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Wander, Karl Friedrich Wilhelm (Hrsg.): Deutsches Sprichwörter-Lexikon. Bd. 5. Leipzig, 1880.

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682 En Wijf dregt mie uit met en Lepel als en Mann inbrengt met en Schepel. - Archiv, 48, 365.

683 En Wiw, dat mit dem Koppe will boewen ut (obenaus), dat kaen viel schaen un richtet nicks ut. (Westf.)

684 Es gehört vil zu einem frommen weib oder mann. - Franck, II, 199a; Gruter, I, 30; Lehmann, 873, 65; Henisch, 1440, 8; Petri, II, 247; Egenolff, 277a.

685 Es gibt mehr närrische Weiber als kranke. - Winckler, XIV, 99.

686 Es gibt nur Ein gut Weib im Lande, und jeder glaubt, er hat es.

Engl.: There is one good wife in the country, and every man thinks he hath her. (Bohn II, 43.)

687 Es hilfft nicht an eim bösen weib. - Franck, I, 68b; Henisch, 1337, 30.

Lat.: Foeminae naturam regere, omnium desperare. (Franck, I, 68b.)

688 Es ist beim Weibe verschlossen, wie Wasser in ein Sieb gegossen. - Simrock, 11313; Eiselein, 631.

689 Es ist besser Weiber zu begraben, dann zur Kirchen führen. - Lehmann, II, 129, 153.

690 Es ist dem Weib ein ehr, so sie lange haar zeuget. - Henisch, 815, 44.

691 Es ist den faulen Weibern eine gute Schützung, wann sie ein Kind haben. - Lehmann, II, 140, 123.

692 Es ist faulen Weibern ein behelff (guter Vorwand), dass sie ein klein Kind haben. - Henisch, 1021, 36; Petri, II, 262.

Bei Tunnicius (1077): It is den vulen wyven ein gaut beschut, dat se kinder hebben. (Saepius excusat teneram pigra femina prolem.)

Holl.: Tis den leghen wiven een goet bescheet, dat si een clein kint hevet. (Tunn., 16, 8.)

Lat.: Est pigre parvus Lise defensio servus. (Fallersleben, 728.) - Est pigrae parvus Lisae defensio servus. (Witzfunken, Vb, 10.)

693 Es ist gefährlicher, ein alt Weib zu erzürnen, als einen Hund.

694 Es ist kein weib on einn teuffel. - Franck, II, 115b.

695 Es ist kein Weib so krank, dass es nicht könnte auf dem Rücken liegen. - Winckler, XIII, 32.

696 Es ist keinem Weibe zu trauen.

Lat.: Mulieri ne credas, ne mortuae quidem. (Seybold, 315; Froberg, 450.) - Nec mulieri, nec gremio credi oportet. (Binder II, 2017.)

697 Es ist nicht vber ein boss weib. - Franck, II, 111a; Gruter, I, 35 u. 36; Egenolff, 105b; Petri, II, 276.

Lat.: Foemina nihil pestilentius. (Seybold, 187.)

698 Es ist nit mehr dann ein böss weib. - Gruter, I, 36.

699 Es ist nur ein böss (fromm) Weib vff der Welt, ein jeder meint, er hab es. - Lehmann, 871, 42; Schottel, 1123b; Gaal, 1674; Simrock, 11335.

"Ein einzig böses Weib lebt höchstens in der Welt; nur schlimm, dass jeder sein's für dieses einz'ge hält." (Witzfunken, Ib, 3.)

Engl.: There is one good wife in the country, and every man thinks he has her. (Gaal, 1674.)

Holl.: Er is maar een kwaad wijf, en elk meent, dat hij het heeft. (Harrebomee, II, 459b.)

700 Es ist schlimmer ein böses Weib zu reizen, als einen bissigen Hund. - Simrock, 11339; Eiselein, 633; Braun, I, 4964.

Frz.: Femme querelleuse est pire que le diable. - Femme qui gronde est comme un toit qui degoutte. - Rien n'est pire qu'une mechante femme. (Masson, 88.)

Lat.: Plus est periculi anum lacessere, quam canem. (Eiselein, 633.)

701 Es jagt einer mit eim bösen Weib den Teufel auss dem feld. - Gruter, III, 31; Lehmann, II, 153, 110.

702 Es kans kein weib lassen, wenn sie vor einem spiegel vbergehet, sie muss yhn hesslich ansehen. - Agricola I, 683; Latendorf III, 394; Petri, II, 281.

Lat.: Mulier amat formam (Praeteriens speculum mulier, sibi conscia formae non tolerat, quin mox inspiciat speculum). (Glandorp, II, 202.)

[Spaltenumbruch] 703 Es nimbt keiner ein Weib, er sey dann vnsinnig. - Lehmann, II, 138, 96; Simrock, 10278.

Lat.: Qui capit uxorem, capit absque quiete laborem, longum languorem, lacrymas, cum lite dolorem.

704 Es nimpt kein weib einen alten man vmb Gotts willen. - Agricola I, 689; Franck, II, 52b; Henisch, 1689, 31; Tappius, 51a; Lehmann, II, 138, 93; Latendorf II, 11; Eiselein, 631; Sailer, 258; Körte, 6601; Simrock, 223.

Frz.: Celui, qui prend la vieille femme, aime l'argent plus la dame.

Holl.: Eene vrouw neemt geen' ouden man om Godswil. (Latendorf I, 144.)

Lat.: Femina nulla seni festinat nubere, tantum serviat at Domino casta pudensque Dio. - Mulier pietatis ergo non nubit seni. (Glandorp, II, 39, 214.) - Linum candidum lucri causa ducis. (Tappius, 51a; Henisch, 1689, 33.)

705 Es sind böse Weiber, die nicht zu ersättigen sind.

Holl.: Het zijn kwade wijven, die niet te verzadigen zijn. (Harrebomee, II, 459b.)

706 Es sind gottlose Weiber, die sich mehr vor dem Spiegel kreuzigen, als an dem Gekreuzigten spiegeln. - Winckler, VIII, 3.

707 Es sind nur drei gute Weiber gewesen: die eine ist aus der Welt geloffen, die andre ist im Bad ersoffen, die dritte sucht man noch. - Simrock, 11305 u. 11336; Körte, 6553; Wirth, II, 577; Frost, 196; Birlinger, 528; Eiselein, 635.

"'T gewt man twee guode Wiewer up de Welt: de ein' is gesturwen, de anner ne to finnen." (Schlingmann, 1448.) "Ein jedes Werk, das Gott schuf, sah er an und sprach dann: Es ist gut. Nur da, als er das Weibchen vor sich sah, nur das, das, die Bibel selber spricht's, das sah er an, und sagte nichts." (Witzfunken, Vb, 10.)

Frz.: Il n'y a que deux bonnes femmes au monde, l'une est perdu, et l'autre on ne la peut pas trouver. (Kritzinger, 306a.)

Lat.: Dulce venenum mulier et lene tormentum. (Chaos, 516.)

708 Es soll einer kein Weib nehmen, er könne denn drei ernähren.

709 Es stirbt kein altes Weib, es kommt ein Regentag.

D. h. es stirbt zu einer Zeit, wo das Begräbniss den Leichenbegleitern eine Durchnässung zuzieht.

710 Es were nicht gut, dass alle Weiber fromme Männer hetten, denn sonst were viel Ehebruch geschehen. - Petri, III, 17.

711 Es weret lang, ehe alte Weiber Jung werden, ehe dies geschieht, müssten eher alle Teufel erschlagen werden. - Henneberger, 456.

Nach Henneberger soll die Entstehung dieses Sprichworts in das Jahr 1440 fallen. "Zu Thorn", erzählt er, "hielt man ein Fastnachtsspiel, darinnen man die alten Weiber wollte jung machen; dazu gehörten viel Teuffel, die lieffen vmb, triebens seltzam." "Ein Bauer, welcher in Gesellschaft seiner alten Mutter zur Stadt fährt, wird von den Teuffeln angefallen, erschrickt heftig, erwischt jedoch seinen Eysern flegel so er im Wagen hatte liegen, schlaget mit dem ersten schlage einen todt, die andern liessen ab. Dem Richter gegenüber blieb er auff dem, er hab einen Teuffel erschlagen; darauf kompt er los und wurde ein Sprichwort hieraus. In der Larve und den Kleidern des Erschlagenen fand man aber nur stinckende Aschen." (Frischbier2, 3998.)

712 Es wird kein Weib stumm geboren, sie wissen alle wohl zu reden. - Sailer, 102; Petri, II, 306; Baumgarten, III, 39.

Natürliche Beredsamkeit der Frauen.

713 Es wirdt kein Weib ein Teuffel an dreyen Männern, krieget sie zween unter; der dritte bezahlt sie wieder. - Henisch, 748, 66; Petri, II, 306.

714 Faule Weiber machen die Männer reich. - Pistor., X, 99; Demokritos, II, 285.

D. h. faulende, gestorbene, insofern sie dem Manne Vermögen hinterlassen.

715 Fehlt den Weibern Linnen, so lernen sie spinnen.

Schwed.: Naken qvinna drifver nöden til spinnen. (Grubb, 561.)

716 Fremd Weib lass ungeschoren gahn.

Span.: A idos de mi casa, y que quereis von mi muger no hay respander. (Cervantes, Don Quixote.)

717 Fromm Weib, des Lebens Heil, man findt's aber selten feil. - Simrock, 11386; Braun, I, 4947.

Zur Ueberschrift eines Gedichts von A. Kaufmann. (Düsseldorf, II.)

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682 Ên Wijf drêgt mie uit met ên Lèpel als ên Mann inbrengt met ên Schepel.Archiv, 48, 365.

683 En Wiw, dat mit dem Koppe will boewen ut (obenaus), dat kaen viel schaen un richtet nicks ut. (Westf.)

684 Es gehört vil zu einem frommen weib oder mann.Franck, II, 199a; Gruter, I, 30; Lehmann, 873, 65; Henisch, 1440, 8; Petri, II, 247; Egenolff, 277a.

685 Es gibt mehr närrische Weiber als kranke.Winckler, XIV, 99.

686 Es gibt nur Ein gut Weib im Lande, und jeder glaubt, er hat es.

Engl.: There is one good wife in the country, and every man thinks he hath her. (Bohn II, 43.)

687 Es hilfft nicht an eim bösen weib.Franck, I, 68b; Henisch, 1337, 30.

Lat.: Foeminae naturam regere, omnium desperare. (Franck, I, 68b.)

688 Es ist beim Weibe verschlossen, wie Wasser in ein Sieb gegossen.Simrock, 11313; Eiselein, 631.

689 Es ist besser Weiber zu begraben, dann zur Kirchen führen.Lehmann, II, 129, 153.

690 Es ist dem Weib ein ehr, so sie lange haar zeuget.Henisch, 815, 44.

691 Es ist den faulen Weibern eine gute Schützung, wann sie ein Kind haben.Lehmann, II, 140, 123.

692 Es ist faulen Weibern ein behelff (guter Vorwand), dass sie ein klein Kind haben.Henisch, 1021, 36; Petri, II, 262.

Bei Tunnicius (1077): It is den vulen wyven ein gût beschut, dat se kinder hebben. (Saepius excusat teneram pigra femina prolem.)

Holl.: Tis den leghen wiven een goet bescheet, dat si een clein kint hevet. (Tunn., 16, 8.)

Lat.: Est pigre parvus Lise defensio servus. (Fallersleben, 728.) – Est pigrae parvus Lisae defensio servus. (Witzfunken, Vb, 10.)

693 Es ist gefährlicher, ein alt Weib zu erzürnen, als einen Hund.

694 Es ist kein weib on einn teuffel.Franck, II, 115b.

695 Es ist kein Weib so krank, dass es nicht könnte auf dem Rücken liegen.Winckler, XIII, 32.

696 Es ist keinem Weibe zu trauen.

Lat.: Mulieri ne credas, ne mortuae quidem. (Seybold, 315; Froberg, 450.) – Nec mulieri, nec gremio credi oportet. (Binder II, 2017.)

697 Es ist nicht vber ein boss weib.Franck, II, 111a; Gruter, I, 35 u. 36; Egenolff, 105b; Petri, II, 276.

Lat.: Foemina nihil pestilentius. (Seybold, 187.)

698 Es ist nit mehr dann ein böss weib.Gruter, I, 36.

699 Es ist nur ein böss (fromm) Weib vff der Welt, ein jeder meint, er hab es.Lehmann, 871, 42; Schottel, 1123b; Gaal, 1674; Simrock, 11335.

„Ein einzig böses Weib lebt höchstens in der Welt; nur schlimm, dass jeder sein's für dieses einz'ge hält.“ (Witzfunken, Ib, 3.)

Engl.: There is one good wife in the country, and every man thinks he has her. (Gaal, 1674.)

Holl.: Er is maar één kwaad wijf, en elk meent, dat hij het heeft. (Harrebomée, II, 459b.)

700 Es ist schlimmer ein böses Weib zu reizen, als einen bissigen Hund.Simrock, 11339; Eiselein, 633; Braun, I, 4964.

Frz.: Femme querelleuse est pire que le diable. – Femme qui gronde est comme un toit qui degoutte. – Rien n'est pire qu'une méchante femme. (Masson, 88.)

Lat.: Plus est periculi anum lacessere, quam canem. (Eiselein, 633.)

701 Es jagt einer mit eim bösen Weib den Teufel auss dem feld.Gruter, III, 31; Lehmann, II, 153, 110.

702 Es kans kein weib lassen, wenn sie vor einem spiegel vbergehet, sie muss yhn hesslich ansehen.Agricola I, 683; Latendorf III, 394; Petri, II, 281.

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[Spaltenumbruch] 703 Es nimbt keiner ein Weib, er sey dann vnsinnig.Lehmann, II, 138, 96; Simrock, 10278.

Lat.: Qui capit uxorem, capit absque quiete laborem, longum languorem, lacrymas, cum lite dolorem.

704 Es nimpt kein weib einen alten man vmb Gotts willen.Agricola I, 689; Franck, II, 52b; Henisch, 1689, 31; Tappius, 51a; Lehmann, II, 138, 93; Latendorf II, 11; Eiselein, 631; Sailer, 258; Körte, 6601; Simrock, 223.

Frz.: Celui, qui prend la vieille femme, aime l'argent plus la dame.

Holl.: Eene vrouw neemt geen' ouden man om Godswil. (Latendorf I, 144.)

Lat.: Femina nulla seni festinat nubere, tantum serviat at Domino casta pudensque Dio. – Mulier pietatis ergo non nubit seni. (Glandorp, II, 39, 214.) – Linum candidum lucri causa ducis. (Tappius, 51a; Henisch, 1689, 33.)

705 Es sind böse Weiber, die nicht zu ersättigen sind.

Holl.: Het zijn kwade wijven, die niet te verzadigen zijn. (Harrebomée, II, 459b.)

706 Es sind gottlose Weiber, die sich mehr vor dem Spiegel kreuzigen, als an dem Gekreuzigten spiegeln.Winckler, VIII, 3.

707 Es sind nur drei gute Weiber gewesen: die eine ist aus der Welt geloffen, die andre ist im Bad ersoffen, die dritte sucht man noch.Simrock, 11305 u. 11336; Körte, 6553; Wirth, II, 577; Frost, 196; Birlinger, 528; Eiselein, 635.

„'T gewt man twee guode Wiewer up de Welt: de èin' is gesturwen, de anner ne to finnen.“ (Schlingmann, 1448.) „Ein jedes Werk, das Gott schuf, sah er an und sprach dann: Es ist gut. Nur da, als er das Weibchen vor sich sah, nur das, das, die Bibel selber spricht's, das sah er an, und sagte nichts.“ (Witzfunken, Vb, 10.)

Frz.: Il n'y a que deux bonnes femmes au monde, l'une est perdu, et l'autre on ne la peut pas trouver. (Kritzinger, 306a.)

Lat.: Dulce venenum mulier et lene tormentum. (Chaos, 516.)

708 Es soll einer kein Weib nehmen, er könne denn drei ernähren.

709 Es stirbt kein altes Weib, es kommt ein Regentag.

D. h. es stirbt zu einer Zeit, wo das Begräbniss den Leichenbegleitern eine Durchnässung zuzieht.

710 Es were nicht gut, dass alle Weiber fromme Männer hetten, denn sonst were viel Ehebruch geschehen.Petri, III, 17.

711 Es weret lang, ehe alte Weiber Jung werden, ehe dies geschieht, müssten eher alle Teufel erschlagen werden.Henneberger, 456.

Nach Henneberger soll die Entstehung dieses Sprichworts in das Jahr 1440 fallen. „Zu Thorn“, erzählt er, „hielt man ein Fastnachtsspiel, darinnen man die alten Weiber wollte jung machen; dazu gehörten viel Teuffel, die lieffen vmb, triebens seltzam.“ „Ein Bauer, welcher in Gesellschaft seiner alten Mutter zur Stadt fährt, wird von den Teuffeln angefallen, erschrickt heftig, erwischt jedoch seinen Eysern flegel so er im Wagen hatte liegen, schlaget mit dem ersten schlage einen todt, die andern liessen ab. Dem Richter gegenüber blieb er auff dem, er hab einen Teuffel erschlagen; darauf kompt er los und wurde ein Sprichwort hieraus. In der Larve und den Kleidern des Erschlagenen fand man aber nur stinckende Aschen.“ (Frischbier2, 3998.)

712 Es wird kein Weib stumm geboren, sie wissen alle wohl zu reden.Sailer, 102; Petri, II, 306; Baumgarten, III, 39.

Natürliche Beredsamkeit der Frauen.

713 Es wirdt kein Weib ein Teuffel an dreyen Männern, krieget sie zween unter; der dritte bezahlt sie wieder.Henisch, 748, 66; Petri, II, 306.

714 Faule Weiber machen die Männer reich.Pistor., X, 99; Demokritos, II, 285.

D. h. faulende, gestorbene, insofern sie dem Manne Vermögen hinterlassen.

715 Fehlt den Weibern Linnen, so lernen sie spinnen.

Schwed.: Naken qvinna drifver nöden til spinnen. (Grubb, 561.)

716 Fremd Weib lass ungeschoren gahn.

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[[16]/0028] 682 Ên Wijf drêgt mie uit met ên Lèpel als ên Mann inbrengt met ên Schepel. – Archiv, 48, 365. 683 En Wiw, dat mit dem Koppe will boewen ut (obenaus), dat kaen viel schaen un richtet nicks ut. (Westf.) 684 Es gehört vil zu einem frommen weib oder mann. – Franck, II, 199a; Gruter, I, 30; Lehmann, 873, 65; Henisch, 1440, 8; Petri, II, 247; Egenolff, 277a. 685 Es gibt mehr närrische Weiber als kranke. – Winckler, XIV, 99. 686 Es gibt nur Ein gut Weib im Lande, und jeder glaubt, er hat es. Engl.: There is one good wife in the country, and every man thinks he hath her. (Bohn II, 43.) 687 Es hilfft nicht an eim bösen weib. – Franck, I, 68b; Henisch, 1337, 30. Lat.: Foeminae naturam regere, omnium desperare. (Franck, I, 68b.) 688 Es ist beim Weibe verschlossen, wie Wasser in ein Sieb gegossen. – Simrock, 11313; Eiselein, 631. 689 Es ist besser Weiber zu begraben, dann zur Kirchen führen. – Lehmann, II, 129, 153. 690 Es ist dem Weib ein ehr, so sie lange haar zeuget. – Henisch, 815, 44. 691 Es ist den faulen Weibern eine gute Schützung, wann sie ein Kind haben. – Lehmann, II, 140, 123. 692 Es ist faulen Weibern ein behelff (guter Vorwand), dass sie ein klein Kind haben. – Henisch, 1021, 36; Petri, II, 262. Bei Tunnicius (1077): It is den vulen wyven ein gût beschut, dat se kinder hebben. (Saepius excusat teneram pigra femina prolem.) Holl.: Tis den leghen wiven een goet bescheet, dat si een clein kint hevet. (Tunn., 16, 8.) Lat.: Est pigre parvus Lise defensio servus. (Fallersleben, 728.) – Est pigrae parvus Lisae defensio servus. (Witzfunken, Vb, 10.) 693 Es ist gefährlicher, ein alt Weib zu erzürnen, als einen Hund. 694 Es ist kein weib on einn teuffel. – Franck, II, 115b. 695 Es ist kein Weib so krank, dass es nicht könnte auf dem Rücken liegen. – Winckler, XIII, 32. 696 Es ist keinem Weibe zu trauen. Lat.: Mulieri ne credas, ne mortuae quidem. (Seybold, 315; Froberg, 450.) – Nec mulieri, nec gremio credi oportet. (Binder II, 2017.) 697 Es ist nicht vber ein boss weib. – Franck, II, 111a; Gruter, I, 35 u. 36; Egenolff, 105b; Petri, II, 276. Lat.: Foemina nihil pestilentius. (Seybold, 187.) 698 Es ist nit mehr dann ein böss weib. – Gruter, I, 36. 699 Es ist nur ein böss (fromm) Weib vff der Welt, ein jeder meint, er hab es. – Lehmann, 871, 42; Schottel, 1123b; Gaal, 1674; Simrock, 11335. „Ein einzig böses Weib lebt höchstens in der Welt; nur schlimm, dass jeder sein's für dieses einz'ge hält.“ (Witzfunken, Ib, 3.) Engl.: There is one good wife in the country, and every man thinks he has her. (Gaal, 1674.) Holl.: Er is maar één kwaad wijf, en elk meent, dat hij het heeft. (Harrebomée, II, 459b.) 700 Es ist schlimmer ein böses Weib zu reizen, als einen bissigen Hund. – Simrock, 11339; Eiselein, 633; Braun, I, 4964. Frz.: Femme querelleuse est pire que le diable. – Femme qui gronde est comme un toit qui degoutte. – Rien n'est pire qu'une méchante femme. (Masson, 88.) Lat.: Plus est periculi anum lacessere, quam canem. (Eiselein, 633.) 701 Es jagt einer mit eim bösen Weib den Teufel auss dem feld. – Gruter, III, 31; Lehmann, II, 153, 110. 702 Es kans kein weib lassen, wenn sie vor einem spiegel vbergehet, sie muss yhn hesslich ansehen. – Agricola I, 683; Latendorf III, 394; Petri, II, 281. Lat.: Mulier amat formam (Praeteriens speculum mulier, sibi conscia formae non tolerat, quin mox inspiciat speculum). (Glandorp, II, 202.) 703 Es nimbt keiner ein Weib, er sey dann vnsinnig. – Lehmann, II, 138, 96; Simrock, 10278. Lat.: Qui capit uxorem, capit absque quiete laborem, longum languorem, lacrymas, cum lite dolorem. 704 Es nimpt kein weib einen alten man vmb Gotts willen. – Agricola I, 689; Franck, II, 52b; Henisch, 1689, 31; Tappius, 51a; Lehmann, II, 138, 93; Latendorf II, 11; Eiselein, 631; Sailer, 258; Körte, 6601; Simrock, 223. Frz.: Celui, qui prend la vieille femme, aime l'argent plus la dame. Holl.: Eene vrouw neemt geen' ouden man om Godswil. (Latendorf I, 144.) Lat.: Femina nulla seni festinat nubere, tantum serviat at Domino casta pudensque Dio. – Mulier pietatis ergo non nubit seni. (Glandorp, II, 39, 214.) – Linum candidum lucri causa ducis. (Tappius, 51a; Henisch, 1689, 33.) 705 Es sind böse Weiber, die nicht zu ersättigen sind. Holl.: Het zijn kwade wijven, die niet te verzadigen zijn. (Harrebomée, II, 459b.) 706 Es sind gottlose Weiber, die sich mehr vor dem Spiegel kreuzigen, als an dem Gekreuzigten spiegeln. – Winckler, VIII, 3. 707 Es sind nur drei gute Weiber gewesen: die eine ist aus der Welt geloffen, die andre ist im Bad ersoffen, die dritte sucht man noch. – Simrock, 11305 u. 11336; Körte, 6553; Wirth, II, 577; Frost, 196; Birlinger, 528; Eiselein, 635. „'T gewt man twee guode Wiewer up de Welt: de èin' is gesturwen, de anner ne to finnen.“ (Schlingmann, 1448.) „Ein jedes Werk, das Gott schuf, sah er an und sprach dann: Es ist gut. Nur da, als er das Weibchen vor sich sah, nur das, das, die Bibel selber spricht's, das sah er an, und sagte nichts.“ (Witzfunken, Vb, 10.) Frz.: Il n'y a que deux bonnes femmes au monde, l'une est perdu, et l'autre on ne la peut pas trouver. (Kritzinger, 306a.) Lat.: Dulce venenum mulier et lene tormentum. (Chaos, 516.) 708 Es soll einer kein Weib nehmen, er könne denn drei ernähren. 709 Es stirbt kein altes Weib, es kommt ein Regentag. D. h. es stirbt zu einer Zeit, wo das Begräbniss den Leichenbegleitern eine Durchnässung zuzieht. 710 Es were nicht gut, dass alle Weiber fromme Männer hetten, denn sonst were viel Ehebruch geschehen. – Petri, III, 17. 711 Es weret lang, ehe alte Weiber Jung werden, ehe dies geschieht, müssten eher alle Teufel erschlagen werden. – Henneberger, 456. Nach Henneberger soll die Entstehung dieses Sprichworts in das Jahr 1440 fallen. „Zu Thorn“, erzählt er, „hielt man ein Fastnachtsspiel, darinnen man die alten Weiber wollte jung machen; dazu gehörten viel Teuffel, die lieffen vmb, triebens seltzam.“ „Ein Bauer, welcher in Gesellschaft seiner alten Mutter zur Stadt fährt, wird von den Teuffeln angefallen, erschrickt heftig, erwischt jedoch seinen Eysern flegel so er im Wagen hatte liegen, schlaget mit dem ersten schlage einen todt, die andern liessen ab. 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Zitationshilfe: Wander, Karl Friedrich Wilhelm (Hrsg.): Deutsches Sprichwörter-Lexikon. Bd. 5. Leipzig, 1880, S. [16]. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/wander_sprichwoerterlexikon05_1880/28>, abgerufen am 15.05.2024.