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Wander, Karl Friedrich Wilhelm (Hrsg.): Deutsches Sprichwörter-Lexikon. Bd. 5. Leipzig, 1880.

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[Spaltenumbruch] Frz.: La gourmandise tue plus de gens que l'epee. - La vin noie plus de gens que l'eau. (Masson, 375.)

It.: Piu n' uccide la gola, che la spada. (Masson, 375.)

Span.: Mas mato cena, que sano Avicena. (Masson, 375.)

275 Es gehört der Wein den Gelehrten allein.

276 Es ist der beste Wein, den man in andern Häusern trinkt.

Schon, weil er in der Regel der wohlfeilste ist.

It.: Il miglior vino e quello, che si beve in casa d' altri. (Pazzaglia, 378, 9.)

277 Es ist gut Wein auss ander Leut Fass lassen. - Gruter, III, 33; Lehmann, II, 155, 134.

278 Es ist kein Wein so fein, es wird auch Schaum drin sein.

Dän.: Dog löber tit baerme og grumser ud med vijnen. (Prov. dan., 180.)

279 Es ist kein Wein über Ungarwein.

Lat.: Nullum vinum nisi Hungaricum.

280 Es ist selten ein Wein ohne Lager. - Parömiakon, 2651.

281 Es ist zu spät, den Wein sparen, wenn das Fass leer. - Masson, 316.

282 Es ist zu viel Wein für die Messe und zu wenig für die Mühle, sagte der Domherr, also muss man ihn trinken. - Klosterspiegel, 77, 23.

283 Es müsste sein ein schlimmer Wein, darauss nicht flösse gut Latein. - Petri, II, 290.

284 Es nimpt der wein mehr hin, dann das schwerdt. - Franck, II, 162a.

285 Es schmeckt kein Wein besser, als der, den man mit Freunden trinkt.

Das sagen auch die Chinesen, sie fügen aber noch hinzu: So ist es auch mit Büchern; die, welche man mit einem Freund liest, geben doppelte Freude und Erkenntniss. (Cibot, 172.)

286 Etliche wein seind erst im alter gut, also auch die menschen. - Lehmann, 9, 60 u. 878, 14.

287 Firnen Wein, Bretzeln drein. - Gruter, III, 38; Lehmann, II, 175, 23; Simrock, 2460a.

288 Früh zum Wein, früh verdorben; früh betrunken, früh gestorben.

Holl.: Vroeg te wijn, vroeg bedorven, vroeg dronkaard, vroeg gestorven. (Harrebomee, II, 463a.)

289 Für einen Pfennig Wein gibt für einen Schilling Hertz. - Petri, II, 320.

290 Gedrunken Wyn mit Mathe, deit den Menschen groten Bate. - Petri, II, 336.

291 Gestohlener Wein schmeckt süss.

Holl.: Gestolen drank is zoet. (Harrebomee, I, 152b.)

292 Guete Wi und artig si ziehet d' Gäst ins Wirthshuus ni. (Hauenstein im Aargau.) - Schweiz, II, 184, 41.

293 Gut Wein, gut Ross (Pferd). - Petri, II, 363.

"Wie sich in Spanien begeben, dass ihrer zween, deren der eine ein gut Reuter, der andre ein berühmter Säufer war, und beide eine Dame führten. Als sie nun unter der Thür vmb den Vorgang Höflichkeit gebrauchten, gabe die Dame diesen Ausschlag: sie sollten dem Sprichwort folgen, welches sage: Gut Wein, gut Pferd, verstehend, dass der Säufer dem Reuter vorgehen sollte." (Vollst. Vermehrts Trincir-Buch, Nürnberg 1654, S. 262.)

Frz.: Apres bon vin, bon cheval. (Cahier, 1824.)

294 Guten Wein muss man in kein böses Fass schütten, es wäre schade darum.

So ist's schade, dass ihn ein böser Mensch trinkt.

295 Guten Wein trinkt man auch in grober Schenke.

So ist verständiger Rath auch von rauher Lippe willkommen.

296 Guten Wein zu trinken ist keine Kunst.

Holl.: Goeden wijn te drinken, is geene kunst. (Harrebomee, II, 462a.)

297 Guter Wein bessert (erfrischt) das Blut und hebt den Muth.

Dän.: Den aedle drue-saft os giver styrke og kraft. - God viin, godt blod. (Prov. dan., 11.)

298 Guter Wein darf nicht vil ausruffens. - Nas, 497a.

299 Guter wein darff keins aussgesteckten reyffs (keines Busches, keines Kranzes). - Franck, II, 7a; Petri, II, 365; Hollenberg, I, 47; Simrock, 11416; Eiselein, 637; Gaal, 1693; Körte, 6628; Ramann, Unterr., V, 29.

Keines ausgesteckten Zeichens, keines Schildes. Die Vermehrung der Reisenden im 14. und 15. Jahrhundert [Spaltenumbruch] rief das Bedürfniss guter Gasthöfe hervor. In England, wiewohl auch anderwärts, wurden die kleinern dieser Häuser einfach durch eine Stange mit einem Kruge, oder durch einen Besen über der Thür bezeichnet. Daher obige Redensart. (Vgl. auch Thom. Weight, The Homes of other Days, a History of Domestic Manners and Sentiments in England, London 1872.)

Böhm.: Dobre vino i bez vichy (vence) vypiji. (Celakovsky, 30.)

Dän.: God viin behöver ei udhaeng-krantz. - God viin raaber sig selv ud. - God viin selger sig selv. (Prov. dan., 560.)

Engl.: Good wine needs no bush. (Bohn II, 142; Gaal, 1693; Maier, 40.)

Frz.: A bon vin il ne faut point d'enseigne. (Cahier, 1831.) - Vin delicat, friand et bon, n'a besoin d'enseigne ou bouchon. (Kritzinger, 717.)

Holl.: Goede wijn behoeft geen' krans. (Harrebomee, II, 462a.)

It.: Al buon vino non bisogna frasca. (Pazzaglia, 410, 1; Bohn II, 142; Gaal, 1693; Masson, 364.)

Lat.: Merce proba emtor adest ultro; suspendere vino per se vendibili non opus est hederam. (Philippi, I, 248; Eiselein, 637; Gaal, 1693; Hanzely, 48.)

Poln.: Na dobre wino wiechy nie potrzeba. (Celakovsky, 30; Masson, 364.)

Schwed.: Godt win behöfwer ingen skylt. (Marin, 14.)

Slov.: Dobremu vinu ni treba kazala.

Span.: El vino, que es bueno no ha menester pregonero. (Bohn II, 142.)

Ung.: El kel a' jo bor czeger nelkül is. (Gaal, 1693.)

300 Guter Wein, ein Trunk, macht alte Leute jung.

Holl.: Goede wijn verjeugdigt den mensch. (Harrebomee, II, 462a.)

301 Guter Wein gibt dieses frei, dass man lange schwätzt dabei. - Frieske, 9.

Im Weinkeller des neuen berliner Rathhauses.

302 Guter Wein gibt guten Essig.

Böhm.: Z dobreho vina dobry ocet byva. (Celakovsky, 405.)

It.: Buon vino fa buon aceto. (Pazzaglia, 410, 16.)

Poln.: Z najlepszego wina ocet najostrzejszy. (Celakovsky, 405.)

303 Guter Wein, gute Freunde, gutes Geld führen den besten Preis in der Welt. - Parömiakon, 2460.

304 Guter Wein, gutes Blut; gutes Blut, guter Muth.

Frz.: Bon vin fait bon sang, et bon sang entendement. (Kritzinger, 717b.)

It.: Buon vino fa buon sangue, e buon sangue buon intelletto. (Pazzaglia, 410, 2.)

305 Guter Wein hat auch gut Hefen. - Gruter, III, 47; Lehmann, II, 240, 106; Simrock, 11470.

Auch der beste Mensch ist nicht ohne Fehler.

Dän.: Godt viin haver og baerme. (Prov. dan., 249.)

Frz.: Le bon vin ne peut etre sans lie.

Schwed.: God wijn har och sin dräg. (Grubb, 273.)

306 Guter Wein im Mann und Geduld in der Frau, da werden sie beide mit Vergnügen grau.

Inschrift an einem Weinhause zu Delft. (Witzfunken VIIa, 27.)

307 Guter Wein ist der Alten Milch. - Gruter, III, 47; Lehmann, II, 290, 107; Petri, II, 365; Simrock, 11442.

Bei den Hebräern steht er an der Spitze aller Arzneien; denn sie sagen im Sprichwort: "An der Spitze aller Krankheiten steht das (unreine, kranke) Blut, an der Spitze aller Arzneien steht der Wein; wo er fehlt, sind Arzneien nothwendig." Auch die Venetianer betrachten ihn als Arzt, der von allen Uebeln heile.

Frz.: Le vin est le lait des vieillards. (Gaal, 1694.)

It.: Il vin guarisce da tutti ei mali, l'acqua smarcisce i pali. - El vin sce' latte de vecci. - Il buon vino e il latte de' vecchi. (Pazzaglia, 410, 8; Magazin, 1863, 604.)

Lat.: Vinum lac senum. (Chaos, 861.)

308 Guter Wein ist lobenswerth.

"Guter Wein ist Vinum Cos; selig, wer ihn stets genoss! Er hat göttlichen Calorem, zweitens würzigen Odorem, drittens herrlichen Saporem. Darum heisst er vinum Cos; selig, wer ihn stets genoss." (Witzfunken, Vb, 127.)

309 Guter Wein ist zu theuer, der schlechte zu geheuer.

Alle wollen guten Wein; aber welche Eigenschaften muss er besitzen, um als solcher zu gelten? Der Zigeuner ist sehr bescheiden in seinen Ansprüchen, er sagt: "Wein, welcher nass macht, wäscht, erfrischt und keine Stärke hat." Die Venetianer verlangen ihn herb: "Der herbe Wein sei dir lieb." Vorherrschend aber wird alter Wein gesucht und empfohlen von Deutschen, Dänen, Franzosen und Portugiesen. (Magazin, 1863, 605.)

310 Guter Wein ladet besser als ein Schild ein.

311 Guter Wein, lang geschwätz. - Lehmann, 879, 36.

Lat.: Vinum verba ministrat.

[Spaltenumbruch] Frz.: La gourmandise tue plus de gens que l'épée. – La vin noie plus de gens que l'eau. (Masson, 375.)

It.: Più n' uccide la gola, che la spada. (Masson, 375.)

Span.: Mas matò cena, que sanò Avicena. (Masson, 375.)

275 Es gehört der Wein den Gelehrten allein.

276 Es ist der beste Wein, den man in andern Häusern trinkt.

Schon, weil er in der Regel der wohlfeilste ist.

It.: Il miglior vino è quello, che si beve in casa d' altri. (Pazzaglia, 378, 9.)

277 Es ist gut Wein auss ander Leut Fass lassen.Gruter, III, 33; Lehmann, II, 155, 134.

278 Es ist kein Wein so fein, es wird auch Schaum drin sein.

Dän.: Dog løber tit bærme og grumser ud med vijnen. (Prov. dan., 180.)

279 Es ist kein Wein über Ungarwein.

Lat.: Nullum vinum nisi Hungaricum.

280 Es ist selten ein Wein ohne Lager.Parömiakon, 2651.

281 Es ist zu spät, den Wein sparen, wenn das Fass leer.Masson, 316.

282 Es ist zu viel Wein für die Messe und zu wenig für die Mühle, sagte der Domherr, also muss man ihn trinken.Klosterspiegel, 77, 23.

283 Es müsste sein ein schlimmer Wein, darauss nicht flösse gut Latein.Petri, II, 290.

284 Es nimpt der wein mehr hin, dann das schwerdt.Franck, II, 162a.

285 Es schmeckt kein Wein besser, als der, den man mit Freunden trinkt.

Das sagen auch die Chinesen, sie fügen aber noch hinzu: So ist es auch mit Büchern; die, welche man mit einem Freund liest, geben doppelte Freude und Erkenntniss. (Cibot, 172.)

286 Etliche wein seind erst im alter gut, also auch die menschen.Lehmann, 9, 60 u. 878, 14.

287 Firnen Wein, Bretzeln drein.Gruter, III, 38; Lehmann, II, 175, 23; Simrock, 2460a.

288 Früh zum Wein, früh verdorben; früh betrunken, früh gestorben.

Holl.: Vroeg te wijn, vroeg bedorven, vroeg dronkaard, vroeg gestorven. (Harrebomée, II, 463a.)

289 Für einen Pfennig Wein gibt für einen Schilling Hertz.Petri, II, 320.

290 Gedrunken Wyn mit Mathe, deit den Menschen groten Bate.Petri, II, 336.

291 Gestohlener Wein schmeckt süss.

Holl.: Gestolen drank is zoet. (Harrebomée, I, 152b.)

292 Guete Wi und artig si ziehet d' Gäst ins Wirthshuus ni. (Hauenstein im Aargau.) – Schweiz, II, 184, 41.

293 Gut Wein, gut Ross (Pferd).Petri, II, 363.

„Wie sich in Spanien begeben, dass ihrer zween, deren der eine ein gut Reuter, der andre ein berühmter Säufer war, und beide eine Dame führten. Als sie nun unter der Thür vmb den Vorgang Höflichkeit gebrauchten, gabe die Dame diesen Ausschlag: sie sollten dem Sprichwort folgen, welches sage: Gut Wein, gut Pferd, verstehend, dass der Säufer dem Reuter vorgehen sollte.“ (Vollst. Vermehrts Trincir-Buch, Nürnberg 1654, S. 262.)

Frz.: Après bon vin, bon cheval. (Cahier, 1824.)

294 Guten Wein muss man in kein böses Fass schütten, es wäre schade darum.

So ist's schade, dass ihn ein böser Mensch trinkt.

295 Guten Wein trinkt man auch in grober Schenke.

So ist verständiger Rath auch von rauher Lippe willkommen.

296 Guten Wein zu trinken ist keine Kunst.

Holl.: Goeden wijn te drinken, is geene kunst. (Harrebomée, II, 462a.)

297 Guter Wein bessert (erfrischt) das Blut und hebt den Muth.

Dän.: Den aedle drue-saft os giver styrke og kraft. – God viin, godt blod. (Prov. dan., 11.)

298 Guter Wein darf nicht vil ausruffens.Nas, 497a.

299 Guter wein darff keins aussgesteckten reyffs (keines Busches, keines Kranzes).Franck, II, 7a; Petri, II, 365; Hollenberg, I, 47; Simrock, 11416; Eiselein, 637; Gaal, 1693; Körte, 6628; Ramann, Unterr., V, 29.

Keines ausgesteckten Zeichens, keines Schildes. Die Vermehrung der Reisenden im 14. und 15. Jahrhundert [Spaltenumbruch] rief das Bedürfniss guter Gasthöfe hervor. In England, wiewohl auch anderwärts, wurden die kleinern dieser Häuser einfach durch eine Stange mit einem Kruge, oder durch einen Besen über der Thür bezeichnet. Daher obige Redensart. (Vgl. auch Thom. Weight, The Homes of other Days, a History of Domestic Manners and Sentiments in England, London 1872.)

Böhm.: Dobré víno i bez vichý (vĕnce) vypijí. (Čelakovsky, 30.)

Dän.: God viin behøver ei udhæng-krantz. – God viin raaber sig selv ud. – God viin selger sig selv. (Prov. dan., 560.)

Engl.: Good wine needs no bush. (Bohn II, 142; Gaal, 1693; Maier, 40.)

Frz.: A bon vin il ne faut point d'enseigne. (Cahier, 1831.) – Vin délicat, friand et bon, n'a besoin d'enseigne ou bouchon. (Kritzinger, 717.)

Holl.: Goede wijn behoeft geen' krans. (Harrebomée, II, 462a.)

It.: Al buon vino non bisogna frasca. (Pazzaglia, 410, 1; Bohn II, 142; Gaal, 1693; Masson, 364.)

Lat.: Merce proba emtor adest ultro; suspendere vino per se vendibili non opus est hederam. (Philippi, I, 248; Eiselein, 637; Gaal, 1693; Hanzely, 48.)

Poln.: Na dobre wino wiechy nie potrzeba. (Čelakovsky, 30; Masson, 364.)

Schwed.: Godt win behöfwer ingen skylt. (Marin, 14.)

Slov.: Dobremu vinu ni treba kazala.

Span.: El vino, que es bueno no ha menester pregonero. (Bohn II, 142.)

Ung.: El kél a' jó bor czégér nélkül is. (Gaal, 1693.)

300 Guter Wein, ein Trunk, macht alte Leute jung.

Holl.: Goede wijn verjeugdigt den mensch. (Harrebomée, II, 462a.)

301 Guter Wein gibt dieses frei, dass man lange schwätzt dabei.Frieske, 9.

Im Weinkeller des neuen berliner Rathhauses.

302 Guter Wein gibt guten Essig.

Böhm.: Z dobrého vína dobrý ocet bývá. (Čelakovsky, 405.)

It.: Buon vino fa buon aceto. (Pazzaglia, 410, 16.)

Poln.: Z najlepszego wina ocet najostrzejszy. (Čelakovsky, 405.)

303 Guter Wein, gute Freunde, gutes Geld führen den besten Preis in der Welt.Parömiakon, 2460.

304 Guter Wein, gutes Blut; gutes Blut, guter Muth.

Frz.: Bon vin fait bon sang, et bon sang entendement. (Kritzinger, 717b.)

It.: Buon vino fa buon sangue, e buon sangue buon intelletto. (Pazzaglia, 410, 2.)

305 Guter Wein hat auch gut Hefen.Gruter, III, 47; Lehmann, II, 240, 106; Simrock, 11470.

Auch der beste Mensch ist nicht ohne Fehler.

Dän.: Godt viin haver og bærme. (Prov. dan., 249.)

Frz.: Le bon vin ne peut être sans lie.

Schwed.: God wijn har och sin dräg. (Grubb, 273.)

306 Guter Wein im Mann und Geduld in der Frau, da werden sie beide mit Vergnügen grau.

Inschrift an einem Weinhause zu Delft. (Witzfunken VIIa, 27.)

307 Guter Wein ist der Alten Milch.Gruter, III, 47; Lehmann, II, 290, 107; Petri, II, 365; Simrock, 11442.

Bei den Hebräern steht er an der Spitze aller Arzneien; denn sie sagen im Sprichwort: „An der Spitze aller Krankheiten steht das (unreine, kranke) Blut, an der Spitze aller Arzneien steht der Wein; wo er fehlt, sind Arzneien nothwendig.“ Auch die Venetianer betrachten ihn als Arzt, der von allen Uebeln heile.

Frz.: Le vin est le lait des vieillards. (Gaal, 1694.)

It.: Il vin guarisce da tutti î mali, l'acqua smarcisce i pali. – El vin sce' latte de vecci. – Il buon vino è il latte de' vecchi. (Pazzaglia, 410, 8; Magazin, 1863, 604.)

Lat.: Vinum lac senum. (Chaos, 861.)

308 Guter Wein ist lobenswerth.

„Guter Wein ist Vinum Cos; selig, wer ihn stets genoss! Er hat göttlichen Calorem, zweitens würzigen Odorem, drittens herrlichen Saporem. Darum heisst er vinum Cos; selig, wer ihn stets genoss.“ (Witzfunken, Vb, 127.)

309 Guter Wein ist zu theuer, der schlechte zu geheuer.

Alle wollen guten Wein; aber welche Eigenschaften muss er besitzen, um als solcher zu gelten? Der Zigeuner ist sehr bescheiden in seinen Ansprüchen, er sagt: „Wein, welcher nass macht, wäscht, erfrischt und keine Stärke hat.“ Die Venetianer verlangen ihn herb: „Der herbe Wein sei dir lieb.“ Vorherrschend aber wird alter Wein gesucht und empfohlen von Deutschen, Dänen, Franzosen und Portugiesen. (Magazin, 1863, 605.)

310 Guter Wein ladet besser als ein Schild ein.

311 Guter Wein, lang geschwätz.Lehmann, 879, 36.

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[[49]/0061] Frz.: La gourmandise tue plus de gens que l'épée. – La vin noie plus de gens que l'eau. (Masson, 375.) It.: Più n' uccide la gola, che la spada. (Masson, 375.) Span.: Mas matò cena, que sanò Avicena. (Masson, 375.) 275 Es gehört der Wein den Gelehrten allein. 276 Es ist der beste Wein, den man in andern Häusern trinkt. Schon, weil er in der Regel der wohlfeilste ist. It.: Il miglior vino è quello, che si beve in casa d' altri. (Pazzaglia, 378, 9.) 277 Es ist gut Wein auss ander Leut Fass lassen. – Gruter, III, 33; Lehmann, II, 155, 134. 278 Es ist kein Wein so fein, es wird auch Schaum drin sein. Dän.: Dog løber tit bærme og grumser ud med vijnen. (Prov. dan., 180.) 279 Es ist kein Wein über Ungarwein. Lat.: Nullum vinum nisi Hungaricum. 280 Es ist selten ein Wein ohne Lager. – Parömiakon, 2651. 281 Es ist zu spät, den Wein sparen, wenn das Fass leer. – Masson, 316. 282 Es ist zu viel Wein für die Messe und zu wenig für die Mühle, sagte der Domherr, also muss man ihn trinken. – Klosterspiegel, 77, 23. 283 Es müsste sein ein schlimmer Wein, darauss nicht flösse gut Latein. – Petri, II, 290. 284 Es nimpt der wein mehr hin, dann das schwerdt. – Franck, II, 162a. 285 Es schmeckt kein Wein besser, als der, den man mit Freunden trinkt. Das sagen auch die Chinesen, sie fügen aber noch hinzu: So ist es auch mit Büchern; die, welche man mit einem Freund liest, geben doppelte Freude und Erkenntniss. (Cibot, 172.) 286 Etliche wein seind erst im alter gut, also auch die menschen. – Lehmann, 9, 60 u. 878, 14. 287 Firnen Wein, Bretzeln drein. – Gruter, III, 38; Lehmann, II, 175, 23; Simrock, 2460a. 288 Früh zum Wein, früh verdorben; früh betrunken, früh gestorben. Holl.: Vroeg te wijn, vroeg bedorven, vroeg dronkaard, vroeg gestorven. (Harrebomée, II, 463a.) 289 Für einen Pfennig Wein gibt für einen Schilling Hertz. – Petri, II, 320. 290 Gedrunken Wyn mit Mathe, deit den Menschen groten Bate. – Petri, II, 336. 291 Gestohlener Wein schmeckt süss. Holl.: Gestolen drank is zoet. (Harrebomée, I, 152b.) 292 Guete Wi und artig si ziehet d' Gäst ins Wirthshuus ni. (Hauenstein im Aargau.) – Schweiz, II, 184, 41. 293 Gut Wein, gut Ross (Pferd). – Petri, II, 363. „Wie sich in Spanien begeben, dass ihrer zween, deren der eine ein gut Reuter, der andre ein berühmter Säufer war, und beide eine Dame führten. Als sie nun unter der Thür vmb den Vorgang Höflichkeit gebrauchten, gabe die Dame diesen Ausschlag: sie sollten dem Sprichwort folgen, welches sage: Gut Wein, gut Pferd, verstehend, dass der Säufer dem Reuter vorgehen sollte.“ (Vollst. Vermehrts Trincir-Buch, Nürnberg 1654, S. 262.) Frz.: Après bon vin, bon cheval. (Cahier, 1824.) 294 Guten Wein muss man in kein böses Fass schütten, es wäre schade darum. So ist's schade, dass ihn ein böser Mensch trinkt. 295 Guten Wein trinkt man auch in grober Schenke. So ist verständiger Rath auch von rauher Lippe willkommen. 296 Guten Wein zu trinken ist keine Kunst. Holl.: Goeden wijn te drinken, is geene kunst. (Harrebomée, II, 462a.) 297 Guter Wein bessert (erfrischt) das Blut und hebt den Muth. Dän.: Den aedle drue-saft os giver styrke og kraft. – God viin, godt blod. (Prov. dan., 11.) 298 Guter Wein darf nicht vil ausruffens. – Nas, 497a. 299 Guter wein darff keins aussgesteckten reyffs (keines Busches, keines Kranzes). – Franck, II, 7a; Petri, II, 365; Hollenberg, I, 47; Simrock, 11416; Eiselein, 637; Gaal, 1693; Körte, 6628; Ramann, Unterr., V, 29. Keines ausgesteckten Zeichens, keines Schildes. Die Vermehrung der Reisenden im 14. und 15. Jahrhundert rief das Bedürfniss guter Gasthöfe hervor. In England, wiewohl auch anderwärts, wurden die kleinern dieser Häuser einfach durch eine Stange mit einem Kruge, oder durch einen Besen über der Thür bezeichnet. Daher obige Redensart. (Vgl. auch Thom. Weight, The Homes of other Days, a History of Domestic Manners and Sentiments in England, London 1872.) Böhm.: Dobré víno i bez vichý (vĕnce) vypijí. (Čelakovsky, 30.) Dän.: God viin behøver ei udhæng-krantz. – God viin raaber sig selv ud. – God viin selger sig selv. (Prov. dan., 560.) Engl.: Good wine needs no bush. (Bohn II, 142; Gaal, 1693; Maier, 40.) Frz.: A bon vin il ne faut point d'enseigne. (Cahier, 1831.) – Vin délicat, friand et bon, n'a besoin d'enseigne ou bouchon. (Kritzinger, 717.) Holl.: Goede wijn behoeft geen' krans. (Harrebomée, II, 462a.) It.: Al buon vino non bisogna frasca. (Pazzaglia, 410, 1; Bohn II, 142; Gaal, 1693; Masson, 364.) Lat.: Merce proba emtor adest ultro; suspendere vino per se vendibili non opus est hederam. (Philippi, I, 248; Eiselein, 637; Gaal, 1693; Hanzely, 48.) Poln.: Na dobre wino wiechy nie potrzeba. (Čelakovsky, 30; Masson, 364.) Schwed.: Godt win behöfwer ingen skylt. (Marin, 14.) Slov.: Dobremu vinu ni treba kazala. Span.: El vino, que es bueno no ha menester pregonero. (Bohn II, 142.) Ung.: El kél a' jó bor czégér nélkül is. (Gaal, 1693.) 300 Guter Wein, ein Trunk, macht alte Leute jung. Holl.: Goede wijn verjeugdigt den mensch. (Harrebomée, II, 462a.) 301 Guter Wein gibt dieses frei, dass man lange schwätzt dabei. – Frieske, 9. Im Weinkeller des neuen berliner Rathhauses. 302 Guter Wein gibt guten Essig. Böhm.: Z dobrého vína dobrý ocet bývá. (Čelakovsky, 405.) It.: Buon vino fa buon aceto. (Pazzaglia, 410, 16.) Poln.: Z najlepszego wina ocet najostrzejszy. (Čelakovsky, 405.) 303 Guter Wein, gute Freunde, gutes Geld führen den besten Preis in der Welt. – Parömiakon, 2460. 304 Guter Wein, gutes Blut; gutes Blut, guter Muth. Frz.: Bon vin fait bon sang, et bon sang entendement. (Kritzinger, 717b.) It.: Buon vino fa buon sangue, e buon sangue buon intelletto. (Pazzaglia, 410, 2.) 305 Guter Wein hat auch gut Hefen. – Gruter, III, 47; Lehmann, II, 240, 106; Simrock, 11470. Auch der beste Mensch ist nicht ohne Fehler. Dän.: Godt viin haver og bærme. (Prov. dan., 249.) Frz.: Le bon vin ne peut être sans lie. Schwed.: God wijn har och sin dräg. (Grubb, 273.) 306 Guter Wein im Mann und Geduld in der Frau, da werden sie beide mit Vergnügen grau. Inschrift an einem Weinhause zu Delft. (Witzfunken VIIa, 27.) 307 Guter Wein ist der Alten Milch. – Gruter, III, 47; Lehmann, II, 290, 107; Petri, II, 365; Simrock, 11442. Bei den Hebräern steht er an der Spitze aller Arzneien; denn sie sagen im Sprichwort: „An der Spitze aller Krankheiten steht das (unreine, kranke) Blut, an der Spitze aller Arzneien steht der Wein; wo er fehlt, sind Arzneien nothwendig.“ Auch die Venetianer betrachten ihn als Arzt, der von allen Uebeln heile. Frz.: Le vin est le lait des vieillards. (Gaal, 1694.) It.: Il vin guarisce da tutti î mali, l'acqua smarcisce i pali. – El vin sce' latte de vecci. – Il buon vino è il latte de' vecchi. (Pazzaglia, 410, 8; Magazin, 1863, 604.) Lat.: Vinum lac senum. (Chaos, 861.) 308 Guter Wein ist lobenswerth. „Guter Wein ist Vinum Cos; selig, wer ihn stets genoss! Er hat göttlichen Calorem, zweitens würzigen Odorem, drittens herrlichen Saporem. Darum heisst er vinum Cos; selig, wer ihn stets genoss.“ (Witzfunken, Vb, 127.) 309 Guter Wein ist zu theuer, der schlechte zu geheuer. Alle wollen guten Wein; aber welche Eigenschaften muss er besitzen, um als solcher zu gelten? Der Zigeuner ist sehr bescheiden in seinen Ansprüchen, er sagt: „Wein, welcher nass macht, wäscht, erfrischt und keine Stärke hat.“ Die Venetianer verlangen ihn herb: „Der herbe Wein sei dir lieb.“ Vorherrschend aber wird alter Wein gesucht und empfohlen von Deutschen, Dänen, Franzosen und Portugiesen. (Magazin, 1863, 605.) 310 Guter Wein ladet besser als ein Schild ein. 311 Guter Wein, lang geschwätz. – Lehmann, 879, 36. Lat.: Vinum verba ministrat.

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Zitationshilfe: Wander, Karl Friedrich Wilhelm (Hrsg.): Deutsches Sprichwörter-Lexikon. Bd. 5. Leipzig, 1880, S. [49]. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/wander_sprichwoerterlexikon05_1880/61>, abgerufen am 29.05.2024.