Benner, Johann Hermann: Herrnhuterey in ihrer Schalkheit. Bd. 3. Gießen, 1748.dritter Theil. vollkommenen Fantasten machen möge. Undwas wäre das vor ein Heiland? Hiese dann dieses den Leuten das Ver- §. 129. 2) Nikodem soll verlegen gewesen seyn, vori-
dritter Theil. vollkommenen Fantaſten machen moͤge. Undwas waͤre das vor ein Heiland? Hieſe dann dieſes den Leuten das Ver- §. 129. 2) Nikodem ſoll verlegen geweſen ſeyn, vori-
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dritter Theil.
vollkommenen Fantaſten machen moͤge. Und
was waͤre das vor ein Heiland?
Hieſe dann dieſes den Leuten das Ver-
ſtaͤndnis eroͤfnen? und noch darzu ſich ver-
wundern, daß ſie dieſe aͤrgerliche Narrheit
nicht ſchon vorher gewuſt, und in der Schrift
ſogar geſuchet haͤtten? in der Schrift des al-
ten Teſtamentes, in welcher nach Zinzendorfs
Eingeben, nicht einmal die wahre Dreieinig-
keit ſtehen ſoll. (§. 111.)
§. 129.
2) Nikodem ſoll verlegen geweſen ſeyn,
wo er das Geſchaͤfte (nemlich die Geburt
und den Mutterleib zwiſchen der Zeugung und
Ehe) ſuchen ſolte. Zinzendorf miſſet hier
den Rabbiner nach ſeinem eigenen Maasſtab.
Dann Er, Zinzendorf, iſt gewis ſehr verle-
gen geweſen, wo er dieſen Mutterleib finden
moͤchte; bis ihm endlich getraͤumet hat, er ſte-
he ſogar in der Bibel. Sein Gedanckenſpiel
gehet in folgendem Ton: Hier ſehe ich daß Ni-
kodemus uͤber den Mutterleib verlegen iſt. Jch
bin noch verlegener geweſen als Er. Nun
aber habe ich einen Mutterleib erfunden, in
welchem ſich meine Verlegenheit geſchwind
verlohren hat. Alſo muß der HErr Chriſtus
eben dieſe Erfindung bereits dem Nikodem ent-
decket haben, damit iſt Nikodem ſeiner Ver-
legenheit los geworden. ꝛc. ꝛc. Es iſt waͤhr,
Nikodem werde ſeiner Verlegenheit loß, weil
er ſich vorgenommen hatte nicht auf ſeinem
vori-
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