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Wander, Karl Friedrich Wilhelm (Hrsg.): Deutsches Sprichwörter-Lexikon. Bd. 5. Leipzig, 1880.

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[Spaltenumbruch] 1246 Wenn Weiber kriegen, gibt es keinen Sieg.

1247 Wenn Weiber und Hühner sich verfliegen, so werden sie die Füchse kriegen.

Span.: La muger y la gallina por andar se pierdeu oina. (Don Quixote.)

1248 Wenn's ein Weib nicht kann, da ist der Teufel ein ohnmächtig Mann.

It.: Inue non penetrat sa femina, manco su diaulu.

1249 Wenn's Weib den Mann mit Witz regiert, alsdann sie recht den Scepter führt. - Hueber, 20.

1250 Wenn's Weib nett zu Haus ist, ist der Mann Meister. (Weingarten.) - Birlinger, 525.

1251 Wer ains Weibs darff, sols von Gotte bitten. - Agricola II, 239.

1252 Wer alle Weiber schmäht, thut vielen Unrecht.

1253 Wer am Weib den Bengel spart, ist kein Mann von rechter Art.

"Man sagt, die weyber hond ein art, wer an jn die bengel spart, vnd schlecht nit drauff als in ein mist, das jm kein Dester hölder ist." (Murner, Nb. 8 in Kloster, IV, 649.)

1254 Wer an ein Weib legt die Hand, schlägt seine eigne Schand'.

1255 Wer bösen Weibern dienen thut, ist alles verloren arbeit vnd muth (Gut). - Zinkgref, IV, 378; Gruter, III, 104; Lehmann, II 870, 148.

Lat.: Non satis est ars sola coque servire saloto, namque coquas dormiri debit habere gulum. (Chaos, 664.)

1256 Wer das Weib beim Wort und den Aal beim Schwanze nimmt, hat nie etwas Gewisses.

1257 Wer das Weib nicht achtet und ehrt, ist auch nicht eines guten Weibes werth.

1258 Wer den Weibern traut und die Betten verkauft, liegt ewig auf Stroh. - Frischbier2, 4002.

1259 Wer den Weibern zu nahe kommt, verbrennt sich; wer zu entfernt von ihnen ist, erstarrt.

"Die Weiber, Freunde, glaubt es nur, die Weiber sind der Sonne gleich; zu weit davon erstarret ihr, zu nah' dabei, verbrennet ihr." (Witzfunken, IVb, 138.)

1260 Wer der Weiber Joch muss tragen, hat von grosser Noth zu klagen.

1261 Wer der Weiber Worte zählen wil, der arbeitet vergebens. - Petri, II, 694.

Bei Tunnicius (1299): Al vorgeves arbeidet he, de der wyve worde tellen wil. (Verba puellarum numerans metitur arenas.)

1262 Wer eim weib glaubt, so offt sie schwehrt, der wird auch billig offt bethört. - Loci comm., 131.

Lat.: Foemina dum iurat, errat qui credere curat. (Loci comm., 131.)

1263 Wer ein alt Weib heirathet, muss Aepfel essen, ehe er zu Bett geht.

Engl.: He that would an old wife wed, must eat an apple before he goes to bed. (Bohn II, 42.)

1264 Wer ein alt Weib nimpt vmbs gelt willen, dem gucket ein alt Weib zu allen winckeln herauss. - Henisch, 1476, 8; Petri, II, 698.

1265 Wer ein alt Weib vmb reichtumbs willen nimt, der bekompt den Sack gewiss (wie es vmbs Geldt steht, wird er hernach erfahren). - Lehmann, 149, 70; Einfälle, 539; Simrock, 11363.

1266 Wer ein altes Weib im Hause hat, braucht keine Knurrbell. (Sauerland.)

1267 Wer ein altes Weib nimmt, der nimmt nur ihr Geld.

Holl.: Die een oud wijf trouwt, trouwt har om haar geld. (Harrebomee, II, 459a.)

1268 Wer ein bös (eitles) Weib und einen Groschen verleuret, hat Ursache um sein Geld zu klagen. - Winckler, IX, 39.

Engl.: He that loseth his wife and a farthing, hath a great loss of his farthing. (Bohn II, 43.)

Holl.: Wie zijn wijf verliest en vijf grooten, het is jammer van het geld. (Harrebomee, II, 460.)

1269 Wer ein bös Weib hat, der gehe in den Wald am Montag, schneide einen Stock ab am Dienstag, komme nach Haus am Mittwoch, prügle sein Weib am Donnerstag, so stirbt sie am Freitag, er begräbt sie am Samstag [Spaltenumbruch] und hat dann einen lustigen Sonntag. - Schwäb. bei Birlinger, 1111; Ostpr. bei Frischbier, II, 2870.

Eine andere Lesart findet sich bei Töppen (86, 79): "Wer ein böses Weib hat am Sonntag, der fahr ins Holz am Montag, hawe prügel am Dienstag, schlage tapfer drauf am Mittwoch, da liegtet sie kranck am Donnerstage, stirbt endlich am Freytage, lest sie begraben am Sonnabendt, so bekompt hernach der man einen fröhlichen Sonntag." In Braun's Bibliothek des Frohsinns (Bd. 3, Hft. 1, Nr. 12) wird eine Ehewoche erzählt, die einige Aehnlichkeit mit dem Inhalt des Spruchs enthält. Es heisst dort: "Grimorin's Ehe war vielleicht die merkwürdigste, welche je noch geschlossen und geführt wurde. Er erhielt am Sonnabend Dispensation, seine Nichte zu heirathen. Tags darauf wurden beide in der Kirche aufgeboten, am Montag war feierlich Verlöbniss, Dienstag Hochzeit, Mittwoch kam die junge Frau in die Wochen und das Kind wurde getauft. Sie wurde krank und erhielt Donnerstag die letzte Oelung. Freitags starb sie und wurde Tags darauf begraben. Ihr Mann schrieb in sein Tagebuch: >Die merkwürdigste Woche meines Lebens.< Solches geschah zu Coudebek im Jahre 1770." - In Böhmen heisst es ähnlich: Wer ein böses Weib hat, führe sie auf Ablass nach Knüttel-(oder Prügel-)heim und zuletzt nach Blaudorf: Kdo ma zlou zenu, ved' ji na pout' do Kyjova, tez do Buchlova, naposled do Modric. (Celakovsky, 510.)

1270 Wer ein bös Weib hat, der hat das Fegefeuer (die Hölle) auf Erden.

Engl.: Who hath a scold, hath sorrow to his sops. (Bohn II, 18.)

Holl.: Die een kwaad wijf heeft, diens hel (vogevuur) begint op de aarde. ( Harrebomee, II, 459a.)

1271 Wer ein bös Weib kriegt, findet seinen Mann.

Holl.: Die een kwaad wijf krijgt, zei de boer; die heeft zijn' man gevonden. (Harrebomee, II, 459a.)

1272 Wer ein böses Weib nimmt zur Ehe, macht Unruhe, Zwietracht, Ach und Wehe.

Lat.: Uxor bona optima possessio. (Sutor, 463.)

1273 Wer ein böses Weib überwindet, ist stärker als Herkules.

1274 Wer ein böss weib hat, der bedarff keines Teuffels. - Henisch, 230, 64; Petri, II, 583; Lehmann, 871, 51; Simrock, 11330; Gaal, 1676; Grubb, 617.

Der Teufel liess es daher dem Hiob, als er ihm alles andere genommen hatte.

Böhm.: Jedno k druhemu, zla zena chudemu; komn se dostane, vzdy jemu beda bude. (Celakovsky, 388.)

Frz.: D'avoir mauvaise femme est grand cordueil et d'estre sans elle extreme traveil. (Leroux, I, 144.)

It.: Chi ha femmina cattiva, ha l'inferno nel mondo. (Pazzaglia, 128, 2; Gaal, 1676.)

1275 Wer ein böss weib nimmt, kann nicht ohne Plage sein.

Von Einigkeit und friedlichem Leben ist nicht die Rede, weil die eine Ehehälfte immer etwas anderes wollen wird, als die andere. In Hätzlerin (II, 56, 33-70) wird dies Verhältniss sehr ausführlich geschildert: "Wer ain öbel weib hatt, unsälicischen es ihm gat. Sy ist öbel vnd bös von art wee jm, das er geporen ward! Will er sunst, sy will so; ist er trawrig, sy ist fro, will er gan, sy will lauffen; will er schlafen, sy will rauffen, will er kratzen, sy will reyssen; will er fartzen, sy will scheyssen; will er essen, sy will trinken; will er steltzen, sy will hinken; will er swören, sy will schelten; will er traben, sy will zelten; wil er faren, sy will reiten, will er sparen, sy will leitten; will er zuen, sy will springen; will er schweigen, sy will singen; will er weinen, sy will lachen; will er schlafen, sy will wachen; will er hengen, sy will heben; will er rennen, sy will traben; will er schwartz, so will sy weiss; also muss er werden greyss. Will er liegen, sy will sitzen, das sein leib offt muss schwitzen. Will er her, sy will hinden; also ist er ain arm man. Dann wer ein übel weib hab, der tü sich ir by zeit ab, vnd chauff ain gut pass, henck sy an einen ast vnd nem grosser Wolff drey, die henck nachent dabey. Wer gesach dann ye golgen mit ergern polgen? Damit hat es ain end, hot du übeln weib schend."

Frz.: Qui mauvaise femme prend, ne peut etre sans tourment. (Kritzinger, 307b.)

It.: Chi ha cattiva donna, ha l'inferno al mondo. - Chi ha donna cattiva allato, e sempre travagliato. - La cattiva donna e una febbre cotidiana. (Biber.)

1276 Wer ein fromb Weib bekompt, der kriegt ein gute Mitgab. - Petri, II, 703.

1277 Wer ein fromm Weib hat, hat den besten Hausrath. - Simrock, 11384.

Lat.: Longum languorem, lachrymas cum lite dolorem. - Qui capit uxorem, capit absque quiete laborem. - Qui capit uxorem, litem capit, atque dolorem. (Sutor, 462.)

[Spaltenumbruch] 1246 Wenn Weiber kriegen, gibt es keinen Sieg.

1247 Wenn Weiber und Hühner sich verfliegen, so werden sie die Füchse kriegen.

Span.: La muger y la gallina por andar se pierdeu oina. (Don Quixote.)

1248 Wenn's ein Weib nicht kann, da ist der Teufel ein ohnmächtig Mann.

It.: Inue non penetrat sa femina, manco su diaulu.

1249 Wenn's Weib den Mann mit Witz regiert, alsdann sie recht den Scepter führt.Hueber, 20.

1250 Wenn's Weib nett zu Haus ist, ist der Mann Meister. (Weingarten.) – Birlinger, 525.

1251 Wer ains Weibs darff, sols von Gotte bitten.Agricola II, 239.

1252 Wer alle Weiber schmäht, thut vielen Unrecht.

1253 Wer am Weib den Bengel spart, ist kein Mann von rechter Art.

„Man sagt, die weyber hond ein art, wer an jn die bengel spart, vnd schlecht nit drauff als in ein mist, das jm kein Dester hölder ist.“ (Murner, Nb. 8 in Kloster, IV, 649.)

1254 Wer an ein Weib legt die Hand, schlägt seine eigne Schand'.

1255 Wer bösen Weibern dienen thut, ist alles verloren arbeit vnd muth (Gut).Zinkgref, IV, 378; Gruter, III, 104; Lehmann, II 870, 148.

Lat.: Non satis est ars sola coque servire saloto, namque coquas dormiri debit habere gulum. (Chaos, 664.)

1256 Wer das Weib beim Wort und den Aal beim Schwanze nimmt, hat nie etwas Gewisses.

1257 Wer das Weib nicht achtet und ehrt, ist auch nicht eines guten Weibes werth.

1258 Wer den Weibern traut und die Betten verkauft, liegt ewig auf Stroh.Frischbier2, 4002.

1259 Wer den Weibern zu nahe kommt, verbrennt sich; wer zu entfernt von ihnen ist, erstarrt.

„Die Weiber, Freunde, glaubt es nur, die Weiber sind der Sonne gleich; zu weit davon erstarret ihr, zu nah' dabei, verbrennet ihr.“ (Witzfunken, IVb, 138.)

1260 Wer der Weiber Joch muss tragen, hat von grosser Noth zu klagen.

1261 Wer der Weiber Worte zählen wil, der arbeitet vergebens.Petri, II, 694.

Bei Tunnicius (1299): Al vorgeves arbeidet he, de der wyve wôrde tellen wil. (Verba puellarum numerans metitur arenas.)

1262 Wer eim weib glaubt, so offt sie schwehrt, der wird auch billig offt bethört.Loci comm., 131.

Lat.: Foemina dum iurat, errat qui credere curat. (Loci comm., 131.)

1263 Wer ein alt Weib heirathet, muss Aepfel essen, ehe er zu Bett geht.

Engl.: He that would an old wife wed, must eat an apple before he goes to bed. (Bohn II, 42.)

1264 Wer ein alt Weib nimpt vmbs gelt willen, dem gucket ein alt Weib zu allen winckeln herauss.Henisch, 1476, 8; Petri, II, 698.

1265 Wer ein alt Weib vmb reichtumbs willen nimt, der bekompt den Sack gewiss (wie es vmbs Geldt steht, wird er hernach erfahren).Lehmann, 149, 70; Einfälle, 539; Simrock, 11363.

1266 Wer ein altes Weib im Hause hat, braucht keine Knurrbell. (Sauerland.)

1267 Wer ein altes Weib nimmt, der nimmt nur ihr Geld.

Holl.: Die een oud wijf trouwt, trouwt har om haar geld. (Harrebomée, II, 459a.)

1268 Wer ein bös (eitles) Weib und einen Groschen verleuret, hat Ursache um sein Geld zu klagen.Winckler, IX, 39.

Engl.: He that loseth his wife and a farthing, hath a great loss of his farthing. (Bohn II, 43.)

Holl.: Wie zijn wijf verliest en vijf grooten, het is jammer van het geld. (Harrebomée, II, 460.)

1269 Wer ein bös Weib hat, der gehe in den Wald am Montag, schneide einen Stock ab am Dienstag, komme nach Haus am Mittwoch, prügle sein Weib am Donnerstag, so stirbt sie am Freitag, er begräbt sie am Samstag [Spaltenumbruch] und hat dann einen lustigen Sonntag. – Schwäb. bei Birlinger, 1111; Ostpr. bei Frischbier, II, 2870.

Eine andere Lesart findet sich bei Töppen (86, 79): „Wer ein böses Weib hat am Sonntag, der fahr ins Holz am Montag, hawe prügel am Dienstag, schlage tapfer drauf am Mittwoch, da liegtet sie kranck am Donnerstage, stirbt endlich am Freytage, lest sie begraben am Sonnabendt, so bekompt hernach der man einen fröhlichen Sonntag.“ In Braun's Bibliothek des Frohsinns (Bd. 3, Hft. 1, Nr. 12) wird eine Ehewoche erzählt, die einige Aehnlichkeit mit dem Inhalt des Spruchs enthält. Es heisst dort: „Grimorin's Ehe war vielleicht die merkwürdigste, welche je noch geschlossen und geführt wurde. Er erhielt am Sonnabend Dispensation, seine Nichte zu heirathen. Tags darauf wurden beide in der Kirche aufgeboten, am Montag war feierlich Verlöbniss, Dienstag Hochzeit, Mittwoch kam die junge Frau in die Wochen und das Kind wurde getauft. Sie wurde krank und erhielt Donnerstag die letzte Oelung. Freitags starb sie und wurde Tags darauf begraben. Ihr Mann schrieb in sein Tagebuch: ›Die merkwürdigste Woche meines Lebens.‹ Solches geschah zu Coudebek im Jahre 1770.“ – In Böhmen heisst es ähnlich: Wer ein böses Weib hat, führe sie auf Ablass nach Knüttel-(oder Prügel-)heim und zuletzt nach Blaudorf: Kdo má zlou ženu, ved' ji na pout' do Kyjova, též do Buchlova, naposled do Modřic. (Čelakovsky, 510.)

1270 Wer ein bös Weib hat, der hat das Fegefeuer (die Hölle) auf Erden.

Engl.: Who hath a scold, hath sorrow to his sops. (Bohn II, 18.)

Holl.: Die een kwaad wijf heeft, diens hel (vogevuur) begint op de aarde. ( Harrebomée, II, 459a.)

1271 Wer ein bös Weib kriegt, findet seinen Mann.

Holl.: Die een kwaad wijf krijgt, zei de boer; die heeft zijn' man gevonden. (Harrebomée, II, 459a.)

1272 Wer ein böses Weib nimmt zur Ehe, macht Unruhe, Zwietracht, Ach und Wehe.

Lat.: Uxor bona optima possessio. (Sutor, 463.)

1273 Wer ein böses Weib überwindet, ist stärker als Herkules.

1274 Wer ein böss weib hat, der bedarff keines Teuffels.Henisch, 230, 64; Petri, II, 583; Lehmann, 871, 51; Simrock, 11330; Gaal, 1676; Grubb, 617.

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Böhm.: Jedno k druhému, zlá žena chudému; komn se dostane, vždy jemu bĕda bude. (Čelakovsky, 388.)

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It.: Chi hà femmina cattiva, hà l'inferno nel mondo. (Pazzaglia, 128, 2; Gaal, 1676.)

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Von Einigkeit und friedlichem Leben ist nicht die Rede, weil die eine Ehehälfte immer etwas anderes wollen wird, als die andere. In Hätzlerin (II, 56, 33-70) wird dies Verhältniss sehr ausführlich geschildert: „Wer ain öbel weib hatt, unsälicischen es ihm gat. Sy ist öbel vnd bös von art wee jm, das er geporen ward! Will er sunst, sy will so; ist er trawrig, sy ist fro, will er gân, sy will lauffen; will er schlafen, sy will rauffen, will er kratzen, sy will reyssen; will er fartzen, sy will scheyssen; will er essen, sy will trinken; will er steltzen, sy will hinken; will er swören, sy will schelten; will er traben, sy will zelten; wil er faren, sy will reiten, will er sparen, sy will leitten; will er zuen, sy will springen; will er schweigen, sy will singen; will er weinen, sy will lachen; will er schlafen, sy will wachen; will er hengen, sy will heben; will er rennen, sy will traben; will er schwartz, so will sy weiss; also muss er werden greyss. Will er liegen, sy will sitzen, das sein leib offt muss schwitzen. Will er her, sy will hinden; also ist er ain arm man. Dann wer ein übel weib hab, der tü sich ir by zeit ab, vnd chauff ain gut pass, henck sy an einen ast vnd nem grosser Wolff drey, die henck nachent dabey. Wer gesach dann ye golgen mit ergern polgen? Damit hat es ain end, hot du übeln weib schend.“

Frz.: Qui mauvaise femme prend, ne peut être sans tourment. (Kritzinger, 307b.)

It.: Chi ha cattiva donna, ha l'inferno al mondo. – Chi ha donna cattiva allato, è sempre travagliato. – La cattiva donna è una febbre cotidiana. (Biber.)

1276 Wer ein fromb Weib bekompt, der kriegt ein gute Mitgab.Petri, II, 703.

1277 Wer ein fromm Weib hat, hat den besten Hausrath.Simrock, 11384.

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[[29]/0041] 1246 Wenn Weiber kriegen, gibt es keinen Sieg. 1247 Wenn Weiber und Hühner sich verfliegen, so werden sie die Füchse kriegen. Span.: La muger y la gallina por andar se pierdeu oina. (Don Quixote.) 1248 Wenn's ein Weib nicht kann, da ist der Teufel ein ohnmächtig Mann. It.: Inue non penetrat sa femina, manco su diaulu. 1249 Wenn's Weib den Mann mit Witz regiert, alsdann sie recht den Scepter führt. – Hueber, 20. 1250 Wenn's Weib nett zu Haus ist, ist der Mann Meister. (Weingarten.) – Birlinger, 525. 1251 Wer ains Weibs darff, sols von Gotte bitten. – Agricola II, 239. 1252 Wer alle Weiber schmäht, thut vielen Unrecht. 1253 Wer am Weib den Bengel spart, ist kein Mann von rechter Art. „Man sagt, die weyber hond ein art, wer an jn die bengel spart, vnd schlecht nit drauff als in ein mist, das jm kein Dester hölder ist.“ (Murner, Nb. 8 in Kloster, IV, 649.) 1254 Wer an ein Weib legt die Hand, schlägt seine eigne Schand'. 1255 Wer bösen Weibern dienen thut, ist alles verloren arbeit vnd muth (Gut). – Zinkgref, IV, 378; Gruter, III, 104; Lehmann, II 870, 148. Lat.: Non satis est ars sola coque servire saloto, namque coquas dormiri debit habere gulum. (Chaos, 664.) 1256 Wer das Weib beim Wort und den Aal beim Schwanze nimmt, hat nie etwas Gewisses. 1257 Wer das Weib nicht achtet und ehrt, ist auch nicht eines guten Weibes werth. 1258 Wer den Weibern traut und die Betten verkauft, liegt ewig auf Stroh. – Frischbier2, 4002. 1259 Wer den Weibern zu nahe kommt, verbrennt sich; wer zu entfernt von ihnen ist, erstarrt. „Die Weiber, Freunde, glaubt es nur, die Weiber sind der Sonne gleich; zu weit davon erstarret ihr, zu nah' dabei, verbrennet ihr.“ (Witzfunken, IVb, 138.) 1260 Wer der Weiber Joch muss tragen, hat von grosser Noth zu klagen. 1261 Wer der Weiber Worte zählen wil, der arbeitet vergebens. – Petri, II, 694. Bei Tunnicius (1299): Al vorgeves arbeidet he, de der wyve wôrde tellen wil. (Verba puellarum numerans metitur arenas.) 1262 Wer eim weib glaubt, so offt sie schwehrt, der wird auch billig offt bethört. – Loci comm., 131. Lat.: Foemina dum iurat, errat qui credere curat. (Loci comm., 131.) 1263 Wer ein alt Weib heirathet, muss Aepfel essen, ehe er zu Bett geht. Engl.: He that would an old wife wed, must eat an apple before he goes to bed. (Bohn II, 42.) 1264 Wer ein alt Weib nimpt vmbs gelt willen, dem gucket ein alt Weib zu allen winckeln herauss. – Henisch, 1476, 8; Petri, II, 698. 1265 Wer ein alt Weib vmb reichtumbs willen nimt, der bekompt den Sack gewiss (wie es vmbs Geldt steht, wird er hernach erfahren). – Lehmann, 149, 70; Einfälle, 539; Simrock, 11363. 1266 Wer ein altes Weib im Hause hat, braucht keine Knurrbell. (Sauerland.) 1267 Wer ein altes Weib nimmt, der nimmt nur ihr Geld. Holl.: Die een oud wijf trouwt, trouwt har om haar geld. (Harrebomée, II, 459a.) 1268 Wer ein bös (eitles) Weib und einen Groschen verleuret, hat Ursache um sein Geld zu klagen. – Winckler, IX, 39. Engl.: He that loseth his wife and a farthing, hath a great loss of his farthing. (Bohn II, 43.) Holl.: Wie zijn wijf verliest en vijf grooten, het is jammer van het geld. (Harrebomée, II, 460.) 1269 Wer ein bös Weib hat, der gehe in den Wald am Montag, schneide einen Stock ab am Dienstag, komme nach Haus am Mittwoch, prügle sein Weib am Donnerstag, so stirbt sie am Freitag, er begräbt sie am Samstag und hat dann einen lustigen Sonntag. – Schwäb. bei Birlinger, 1111; Ostpr. bei Frischbier, II, 2870. Eine andere Lesart findet sich bei Töppen (86, 79): „Wer ein böses Weib hat am Sonntag, der fahr ins Holz am Montag, hawe prügel am Dienstag, schlage tapfer drauf am Mittwoch, da liegtet sie kranck am Donnerstage, stirbt endlich am Freytage, lest sie begraben am Sonnabendt, so bekompt hernach der man einen fröhlichen Sonntag.“ In Braun's Bibliothek des Frohsinns (Bd. 3, Hft. 1, Nr. 12) wird eine Ehewoche erzählt, die einige Aehnlichkeit mit dem Inhalt des Spruchs enthält. Es heisst dort: „Grimorin's Ehe war vielleicht die merkwürdigste, welche je noch geschlossen und geführt wurde. Er erhielt am Sonnabend Dispensation, seine Nichte zu heirathen. Tags darauf wurden beide in der Kirche aufgeboten, am Montag war feierlich Verlöbniss, Dienstag Hochzeit, Mittwoch kam die junge Frau in die Wochen und das Kind wurde getauft. Sie wurde krank und erhielt Donnerstag die letzte Oelung. Freitags starb sie und wurde Tags darauf begraben. Ihr Mann schrieb in sein Tagebuch: ›Die merkwürdigste Woche meines Lebens.‹ Solches geschah zu Coudebek im Jahre 1770.“ – In Böhmen heisst es ähnlich: Wer ein böses Weib hat, führe sie auf Ablass nach Knüttel-(oder Prügel-)heim und zuletzt nach Blaudorf: Kdo má zlou ženu, ved' ji na pout' do Kyjova, též do Buchlova, naposled do Modřic. (Čelakovsky, 510.) 1270 Wer ein bös Weib hat, der hat das Fegefeuer (die Hölle) auf Erden. Engl.: Who hath a scold, hath sorrow to his sops. (Bohn II, 18.) Holl.: Die een kwaad wijf heeft, diens hel (vogevuur) begint op de aarde. ( Harrebomée, II, 459a.) 1271 Wer ein bös Weib kriegt, findet seinen Mann. 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Zitationshilfe: Wander, Karl Friedrich Wilhelm (Hrsg.): Deutsches Sprichwörter-Lexikon. Bd. 5. Leipzig, 1880, S. [29]. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/wander_sprichwoerterlexikon05_1880/41>, abgerufen am 15.05.2024.