zunge.

Frz.: Où l'or abonde, ne sert langue faconde. (Kritzinger, 491a.)

195 Wo kein Gold, da ist die Zeit hold.

196 Wo man Gold graben kann, gräbt man nicht nach Silber.

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1) Kein.

2) Blinken.

198 Zum Golde muss man nicht von der weissen, zum Silber nicht von der gelben Farbe reden. (Aegypt.)

*199 Da das Gold im Rhein liegt.Kirchhofer, 187; Körte, 2293.

*200 Das Gold der Pinheiros suchen. (Bras.)

Von einem, der etwas Schwieriges unternimmt, gebräuchlich in Sanct-Paul und der Provinz Rio-Janeiro. (S. Goldgrube.)

*201 Das Gold hat bei Kupfer gelegen.

Holl.: Het is goud uit de koperen kast. (Harrebomée, I, 253.)

*202 Das Gold ist zur Kohle geworden.

Man sieht sich unangenehm enttäuscht. Von der Goldmacherei entlehnt.

*203 Das Gold vergolden wollen.Altmann VI, 521.

*204 Das Gold versilbern.Altmann VI, 516.

*205 Das hat einmal bei Gold gelegen.

*206 Das ist gar nicht mit Golde zu bezahlen.

Frz.: Cette chose vaut son pesant d'or. (Lendroy, 1498.)

[Spaltenumbruch] *207 Das kann man (für alles) Gold nicht haben.

Frz.: On n'en peut avoir ni pour or ni pour argent. (Kritzinger, 491.)

*208 Das thät' ich nicht um alles Gold der Welt.

*209 Der ist nicht mit Golde zu bezahlen.

Ein trefflicher, tüchtiger Mann. Aber auch ironisch.

Frz.: Il vaut son pesant d'or. (Kritzinger, 491b.)

*210 Er is a Gold. (Jüd.-deutsch.)

In Brody, um von jemand zu sagen: er ist seelengut.

*211 Er ist nicht aussen und innen Gold wie die Lade. – 2 Mos. 25, 12; Tendlau, 307.

Von dem, der anders scheint, als er ist.

Holl.: Hij is niet veel goud waard. (Harrebomée, I, 254.)

*212 Er macht Gold mit dem Munde und hat Blei an Händen und Füssen.

Lat.: Aurificem se futurum credebat. (Philippi, I, 51; Erasm., 337.)

*213 Er muss Gold machen können.

*214 Er sitzt im Golde bis über die Ohren.

Frz.: Cet homme est dans la paille jusqu'au ventre. (Lendroy, 1126.)

*215 Er weiss seines Goldes kein Ende.

Lat.: Auro habet suppactum solum. (Seybold, 47.)

*216 Er weiss, wo das Gold im Rheine liegt.Simrock, 3841.

*217 Er will Gold schmieden und kann sich nichts zu einem Brei mahlen.

Der Prahler.

Holl.: Hij zoekt er goud uit te halen, en er is niet eens stront in te vinden. (Harrebomée, I, 254.)

*218 Es ist das Gold von Toulouse (oder: tolosisches Gold). (S. Gelächter 3 und Sejanisches Pferd, Sp. 1468.)

Im Jahre 106 v. Chr. überrumpelte der römische Consul Quintius Servilius Cäpio die schon damals reiche und blühende, wie durch ihre Blumenspiele (Jeux floraux) bekannte Stadt Toulouse, plünderte die Tempel und machte ungeheuere Beute, die er jedoch auf Befehl des Senats nach Massilia (Marseille) schicken sollte. Der Transport wurde aber von Räubern angefallen und die Beute ging verloren. Cäpio ward in Rom angeklagt, dieselbe zum eigenen Vortheil unterschlagen zu haben und wurde mit seiner Familie aus Rom verbannt. Nach andern erlitt Cäpio bald darauf von den Cimbern, gegen die er gesandt wurde, eine mit dem Verlust der reichen Beute verbundene vollständige Niederlage, die man als eine Strafe der Götter für seine Tempelberaubung ansah. Man verbindet daher mit dem Golde von Toulouse die Vorstellung des Unheilbringenden, Verderblichen und wendet die Redensart namentlich auf die an, die sich durch unrechtes Gut bereichert haben. (Reinsberg VI, 134.)

Frz.: C'est de l'or de Toulouse, il lui coûtera bien cher. (Leroux, II, 9; Kritzinger, 491b.)

*219 Es ist ja nicht von Gold.

Man braucht's nicht so zart anzufassen.

*220 Gold für Kupfer geben (tauschen).

Mhd.: Du bist gewinnunge holt und gîst doch umbe kupfer golt. (Wälscher Gast.) (Zingerle, 58.)

*221 Gold lieber sehen als die Sonne.Eiselein, 246.

*222 Gold lieber sehen als Gott.Eiselein, 246.

*223 Gold und Blei in Einem Tiegel schmelzen.Altmann VI, 515.

*224 Gold und Silber färben ihn.

*225 Hat man doch Gold und Silber gesehen (und dich nicht).

Wenn man jemand begegnet, den man lange nicht gesehen hat, oder bei seltenem Besuch.

Frz.: Il faut faire la croix à la cheminée. (Lendroy, 373.)

*226 Ich nähme nicht alles Gold in der Welt.Eiselein, 246.

*227 In Gold griffen anfangs seine Hände und in Koth am Ende.

Zeichnet die Lebensgeschichte eines Verschwenders.

*228 Man möchte sie (ihn) in Gold fassen.

Frz.: Il faudrait les brûler pour en avoir les cendres.

Holl.: Ik zal u in goud laten beslaan, zoo spoedig het duit het pond kost. ( Harrebomée, I, 254.)

*229 Man sollte ihn in Gold einrahmen.

Den Verdienstvollen; aber auch ironisch. – Die Griechen sagten von einem, den sie ehrenvoll auszeichnen wollten: Er sollte aus Gold zu Olympia stehen. Eine Statue zu Olympia, an einem so gefeierten Orte unter den berühmtesten Männern, galt für die höchste Ehre jener Zeit.

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[[898]/0926] 182 Wer kein Gold besitzt, kann keins verlieren. 183 Wer mit Gold umgeht, kennt seinen Werth. Den Werth des Goldes kennt der Wechsler, sagen die Osmanen. (Schlechta, 64.) 184 Wer mit Gold und Silber ficht, fehlt des Sieges nicht. Ung.: Az arany fegyver néha többet gyöz a vasnál. (Gaal, 846.) 185 Wer nach Gold dürstet, schielt nach dem Bettelsack. 186 Wer nur Gold und Silber im Herzen hat, bei dem wächst kein Glaube, keine Liebe und keine Hoffnung. – Sailer, 173. Dän.: Hvor sølv og guld er i hiertet, er troe, haab og kierlighed uden for. (Prov. dan., 291.) 187 Wer nur nach Gold fragt, ist zu allem aufgelegt. Lat.: Auri sacra fames quid non mortalia pectora cogis. (Fischer, 23, 117.) – Aurum omnes victa iam pietate colunt. (Fischer, 25, 121.) 188 Wer sein Geld hütet, hat eiserne Zeit. – Sprichwörtergarten, 210. Böhm.: Kdo miluje zlato, nenávidí sebe. (Čelakovský, 53.) 189 Wie Gold so rein, soll das Gewissen (die Seele) sein. Frz.: Or et salle ne soit en sale. (Leroux, II, 276.) 190 Wo es Gold vorregnet, da regnet es Laster nach. – Henisch, 1677, 68; Petri, II, 803; Sailer, 84; Simrock, 3828. 191 Wo Gold redet, da hat die Zunge keine Macht. Gold hat Beweiskraft, sagen die Russen, des Armen Worte sind Lügen. (Altmann VI, 398.) Dän.: Naar guld og penge begynde at tale, maae fattig mandtie. (Prov. dan., 261.) 192 Wo Gold redet, gilt alle übrige Rede nichts. – Sailer, 200; Simrock, 3823. Die Russen: Gold führt eine trostreiche Sprache. (Altmann VI, 451.) Dän.: Naar guld fører ordet, saa gielder ingen viisdom. (Prov. dan., 261.) Holl.: Daar helpt geen spreken, waar 't goud spreekt. (Harrebomée, I, 252.) It.: Dove l'oro parla, ogni lingua tace. (Pazzaglia, 236, 1; Cahier, 3009.) – Taccia Cicerone, dove l'oro parla. (Pazzaglia, 238, 5.) Lat.: Auro loquente nihil pollet quaevis oratio. (Faselius, 25; Fischer, 23, 118; Philippi, I, 51; Seybold, 47; Wiegand, 1162.) – Auro loquente omnis sermo inanis est. (Apostol., XX; Binder II, 295.) 193 Wo Gold und Reichthum nicht zu finden, wer wird sich da um Seelen schinden! 194 Wo Goldes genug ist, da hilft keine wohlredende Zunge. Frz.: Où l'or abonde, ne sert langue faconde. (Kritzinger, 491a.) 195 Wo kein Gold, da ist die Zeit hold. 196 Wo man Gold graben kann, gräbt man nicht nach Silber. 197 Ydt ys alles nein1 Goldt, dat dar blenckert2 fyn, vnde wat van sick gifft einen güldenen Schyn. – Gryse, Fr. 8. 1) Kein. 2) Blinken. 198 Zum Golde muss man nicht von der weissen, zum Silber nicht von der gelben Farbe reden. (Aegypt.) *199 Da das Gold im Rhein liegt. – Kirchhofer, 187; Körte, 2293. *200 Das Gold der Pinheiros suchen. (Bras.) Von einem, der etwas Schwieriges unternimmt, gebräuchlich in Sanct-Paul und der Provinz Rio-Janeiro. (S. Goldgrube.) *201 Das Gold hat bei Kupfer gelegen. Holl.: Het is goud uit de koperen kast. (Harrebomée, I, 253.) *202 Das Gold ist zur Kohle geworden. Man sieht sich unangenehm enttäuscht. Von der Goldmacherei entlehnt. *203 Das Gold vergolden wollen. – Altmann VI, 521. *204 Das Gold versilbern. – Altmann VI, 516. *205 Das hat einmal bei Gold gelegen. *206 Das ist gar nicht mit Golde zu bezahlen. Frz.: Cette chose vaut son pesant d'or. (Lendroy, 1498.) *207 Das kann man (für alles) Gold nicht haben. Frz.: On n'en peut avoir ni pour or ni pour argent. (Kritzinger, 491.) *208 Das thät' ich nicht um alles Gold der Welt. *209 Der ist nicht mit Golde zu bezahlen. Ein trefflicher, tüchtiger Mann. Aber auch ironisch. Frz.: Il vaut son pesant d'or. (Kritzinger, 491b.) *210 Er is a Gold. (Jüd.-deutsch.) In Brody, um von jemand zu sagen: er ist seelengut. *211 Er ist nicht aussen und innen Gold wie die Lade. – 2 Mos. 25, 12; Tendlau, 307. Von dem, der anders scheint, als er ist. Holl.: Hij is niet veel goud waard. (Harrebomée, I, 254.) *212 Er macht Gold mit dem Munde und hat Blei an Händen und Füssen. Lat.: Aurificem se futurum credebat. (Philippi, I, 51; Erasm., 337.) *213 Er muss Gold machen können. *214 Er sitzt im Golde bis über die Ohren. Frz.: Cet homme est dans la paille jusqu'au ventre. (Lendroy, 1126.) *215 Er weiss seines Goldes kein Ende. Lat.: Auro habet suppactum solum. (Seybold, 47.) *216 Er weiss, wo das Gold im Rheine liegt. – Simrock, 3841. *217 Er will Gold schmieden und kann sich nichts zu einem Brei mahlen. Der Prahler. Holl.: Hij zoekt er goud uit te halen, en er is niet eens stront in te vinden. (Harrebomée, I, 254.) *218 Es ist das Gold von Toulouse (oder: tolosisches Gold). (S. Gelächter 3 und Sejanisches Pferd, Sp. 1468.) Im Jahre 106 v. Chr. überrumpelte der römische Consul Quintius Servilius Cäpio die schon damals reiche und blühende, wie durch ihre Blumenspiele (Jeux floraux) bekannte Stadt Toulouse, plünderte die Tempel und machte ungeheuere Beute, die er jedoch auf Befehl des Senats nach Massilia (Marseille) schicken sollte. Der Transport wurde aber von Räubern angefallen und die Beute ging verloren. Cäpio ward in Rom angeklagt, dieselbe zum eigenen Vortheil unterschlagen zu haben und wurde mit seiner Familie aus Rom verbannt. Nach andern erlitt Cäpio bald darauf von den Cimbern, gegen die er gesandt wurde, eine mit dem Verlust der reichen Beute verbundene vollständige Niederlage, die man als eine Strafe der Götter für seine Tempelberaubung ansah. Man verbindet daher mit dem Golde von Toulouse die Vorstellung des Unheilbringenden, Verderblichen und wendet die Redensart namentlich auf die an, die sich durch unrechtes Gut bereichert haben. (Reinsberg VI, 134.) Frz.: C'est de l'or de Toulouse, il lui coûtera bien cher. (Leroux, II, 9; Kritzinger, 491b.) *219 Es ist ja nicht von Gold. Man braucht's nicht so zart anzufassen. *220 Gold für Kupfer geben (tauschen). Mhd.: Du bist gewinnunge holt und gîst doch umbe kupfer golt. (Wälscher Gast.) (Zingerle, 58.) *221 Gold lieber sehen als die Sonne. – Eiselein, 246. *222 Gold lieber sehen als Gott. – Eiselein, 246. *223 Gold und Blei in Einem Tiegel schmelzen. – Altmann VI, 515. *224 Gold und Silber färben ihn. *225 Hat man doch Gold und Silber gesehen (und dich nicht). Wenn man jemand begegnet, den man lange nicht gesehen hat, oder bei seltenem Besuch. Frz.: Il faut faire la croix à la cheminée. (Lendroy, 373.) *226 Ich nähme nicht alles Gold in der Welt. – Eiselein, 246. *227 In Gold griffen anfangs seine Hände und in Koth am Ende. Zeichnet die Lebensgeschichte eines Verschwenders. *228 Man möchte sie (ihn) in Gold fassen. Frz.: Il faudrait les brûler pour en avoir les cendres. Holl.: Ik zal u in goud laten beslaan, zoo spoedig het duit het pond kost. ( Harrebomée, I, 254.) *229 Man sollte ihn in Gold einrahmen. Den Verdienstvollen; aber auch ironisch. – Die Griechen sagten von einem, den sie ehrenvoll auszeichnen wollten: Er sollte aus Gold zu Olympia stehen. Eine Statue zu Olympia, an einem so gefeierten Orte unter den berühmtesten Männern, galt für die höchste Ehre jener Zeit. *230 Man sollte ihn in Gold fassen, er kann nur das Klopfen nicht leiden. – Körte, 2293.

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Zitationshilfe: Wander, Karl Friedrich Wilhelm (Hrsg.): Deutsches Sprichwörter-Lexikon. Bd. 1. Leipzig, 1867, S. [898]. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/wander_sprichwoerterlexikon01_1867/926>, abgerufen am 20.05.2024.