Wanderley, Germano: Handbuch der Bauconstruktionslehre. 2. Aufl. Bd. 1. Die Constructionen in Holz. Halle (Saale), 1877.Zweites Kapitel. Entfernungen von 30--40zm von Mitte zu Mitte liegenden Bohlen.Um diese Balken am Umkippen zu verhindern, werden in Entfer- nungen von 3m Lattenstücke von 5zm Breite und 10zm Höhe kreuz- weise dazwischen genagelt. Das Ende des Balkens ist nach Fig. B abgeschrägt, damit die sich durchbiegenden Balken die leichten Mauern nicht zum Einsturz bringen. Der Fußboden besteht aus 8--14zm breiten Brettern, die mit Feder und Nuthe ineinander greifen und auf die Balken genagelt sind. Die Decke wird in gewöhnlichen Fällen eng gelattet und durch einen Mörtelbewurf gebildet. Der letzte (dritte) Verputz ist fast immer mit Gips gemischt. Statt dieser Con- struction wird auch, um das Reißen der Decke zu verhindern, die Decke, wie in obigen Figuren angedeutet ist, zunächst in Entfernungen von 30zm mit stärkeren Latten benagelt und an diesen die schmalen Spalierlatten befestigt. Die berliner Construction wendet man nur an, um auch über [Abbildung]
Fig. 130 liegen die gewöhnlichen Balken 0,9m auseinander und befinden sichA. zwischen ihnen in Abständen von 2m zwei Sprenghölzer von 10/10zm Stärke. Damit letztere die Balken nicht auseinander treiben, befestigt man starke Bandeisenschienen über den Ecken und der Mitte des Balkenrostes so, daß die sämmtlichen Balken, besonders aber die beiden Ortbalken, zusammengehalten werden. Auf diese Weise kön- nen 21/24zm starke Balken bei üblicher Stubenbelastung und 1m Bal- kenentfernung circa 7,5zm freiliegen. Manchmal bedient man sich der Spannbohlen (Fig. 130 B), Zweites Kapitel. Entfernungen von 30—40zm von Mitte zu Mitte liegenden Bohlen.Um dieſe Balken am Umkippen zu verhindern, werden in Entfer- nungen von 3m Lattenſtücke von 5zm Breite und 10zm Höhe kreuz- weiſe dazwiſchen genagelt. Das Ende des Balkens iſt nach Fig. B abgeſchrägt, damit die ſich durchbiegenden Balken die leichten Mauern nicht zum Einſturz bringen. Der Fußboden beſteht aus 8—14zm breiten Brettern, die mit Feder und Nuthe ineinander greifen und auf die Balken genagelt ſind. Die Decke wird in gewöhnlichen Fällen eng gelattet und durch einen Mörtelbewurf gebildet. Der letzte (dritte) Verputz iſt faſt immer mit Gips gemiſcht. Statt dieſer Con- ſtruction wird auch, um das Reißen der Decke zu verhindern, die Decke, wie in obigen Figuren angedeutet iſt, zunächſt in Entfernungen von 30zm mit ſtärkeren Latten benagelt und an dieſen die ſchmalen Spalierlatten befeſtigt. Die berliner Conſtruction wendet man nur an, um auch über [Abbildung]
Fig. 130 liegen die gewöhnlichen Balken 0,9m auseinander und befinden ſichA. zwiſchen ihnen in Abſtänden von 2m zwei Sprenghölzer von 10/10zm Stärke. Damit letztere die Balken nicht auseinander treiben, befeſtigt man ſtarke Bandeiſenſchienen über den Ecken und der Mitte des Balkenroſtes ſo, daß die ſämmtlichen Balken, beſonders aber die beiden Ortbalken, zuſammengehalten werden. Auf dieſe Weiſe kön- nen 21/24zm ſtarke Balken bei üblicher Stubenbelaſtung und 1m Bal- kenentfernung circa 7,5zm freiliegen. Manchmal bedient man ſich der Spannbohlen (Fig. 130 B), <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <div n="3"> <p><pb facs="#f0076" n="64"/><fw place="top" type="header">Zweites Kapitel.</fw><lb/> Entfernungen von 30—40<hi rendition="#sup"><hi rendition="#aq">zm</hi></hi> von Mitte zu Mitte liegenden Bohlen.<lb/> Um dieſe Balken am Umkippen zu verhindern, werden in Entfer-<lb/> nungen von 3<hi rendition="#sup"><hi rendition="#aq">m</hi></hi> Lattenſtücke von 5<hi rendition="#sup"><hi rendition="#aq">zm</hi></hi> Breite und 10<hi rendition="#sup"><hi rendition="#aq">zm</hi></hi> Höhe kreuz-<lb/> weiſe dazwiſchen genagelt. Das Ende des Balkens iſt nach Fig. <hi rendition="#aq">B</hi><lb/> abgeſchrägt, damit die ſich durchbiegenden Balken die leichten Mauern<lb/> nicht zum Einſturz bringen. Der Fußboden beſteht aus 8—14<hi rendition="#sup"><hi rendition="#aq">zm</hi></hi><lb/> breiten Brettern, die mit Feder und Nuthe ineinander greifen und<lb/> auf die Balken genagelt ſind. Die Decke wird in gewöhnlichen Fällen<lb/> eng gelattet und durch einen Mörtelbewurf gebildet. Der letzte<lb/> (dritte) Verputz iſt faſt immer mit Gips gemiſcht. Statt dieſer Con-<lb/> ſtruction wird auch, um das Reißen der Decke zu verhindern, die<lb/> Decke, wie in obigen Figuren angedeutet iſt, zunächſt in Entfernungen<lb/> von 30<hi rendition="#sup"><hi rendition="#aq">zm</hi></hi> mit ſtärkeren Latten benagelt und an dieſen die ſchmalen<lb/><hi rendition="#g">Spalierlatten</hi> befeſtigt.</p><lb/> <p>Die <hi rendition="#g">berliner</hi> Conſtruction wendet man nur an, um auch über<lb/> Zimmern von etwa 7<hi rendition="#sup"><hi rendition="#aq">m</hi></hi> Breite die Balken mittlerer Stärke benutzen<lb/> zu können. Die Fig. 130 <hi rendition="#aq">A</hi> veranſchaulicht das Verfahren; hierbei<lb/><figure><head>Fig. 130 </head><p><hi rendition="#aq">A.</hi></p></figure><lb/> liegen die gewöhnlichen Balken 0,9<hi rendition="#sup"><hi rendition="#aq">m</hi></hi> auseinander und befinden ſich<lb/> zwiſchen ihnen in Abſtänden von 2<hi rendition="#sup"><hi rendition="#aq">m</hi></hi> zwei <hi rendition="#g">Sprenghölzer</hi> von<lb/> 10/10<hi rendition="#sup"><hi rendition="#aq">zm</hi></hi> Stärke. Damit letztere die Balken nicht auseinander treiben,<lb/> befeſtigt man ſtarke Bandeiſenſchienen über den Ecken und der Mitte<lb/> des Balkenroſtes ſo, daß die ſämmtlichen Balken, beſonders aber die<lb/> beiden Ortbalken, zuſammengehalten werden. Auf dieſe Weiſe kön-<lb/> nen 21/24<hi rendition="#sup"><hi rendition="#aq">zm</hi></hi> ſtarke Balken bei üblicher Stubenbelaſtung und 1<hi rendition="#sup"><hi rendition="#aq">m</hi></hi> Bal-<lb/> kenentfernung circa 7,5<hi rendition="#sup"><hi rendition="#aq">zm</hi></hi> freiliegen.</p><lb/> <p>Manchmal bedient man ſich der <hi rendition="#g">Spannbohlen</hi> (Fig. 130 <hi rendition="#aq">B</hi>),<lb/> welche zwiſchen die Balken eingeſchnitten werden und in 2<hi rendition="#sup"><hi rendition="#aq">m</hi></hi> Abſtänden<lb/> vorkommen; die eiſernen Zuganker (Zugſchließen) dürfen auch hier<lb/> nie fehlen.</p><lb/> </div> </div> </div> </body> </text> </TEI> [64/0076]
Zweites Kapitel.
Entfernungen von 30—40zm von Mitte zu Mitte liegenden Bohlen.
Um dieſe Balken am Umkippen zu verhindern, werden in Entfer-
nungen von 3m Lattenſtücke von 5zm Breite und 10zm Höhe kreuz-
weiſe dazwiſchen genagelt. Das Ende des Balkens iſt nach Fig. B
abgeſchrägt, damit die ſich durchbiegenden Balken die leichten Mauern
nicht zum Einſturz bringen. Der Fußboden beſteht aus 8—14zm
breiten Brettern, die mit Feder und Nuthe ineinander greifen und
auf die Balken genagelt ſind. Die Decke wird in gewöhnlichen Fällen
eng gelattet und durch einen Mörtelbewurf gebildet. Der letzte
(dritte) Verputz iſt faſt immer mit Gips gemiſcht. Statt dieſer Con-
ſtruction wird auch, um das Reißen der Decke zu verhindern, die
Decke, wie in obigen Figuren angedeutet iſt, zunächſt in Entfernungen
von 30zm mit ſtärkeren Latten benagelt und an dieſen die ſchmalen
Spalierlatten befeſtigt.
Die berliner Conſtruction wendet man nur an, um auch über
Zimmern von etwa 7m Breite die Balken mittlerer Stärke benutzen
zu können. Die Fig. 130 A veranſchaulicht das Verfahren; hierbei
[Abbildung Fig. 130 A.]
liegen die gewöhnlichen Balken 0,9m auseinander und befinden ſich
zwiſchen ihnen in Abſtänden von 2m zwei Sprenghölzer von
10/10zm Stärke. Damit letztere die Balken nicht auseinander treiben,
befeſtigt man ſtarke Bandeiſenſchienen über den Ecken und der Mitte
des Balkenroſtes ſo, daß die ſämmtlichen Balken, beſonders aber die
beiden Ortbalken, zuſammengehalten werden. Auf dieſe Weiſe kön-
nen 21/24zm ſtarke Balken bei üblicher Stubenbelaſtung und 1m Bal-
kenentfernung circa 7,5zm freiliegen.
Manchmal bedient man ſich der Spannbohlen (Fig. 130 B),
welche zwiſchen die Balken eingeſchnitten werden und in 2m Abſtänden
vorkommen; die eiſernen Zuganker (Zugſchließen) dürfen auch hier
nie fehlen.
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