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Wander, Karl Friedrich Wilhelm (Hrsg.): Deutsches Sprichwörter-Lexikon. Bd. 3. Leipzig, 1873.

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[Spaltenumbruch] 388 Der frommen Leut' gar wenig sind, bei tausend man kaum sieben find't.

389 Der gottlose Leuth mit gewalt will fromm machen, der gewinnt nichts dann ein Esel. - Henisch, 1696, 13.

390 Der ist am schlechtesten bey den Leuthen daran, von welchem man weder Gutes noch Böses saget, weder schiltet noch lobet. - Chaos, 363.

391 Der jungen Leute sterben viel, die alten alle.

Engl.: Of young men die many; of old men escape not any. (Bohn, II, 120.)

It.: Di giovanni ne muoiono molti, di vecchi nessuno ne scampa.

392 Der Leute Freund, ihren Sünden feind. - Petri, II, 99.

393 Der Leute Gesundheit ist der Aerzte Krankheit. - Altmann VI, 422.

394 Der Leute Hochmuth, stoltz vnd Zorn ist gemeiniglich grösser denn ihr Macht. - Petri, II, 99.

395 Der Leute Kinder sind nicht wie deine eigenen. (Surinam.)

Von der Behandlung der Stiefkinder.

396 Der Leute vnordentliches (oder: Uebel-)Leben ist der Aertzte Wohlleben. - Sutor, 962; Chaos, 549.

Lat.: Intemperantia est medicorum nutrix. (Seybold, 251; Sutor, 962.)

397 Der Leute Zanksucht und Trug ist der Advocaten Acker und Pflug. - Coler, 323b.

398 Der vil von Leuthen redt, bringt Zeitung dir in Hauss, der tregt gewiss von dir auch Zeitung wieder auss. - Chaos, 156.

399 Deutsche Leute sein beständige Leute. - Nass. Schulbl., XIV, 5.

400 Diar Lidjs Müüser staape skal, skal föl slonten ha. (Amrum.) - Haupt, VIII, 352, 31.

Wer der Leute Mäuler stopfen will, muß viel Lumpen haben.

401 Dicke Leute, faule Leute.

Frz.: Grosses gens, bonnes gens. (Cahier, 831.)

402 Die armen Leute sind auch in ihrem eigenen Hause nicht daheim. - Sailer, 198.

403 Die besten Leuth geben den besten rhat. - Henisch, 328, 20; Petri, II, 124.

404 Die faulen Leut' und die fetten Schweine schwitzen gern. (Amberg.)

405 Die geschickten Leute können auch närrisch thun, sonst müssten die Narren ertauben.

406 Die gutmeinenden Leut haben Land vnd Leut verderbt. - Petri, II, 148.

407 Die kleinen Leut' lass unveracht, denn sie haben oft grosse Macht. - Seybold, 91.

408 Die künfftigen Leut lassen sich von jhren Vorfahren nicht meistern. - Lehmann, 449, 19.

409 Die Leut' begegnen sich, nicht aber die Berge. - Schmitz, 195, 180.

410 Die Leut betriegen ist kein vnthat, sondern ein geschwindigkeit. - Lehmann, 92, 60.

"Mercurius der Götz hat die Leut vorzeiten gelehrt: Non fraudis esse decipere, sed astutia."

411 Die Leut führen das Recht in der Taschen. - Gruter, III, 21; Lehmann, II, 84, 161; Petri, II, 136; Simrock, 8220; Sailer, 167.

412 Die Leut geben der tugend die hendt vnnd nicht das Hertz. - Lehmann, 334, 22; Simrock, 10566.

413 Die Leut geben nichts mit lieb, man streiff jhnen denn die Haut über die Ohren, dem geben sie mehr als man begehrt. - Lehmann, 310, 79.

414 Die Leut geloben, was sie sollen, vnd halten doch nit, was sie wollen. - Petri, II, 835.

415 Die Leut halten in nöthen nicht. - Petri, II, 136.

416 Die Leut können Artzneyen, von gott kompt das gedeyen. - Henisch, 1707, 53; Petri, II, 136; Sailer, 383.

417 Die Leut können nirgend mit dem besten zu. - Petri, II, 136.

418 Die Leut lassens jhnen sawer werden, dass sie die Höll verdienen (oder; zum Teuffel fahren). - Lehmann, 744, 8.

[Spaltenumbruch] 419 Die Leut leben, als wenn vnsar Herr Gott nicht bey uns daheim were. - Lehmann, 112, 12.

420 Die Leut lehrnt mann nicht in der Kirch erkennen, do mann auff den Knien ligt, vnnd am Paternoster betet, sondern auffm marckt, im Handel, im Kauffen vnd verkauffen. - Lehmann, 189, 19 u. 862, 40; Zinkgref, III, 194.

"Denn Scheinheiligkeit, die man in der Kirchen braucht, verkauft manchen vor einen frommen Mann, der sonst ein Bub in der Haut ist."

421 Die Leut machen offt der Penelope Arbeit; was einer auff einen tag zusammenflickt, das verreist der ander zu morgen. - Lehmann, 775, 17.

422 Die Leut mögen sagen, was sie wöllen, sie haben dennoch nicht, was sie wöllen. - Petri, II, 136.

423 Die Leut nehmen sich zu Tod. - Schottel, 1125a.

424 Die Leut nemen den Segen Esau vnd lassen den frommen den Segen Jakob. - Lehmann, 253, 63.

425 Die Leut nicht ohn gebrechen sind, wie man kein Fisch ohn graden findt. - Petri, II, 136; Henisch, 1395, 36.

426 Die Leut sagen viel vnd lügen auch viel. - Petri, II, 136.

Böhm.: Lide vzdy novin pricinuji. (Celakovsky, 107.)

Poln.: Zawsze ludzie nowin przyczyniaja. (Celakovsky, 107.)

427 Die Leut sagen: Wiltu mit mir leben, so mustu etwas dazu geben. - Lehmann, 147, 108.

428 Die Leut sagten wol, dass in der Elbe kein Wasser were. - Petri, II, 136; Henisch, 869, 28.

429 Die leut schenden vnd schmehen thut (oder leydt) keyn biderman. - Franck, I, 67a.

Lat.: Contumeliam ingenuus nec facere nec pati potest. (Franck, I, 67a.)

430 Die Leut schleichen der Arbeit gern aussm weg. - Lehmann, 38, 18.

431 Die Leut seind wie die Schaff; wenn der Metzger eines nach dem andern metzelt, so dringen die andern auch herbei vnd nemen nicht in acht, was geschiht. - Lehmann, 808, 7.

432 Die Leut seinds jetzo gewohnet, dass sie mit ander Leut Dreck dass Maul schwäncken vnd die Zehn reiben. - Lehmann, 792, 12.

433 Die leut seindt böss mit gesehenden augen zu blenden. - Franck, II, 180a; Gruter, III, 21; Lehmann, 415, 44; Lehmann, II, 84, 162; Sutor, 262.

434 Die Leut seynd Simons von Cyrene geschlechts, niemand trägt gern Gottes Creutz, man zwing jhn denn dazu. - Lehmann, 83, 69.

435 Die Leut spielen mit der warheit wie die Juden mit dem Herrn Christo. - Lehmann, 864, 19.

436 Die Leut sterben noch heutiges tags in der wüste auff der Reiss zum gelobten Lande. - Lehmann, 748, 29.

437 Die Leut versetzen wol die Kleider, aber nicht die Zung. - Petri, II, 302.

438 Die Leut werden offt gar viel betrogen, dass sie einen vor ansehnlich vnd gravitetisch halten, da es doch nur eine Geschwulst ist. - Lehmann, 29, 41.

439 Die Leute, auf denen Gras wächst, sind die besten.

440 Die Leute begegnen sich, nicht aber die Berge. (Eifel.)

Die Engländer: Freunde können sich treffen, aber Berge begegnen sich niemals. (Reinsberg II, 20.) (S. Berg 9, 12 u. a.)

441 Die Leute essen alles, aber sie glauben nicht alles.

442 Die Leute essen, was sie haben, sagte der Bürgermeister, als er nach der Nahrung (Gewerbszweigen) der Stadt gefragt wurde.

443 Die Leute haben in ihren Häusern Friede wie der Kaiser. (S. Haus 193 u. 338 und Hausfriede 2.) - Graf, 496, 71.

Mhd.: Dy lude sollen in iren husen fride han glych dem keyser. (Senkenberg, IV, 16.)

[Spaltenumbruch] 388 Der frommen Leut' gar wenig sind, bei tausend man kaum sieben find't.

389 Der gottlose Leuth mit gewalt will fromm machen, der gewinnt nichts dann ein Esel.Henisch, 1696, 13.

390 Der ist am schlechtesten bey den Leuthen daran, von welchem man weder Gutes noch Böses saget, weder schiltet noch lobet.Chaos, 363.

391 Der jungen Leute sterben viel, die alten alle.

Engl.: Of young men die many; of old men escape not any. (Bohn, II, 120.)

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392 Der Leute Freund, ihren Sünden feind.Petri, II, 99.

393 Der Leute Gesundheit ist der Aerzte Krankheit.Altmann VI, 422.

394 Der Leute Hochmuth, stoltz vnd Zorn ist gemeiniglich grösser denn ihr Macht.Petri, II, 99.

395 Der Leute Kinder sind nicht wie deine eigenen. (Surinam.)

Von der Behandlung der Stiefkinder.

396 Der Leute vnordentliches (oder: Uebel-)Leben ist der Aertzte Wohlleben.Sutor, 962; Chaos, 549.

Lat.: Intemperantia est medicorum nutrix. (Seybold, 251; Sutor, 962.)

397 Der Leute Zanksucht und Trug ist der Advocaten Acker und Pflug.Coler, 323b.

398 Der vil von Leuthen redt, bringt Zeitung dir in Hauss, der tregt gewiss von dir auch Zeitung wieder auss.Chaos, 156.

399 Deutsche Leute sein beständige Leute.Nass. Schulbl., XIV, 5.

400 Diar Lidjs Müüser staape skal, skal föl slonten hâ. (Amrum.) – Haupt, VIII, 352, 31.

Wer der Leute Mäuler stopfen will, muß viel Lumpen haben.

401 Dicke Leute, faule Leute.

Frz.: Grosses gens, bonnes gens. (Cahier, 831.)

402 Die armen Leute sind auch in ihrem eigenen Hause nicht daheim.Sailer, 198.

403 Die besten Leuth geben den besten rhat.Henisch, 328, 20; Petri, II, 124.

404 Die faulen Leut' und die fetten Schweine schwitzen gern. (Amberg.)

405 Die geschickten Leute können auch närrisch thun, sonst müssten die Narren ertauben.

406 Die gutmeinenden Leut haben Land vnd Leut verderbt.Petri, II, 148.

407 Die kleinen Leut' lass unveracht, denn sie haben oft grosse Macht.Seybold, 91.

408 Die künfftigen Leut lassen sich von jhren Vorfahren nicht meistern.Lehmann, 449, 19.

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410 Die Leut betriegen ist kein vnthat, sondern ein geschwindigkeit.Lehmann, 92, 60.

„Mercurius der Götz hat die Leut vorzeiten gelehrt: Non fraudis esse decipere, sed astutia.“

411 Die Leut führen das Recht in der Taschen.Gruter, III, 21; Lehmann, II, 84, 161; Petri, II, 136; Simrock, 8220; Sailer, 167.

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[Spaltenumbruch] 419 Die Leut leben, als wenn vnsar Herr Gott nicht bey uns daheim were.Lehmann, 112, 12.

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425 Die Leut nicht ohn gebrechen sind, wie man kein Fisch ohn graden findt.Petri, II, 136; Henisch, 1395, 36.

426 Die Leut sagen viel vnd lügen auch viel.Petri, II, 136.

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428 Die Leut sagten wol, dass in der Elbe kein Wasser were.Petri, II, 136; Henisch, 869, 28.

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435 Die Leut spielen mit der warheit wie die Juden mit dem Herrn Christo.Lehmann, 864, 19.

436 Die Leut sterben noch heutiges tags in der wüste auff der Reiss zum gelobten Lande.Lehmann, 748, 29.

437 Die Leut versetzen wol die Kleider, aber nicht die Zung.Petri, II, 302.

438 Die Leut werden offt gar viel betrogen, dass sie einen vor ansehnlich vnd gravitetisch halten, da es doch nur eine Geschwulst ist.Lehmann, 29, 41.

439 Die Leute, auf denen Gras wächst, sind die besten.

440 Die Leute begegnen sich, nicht aber die Berge. (Eifel.)

Die Engländer: Freunde können sich treffen, aber Berge begegnen sich niemals. (Reinsberg II, 20.) (S. Berg 9, 12 u. a.)

441 Die Leute essen alles, aber sie glauben nicht alles.

442 Die Leute essen, was sie haben, sagte der Bürgermeister, als er nach der Nahrung (Gewerbszweigen) der Stadt gefragt wurde.

443 Die Leute haben in ihren Häusern Friede wie der Kaiser. (S. Haus 193 u. 338 und Hausfriede 2.) – Graf, 496, 71.

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[[33]/0047] 388 Der frommen Leut' gar wenig sind, bei tausend man kaum sieben find't. 389 Der gottlose Leuth mit gewalt will fromm machen, der gewinnt nichts dann ein Esel. – Henisch, 1696, 13. 390 Der ist am schlechtesten bey den Leuthen daran, von welchem man weder Gutes noch Böses saget, weder schiltet noch lobet. – Chaos, 363. 391 Der jungen Leute sterben viel, die alten alle. Engl.: Of young men die many; of old men escape not any. (Bohn, II, 120.) It.: Di giovanni ne muoiono molti, di vecchi nessuno ne scampa. 392 Der Leute Freund, ihren Sünden feind. – Petri, II, 99. 393 Der Leute Gesundheit ist der Aerzte Krankheit. – Altmann VI, 422. 394 Der Leute Hochmuth, stoltz vnd Zorn ist gemeiniglich grösser denn ihr Macht. – Petri, II, 99. 395 Der Leute Kinder sind nicht wie deine eigenen. (Surinam.) Von der Behandlung der Stiefkinder. 396 Der Leute vnordentliches (oder: Uebel-)Leben ist der Aertzte Wohlleben. – Sutor, 962; Chaos, 549. Lat.: Intemperantia est medicorum nutrix. (Seybold, 251; Sutor, 962.) 397 Der Leute Zanksucht und Trug ist der Advocaten Acker und Pflug. – Coler, 323b. 398 Der vil von Leuthen redt, bringt Zeitung dir in Hauss, der tregt gewiss von dir auch Zeitung wieder auss. – Chaos, 156. 399 Deutsche Leute sein beständige Leute. – Nass. Schulbl., XIV, 5. 400 Diar Lidjs Müüser staape skal, skal föl slonten hâ. (Amrum.) – Haupt, VIII, 352, 31. Wer der Leute Mäuler stopfen will, muß viel Lumpen haben. 401 Dicke Leute, faule Leute. Frz.: Grosses gens, bonnes gens. (Cahier, 831.) 402 Die armen Leute sind auch in ihrem eigenen Hause nicht daheim. – Sailer, 198. 403 Die besten Leuth geben den besten rhat. – Henisch, 328, 20; Petri, II, 124. 404 Die faulen Leut' und die fetten Schweine schwitzen gern. (Amberg.) 405 Die geschickten Leute können auch närrisch thun, sonst müssten die Narren ertauben. 406 Die gutmeinenden Leut haben Land vnd Leut verderbt. – Petri, II, 148. 407 Die kleinen Leut' lass unveracht, denn sie haben oft grosse Macht. – Seybold, 91. 408 Die künfftigen Leut lassen sich von jhren Vorfahren nicht meistern. – Lehmann, 449, 19. 409 Die Leut' begegnen sich, nicht aber die Berge. – Schmitz, 195, 180. 410 Die Leut betriegen ist kein vnthat, sondern ein geschwindigkeit. – Lehmann, 92, 60. „Mercurius der Götz hat die Leut vorzeiten gelehrt: Non fraudis esse decipere, sed astutia.“ 411 Die Leut führen das Recht in der Taschen. – Gruter, III, 21; Lehmann, II, 84, 161; Petri, II, 136; Simrock, 8220; Sailer, 167. 412 Die Leut geben der tugend die hendt vnnd nicht das Hertz. – Lehmann, 334, 22; Simrock, 10566. 413 Die Leut geben nichts mit lieb, man streiff jhnen denn die Haut über die Ohren, dem geben sie mehr als man begehrt. – Lehmann, 310, 79. 414 Die Leut geloben, was sie sollen, vnd halten doch nit, was sie wollen. – Petri, II, 835. 415 Die Leut halten in nöthen nicht. – Petri, II, 136. 416 Die Leut können Artzneyen, von gott kompt das gedeyen. – Henisch, 1707, 53; Petri, II, 136; Sailer, 383. 417 Die Leut können nirgend mit dem besten zu. – Petri, II, 136. 418 Die Leut lassens jhnen sawer werden, dass sie die Höll verdienen (oder; zum Teuffel fahren). – Lehmann, 744, 8. 419 Die Leut leben, als wenn vnsar Herr Gott nicht bey uns daheim were. – Lehmann, 112, 12. 420 Die Leut lehrnt mann nicht in der Kirch erkennen, do mann auff den Knien ligt, vnnd am Paternoster betet, sondern auffm marckt, im Handel, im Kauffen vnd verkauffen. – Lehmann, 189, 19 u. 862, 40; Zinkgref, III, 194. „Denn Scheinheiligkeit, die man in der Kirchen braucht, verkauft manchen vor einen frommen Mann, der sonst ein Bub in der Haut ist.“ 421 Die Leut machen offt der Penelope Arbeit; was einer auff einen tag zusammenflickt, das verreist der ander zu morgen. – Lehmann, 775, 17. 422 Die Leut mögen sagen, was sie wöllen, sie haben dennoch nicht, was sie wöllen. – Petri, II, 136. 423 Die Leut nehmen sich zu Tod. – Schottel, 1125a. 424 Die Leut nemen den Segen Esau vnd lassen den frommen den Segen Jakob. – Lehmann, 253, 63. 425 Die Leut nicht ohn gebrechen sind, wie man kein Fisch ohn graden findt. – Petri, II, 136; Henisch, 1395, 36. 426 Die Leut sagen viel vnd lügen auch viel. – Petri, II, 136. Böhm.: Lidé vždy novin přičiňují. (Čelakovský, 107.) Poln.: Zawsze ludzie nowin przyczyniaja. (Čelakovský, 107.) 427 Die Leut sagen: Wiltu mit mir leben, so mustu etwas dazu geben. – Lehmann, 147, 108. 428 Die Leut sagten wol, dass in der Elbe kein Wasser were. – Petri, II, 136; Henisch, 869, 28. 429 Die leut schenden vnd schmehen thut (oder leydt) keyn biderman. – Franck, I, 67a. Lat.: Contumeliam ingenuus nec facere nec pati potest. (Franck, I, 67a.) 430 Die Leut schleichen der Arbeit gern aussm weg. – Lehmann, 38, 18. 431 Die Leut seind wie die Schaff; wenn der Metzger eines nach dem andern metzelt, so dringen die andern auch herbei vnd nemen nicht in acht, was geschiht. – Lehmann, 808, 7. 432 Die Leut seinds jetzo gewohnet, dass sie mit ander Leut Dreck dass Maul schwäncken vnd die Zehn reiben. – Lehmann, 792, 12. 433 Die leut seindt böss mit gesehenden augen zu blenden. – Franck, II, 180a; Gruter, III, 21; Lehmann, 415, 44; Lehmann, II, 84, 162; Sutor, 262. 434 Die Leut seynd Simons von Cyrene geschlechts, niemand trägt gern Gottes Creutz, man zwing jhn denn dazu. – Lehmann, 83, 69. 435 Die Leut spielen mit der warheit wie die Juden mit dem Herrn Christo. – Lehmann, 864, 19. 436 Die Leut sterben noch heutiges tags in der wüste auff der Reiss zum gelobten Lande. – Lehmann, 748, 29. 437 Die Leut versetzen wol die Kleider, aber nicht die Zung. – Petri, II, 302. 438 Die Leut werden offt gar viel betrogen, dass sie einen vor ansehnlich vnd gravitetisch halten, da es doch nur eine Geschwulst ist. – Lehmann, 29, 41. 439 Die Leute, auf denen Gras wächst, sind die besten. 440 Die Leute begegnen sich, nicht aber die Berge. 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Zitationshilfe: Wander, Karl Friedrich Wilhelm (Hrsg.): Deutsches Sprichwörter-Lexikon. Bd. 3. Leipzig, 1873, S. [33]. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/wander_sprichwoerterlexikon03_1873/47>, abgerufen am 12.05.2024.