Zschackwitz, Johann Ehrenfried: Historisch-Genealogischer Schau-Platz. Lemgo, 1724.lich-Sächsischen Deductionibus zur Gnüge erwiesen worden/ woraus auch dasjenige/ was in der allegirten Schwartzburgischen Gegen-Deduction darwieder moviret werden wollen/ bis hierauf gleichfals die ausführliche refutation erfolget/ so viel das Haupt-Werck betrift/ sich gar leicht beantworten lässet. Es bleiben auch die vielen Bekänntnisse/ darinne die Grafen von Schwartzburg ihre Unterthänigkeit/ Subjection und Landsässigkeit selbst agnosciret / unzweifelhafte Proben der Chur-Sächsich- oder Land-Gräflich-Thüringischen Hoheit. Und insonderheit der Revers de ann. 1249. welcher in denen gründlichen Nachrichten/ was es mit denen Schwartzburgischen Recessen de ann. 1699. und 1702. vor eine Bewandniß habe/ vollständig und nach dem wahren Original zu befinden/ wovon man auch hier Copiam sub N. I. beygefüget/ ein deutlicher Beweiß der Schwartzburgischen Unterthänigkeit/ als in welchem diese und andere Thüringische Grafen Marggraf Heinrichen den Erleuchten/ nicht nur vor ihren Lehns-sondern auch vor ihren Landes-Herrn/ verb. pro vero Domino nostro, erkanndt/ und solche ihre Subjection mit einem cörperlichen Eyde bestärcket. Daher es denn gewiß ein recht vergeblicher Conatus ist/ daß der Verfasser der Schwartzburgischen Gegen-Deduction aus diesem Revers die libertatem Schvvartzburgicam zu behaupten gesuchet/ wovon/ und wie schlecht ihm solches gelungen/ zu anderer Zeit ausführlicher zu handeln/ Gelegenheit seyn wird. Voritzo nur kürtzlich das vornehmste davon zu berühren/ so ist es eine schlechte Consequenz, wenn aus denen Worten: Et qui ministerialis, extitit, ipsi jus ministerialis, si vero vasallus fuerit, jus vasalli sibi exhibebit & observabit. erzwungen werden wil/ es wären die Thüringischen Grafen nur Vasallen und nicht Unterthanen des Land-Grafens gewesen. Denn das Vasallagium kan ja gar wohl bey der Unterthanen Pflicht zugleich stehen/ und ist in dem Land-Grafthüm Thüringen allezeit mit demselbigen verknüpffet. Ob auch gleich nicht alle/ sondern nur etliche Grafen Ministeriales Landgravii, genennet werden/ so benimmt doch dieses dem Landsassiat wegen der übrigen nichts. Noch viel gezwungener aber ist es/ wenn aus denen Worten: Si ipse Papae vel Imperio adstabit, nos una cum ipso similiter adstabimus, & ad hoc eidem dabimus auxilium & opem efficacem & ipse ad id nos cum efficacia adjuvabit. Ingleichen aus denen folgenden: Stabilis erit amicitia inter omnes, qui ex parte sua & ex parte nostra in ipso praelio extiterunt. lich-Sächsischen Deductionibus zur Gnüge erwiesen worden/ woraus auch dasjenige/ was in der allegirten Schwartzburgischen Gegen-Deduction darwieder moviret werden wollen/ bis hierauf gleichfals die ausführliche refutation erfolget/ so viel das Haupt-Werck betrift/ sich gar leicht beantworten lässet. Es bleiben auch die vielen Bekänntnisse/ darinne die Grafen von Schwartzburg ihre Unterthänigkeit/ Subjection und Landsässigkeit selbst agnosciret / unzweifelhafte Proben der Chur-Sächsich- oder Land-Gräflich-Thüringischen Hoheit. Und insonderheit der Revers de ann. 1249. welcher in denen gründlichen Nachrichten/ was es mit denen Schwartzburgischen Recessen de ann. 1699. und 1702. vor eine Bewandniß habe/ vollständig und nach dem wahren Original zu befinden/ wovon man auch hier Copiam sub N. I. beygefüget/ ein deutlicher Beweiß der Schwartzburgischen Unterthänigkeit/ als in welchem diese und andere Thüringische Grafen Marggraf Heinrichen den Erleuchten/ nicht nur vor ihren Lehns-sondern auch vor ihren Landes-Herrn/ verb. pro vero Domino nostro, erkanndt/ und solche ihre Subjection mit einem cörperlichen Eyde bestärcket. Daher es denn gewiß ein recht vergeblicher Conatus ist/ daß der Verfasser der Schwartzburgischen Gegen-Deduction aus diesem Revers die libertatem Schvvartzburgicam zu behaupten gesuchet/ wovon/ und wie schlecht ihm solches gelungen/ zu anderer Zeit ausführlicher zu handeln/ Gelegenheit seyn wird. Voritzo nur kürtzlich das vornehmste davon zu berühren/ so ist es eine schlechte Consequenz, wenn aus denen Worten: Et qui ministerialis, extitit, ipsi jus ministerialis, si vero vasallus fuerit, jus vasalli sibi exhibebit & observabit. erzwungen werden wil/ es wären die Thüringischen Grafen nur Vasallen und nicht Unterthanen des Land-Grafens gewesen. Denn das Vasallagium kan ja gar wohl bey der Unterthanen Pflicht zugleich stehen/ und ist in dem Land-Grafthüm Thüringen allezeit mit demselbigen verknüpffet. Ob auch gleich nicht alle/ sondern nur etliche Grafen Ministeriales Landgravii, genennet werden/ so benimmt doch dieses dem Landsassiat wegen der übrigen nichts. Noch viel gezwungener aber ist es/ wenn aus denen Worten: Si ipse Papae vel Imperio adstabit, nos una cum ipso similiter adstabimus, & ad hoc eidem dabimus auxilium & opem efficacem & ipse ad id nos cum efficacia adjuvabit. Ingleichen aus denen folgenden: Stabilis erit amicitia inter omnes, qui ex parte sua & ex parte nostra in ipso praelio extiterunt. <TEI> <text> <body> <div> <p><pb facs="#f0188" n="145"/> lich-Sächsischen Deductionibus zur Gnüge erwiesen worden/ woraus auch dasjenige/ was in der allegirten Schwartzburgischen Gegen-Deduction darwieder moviret werden wollen/ bis hierauf gleichfals die ausführliche refutation erfolget/ so viel das Haupt-Werck betrift/ sich gar leicht beantworten lässet.</p> <p>Es bleiben auch die vielen Bekänntnisse/ darinne die Grafen von Schwartzburg ihre Unterthänigkeit/ Subjection und Landsässigkeit selbst agnosciret / unzweifelhafte Proben der Chur-Sächsich- oder Land-Gräflich-Thüringischen Hoheit. Und insonderheit der Revers de ann. 1249. welcher in denen gründlichen Nachrichten/ was es mit denen Schwartzburgischen Recessen de ann. 1699. und 1702. vor eine Bewandniß habe/ vollständig und nach dem wahren Original zu befinden/ wovon man auch hier Copiam sub N. I. beygefüget/ ein deutlicher Beweiß der Schwartzburgischen Unterthänigkeit/ als in welchem diese und andere Thüringische Grafen Marggraf Heinrichen den Erleuchten/ nicht nur vor ihren Lehns-sondern auch vor ihren Landes-Herrn/ verb. pro vero Domino nostro, erkanndt/ und solche ihre Subjection mit einem cörperlichen Eyde bestärcket.</p> <p>Daher es denn gewiß ein recht vergeblicher Conatus ist/ daß der Verfasser der Schwartzburgischen Gegen-Deduction aus diesem Revers die libertatem Schvvartzburgicam zu behaupten gesuchet/ wovon/ und wie schlecht ihm solches gelungen/ zu anderer Zeit ausführlicher zu handeln/ Gelegenheit seyn wird.</p> <p>Voritzo nur kürtzlich das vornehmste davon zu berühren/ so ist es eine schlechte Consequenz, wenn aus denen Worten:</p> <p>Et qui ministerialis, extitit, ipsi jus ministerialis, si vero vasallus fuerit, jus vasalli sibi exhibebit & observabit.</p> <p>erzwungen werden wil/ es wären die Thüringischen Grafen nur Vasallen und nicht Unterthanen des Land-Grafens gewesen. Denn das Vasallagium kan ja gar wohl bey der Unterthanen Pflicht zugleich stehen/ und ist in dem Land-Grafthüm Thüringen allezeit mit demselbigen verknüpffet. Ob auch gleich nicht alle/ sondern nur etliche Grafen Ministeriales Landgravii, genennet werden/ so benimmt doch dieses dem Landsassiat wegen der übrigen nichts. Noch viel gezwungener aber ist es/ wenn aus denen Worten:</p> <p>Si ipse Papae vel Imperio adstabit, nos una cum ipso similiter adstabimus, & ad hoc eidem dabimus auxilium & opem efficacem & ipse ad id nos cum efficacia adjuvabit.</p> <p>Ingleichen aus denen folgenden:</p> <p>Stabilis erit amicitia inter omnes, qui ex parte sua & ex parte nostra in ipso praelio extiterunt. </p> </div> </body> </text> </TEI> [145/0188]
lich-Sächsischen Deductionibus zur Gnüge erwiesen worden/ woraus auch dasjenige/ was in der allegirten Schwartzburgischen Gegen-Deduction darwieder moviret werden wollen/ bis hierauf gleichfals die ausführliche refutation erfolget/ so viel das Haupt-Werck betrift/ sich gar leicht beantworten lässet.
Es bleiben auch die vielen Bekänntnisse/ darinne die Grafen von Schwartzburg ihre Unterthänigkeit/ Subjection und Landsässigkeit selbst agnosciret / unzweifelhafte Proben der Chur-Sächsich- oder Land-Gräflich-Thüringischen Hoheit. Und insonderheit der Revers de ann. 1249. welcher in denen gründlichen Nachrichten/ was es mit denen Schwartzburgischen Recessen de ann. 1699. und 1702. vor eine Bewandniß habe/ vollständig und nach dem wahren Original zu befinden/ wovon man auch hier Copiam sub N. I. beygefüget/ ein deutlicher Beweiß der Schwartzburgischen Unterthänigkeit/ als in welchem diese und andere Thüringische Grafen Marggraf Heinrichen den Erleuchten/ nicht nur vor ihren Lehns-sondern auch vor ihren Landes-Herrn/ verb. pro vero Domino nostro, erkanndt/ und solche ihre Subjection mit einem cörperlichen Eyde bestärcket.
Daher es denn gewiß ein recht vergeblicher Conatus ist/ daß der Verfasser der Schwartzburgischen Gegen-Deduction aus diesem Revers die libertatem Schvvartzburgicam zu behaupten gesuchet/ wovon/ und wie schlecht ihm solches gelungen/ zu anderer Zeit ausführlicher zu handeln/ Gelegenheit seyn wird.
Voritzo nur kürtzlich das vornehmste davon zu berühren/ so ist es eine schlechte Consequenz, wenn aus denen Worten:
Et qui ministerialis, extitit, ipsi jus ministerialis, si vero vasallus fuerit, jus vasalli sibi exhibebit & observabit.
erzwungen werden wil/ es wären die Thüringischen Grafen nur Vasallen und nicht Unterthanen des Land-Grafens gewesen. Denn das Vasallagium kan ja gar wohl bey der Unterthanen Pflicht zugleich stehen/ und ist in dem Land-Grafthüm Thüringen allezeit mit demselbigen verknüpffet. Ob auch gleich nicht alle/ sondern nur etliche Grafen Ministeriales Landgravii, genennet werden/ so benimmt doch dieses dem Landsassiat wegen der übrigen nichts. Noch viel gezwungener aber ist es/ wenn aus denen Worten:
Si ipse Papae vel Imperio adstabit, nos una cum ipso similiter adstabimus, & ad hoc eidem dabimus auxilium & opem efficacem & ipse ad id nos cum efficacia adjuvabit.
Ingleichen aus denen folgenden:
Stabilis erit amicitia inter omnes, qui ex parte sua & ex parte nostra in ipso praelio extiterunt.
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