Wülfer, Daniel: Das vertheidigte Gottes-geschick/ und vernichtete Heyden-Glück. Nürnberg, 1656.Das Erste Capitel. mit Hercule sich reuen lassen/ daß man so langsich damit gemartert hab. Ut quid incubui virtuti, sprach er/ quam video subjacere fortunae? was hat es mich geholfen/ daß ich so viel Zeit auff die Tugend gewendet/ die ich doch finde/ daß sie gegen das Glück nichts ist? Oder wie jener Geitzhals sprach: (*) Gutta bonae sortis sive fortunae, potior mihi est, bonae mentis sive prudentiae cado. Jch wil ei- nem eine gantze Lägel Frömkeit und Verstand lassen/ und nehme einem einigen Tropfen Glücks darvor. Oder/ was das allerletzte ist/ man hat ge- können/ (*) Greg. Nazianz. tetrastic. de fortu- na & prudentia. T. II. p. 156. edit. Paris. M D C XI. A v
Das Erſte Capitel. mit Hercule ſich reuẽ laſſen/ daß man ſo langſich damit gemartert hab. Ut quid incubui virtuti, ſprach er/ quam video ſubjacere fortunæ? was hat es mich geholfen/ daß ich ſo viel Zeit auff die Tugend gewendet/ die ich doch finde/ daß ſie gegen das Gluͤck nichts iſt? Oder wie jener Geitzhals ſprach: (*) Gutta bonæ ſortis ſive fortunæ, potior mihi eſt, bonæ mentis ſive prudentiæ cado. Jch wil ei- nem eine gantze Laͤgel Froͤmkeit und Verſtand laſſen/ und nehme einem einigen Tropfen Gluͤcks darvor. Oder/ was das allerletzte iſt/ man hat ge- koͤnnen/ (*) Greg. Nazianz. tetraſtic. de fortu- na & prudentia. T. II. p. 156. edit. Pariſ. M D C XI. A v
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Das Erſte Capitel.
mit Hercule ſich reuẽ laſſen/ daß man ſo lang
ſich damit gemartert hab. Ut quid incubui
virtuti, ſprach er/ quam video ſubjacere
fortunæ? was hat es mich geholfen/
daß ich ſo viel Zeit auff die Tugend
gewendet/ die ich doch finde/ daß ſie
gegen das Gluͤck nichts iſt? Oder
wie jener Geitzhals ſprach: (*) Gutta bonæ
ſortis ſive fortunæ, potior mihi eſt, bonæ
mentis ſive prudentiæ cado. Jch wil ei-
nem eine gantze Laͤgel Froͤmkeit und
Verſtand laſſen/ und nehme einem
einigen Tropfen Gluͤcks darvor.
Oder/ was das allerletzte iſt/ man hat ge-
dacht: das oder jenes Gluͤck und Unglück
muͤſſe einer haben/ er woll’ oder wolle nicht/
das waͤre/ wie man redt/ ſein Fatum, das
ſich nicht aͤndern lieſſe/ weil es einmal ſo oder
ſo beſchloſſen ſey/ wie es ihm gehe/ und wer er
werden ſoll/ und wo ers werden ſoll/ und wie
ers werden ſoll; er es alſo auf keinerley
weiſe und wege haͤtte aͤndern und mindern
koͤnnen/
(*) Greg. Nazianz. tetraſtic. de fortu-
na & prudentia. T. II. p. 156. edit. Pariſ.
M D C XI.
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Zitationshilfe: | Wülfer, Daniel: Das vertheidigte Gottes-geschick/ und vernichtete Heyden-Glück. Nürnberg, 1656, S. 9. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/wuelffer_gottesgeschick_1656/67>, abgerufen am 17.06.2024. |