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Wolfrath, Friedrich Wilhelm: Freuden der einsamen Andacht für denkende Christen. Hamburg/Kiel, 1784.

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die Hoffnung jenes unsterblichen wonnevollen
Lebens, aus seinem Grabe heraufgebracht; mir,
auch mir, dort im Reiche der Herrlichkeit die
Stätte zu bereiten, ist er hinaufgegangen zur Rech-
ten seines Vaters, lebet und regietet in Ewigkeit,
mein Herr, mein Freund, mein Erbarmer!
Meine Seele erhebe den Herrn! der Herr
hat große Dinge an mir gethan

O welch ein Inbegriff zahlloser unendli-
cher Wohlthaten, ist die eine, die erste und grö-
ste; (Röm. 8, 32.) Gott hat uns seinen Sohn
geschenkt. Wie sollt er uns nun durch ihn nicht
alles schenken? Wie ist durch ihn nun unser Le-
ben hienieden, unschätzbare Wohlthat! Wie ver-
süßt uns seine Liebe jede frohe Begebenheit un-
serer Tage! Wie verbreitet sich nun, durch ihn,
Licht und Leben und Freude, über seine dunkel-
sten Tage, und seine trauervollsten Auftritte!
Wie eröfnet sich uns durch ihn, eine unaus-
sprechlich wonnevolle Aussicht in die unbegränzte
Zukunft! Erhebe den Herrn! meine Seele:
Jesus Christus ist dein. Was hält Erde und
Himmel, Welt und Zeit und Ewigkeit in sich,
das durch ihn nicht alles dein ist? Was kannst
du begehren, wenn nur dein Wunsch nicht Un-
verstand und Thorheit ist, wenn ihn die ewige

Weis-



die Hoffnung jenes unſterblichen wonnevollen
Lebens, aus ſeinem Grabe heraufgebracht; mir,
auch mir, dort im Reiche der Herrlichkeit die
Stätte zu bereiten, iſt er hinaufgegangen zur Rech-
ten ſeines Vaters, lebet und regietet in Ewigkeit,
mein Herr, mein Freund, mein Erbarmer!
Meine Seele erhebe den Herrn! der Herr
hat große Dinge an mir gethan

O welch ein Inbegriff zahlloſer unendli-
cher Wohlthaten, iſt die eine, die erſte und grö-
ſte; (Röm. 8, 32.) Gott hat uns ſeinen Sohn
geſchenkt. Wie ſollt er uns nun durch ihn nicht
alles ſchenken? Wie iſt durch ihn nun unſer Le-
ben hienieden, unſchätzbare Wohlthat! Wie ver-
ſüßt uns ſeine Liebe jede frohe Begebenheit un-
ſerer Tage! Wie verbreitet ſich nun, durch ihn,
Licht und Leben und Freude, über ſeine dunkel-
ſten Tage, und ſeine trauervollſten Auftritte!
Wie eröfnet ſich uns durch ihn, eine unaus-
ſprechlich wonnevolle Ausſicht in die unbegränzte
Zukunft! Erhebe den Herrn! meine Seele:
Jeſus Chriſtus iſt dein. Was hält Erde und
Himmel, Welt und Zeit und Ewigkeit in ſich,
das durch ihn nicht alles dein iſt? Was kannſt
du begehren, wenn nur dein Wunſch nicht Un-
verſtand und Thorheit iſt, wenn ihn die ewige

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[54/0106] die Hoffnung jenes unſterblichen wonnevollen Lebens, aus ſeinem Grabe heraufgebracht; mir, auch mir, dort im Reiche der Herrlichkeit die Stätte zu bereiten, iſt er hinaufgegangen zur Rech- ten ſeines Vaters, lebet und regietet in Ewigkeit, mein Herr, mein Freund, mein Erbarmer! Meine Seele erhebe den Herrn! der Herr hat große Dinge an mir gethan O welch ein Inbegriff zahlloſer unendli- cher Wohlthaten, iſt die eine, die erſte und grö- ſte; (Röm. 8, 32.) Gott hat uns ſeinen Sohn geſchenkt. Wie ſollt er uns nun durch ihn nicht alles ſchenken? Wie iſt durch ihn nun unſer Le- ben hienieden, unſchätzbare Wohlthat! Wie ver- ſüßt uns ſeine Liebe jede frohe Begebenheit un- ſerer Tage! Wie verbreitet ſich nun, durch ihn, Licht und Leben und Freude, über ſeine dunkel- ſten Tage, und ſeine trauervollſten Auftritte! Wie eröfnet ſich uns durch ihn, eine unaus- ſprechlich wonnevolle Ausſicht in die unbegränzte Zukunft! Erhebe den Herrn! meine Seele: Jeſus Chriſtus iſt dein. Was hält Erde und Himmel, Welt und Zeit und Ewigkeit in ſich, das durch ihn nicht alles dein iſt? Was kannſt du begehren, wenn nur dein Wunſch nicht Un- verſtand und Thorheit iſt, wenn ihn die ewige Weis-

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Zitationshilfe: Wolfrath, Friedrich Wilhelm: Freuden der einsamen Andacht für denkende Christen. Hamburg/Kiel, 1784, S. 54. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/wolfrath_freuden_1784/106>, abgerufen am 16.06.2024.