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Wander, Karl Friedrich Wilhelm (Hrsg.): Deutsches Sprichwörter-Lexikon. Bd. 5. Leipzig, 1880.

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[Spaltenumbruch] 1129 Weiber und Weinbeer reimen sich schlecht. - Parömiakon, 851.

Der Genuss berauschender Getränke verträgt sich nicht mit der Weiblichkeit.

1130 Weiber und Weinbeer verstehen sich wie Fluss und Meer. - Parömiakon, 1445.

1131 Weiber und Ziegen lieben zu betrügen.

Port.: A adem, a mulher, e a cabra, he ma cousa sendo magra. (Bohn I, 263.)

1132 Weiber verputzen ihr halbes Leben.

Lat.: Nosti mores mulierum dum moliuntur, dum comuntur, annus est. (Terenz.) (Philippi, II, 47.)

1133 Weiber verstehen einander wohl.

Schwed.: Qvinvolk sämjas bäst. (Grubb, 681.)

1134 Weiber verschweigen alles (nur), was sie nicht wissen. - Körte, 6572; Venedey, 82; Lohrengel I, 731.

Diese weit und breit gemachte Erfahrung findet sich auch durch folgende Worte bestätigt: "Nous lisons dans Wite l'historien hindostani de Schec - Shauh: les sages ont dis qu'on ne doit pas avoir confiance aux femmes, qu'il ne faut pas leur confier son secret ni les consulter sur aucune affaire." (I. la Poesie philos. et relig. chez les Persans par Garcin de Tassy, Paris 1860, S. 56; vgl. auch F. Liebrecht im Jahrbuch für rom. und engl. Literatur, I, 433.) Was du bekannt machen willst, sagen die Finnen, das vertraue einem Weibe.

Böhm.: Zena smlci kazde tajemstvi, o nemz nevi. (Celakovsky, 394.)

Engl.: A woman conceals what she knows not. (Gaal, 1425; Bohn II, 44.)

Frz.: Femme ne cele que ce qu'elle ne sait pas. (Bohn I, 61.) - On ne doit dire son secret a femme, fol et enfant. (Masson, 92.)

Holl.: Dat vrouwen weten blijft gesloten als melk in eene zeef gegoten. (Harrebomee, II, 77a.)

It.: La donna col tacer sa quel, che non sa. (Pazzaglia, 368, 13.) - Delle femine il secreto e si fragil come vetro. - Tua camiscia non sappia il tuo secreto. (Masson, 92.)

Lat.: Femina in tantum tacere potest, quod nescit. (Gaal, 1425; Philippi, I, 158; Masson, 92.)

1135 Weiber vnd pferdt wollen gewart haben. - Gruter, I, 77; Eiselein, 635.

Lat.: Vulpes vult fraudem, lupus agnum, foemina laudem. (Eiselein, 635.)

1136 Weiber vnnd Leinwand soll man nicht bey liecht kauffen (besehen). - Lehmann, 873, 58; Chaos, 517; Gaal, 1678; Simrock, 11276; Körte, 6588; Braun, I, 4962.

Nicht am Abend, sondern bei Tage am Licht der Sonne.

Böhm.: Zeny a platna neni dobre kupovati pri svici. (Celakovsky, 394.)

Engl.: Women and linen look lest by candle light. (Masson, 181.)

Frz.: Des femmes et des chevaux, il n'en est point sans defauts. - Toile, femme laide ni belle prendre ne doit a la chandelle. (Masson, 181.)

It.: Ne donna ne tela non pigliar a lume di candela. (Gaal, 1678.)

Lat.: Consule de facie corporibusque diem.

Schwed.: Qvinner och tyger börman ej wälja wid ljus. (Marin, 23.)

1137 Weiber vnnd Mägde haben schneppische vnnd schlipffrige Mäuler, als hätten sie Pilze gegessen vnd prollt jhnen offt die Nuss aus. - Mathesy, I, 119a.

1138 Weiber, Wasser und Feuer sind schwer zu beherrschen.

Böhm.: Vodu, ohen a zenu tezko si podmaniti. (Celakovsky, 393.)

1139 Weiber, Wein und Spiel machen der dummen Leute viel.

Mhd.: Weip, zerung und ouch spil machet tummer leute vil. (Freidank.) (Germania, II, 192a.)

1140 Weiber, Wein und Würfel richten manchen zu Grunde. - Lohrengel, I, 731.

1141 Weiber, Wein und Würfelspiel sind die grössten Räuber.

"Vor diesem hatt' ich alles genug, viel Geld und gute Mittel, jetzt heb' ichs Maul zum Wasserkrug und trag' zerriss'nen Kittel. Willst wissen, was die Ursach' gewest? ich sag' dir's ohne Scheu! mich haben nur drei W entblöst: Weib, Würfel und Wein dabei." In England sind es nicht die drei W: Weib, Wein und Würfel, sondern Weib, Wein und Whist. Dickens (All the Year round) hält dem Whist eine lange Lobrede; und der Verfasser eines Whistartikels in Chamber's Zeitschrift für Volksliteratur sagt: "Die Kunst des Whistspiels nähert sich allmählich ihrer wahren Bestimmung, an der Spitze aller socialen Wissenschaften zu stehen." Von sich selbst sagt der Verfasser; er glaube, ausser den Stunden, [Spaltenumbruch] wo er seinen eigentlichen Beruf am Whisttische erfülle, Anwalt zu sein, doch das sei ihm ebenso Nebensache, wie die Warze auf seiner Nase. (Vgl. Whist in England in der Neuyorker Illustr. Zeitung vom 12. Juni 1863, S. 515.) - Die Maoren auf Neuseeland sagen: Weiber und Krieg sind die zwei Hauptgefahren der Menschen. (Reise der österreichischen Fregatte Novara, II, 317.)

Frz.: Qui entretient femmes et dez il mourra en pauvretez. - Qui hante la femme et le de mourra en pauvrete. (Leroux, I, 151.)

Lat.: Dives eram dudum, fecerunt me tria nudum: Alea vina venus, tribus his sum factus egenus. (Chaos, 221.) - Reddunt delirium femina, vina virum. (Gaal, 1699.)

1142 Weiber, Wein und Würfelspiel verderben manchen, wer's merken will. - Simrock, 11407; Körte, 6565; Körte2, 8236; Braun, I, 4951.

Mhd.: Irre weip, zorn unde spil machent tummer liute vil. (Renner.) (Zingerle, 167.)

Frz.: Le jeu, la femme et vin friand font l'homme pauvre tout en riand.

1143 Weiber weinen, (truncken) bawren beten, spiler schweren geschicht alles ohn andacht. - Henisch, 212, 28.

1144 Weiber weinen, lachen und klagen, und sind wieder gesund nach Behagen.

Engl.: Women laugh when they can, and weep when they will.

It.: Donna si lagna, donna si duole, donna s'ammala quando la vuole. (Bohn II, 93.)

1145 Weiber weinen und Hunde pissen, wenn sie wollen.

Böhm.: U blazna kord, u zeny plac, u psa moc, u kone lejno: to kdyz chti hned jest hotovo. (Celakovsky, 393.)

Frz.: Femme rit quand elle peut, et pleure quand elle veut. (Bohn II, 44.)

1146 Weiber, wenn sie von der Scheiden anfangen zu reden, so werets eine Stundt, biss sie zum messer kommen. - Lehmann, 715, 13.

1147 Weiber werden niemals fertig.

1148 Weiber, wie sehr man sie behüt, stehen jhnen doch allezeit die Gedancken frey. - Gruter, III, 101.

1149 Weiber, Wind und Glück verändern sich jeden Augenblick. - Winckler, XIII, 64.

It.: Donna, vento, e fortuna presto si mutano. (Pazzaglia, 100, 17.)

Port.: Molher, vento, e ventura asinha se muda. (Bohn I, 283.)

1150 Weiber wissen einen Punckten mehr als der Teuffel. - Gruter, III, 101; Lehmann, II 867, 110.

It.: Le donne sanno un punto piu cel diavolo. (Bohn I, 108.)

1151 Weiber wollen gern schön seyn, vnd ist doch besser, wenn sie from sind. - Petri, II, 615.

1152 Weiber wollen immer die Oberstelle haben, ausgenommen im Bett. - Winckler, XII, 29.

1153 Weiber, Würfel und Wein bringen Durst und Pein. - Wirth, I, 560.

1154 Weibern geht das Maul wie eine Dreckschleuder.

1155 Weibern mangelt's nie an Worten.

1156 Weibern soll man nicht alles auf die Nase binden.

1157 Weibern soll sich niemand widersetzen.

Bei Tunnicius (95): Tegen wyve en sal sik nummant setten. (Cedite femellis, stultum movisse crabrones.)

1158 Weibern stehen die Reden wol an, und den Männern die Thaten. - Lehmann, 750, 18.

1159 Weibern und Geschoss soll niemand trauen. - Simrock, 11340; Körte, 6519.

1160 Weibern und Kindern ist nicht gut predigen.

1161 Weibern vnd Jungfrawen war aussgehen nie so gut, daheimbleiben war besser. - Lehmann, 874, 77; Simrock, 1659.

1162 Weibern wird's in allen bösen Dingen besser als Männern gelingen.

Weil sie listiger sind.

Lat.: Malo in consilio foeminae vincunt viros. (Philippi, I, 239.)

1163 Weibes Ehre ziert des Lehnmanns Treue. - Graf, 560, 78.

Es wird als gerechter Lohn der Treue des Lehnmannes angesehen, dass man an einigen Orten seine überlebende Gattin oder seine Tochter im Genuss des

[Spaltenumbruch] 1129 Weiber und Weinbeer reimen sich schlecht.Parömiakon, 851.

Der Genuss berauschender Getränke verträgt sich nicht mit der Weiblichkeit.

1130 Weiber und Weinbeer verstehen sich wie Fluss und Meer.Parömiakon, 1445.

1131 Weiber und Ziegen lieben zu betrügen.

Port.: A adem, a mulher, e a cabra, he má cousa sendo magra. (Bohn I, 263.)

1132 Weiber verputzen ihr halbes Leben.

Lat.: Nosti mores mulierum dum moliuntur, dum comuntur, annus est. (Terenz.) (Philippi, II, 47.)

1133 Weiber verstehen einander wohl.

Schwed.: Qvinvolk sämjas bäst. (Grubb, 681.)

1134 Weiber verschweigen alles (nur), was sie nicht wissen.Körte, 6572; Venedey, 82; Lohrengel I, 731.

Diese weit und breit gemachte Erfahrung findet sich auch durch folgende Worte bestätigt: „Nous lisons dans Wité l'historien hindostani de Schec – Shûh: les sages ont dis qu'on ne doit pas avoir confiance aux femmes, qu'il ne faut pas leur confier son secret ni les consulter sur aucune affaire.“ (I. la Poesie philos. et relig. chez les Persans par Garcin de Tassy, Paris 1860, S. 56; vgl. auch F. Liebrecht im Jahrbuch für rom. und engl. Literatur, I, 433.) Was du bekannt machen willst, sagen die Finnen, das vertraue einem Weibe.

Böhm.: Žena smlči každé tajemství, o nĕmž neví. (Čelakovsky, 394.)

Engl.: A woman conceals what she knows not. (Gaal, 1425; Bohn II, 44.)

Frz.: Femme ne cèle que ce qu'elle ne sait pas. (Bohn I, 61.) – On ne doit dire son secret à femme, fol et enfant. (Masson, 92.)

Holl.: Dat vrouwen weten blijft gesloten als melk in eene zeef gegoten. (Harrebomée, II, 77a.)

It.: La donna col tacer sà quel, che non sà. (Pazzaglia, 368, 13.) – Delle femine il secreto è si fragil come vetro. – Tua camiscia non sappia il tuo secreto. (Masson, 92.)

Lat.: Femina in tantum tacere potest, quod nescit. (Gaal, 1425; Philippi, I, 158; Masson, 92.)

1135 Weiber vnd pferdt wollen gewart haben.Gruter, I, 77; Eiselein, 635.

Lat.: Vulpes vult fraudem, lupus agnum, foemina laudem. (Eiselein, 635.)

1136 Weiber vnnd Leinwand soll man nicht bey liecht kauffen (besehen).Lehmann, 873, 58; Chaos, 517; Gaal, 1678; Simrock, 11276; Körte, 6588; Braun, I, 4962.

Nicht am Abend, sondern bei Tage am Licht der Sonne.

Böhm.: Ženy a plátna není dobře kupovati pří svíci. (Čelakovsky, 394.)

Engl.: Women and linen look lest by candle light. (Masson, 181.)

Frz.: Des femmes et des chevaux, il n'en est point sans défauts. – Toile, femme laide ni belle prendre ne doit à la chandelle. (Masson, 181.)

It.: Nè donna nè tela non pigliar a lume di candela. (Gaal, 1678.)

Lat.: Consule de facie corporibusque diem.

Schwed.: Qvinner och tyger börman ej wälja wid ljus. (Marin, 23.)

1137 Weiber vnnd Mägde haben schneppische vnnd schlipffrige Mäuler, als hätten sie Pilze gegessen vnd prollt jhnen offt die Nuss aus.Mathesy, I, 119a.

1138 Weiber, Wasser und Feuer sind schwer zu beherrschen.

Böhm.: Vodu, oheň a ženu tĕžko si podmaniti. (Čelakovsky, 393.)

1139 Weiber, Wein und Spiel machen der dummen Leute viel.

Mhd.: Weip, zerung und ouch spil machet tummer leute vil. (Freidank.) (Germania, II, 192a.)

1140 Weiber, Wein und Würfel richten manchen zu Grunde.Lohrengel, I, 731.

1141 Weiber, Wein und Würfelspiel sind die grössten Räuber.

„Vor diesem hatt' ich alles genug, viel Geld und gute Mittel, jetzt heb' ichs Maul zum Wasserkrug und trag' zerriss'nen Kittel. Willst wissen, was die Ursach' gewest? ich sag' dir's ohne Scheu! mich haben nur drei W entblöst: Weib, Würfel und Wein dabei.“ In England sind es nicht die drei W: Weib, Wein und Würfel, sondern Weib, Wein und Whist. Dickens (All the Year round) hält dem Whist eine lange Lobrede; und der Verfasser eines Whistartikels in Chamber's Zeitschrift für Volksliteratur sagt: „Die Kunst des Whistspiels nähert sich allmählich ihrer wahren Bestimmung, an der Spitze aller socialen Wissenschaften zu stehen.“ Von sich selbst sagt der Verfasser; er glaube, ausser den Stunden, [Spaltenumbruch] wo er seinen eigentlichen Beruf am Whisttische erfülle, Anwalt zu sein, doch das sei ihm ebenso Nebensache, wie die Warze auf seiner Nase. (Vgl. Whist in England in der Neuyorker Illustr. Zeitung vom 12. Juni 1863, S. 515.) – Die Maoren auf Neuseeland sagen: Weiber und Krieg sind die zwei Hauptgefahren der Menschen. (Reise der österreichischen Fregatte Novara, II, 317.)

Frz.: Qui entretient femmes et dez il mourra en pauvretez. – Qui hante la femme et le dê mourra en pauvreté. (Leroux, I, 151.)

Lat.: Dives eram dudum, fecerunt me tria nudum: Alea vina venus, tribus his sum factus egenus. (Chaos, 221.) – Reddunt delirium femina, vina virum. (Gaal, 1699.)

1142 Weiber, Wein und Würfelspiel verderben manchen, wer's merken will.Simrock, 11407; Körte, 6565; Körte2, 8236; Braun, I, 4951.

Mhd.: Irre wîp, zorn unde spil machent tummer liute vil. (Renner.) (Zingerle, 167.)

Frz.: Le jeu, la femme et vin friand font l'homme pauvre tout en riand.

1143 Weiber weinen, (truncken) bawren beten, spiler schweren geschicht alles ohn andacht.Henisch, 212, 28.

1144 Weiber weinen, lachen und klagen, und sind wieder gesund nach Behagen.

Engl.: Women laugh when they can, and weep when they will.

It.: Donna si lagna, donna si duole, donna s'ammala quando la vuole. (Bohn II, 93.)

1145 Weiber weinen und Hunde pissen, wenn sie wollen.

Böhm.: U blázna kord, u ženy pláč, u psa moč, u konĕ lejno: to když chtí hned jest hotovo. (Čelakovsky, 393.)

Frz.: Femme rit quand elle peut, et pleure quand elle veut. (Bohn II, 44.)

1146 Weiber, wenn sie von der Scheiden anfangen zu reden, so werets eine Stundt, biss sie zum messer kommen.Lehmann, 715, 13.

1147 Weiber werden niemals fertig.

1148 Weiber, wie sehr man sie behüt, stehen jhnen doch allezeit die Gedancken frey.Gruter, III, 101.

1149 Weiber, Wind und Glück verändern sich jeden Augenblick.Winckler, XIII, 64.

It.: Donna, vento, e fortuna presto si mutano. (Pazzaglia, 100, 17.)

Port.: Molher, vento, e ventura asinha se muda. (Bohn I, 283.)

1150 Weiber wissen einen Punckten mehr als der Teuffel.Gruter, III, 101; Lehmann, II 867, 110.

It.: Le donne sanno un punto più cel diavolo. (Bohn I, 108.)

1151 Weiber wollen gern schön seyn, vnd ist doch besser, wenn sie from sind.Petri, II, 615.

1152 Weiber wollen immer die Oberstelle haben, ausgenommen im Bett.Winckler, XII, 29.

1153 Weiber, Würfel und Wein bringen Durst und Pein.Wirth, I, 560.

1154 Weibern geht das Maul wie eine Dreckschleuder.

1155 Weibern mangelt's nie an Worten.

1156 Weibern soll man nicht alles auf die Nase binden.

1157 Weibern soll sich niemand widersetzen.

Bei Tunnicius (95): Tegen wyve en sal sik nummant setten. (Cedite femellis, stultum movisse crabrones.)

1158 Weibern stehen die Reden wol an, und den Männern die Thaten.Lehmann, 750, 18.

1159 Weibern und Geschoss soll niemand trauen.Simrock, 11340; Körte, 6519.

1160 Weibern und Kindern ist nicht gut predigen.

1161 Weibern vnd Jungfrawen war aussgehen nie so gut, daheimbleiben war besser.Lehmann, 874, 77; Simrock, 1659.

1162 Weibern wird's in allen bösen Dingen besser als Männern gelingen.

Weil sie listiger sind.

Lat.: Malo in consilio foeminae vincunt viros. (Philippi, I, 239.)

1163 Weibes Ehre ziert des Lehnmanns Treue.Graf, 560, 78.

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[[26]/0038] 1129 Weiber und Weinbeer reimen sich schlecht. – Parömiakon, 851. Der Genuss berauschender Getränke verträgt sich nicht mit der Weiblichkeit. 1130 Weiber und Weinbeer verstehen sich wie Fluss und Meer. – Parömiakon, 1445. 1131 Weiber und Ziegen lieben zu betrügen. Port.: A adem, a mulher, e a cabra, he má cousa sendo magra. (Bohn I, 263.) 1132 Weiber verputzen ihr halbes Leben. Lat.: Nosti mores mulierum dum moliuntur, dum comuntur, annus est. (Terenz.) (Philippi, II, 47.) 1133 Weiber verstehen einander wohl. Schwed.: Qvinvolk sämjas bäst. (Grubb, 681.) 1134 Weiber verschweigen alles (nur), was sie nicht wissen. – Körte, 6572; Venedey, 82; Lohrengel I, 731. Diese weit und breit gemachte Erfahrung findet sich auch durch folgende Worte bestätigt: „Nous lisons dans Wité l'historien hindostani de Schec – Shûh: les sages ont dis qu'on ne doit pas avoir confiance aux femmes, qu'il ne faut pas leur confier son secret ni les consulter sur aucune affaire.“ (I. la Poesie philos. et relig. chez les Persans par Garcin de Tassy, Paris 1860, S. 56; vgl. auch F. Liebrecht im Jahrbuch für rom. und engl. Literatur, I, 433.) Was du bekannt machen willst, sagen die Finnen, das vertraue einem Weibe. Böhm.: Žena smlči každé tajemství, o nĕmž neví. (Čelakovsky, 394.) Engl.: A woman conceals what she knows not. (Gaal, 1425; Bohn II, 44.) Frz.: Femme ne cèle que ce qu'elle ne sait pas. (Bohn I, 61.) – On ne doit dire son secret à femme, fol et enfant. (Masson, 92.) Holl.: Dat vrouwen weten blijft gesloten als melk in eene zeef gegoten. (Harrebomée, II, 77a.) It.: La donna col tacer sà quel, che non sà. (Pazzaglia, 368, 13.) – Delle femine il secreto è si fragil come vetro. – Tua camiscia non sappia il tuo secreto. (Masson, 92.) Lat.: Femina in tantum tacere potest, quod nescit. (Gaal, 1425; Philippi, I, 158; Masson, 92.) 1135 Weiber vnd pferdt wollen gewart haben. – Gruter, I, 77; Eiselein, 635. Lat.: Vulpes vult fraudem, lupus agnum, foemina laudem. (Eiselein, 635.) 1136 Weiber vnnd Leinwand soll man nicht bey liecht kauffen (besehen). – Lehmann, 873, 58; Chaos, 517; Gaal, 1678; Simrock, 11276; Körte, 6588; Braun, I, 4962. Nicht am Abend, sondern bei Tage am Licht der Sonne. Böhm.: Ženy a plátna není dobře kupovati pří svíci. (Čelakovsky, 394.) Engl.: Women and linen look lest by candle light. (Masson, 181.) Frz.: Des femmes et des chevaux, il n'en est point sans défauts. – Toile, femme laide ni belle prendre ne doit à la chandelle. (Masson, 181.) It.: Nè donna nè tela non pigliar a lume di candela. (Gaal, 1678.) Lat.: Consule de facie corporibusque diem. Schwed.: Qvinner och tyger börman ej wälja wid ljus. (Marin, 23.) 1137 Weiber vnnd Mägde haben schneppische vnnd schlipffrige Mäuler, als hätten sie Pilze gegessen vnd prollt jhnen offt die Nuss aus. – Mathesy, I, 119a. 1138 Weiber, Wasser und Feuer sind schwer zu beherrschen. Böhm.: Vodu, oheň a ženu tĕžko si podmaniti. (Čelakovsky, 393.) 1139 Weiber, Wein und Spiel machen der dummen Leute viel. Mhd.: Weip, zerung und ouch spil machet tummer leute vil. (Freidank.) (Germania, II, 192a.) 1140 Weiber, Wein und Würfel richten manchen zu Grunde. – Lohrengel, I, 731. 1141 Weiber, Wein und Würfelspiel sind die grössten Räuber. „Vor diesem hatt' ich alles genug, viel Geld und gute Mittel, jetzt heb' ichs Maul zum Wasserkrug und trag' zerriss'nen Kittel. Willst wissen, was die Ursach' gewest? ich sag' dir's ohne Scheu! mich haben nur drei W entblöst: Weib, Würfel und Wein dabei.“ In England sind es nicht die drei W: Weib, Wein und Würfel, sondern Weib, Wein und Whist. Dickens (All the Year round) hält dem Whist eine lange Lobrede; und der Verfasser eines Whistartikels in Chamber's Zeitschrift für Volksliteratur sagt: „Die Kunst des Whistspiels nähert sich allmählich ihrer wahren Bestimmung, an der Spitze aller socialen Wissenschaften zu stehen.“ Von sich selbst sagt der Verfasser; er glaube, ausser den Stunden, wo er seinen eigentlichen Beruf am Whisttische erfülle, Anwalt zu sein, doch das sei ihm ebenso Nebensache, wie die Warze auf seiner Nase. (Vgl. Whist in England in der Neuyorker Illustr. Zeitung vom 12. Juni 1863, S. 515.) – Die Maoren auf Neuseeland sagen: Weiber und Krieg sind die zwei Hauptgefahren der Menschen. (Reise der österreichischen Fregatte Novara, II, 317.) Frz.: Qui entretient femmes et dez il mourra en pauvretez. – Qui hante la femme et le dê mourra en pauvreté. (Leroux, I, 151.) Lat.: Dives eram dudum, fecerunt me tria nudum: Alea vina venus, tribus his sum factus egenus. (Chaos, 221.) – Reddunt delirium femina, vina virum. (Gaal, 1699.) 1142 Weiber, Wein und Würfelspiel verderben manchen, wer's merken will. – Simrock, 11407; Körte, 6565; Körte2, 8236; Braun, I, 4951. Mhd.: Irre wîp, zorn unde spil machent tummer liute vil. (Renner.) (Zingerle, 167.) Frz.: Le jeu, la femme et vin friand font l'homme pauvre tout en riand. 1143 Weiber weinen, (truncken) bawren beten, spiler schweren geschicht alles ohn andacht. – Henisch, 212, 28. 1144 Weiber weinen, lachen und klagen, und sind wieder gesund nach Behagen. Engl.: Women laugh when they can, and weep when they will. It.: Donna si lagna, donna si duole, donna s'ammala quando la vuole. (Bohn II, 93.) 1145 Weiber weinen und Hunde pissen, wenn sie wollen. Böhm.: U blázna kord, u ženy pláč, u psa moč, u konĕ lejno: to když chtí hned jest hotovo. (Čelakovsky, 393.) Frz.: Femme rit quand elle peut, et pleure quand elle veut. 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(Bohn I, 108.) 1151 Weiber wollen gern schön seyn, vnd ist doch besser, wenn sie from sind. – Petri, II, 615. 1152 Weiber wollen immer die Oberstelle haben, ausgenommen im Bett. – Winckler, XII, 29. 1153 Weiber, Würfel und Wein bringen Durst und Pein. – Wirth, I, 560. 1154 Weibern geht das Maul wie eine Dreckschleuder. 1155 Weibern mangelt's nie an Worten. 1156 Weibern soll man nicht alles auf die Nase binden. 1157 Weibern soll sich niemand widersetzen. Bei Tunnicius (95): Tegen wyve en sal sik nummant setten. (Cedite femellis, stultum movisse crabrones.) 1158 Weibern stehen die Reden wol an, und den Männern die Thaten. – Lehmann, 750, 18. 1159 Weibern und Geschoss soll niemand trauen. – Simrock, 11340; Körte, 6519. 1160 Weibern und Kindern ist nicht gut predigen. 1161 Weibern vnd Jungfrawen war aussgehen nie so gut, daheimbleiben war besser. – Lehmann, 874, 77; Simrock, 1659. 1162 Weibern wird's in allen bösen Dingen besser als Männern gelingen. Weil sie listiger sind. 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Zitationshilfe: Wander, Karl Friedrich Wilhelm (Hrsg.): Deutsches Sprichwörter-Lexikon. Bd. 5. Leipzig, 1880, S. [26]. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/wander_sprichwoerterlexikon05_1880/38>, abgerufen am 15.05.2024.