Zesen, Philipp von: Deutscher Helicon. Bd. 2. Wittenberg, 1641. Sie. Jch scheide zwar jtzo doch ist dier ergeben/ Liebster/ zu eigen mein Leben und Schweben. 5. Er. Soll ich nun Dieses thun und bleiben hier Ohn' alle zier! Sie. Liebster nun gehab dich wohl. Er. Scheiden zwar schmertzet/ doch muß ichs ertragen/ Hoffen des besten/ verschmertzen das klagen. VII. ODE. Auf Echonische Art. 1. DJch/ Lust-Kind Echo/ will ich fragen/Ech. Dis dein klagen/ Ja klagen: wo fühl ich die schmertzen? E. Jn dem hertzen. Wer macht die gluth die mich entzündet? E. Die dich bindet. 2. Wer macht die Angst die mich betrübet?E. Die dich liebet. Was kann doch lindern solch Betrüben? E. Treulich lieben. Wie soll mich dann mein Schatz ümbfangen? E. Mit den Wangen. 3. Wenn
Sie. Jch ſcheide zwar jtzo doch iſt dier ergeben/ Liebſter/ zu eigen mein Leben und Schweben. 5. Er. Soll ich nun Dieſes thun und bleiben hier Ohn’ alle zier! Sie. Liebſter nun gehab dich wohl. Er. Scheiden zwar ſchmertzet/ doch muß ichs ertragē/ Hoffen des beſten/ verſchmertzen das klagen. VII. ODE. Auf Echoniſche Art. 1. DJch/ Luſt-Kind Echo/ will ich fragen/Ech. Dis dein klagen/ Ja klagen: wo fuͤhl ich die ſchmertzen? E. Jn dem hertzen. Wer macht die gluth die mich entzuͤndet? E. Die dich bindet. 2. Wer macht die Angſt die mich betruͤbet?E. Die dich liebet. Was kann doch lindern ſolch Betruͤben? E. Treulich lieben. Wie ſoll mich dann mein Schatz uͤmbfangen? E. Mit den Wangen. 3. Wenn
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Sie. Jch ſcheide zwar jtzo doch iſt dier ergeben/
Liebſter/ zu eigen mein Leben und Schweben.
5.
Er. Soll ich nun
Dieſes thun
und bleiben hier
Ohn’ alle zier!
Sie. Liebſter nun gehab dich wohl.
Er. Scheiden zwar ſchmertzet/ doch muß ichs ertragē/
Hoffen des beſten/ verſchmertzen das klagen.
VII.
ODE.
Auf Echoniſche Art.
1.
DJch/ Luſt-Kind Echo/ will ich fragen/
Ech. Dis dein klagen/
Ja klagen: wo fuͤhl ich die ſchmertzen?
E. Jn dem hertzen.
Wer macht die gluth die mich entzuͤndet?
E. Die dich bindet.
2.
Wer macht die Angſt die mich betruͤbet?
E. Die dich liebet.
Was kann doch lindern ſolch Betruͤben?
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E. Mit den Wangen.
3. Wenn
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Zitationshilfe: | Zesen, Philipp von: Deutscher Helicon. Bd. 2. Wittenberg, 1641, S. 160.. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/zesen_helikon02_1641/176>, abgerufen am 17.06.2024. |