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Wander, Karl Friedrich Wilhelm (Hrsg.): Deutsches Sprichwörter-Lexikon. Bd. 2. Leipzig, 1870.

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[Spaltenumbruch] 150 Es gehöret viel in ein hauss, sagen die Haussväter. - Mathesy, 322b.

151 Es gehört viel in ein Haus, aber mit wenig kommt man auch aus. - Simplic., 81.

152 Es gibt überall mehr Häuser als Kirchen, aber sie haben nicht alle einen Thurm.

Holl.: Daar zijn meer huizen dan kerken. (Harrebomee, I, 339.)

153 Es gibt (noch) viel Häuser, die ihren Giebel in die Höhe recken, sagte die Magd, als ihr die Frau den Dienst aufsagte.

154 Es halbs Hus isch e halbi Hell. (Solothurn.) - Schild, 98, 4; hochdeutsch bei Lehmann, II, 122, 45.

Es verursacht mancherlei Unbehagen und Unfrieden.

155 Es ist das Schlimmste, wenn das Haus von innen brennt.

156 Es ist ein hauss baldt antzündet, aber langsam gelescht. - Franck, I, 82b; Henisch, 692, 17; Lehmann, II, 141, 145; Sailer, 247; Körte, 2668; Simrock, 4435.

Empfiehlt Vorsicht bei Kriegserklärungen und Processanfängen.

157 Es ist in allen Heusern nicht gut Jungfrauen ziehen. - Petri, II, 264.

158 Es ist kein Haus so fein, es geht ein Rauch hindurch.

Es gibt überall Verdriesslichkeiten.

Böhm.: Neni domu bez dymu. - Neni toho domu, kde by nebylo casem dymu. (Celakovsky, 388.)

Span.: No hay casa do no haya su calla, calla! (Bohn I, 236.)

159 Es ist kein Haus so voll, 's hat noch ein Mäuslein Platz.

Um einen Gast, der behauptet, satt zu sein, zu nöthigen, noch von einer Schüssel zuzulangen.

It.: Non e mai si piena la casa, che non vi resti luogo per un forastiere. (Pazzaglia, 290, 3.)

160 Es ist kein Hauss so klein, man helt dess Jahrs einmal Kirmess drinn. - Lehmann, 230, 5.

161 Es ist kein so elend hauss, es kan sich noch eines elenderen trösten. - Petri, II, 270; Henisch, 872, 60.

162 Es ist leichter im fremden Hause dienen, als ein eigenes zu regieren.

Böhm.: Tezko v cizim dome slouziti, ale tize svuj zriditi. (Celakovsky, 377.)

163 Es ist selten ein Haus, da nicht Doctor Siemann inne regieret. - Ehe Teuffel im Theatrum Diabolorum. 299b.

164 Es ist so mehr ein hauss verdorben als zwey. - Petri, II, 277; Henisch, 847, 28.

165 Es ist ums Haus geschehn, wenn Simson mit den Säulen spielt.

166 Es ist vnbesonnen, dass einer sein Hauss in Brandt steckt, damit er seinen Nachbawren ein bösen Rauch mache. - Lehmann, 694, 55.

167 Es kann nicht ein jeder grosse Heuser bawen. - Henisch, 205, 15; Petri, II, 281.

Die Russen: Es kann nicht jedes Haus ein Winterpalast sein. (Altmann V, 80.)

168 Es stehet wol in einem Hauss, wann ein Haane drinnen ist. - Lehmann, II, 139, 117.

169 Es steht im Hauss nicht wol, wenn der Knecht den Herrn lehren sol. - Petri, II, 298.

170 Es steht schlimm um ein Haus, in dem Katzen und Mäuse Freundschaft machen.

Böhm.: Zle tomu hospodari, u nehoz se mysi a kocky sprateluji. (Celakovsky, 375.)

Krain.: Gorje mu, per komur ge misi ino macke bratijo. (Celakovsky, 375.)

Kroat.: Tezko onomu, pri kom ze macki s misi pokume. (Celakovsky, 375.)

171 Es steht übel im Haus, wenn der Katze befiehlt die Maus.

172 Es steht übel im Haus, wenn die Henne jagt (kräht) den Hahn hinaus.

Frz.: Triste est la maison ou le coq se tait et la poule chante. (Bohn I, 60.)

Holl.: Het is in huis een groot verdriet, dar 't hennetje kraait en 't haantje niet. (Harrebomee, I, 341.)

[Spaltenumbruch] It.: In quella casa e poca pace ove la gallina canta, ed il gallo tace. - Trista e quella casa ove le galline cantano, e'l gallo tace. (Bohn I, 104 u. 128; Cahier, 2935.)

Port.: Mal voi a casa, onde a roca manda a espada. (Böhn I, 282.)

Span.: Con mal esta la casa donde la rueca manda al espada. (Bohn I, 209.) - Triste es la casa, donde la gallina canta, y el gallo calla. (Bohn I, 260.)

Ung.: Jai annak a haznak, hol tehen bikanak jarmot vethet nyakaban. (Gaal, 1679.)

173 Es wird schlimm im Hause stahn, wo die Henne lauter kräht als der Hahn.

Die Chinesen: Ein Haus, wo die Henne das Amt des Krähens verwalten will, muss bald zu Grunde gehen. In Venedig heisst es: Wehe dem Haus, wo die Frau die Hosen trägt. In Mailand: In dem Hause, wo die Henne kräht und der Hahn schweigt, wird nimmer Friede sein. Die Türken: Wehe dem Haus, wo die Henne kräht und der Hahn schweigt. (Reinsberg I, 168.)

It.: In quella casa non v'e pace, dove gallina canta, e gallo tace. (Gaal, 1679.)

174 Es wird uns oft ins Haus gebracht, woran im Traum wir nicht gedacht.

Holl.: Het wordt ons soms wel t' huis gebragt, waaran men nooit iets had verwacht. (Harrebomee, I, 342a.)

175 Et es ken Haus so feste, et wagget auk mal en suer Wind dadür. (Lippe.)

Wird gesagt, wenn in sonst guten Ehen, friedlichen Gesellschaften, Vereinen einmal eine Mishelligkeit vorkommt.

176 Et is beater en Hus, wo de Pannenstiel tor Döer herut steit, äs beim Annern in der Hüre (Heuer, Miethe). (Büren.)

177 Et is kein Haus, wo nich de Rak doergeit. - Schambach, I, 6; Bremer Sonntagsbl., 1855, 4.

Es ist kein Haus, wodurch nicht der Rauch zieht. - Auch in glücklichen Ehen kommen Meinungsverschiedenheiten und Zwistigkeiten vor.

178 Et is nig noog (genug), dat das Huus vull Unglück is, dar steit noch en Wagen vull vör de Dör. (Holst.)

179 Et ward ken Haus mit Lachen upholen. (Bremen.) - Köster, 252.

180 Ferrn von hauss ist nahe bey schaden. - Lehmann, 687, 11; Simrock, 4407; Körte, 2650; Braun, I, 1173.

Dän.: Hvo der er langt fra sit hjem, er naest ved sin skade. (Bohn I, 376.) - Langt fra huus, naer ved skade. (Prov. dan., 315.)

Engl.: Far from court, far from care. (Bohn II, 81.)

Holl.: Verre van de plats, verre van de gezondheid. (Harrebomee, I, 237.)

181 Gastfrei Haus treibt den Wirth hinaus.

Span.: Casa hospedada comida y denostada. (Cahier, 3473.)

182 Golden Haus, eisern (hölzern) Leben.

183 Goldene Häuser haben oft bleierne Stunden.

184 Gross Haus, gross Kreuz. - Winckler, XI, 38.

Holl.: Groot huis, groot kruis. (Harrebomee, I, 341.)

It.: Gran casa, gran croce. (Pazzaglia, 46, 4.)

185 Gross Haus, gross Unruh. - Faselius, 174.

186 Gross Haus und grosse Thür, und der Hunger guckt herfür.

Aehnlich die Aegypter: Ein Haus und eine grosse Thür, und die Maus findet keine Brotkrume darin. (Burckhardt, 265.)

187 Gross Hauss bedarf viel. - Lehmann, 365, 13.

188 Gross Häusser aufbauen und viel Mäuler thun speisen, der nechste Weg ist, der zum bettel-Stab thut weisen. - Zinkgref, III, 110.

Dän.: At bygge store huuse, og mange folk opföde, det er den giennest vey at man snart bliver öde. (Prov. dan., 444.)

Lat.: Aedificare domos et corpora pascere multa, ad paupertatem proximus est aditus. (Zinkgref, III, 110.)

189 Grosse Häuser bawen hat männig gerawen. - Nass. Schulbl., XIV, 5; Coler, 240b.

190 Hast du ein Haus, so dencke nicht drauss. - Hertz, 24; Petri, II, 372; Henisch, 678, 55; Latendorf II, 17; Sutor, 276; Eiselein, 288; Simrock, 4406; Lohrengel, I, 364; Körte, 2672; Reinsberg III, 111.

Hausinschrift in der Schweiz.

It.: Chi sta ben, non si muova. - Chi sta in agio non cerche disagio.

191 Haus ohne Frau, Stall ohne Sau, Krippe ohne Pferd ist all nichts werth. (Ostpreuss.)

192 Haus ohne Mann - Haus ohne Rath; Haus ohne Frau - Haus ohne Staat. - Simrock, 4429; Reinsberg I, 150.

[Spaltenumbruch] 150 Es gehöret viel in ein hauss, sagen die Haussväter.Mathesy, 322b.

151 Es gehört viel in ein Haus, aber mit wenig kommt man auch aus.Simplic., 81.

152 Es gibt überall mehr Häuser als Kirchen, aber sie haben nicht alle einen Thurm.

Holl.: Daar zijn meer huizen dan kerken. (Harrebomée, I, 339.)

153 Es gibt (noch) viel Häuser, die ihren Giebel in die Höhe recken, sagte die Magd, als ihr die Frau den Dienst aufsagte.

154 Es halbs Hus isch e halbi Hell. (Solothurn.) – Schild, 98, 4; hochdeutsch bei Lehmann, II, 122, 45.

Es verursacht mancherlei Unbehagen und Unfrieden.

155 Es ist das Schlimmste, wenn das Haus von innen brennt.

156 Es ist ein hauss baldt antzündet, aber langsam gelescht.Franck, I, 82b; Henisch, 692, 17; Lehmann, II, 141, 145; Sailer, 247; Körte, 2668; Simrock, 4435.

Empfiehlt Vorsicht bei Kriegserklärungen und Processanfängen.

157 Es ist in allen Heusern nicht gut Jungfrauen ziehen.Petri, II, 264.

158 Es ist kein Haus so fein, es geht ein Rauch hindurch.

Es gibt überall Verdriesslichkeiten.

Böhm.: Není domu bez dýmu. – Není toho domu, kde by nebylo časem dýmu. (Čelakovsky, 388.)

Span.: No hay casa do no haya su calla, calla! (Bohn I, 236.)

159 Es ist kein Haus so voll, 's hat noch ein Mäuslein Platz.

Um einen Gast, der behauptet, satt zu sein, zu nöthigen, noch von einer Schüssel zuzulangen.

It.: Non è mai si piena la casa, che non vi resti luogo per un forastiere. (Pazzaglia, 290, 3.)

160 Es ist kein Hauss so klein, man helt dess Jahrs einmal Kirmess drinn.Lehmann, 230, 5.

161 Es ist kein so elend hauss, es kan sich noch eines elenderen trösten.Petri, II, 270; Henisch, 872, 60.

162 Es ist leichter im fremden Hause dienen, als ein eigenes zu regieren.

Böhm.: Tĕžko v cizím domĕ sloužiti, ale tíže svůj zříditi. (Čelakovsky, 377.)

163 Es ist selten ein Haus, da nicht Doctor Siemann inne regieret.Ehe Teuffel im Theatrum Diabolorum. 299b.

164 Es ist so mehr ein hauss verdorben als zwey.Petri, II, 277; Henisch, 847, 28.

165 Es ist ums Haus geschehn, wenn Simson mit den Säulen spielt.

166 Es ist vnbesonnen, dass einer sein Hauss in Brandt steckt, damit er seinen Nachbawren ein bösen Rauch mache.Lehmann, 694, 55.

167 Es kann nicht ein jeder grosse Heuser bawen.Henisch, 205, 15; Petri, II, 281.

Die Russen: Es kann nicht jedes Haus ein Winterpalast sein. (Altmann V, 80.)

168 Es stehet wol in einem Hauss, wann ein Haane drinnen ist.Lehmann, II, 139, 117.

169 Es steht im Hauss nicht wol, wenn der Knecht den Herrn lehren sol.Petri, II, 298.

170 Es steht schlimm um ein Haus, in dem Katzen und Mäuse Freundschaft machen.

Böhm.: Zle tomu hospodáři, u nĕhož se myši a kočky spřátelují. (Čelakovsky, 375.)

Krain.: Gorje mu, per komur ge miši ino mačke bratijo. (Čelakovsky, 375.)

Kroat.: Težko onomu, pri kom ze mački s miši pokumé. (Čelakovsky, 375.)

171 Es steht übel im Haus, wenn der Katze befiehlt die Maus.

172 Es steht übel im Haus, wenn die Henne jagt (kräht) den Hahn hinaus.

Frz.: Triste est la maison où le coq se tait et la poule chante. (Bohn I, 60.)

Holl.: Het is in huis een groot verdriet, dar 't hennetje kraait en 't haantje niet. (Harrebomée, I, 341.)

[Spaltenumbruch] It.: In quella casa è poca pace ove la gallina canta, ed il gallo tace. – Trista è quella casa ove le galline cantano, e'l gallo tace. (Bohn I, 104 u. 128; Cahier, 2935.)

Port.: Mal voi á casa, onde a roca manda á espada. (Böhn I, 282.)

Span.: Con mal está la casa donde la rueca manda al espada. (Bohn I, 209.) – Triste es la casa, donde la gallina canta, y el gallo calla. (Bohn I, 260.)

Ung.: Jai annak a háznak, hol tehén bikának jármot vethet nyakában. (Gaal, 1679.)

173 Es wird schlimm im Hause stahn, wo die Henne lauter kräht als der Hahn.

Die Chinesen: Ein Haus, wo die Henne das Amt des Krähens verwalten will, muss bald zu Grunde gehen. In Venedig heisst es: Wehe dem Haus, wo die Frau die Hosen trägt. In Mailand: In dem Hause, wo die Henne kräht und der Hahn schweigt, wird nimmer Friede sein. Die Türken: Wehe dem Haus, wo die Henne kräht und der Hahn schweigt. (Reinsberg I, 168.)

It.: In quella casa non v'è pace, dove gallina canta, e gallo tace. (Gaal, 1679.)

174 Es wird uns oft ins Haus gebracht, woran im Traum wir nicht gedacht.

Holl.: Het wordt ons soms wel t' huis gebragt, waaran men nooit iets had verwacht. (Harrebomée, I, 342a.)

175 Et es kên Hûs so feste, et wagget auk mal ên suer Wind dadür. (Lippe.)

Wird gesagt, wenn in sonst guten Ehen, friedlichen Gesellschaften, Vereinen einmal eine Mishelligkeit vorkommt.

176 Et is beater en Hus, wo de Pannenstiel tor Döer herut steit, äs beim Annern in der Hüre (Heuer, Miethe). (Büren.)

177 Et is kein Hûs, wo nich de Râk doergeit.Schambach, I, 6; Bremer Sonntagsbl., 1855, 4.

Es ist kein Haus, wodurch nicht der Rauch zieht. – Auch in glücklichen Ehen kommen Meinungsverschiedenheiten und Zwistigkeiten vor.

178 Et is nig noog (genug), dat das Huus vull Unglück is, dar steit noch en Wagen vull vör de Dör. (Holst.)

179 Et ward kên Hûs mit Lachen upholen. (Bremen.) – Köster, 252.

180 Ferrn von hauss ist nahe bey schaden.Lehmann, 687, 11; Simrock, 4407; Körte, 2650; Braun, I, 1173.

Dän.: Hvo der er langt fra sit hjem, er næst ved sin skade. (Bohn I, 376.) – Langt fra huus, nær ved skade. (Prov. dan., 315.)

Engl.: Far from court, far from care. (Bohn II, 81.)

Holl.: Verre van de plats, verre van de gezondheid. (Harrebomée, I, 237.)

181 Gastfrei Haus treibt den Wirth hinaus.

Span.: Casa hospedada comida y denostada. (Cahier, 3473.)

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183 Goldene Häuser haben oft bleierne Stunden.

184 Gross Haus, gross Kreuz.Winckler, XI, 38.

Holl.: Groot huis, groot kruis. (Harrebomée, I, 341.)

It.: Gran casa, gran croce. (Pazzaglia, 46, 4.)

185 Gross Haus, gross Unruh.Faselius, 174.

186 Gross Haus und grosse Thür, und der Hunger guckt herfür.

Aehnlich die Aegypter: Ein Haus und eine grosse Thür, und die Maus findet keine Brotkrume darin. (Burckhardt, 265.)

187 Gross Hauss bedarf viel.Lehmann, 365, 13.

188 Gross Häusser aufbauen und viel Mäuler thun speisen, der nechste Weg ist, der zum bettel-Stab thut weisen.Zinkgref, III, 110.

Dän.: At bygge store huuse, og mange folk opføde, det er den giennest vey at man snart bliver øde. (Prov. dan., 444.)

Lat.: Aedificare domos et corpora pascere multa, ad paupertatem proximus est aditus. (Zinkgref, III, 110.)

189 Grosse Häuser bawen hat männig gerawen.Nass. Schulbl., XIV, 5; Coler, 240b.

190 Hast du ein Haus, so dencke nicht drauss.Hertz, 24; Petri, II, 372; Henisch, 678, 55; Latendorf II, 17; Sutor, 276; Eiselein, 288; Simrock, 4406; Lohrengel, I, 364; Körte, 2672; Reinsberg III, 111.

Hausinschrift in der Schweiz.

It.: Chi sta ben, non si muova. – Chi sta in agio non cerche disagio.

191 Haus ohne Frau, Stall ohne Sau, Krippe ohne Pferd ist all nichts werth. (Ostpreuss.)

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[[202]/0208] 150 Es gehöret viel in ein hauss, sagen die Haussväter. – Mathesy, 322b. 151 Es gehört viel in ein Haus, aber mit wenig kommt man auch aus. – Simplic., 81. 152 Es gibt überall mehr Häuser als Kirchen, aber sie haben nicht alle einen Thurm. Holl.: Daar zijn meer huizen dan kerken. (Harrebomée, I, 339.) 153 Es gibt (noch) viel Häuser, die ihren Giebel in die Höhe recken, sagte die Magd, als ihr die Frau den Dienst aufsagte. 154 Es halbs Hus isch e halbi Hell. (Solothurn.) – Schild, 98, 4; hochdeutsch bei Lehmann, II, 122, 45. Es verursacht mancherlei Unbehagen und Unfrieden. 155 Es ist das Schlimmste, wenn das Haus von innen brennt. 156 Es ist ein hauss baldt antzündet, aber langsam gelescht. – Franck, I, 82b; Henisch, 692, 17; Lehmann, II, 141, 145; Sailer, 247; Körte, 2668; Simrock, 4435. Empfiehlt Vorsicht bei Kriegserklärungen und Processanfängen. 157 Es ist in allen Heusern nicht gut Jungfrauen ziehen. – Petri, II, 264. 158 Es ist kein Haus so fein, es geht ein Rauch hindurch. Es gibt überall Verdriesslichkeiten. Böhm.: Není domu bez dýmu. – Není toho domu, kde by nebylo časem dýmu. (Čelakovsky, 388.) Span.: No hay casa do no haya su calla, calla! (Bohn I, 236.) 159 Es ist kein Haus so voll, 's hat noch ein Mäuslein Platz. Um einen Gast, der behauptet, satt zu sein, zu nöthigen, noch von einer Schüssel zuzulangen. It.: Non è mai si piena la casa, che non vi resti luogo per un forastiere. (Pazzaglia, 290, 3.) 160 Es ist kein Hauss so klein, man helt dess Jahrs einmal Kirmess drinn. – Lehmann, 230, 5. 161 Es ist kein so elend hauss, es kan sich noch eines elenderen trösten. – Petri, II, 270; Henisch, 872, 60. 162 Es ist leichter im fremden Hause dienen, als ein eigenes zu regieren. Böhm.: Tĕžko v cizím domĕ sloužiti, ale tíže svůj zříditi. (Čelakovsky, 377.) 163 Es ist selten ein Haus, da nicht Doctor Siemann inne regieret. – Ehe Teuffel im Theatrum Diabolorum. 299b. 164 Es ist so mehr ein hauss verdorben als zwey. – Petri, II, 277; Henisch, 847, 28. 165 Es ist ums Haus geschehn, wenn Simson mit den Säulen spielt. 166 Es ist vnbesonnen, dass einer sein Hauss in Brandt steckt, damit er seinen Nachbawren ein bösen Rauch mache. – Lehmann, 694, 55. 167 Es kann nicht ein jeder grosse Heuser bawen. – Henisch, 205, 15; Petri, II, 281. Die Russen: Es kann nicht jedes Haus ein Winterpalast sein. (Altmann V, 80.) 168 Es stehet wol in einem Hauss, wann ein Haane drinnen ist. – Lehmann, II, 139, 117. 169 Es steht im Hauss nicht wol, wenn der Knecht den Herrn lehren sol. – Petri, II, 298. 170 Es steht schlimm um ein Haus, in dem Katzen und Mäuse Freundschaft machen. Böhm.: Zle tomu hospodáři, u nĕhož se myši a kočky spřátelují. (Čelakovsky, 375.) Krain.: Gorje mu, per komur ge miši ino mačke bratijo. (Čelakovsky, 375.) Kroat.: Težko onomu, pri kom ze mački s miši pokumé. (Čelakovsky, 375.) 171 Es steht übel im Haus, wenn der Katze befiehlt die Maus. 172 Es steht übel im Haus, wenn die Henne jagt (kräht) den Hahn hinaus. Frz.: Triste est la maison où le coq se tait et la poule chante. (Bohn I, 60.) Holl.: Het is in huis een groot verdriet, dar 't hennetje kraait en 't haantje niet. (Harrebomée, I, 341.) It.: In quella casa è poca pace ove la gallina canta, ed il gallo tace. – Trista è quella casa ove le galline cantano, e'l gallo tace. (Bohn I, 104 u. 128; Cahier, 2935.) Port.: Mal voi á casa, onde a roca manda á espada. (Böhn I, 282.) Span.: Con mal está la casa donde la rueca manda al espada. (Bohn I, 209.) – Triste es la casa, donde la gallina canta, y el gallo calla. (Bohn I, 260.) Ung.: Jai annak a háznak, hol tehén bikának jármot vethet nyakában. (Gaal, 1679.) 173 Es wird schlimm im Hause stahn, wo die Henne lauter kräht als der Hahn. Die Chinesen: Ein Haus, wo die Henne das Amt des Krähens verwalten will, muss bald zu Grunde gehen. In Venedig heisst es: Wehe dem Haus, wo die Frau die Hosen trägt. In Mailand: In dem Hause, wo die Henne kräht und der Hahn schweigt, wird nimmer Friede sein. Die Türken: Wehe dem Haus, wo die Henne kräht und der Hahn schweigt. (Reinsberg I, 168.) It.: In quella casa non v'è pace, dove gallina canta, e gallo tace. (Gaal, 1679.) 174 Es wird uns oft ins Haus gebracht, woran im Traum wir nicht gedacht. Holl.: Het wordt ons soms wel t' huis gebragt, waaran men nooit iets had verwacht. (Harrebomée, I, 342a.) 175 Et es kên Hûs so feste, et wagget auk mal ên suer Wind dadür. (Lippe.) Wird gesagt, wenn in sonst guten Ehen, friedlichen Gesellschaften, Vereinen einmal eine Mishelligkeit vorkommt. 176 Et is beater en Hus, wo de Pannenstiel tor Döer herut steit, äs beim Annern in der Hüre (Heuer, Miethe). (Büren.) 177 Et is kein Hûs, wo nich de Râk doergeit. – Schambach, I, 6; Bremer Sonntagsbl., 1855, 4. Es ist kein Haus, wodurch nicht der Rauch zieht. – Auch in glücklichen Ehen kommen Meinungsverschiedenheiten und Zwistigkeiten vor. 178 Et is nig noog (genug), dat das Huus vull Unglück is, dar steit noch en Wagen vull vör de Dör. (Holst.) 179 Et ward kên Hûs mit Lachen upholen. (Bremen.) – Köster, 252. 180 Ferrn von hauss ist nahe bey schaden. – Lehmann, 687, 11; Simrock, 4407; Körte, 2650; Braun, I, 1173. Dän.: Hvo der er langt fra sit hjem, er næst ved sin skade. (Bohn I, 376.) – Langt fra huus, nær ved skade. (Prov. dan., 315.) Engl.: Far from court, far from care. (Bohn II, 81.) Holl.: Verre van de plats, verre van de gezondheid. (Harrebomée, I, 237.) 181 Gastfrei Haus treibt den Wirth hinaus. Span.: Casa hospedada comida y denostada. (Cahier, 3473.) 182 Golden Haus, eisern (hölzern) Leben. 183 Goldene Häuser haben oft bleierne Stunden. 184 Gross Haus, gross Kreuz. – Winckler, XI, 38. Holl.: Groot huis, groot kruis. (Harrebomée, I, 341.) It.: Gran casa, gran croce. (Pazzaglia, 46, 4.) 185 Gross Haus, gross Unruh. – Faselius, 174. 186 Gross Haus und grosse Thür, und der Hunger guckt herfür. Aehnlich die Aegypter: Ein Haus und eine grosse Thür, und die Maus findet keine Brotkrume darin. (Burckhardt, 265.) 187 Gross Hauss bedarf viel. – Lehmann, 365, 13. 188 Gross Häusser aufbauen und viel Mäuler thun speisen, der nechste Weg ist, der zum bettel-Stab thut weisen. – Zinkgref, III, 110. Dän.: At bygge store huuse, og mange folk opføde, det er den giennest vey at man snart bliver øde. (Prov. dan., 444.) Lat.: Aedificare domos et corpora pascere multa, ad paupertatem proximus est aditus. (Zinkgref, III, 110.) 189 Grosse Häuser bawen hat männig gerawen. – Nass. 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Zitationshilfe: Wander, Karl Friedrich Wilhelm (Hrsg.): Deutsches Sprichwörter-Lexikon. Bd. 2. Leipzig, 1870, S. [202]. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/wander_sprichwoerterlexikon02_1870/208>, abgerufen am 02.06.2024.